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Blitzschutzeinrichtung für Freileitungen Die Erfindung betrifft eine
Blitzschutzeinrichtung für Freileitungen, insbesondere Hochspannungsüberlandleitungen.
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Man hat bereits solche Freileitungen gegen Blitzeinschläge in verschiedener
Weise, zu schützen gesucht. Es hat sich gezeigt, - daß die Blitzeinschläge in der
Regel in unmittelbarer Nähe der hohen Masten erfolgen, während die Leitungen zwischen
diesen tief durchhängen. Das liegt daran, daß diese Maste meist aus Metall bestehen
und deshalb in der Regel Erdpotential führen. Infolgedessen hat man zunächst versucht,
die Stützpunkte der Leitungen an den Masten einzeln mit metallischen, geerdeten
Umhüllungen zu umgeben, die noch dazu mit verschiedenen metallischen Spitzen versehen
waren. Ferner hat man schon vorgeschlagen, in Anwendung des Faradayschen Käfigs,
parallel zu den Leitungen in kreisförmiger Anordnung um diese herum über die ganze
Überlandleitung hin Drähte zu ziehen, die als Umschirmung wirken sollen. Ein anderer
Vorschlag ging dahin, diese Drähte dachförmig anzuordnen, so daß eine Umschirmung
nur nach oben hin geschaffen wäre. Es ist ganz offensichtlich, daß diese zuerst
erwähnte Maßnahme zum Schutz eines jeden Stützpunktes für sich gleich beim Bau der
Überlandleitung berücksichtigt werden muß. Das gilt im allgemeinen auch für die
beiden letzteren Vorschläge, die eine ganz außerordentliche Mehrbelastung der Maste
zur Folge haben, namentlich, wenn man die Schneemassen in Berücksichtigung zieht,
die aufgefangen werden; jedoch wäre es denkbar, daß man die Stützvorrichtungen für
die Seile noch später an vorhandenen Leitungen anbringt, wenn die Maste nur eine
solche zusätzliche Beanspruchung überhaupt aushalten. Insbesondere aber der für
eine solche Schutzmaßnahme erforderliche Werkstoff- und Kostenaufwand hat diesen
Vorschlägen die Einführung verwehrt, und man begnügt sich heute mit der Anordnung
eines oder mehrerer über den Leitungen verlegter, geerdeter Blitzschutzseile, je
nach der Anordnung und Breite (Ausladung) der Leitungssysteme.
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Die Erfindung baut nun auf der Erkenntnis auf, daß der Blitz im allgemeinen
nicht im Spannfelde zwischen zwei Masten einschlägt und. wall. .ebenfalls nur die
Stützpunkte der Leitungen an den Masten schützen, wo in der Regel durch auftretende
überspannungen die Blitzschäden wirksam werden. Sie besteht darin, die Umschirmung
aus am Maste angebrachten, in einer oder mehreren Ebenen liegenden, Rahmen oder
Gitter bildenden Leitern zu formen. Genügt es zur Ausführung dieses Gedankens schon,
einen solchen
von vornherein fertig gebildeten Rahmen oder ein
derartiges Gitter mit einer Aufsteckhülse o. dgl. wie ein Dach auf die Spitze des
geerdeten Mastes aufzustecken, so soll man jedoch auch kurze Leiter an den Querträgern
des Mastes einerseits und einen oder mehreren Blitzseilen andererseits verlegen
oder zwischen ihnen verspannen und so die Rahmen oder Gitter bilden. Beide Ausführungsformen
stellen ihrer Wirkung nach Erdpotentialflächen dar, deren Gestalt durch die jeweiligen
Erfordernisse nach Art und Größe bestimmt wird. Man kann noch von den am weitesten
ausladenden Punkten der Umschirmung besondere Leiter nach unten an den Mast oder
eine daran verlegte Erdleitung führen und dadurch die Leitungen auch seitlich schützen.
Insbesondere aber werden dann dem Blitze auch an diesen Stellen mit billigsten Mitteln
weitere Wege dargeboten, auf denen er unter Verminderung der Gefahr eines Gberspringens
auf die Isolations- oder Stützpunkte zur Erde gelangt.
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Der besondere Vorteil der Erfindung liegt in der Bequemlichkeit und
durch Ersparnis an Werkstoff bedingten Billigkeit der Anordnung, die ohne fühlbare
Mehrbelastung der Maste auch nachträglich jederzeit an vorhandenen Überlandleitungen
angebracht werden kann. Die Zahl der Blitzschutzseile kann auch bei breitesten Leitersystemen
auf nur eines beschränkt werden, weshalb man auch von vornherein die Maste schwächer
halten kann. Auch nehmen solche Rahmen- und Gittergebilde nur geringe Schneemassen
auf, so daß keine Gefahr entstehen kann, und endlich wird die Zugänglichkeit der
Leitungen in keiner Weise behindert. -In der Zeichnung ist eine Anzahl von Ausführungsbeispielen
dargestellt,. die den jeweiligen Mastformen verschiedener Leitersysteme angepaßt
sind. Jedoch sollen sie den Schutzbereich der Anmeldung keineswegs beschränken.
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In allen schematischen Abbildungen bezeichnet a den Mast,
b die Querträger mit den Isolatoren, die die Leitungen tragen, c die gestrichelt
dargestellten, meist, und zwar besonders bei vorhandenen Leitungen nachträglich
angebrachten Stützen für die Schirmseile, d und e die Blitzseile, die im Zuge der
Leitung geführt sind. .
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Diese Abbildungen sind ohne jede weitere Erläuterung klar verständlich.
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In Abb. 3 und 3a z: B: würde die Anordnung des größeren ebenen Leiterparallelogramms
oder Rahmens d allein schon genügen können. Trotzdem kann es vorteilhaft sein, zugleich
das. dachförmige Leiterpolygon d' vorzusehen. In vielen Fällen wird auch dieses
für sich allein genügen. Abb. q., 4a zeigt eine solche Anordnung in unsymmetrischer
Form.
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In Abb. 5, 5a ist eine Ausführungsform dargestellt, die wie ein Schirmgestell
als Armkreuz c mit einer Aufsteckhülse bzw. einem Schuh f auf die Mastspitze aufgesetzt
und befestigt werden kann. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, daß solche Bauteile
auch fertiggehalten und infolgedessen bestehende Leitungen ohne allzu großen Zeitaufwand
in dieser- Weise gegen Blitz ge--schützt werden können.
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In Abb. 7 und 7b ist eine Anordnung gezeigt, bei der die drei Blitzseile
e für die Abschirmung der Stützpunkte verwendet werden, und zwar in der Weise, daß
zwischen gen beiden äußeren Blitzseilen zwei Leiter verspannt sind, -die sich gerade
in der Mastachse überkreuzen. Abb.7b zeigt dieselbe ,Anordnung in der Weise, daß
der Schnittpunkt nach jeder der beiden Seiten herausverlegt ist.
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Abb. 8 und 8b gibt eine weitere Anordnung wieder, bei der die drei
vorhandenen Blitzseile e mitverwendet werden. Jedoch ist sie breiter ausladend als
die Anordnung nach Abb. 7 bis 7b, .und zwar deshalb, weil je eine Phasengruppe auf
jeder Seite des Querträgers d angeordnet ist, dessen eigene Ausladung bei hohen
Spannungen schon beträchtlich -(6 bis 8 in) ist.
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Die Abb. j bis i2a zeigen .verschiedene Mastformen, bei denen die
Abschirmung durch seitliche, von den am weitesten ausladenden Punkten an den Mast
geführte Leiter d vervollständigt eist. Auch die letztgenannten Leiterenden werden
symmetrisch oder unsymmetrisch, in -flächenmäßig oder räumlich polygonal wirkenden-.
Anordnungen j e nach den Bedürfnissen des Einzelfalles geführt.