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Elektrische Funkenstrecke Die Erfindung bezieht sich auf elektrische
Funkenstrecken mit einer pendelnden Elektrode. Es ist bekannt, hierbei den Abstand
von; der Gegenielektrode durch deren verbreiterte-und gekrümmte Ausbildung konstant
zu halten, und zwar macht man dies so bei Anordnungen von B.lasroUrüb.erspannungsableitern,
:die einer an Hängeisolatoren befestigten Hochspannungsleitung in einem gewissen
Abstand gegenüberstehen. Es ergibt sich dabei zwischen der Leitung und der ihr zugekehrten
Elektrode des Ableiters eine freie Funkenstrecke. Diese verändert ihre Länge normalerweise
durch das Pendeln der Leitung. . Um dies zu verhindern, hat man: daher die Ableiterelektrode
nach beiden Seiten der Hochspannungsleitung verbreitert und 'kreisförmig um den
Aufhängepunkt des Hängeisolators als Mittelpunkt gebogen. -Um diesen: Vorteil nun
auch bei einem sehr weiten: Ausschwingen der Leitung infolge sehr starken Windes
auszunutzen, muß man die gebogene EIektrode sehr lang ausführen. Das hat zur Folge,
daß sie sehr schwer wird und der LJberspannungsableiter, der sie tragen muß, hierdurch
stark beansprucht wird. Außerdem vibriert sie sehr leicht im Winde, was zu einem
baldigen Bruch führen kann. Bei mehrphasigen Leitungsanlagen kommt noch hinzu, daß
die Elektroden der einzelnen Phasen bei der üblichen Anordnung infolge ihrer Größe
nahe aneinander geraten, was zu Phasenüberschlägen führen kann.
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Die Erfindung vermeidet :diese Nachteile dadurch, daß beide Elektroden
in der Schwingrichtung der pendelnden Elektrode verbreitert und um deren Schwingmittelpunkt
kreisförmig gekrümmt sind. Die einzelnen Elektroden können dadurch kürzer und leichter
ausgeführt «erden. Ihre Lebensdauer erhöht sich, da sie durch den Wind nicht so
sehr beansprucht werden wie :eine einzige und lange Elektrode. Ferner tritt die
Gefahr von Phasenüberschlägen nicht auf, da die Elektroden der :einzelnen Phasen
nicht so dicht beieinander liegen. Man 'kann also: kürzere Traversen benutzen.
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Die. Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher :erläutert.
Fig. r zeigt. eine dreiphasige Hachspannungsanlage mit Überspannungsableitern und
Funkenstrecke:nanordnungen gemäß der Erfindung. Fig. z ist ein erläuterndes Diagramm.
Fig.3 stellt einen Querschnitt eines der in Fig. 2 verwendeten überspannungsableiter
dar.
Die dreiphasige Leitmigsanlage der Fig. t , enthält drei Leitungen
io, die an :den beweglichen Isolatoren i i befestigt sind. Die Isolatoren. hängen
an den Tragarmen 12, die wiederum an den Tragmasten 13 festgemacht sind. Ein zweiter
Tragarm 14 trägt die- Überspannungsableitez- 15, die unter den einzelnen Leitungen
io angeordnet sind. Die in der Zeichnung dargestellten überspannungsableiter sind
vom Ausblasetyp. Ein solcher Ableiter besteht aus einem Rohr 16 mit einer Elektrode
17 am oberen und einer geerdeten Elektrode am unteren: Ende. Die Elektrode 17 ragt
ein. Stück in das Rohr 16 hinein, i damit der im Rohr liegende Elektrodenabstand
kürzer ist als ihr Abstand an der Rohraußenseite, so daß der Überschlag mit Sicherheit
im Rohrinneren erfolgen muß. Die bei einem solchen inneren, entlang der Innenwand
des Rohres 16 verlaufenden Überschlag auftretende Wärme erzeugt ein^ große Gasmenge
:hohen Druckes, die durch das untere offene Ende des Rohres ausbläst und den Lichtbogen
löscht.
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Die obere Elektrode jedes überspannungsableiters ist mit einem gewissen
Abstand unter der zugehörigen Leitung io angeordnet. Der Abstand isoliert den Ableiter
unter normalen Verhältnissen von der Leitung und verhindert eine Beanspruchung des
Ahleiters durch die normale Netzspannung. Bläst ein Wind gegen die Leitung io und
ihre beweglichen Isolatoren, so, werden sie seitwärts ausgeschwenkt, und der Abstand
zwischen den Leitungen i o und den oberen Enden der ihnen zugeordneten Ableiter
15 würde sich normalerweise vergrößern. Diese größere Entfernung zwischen der Leitung
.und dem Ableiter vermindert aber die Schutzwirkung der Anordnung, da dann eine
höhere Spannung erforderlich ist, um einen Überschlag zu .erhalten. Ausdiesem Grunde
ist jeder Ab- , leiser mit einer Elektrode bzw. einem Horn 19 versehen, die sich
nach beiden Seiten erstreckt und einen Teil der Elektrode 17 bildet. Die Elektrode
i9 ist zu einem Kreisbogen mit dem Aufhängepunkt 2o des Isolators i i gebogen.,
so daß die Leitung 10
nach beiden Seiten ausschwingen kann, ohne daß sich
die Entfernung verändert, solange die Leistung io der Elektrode 19 gegenüber-. steht.
Ein starker Wind kann jedoch die Leitung i o und ihren Tragisolator i i noch weiter
ausschwenken, wie die Fig.2 Schematisch zeigt. Eine Elektrode 19 allein, die den
Abstand dann konstant halten würde, müßte bis zu ,einem der Leitung gegenüberliegenden
Punkt reichen und gänzlich von dem Ableiter 15 getragen. werden. Eine derart lange
Elektrode würde infolge des Windes- vibrieren und kristallisieren. Sie würde dadurch
geschwächt werden und verhältnismäßig bald brechen. Gemäß der Erfindung ist die
Länge der Elektrode 19 nur etwa halb so groß als sie sein müßte, um einen der Leitung
io gegenüberliegenden Punkt zu erreichen, und es ist eine zweite Elektrode 21 vorgesehen,
die an der Leitung io befestigt ist, wie die Fig. i und 2 zeigen. Die Länge der
zweiten Elektrode 21 ist auch nur etwa halb so groß als erforderlich, um von einem
Punkt über dem Ableiter 15 zur Leitung i o zu _ reichen, wenn diese sich in ihrer
äußersten Stellung befindet. Beide Elektroden i9 und 2o sind um den Aufhängepunkt
2o des Isolators i i als Mittelpunkt kreisförmig gekrümmt, so daß der Abstand zwischen
ihnen stets der gleiche ist. Der Radius der Elektrode 21 ist kleiner als der der
Elektrode i9, so daß die Elektrode 21 entsprechend kleiner sein kann als die Elektrode
i9. Schließlich biegt noch der Wind den flexiblen Isolator durch, wie in Fig. 2
dargestellt, und dadurch wächst der Abstand des unteren bzw. inneren Endes der Elektrode
21 von seiner Aufhängung 20. Es ergibt sich daher, daß die Leitung io noch durch
den Wind so weit zur Seite geschwenkt «-erden kann, daß .das innere bzw. untere
Ende der Elektrode 21 sich etwas über das äußere Ende der Elektrode i9 hinausbewegt,
ohne daß sich die Entfernung der beiden Elektroden vergrößert.