DE4821C - Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur AufbereitungInfo
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Description
1878.
Klasse 1.
VALENTIN NEUKIRCH in REICHENSTEIN (Schlesien). Verfahren und Vorrichtung zur Aufbereitung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom I. October 1878 ab.
Die je nach den zu lösenden Metallen verschiedene Lösungsflüssigkeit fliefst continuirlich
aus einem entsprechend höher gelegenen Druckkasten D durch das Rohr d, den Hahn h und
das Rohr e von unten aufsteigend in den unten spitz zulaufenden Erzkasten E ein und zwar mit
einer solchen Geschwindigkeit, dafs die von oben durch den Trichter T in den Kasten E
eingeführten, genügend zerkleinerten Theilchen des zu behandelnden Gutes am völligen Niedersinken
verhindert werden. Am oberen Rande des Kastens E befindet sich das Ausflufsrohr a,
welches im Innern des Kastens ein wenig nach unten gebogen ist, so dafs die Flüssigkeit über
die innere Oeffhung steigen mufs, wodurch das Austreten etwa schwimmender, noch nicht angenäfster
Theilchen verhindert wird. Die durch das Rohr α austretende Flüssigkeit wird durch
irgend eine Wasserhebungsmaschine, z. B. Centrifugalpumpe, Schöpfrad etc. continuirlich in
den Druckkasten D zurückgehoben.
Ist der Lösungsprocefs beendigt, so wird der Hahn h, welcher eine Winkelbohrung besitzt,
wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, um 90 ° gedreht, so dafs jetzt der Druckkasten D aufser, der
Wasserkasten W aber in Verbindung mit dem Erzkasten E gesetzt wird; zugleich wird der
Hahn /$, geöffnet, so dafs die Flüssigkeit durch <?,
austreten kann. Durch zweckmäfsige, durch Versuche zu bestimmende Stellung des Hahnes
wird das Rohr ^1 so verengt, dafs nicht alles
Wasser, welches aus dem Rohre oder Kasten W kommt, durch C1- austreten kann, sondern dafs
ein Theil im Kasten E aufsteigen mufs. Da die Geschwindigkeit des aufsteigenden Wasserstromes
jetzt nicht mehr hinreicht, um die Theilchen des Rückstandes in Schwebe zu erhalten,
so fallen dieselben nieder und werden durch das austretende Wasser mit fortgeführt.
Die specifisch leichtere Lösung dagegen wird im Kasten E zurückgehalten. Während dieses
Processes wird der Hahn />2 am Rohr dt des
Druckkastens D geöffnet und ein Theil der Lösung ungefähr gleich dem in E zugeführten
Wasserquantum abgelassen und behufs Abscheidung des Metalls weiter behandelt. Sind
die ungelösten Rückstände aus dem Kasten E abgelassen, so wird der Hahn h um 90 ° gedreht,
die Hähne /^1 und Zi2 werden geschlossen
und durch den Trichter T wird eine neue Post Lösungsgut aufgegeben und der Procefs von
neuem begonnen.
Die vorbezeichneten Rückstände werden in ein Bassin geleitet, über dessen Boden ein
Sandfilter ausgebreitet ist, wodurch die Rückstände zurückgehalten werden, während das
Wasser mit den etwaigen Lösungsverlusten durch den Boden einem Behälter zufliefst, aus
welchem die Flüssigkeit dem Wasserkasten wieder zugeführt werden kann.
Die eigentliche Lösungsflüssigkeit, z. B. Salzsäure oder Salpetersäure etc., kann dem durch
den Kasten W in die Kästen E und D eingeführten Wasser im allgemeinen in D oder E
von oben zugesetzt werden.
Soll dagegen als Lösungsmittel ein Gas, ζ. Β. Chlorgas, zur Lösung von Gold etc. benutzt
werden, so wird dasselbe zur Verwendung in statu nascendi im Kasten E selbst entwickelt.
Zu diesem Zwecke münden zwei Rohre c und C1
in den unteren Theil des Kastens E. Das Rohr c mündet oben in ein Gefäfs C mit flüssigem
Chlorkalk, das andere Rohr C1 in ein Gefäfs
C1 mit Chlorwasserstoffsäure oder irgend
einer anderen Säure.
Beim Beginn des Lösungsprocesses werden die Hähne in den beiden Rohren geöffnet, so
dafs die Salzsäure mit Chlorkalk in der Spitze des Kastens E zusammentrifft, wodurch das
Chlor frei wird und auf die im Wasser schwebenden zu lösenden Theilchen einwirken kann.
In diesem Falle sind die Kästen E und D bis auf die Ein- und Ausflufsöffmmgen hermetisch
zu verschliefsen, um das Entweichen des Gases möglichst zu verhindern. Der Trichter T im
Kasten E mufs bis unter das Niveau der Flüssigkeit reichen, damit diese selbst den Verschlufs
des Trichters bildet. Das beim Heben der Flüssigkeit entweichende Chlor ist durch einen
schornsteinähnlichen Gasfang G über Schichten von Kalkpulver abzuleiten.
Um bei etwa eintretendem Ueberdruck des Chlors im Kasten E die Chlorentwicklung selbsttätig
zu reguliren, wird in dem Kasten E über der Flüssigkeit ein oben genügend offenes Gefäfs
g angebracht, welches mit Wasser, von einer nicht verdunstenden Flüssigkeit bedeckt, gefüllt
ist und von dessen Boden aus ein mehrfach engeres Rohr ο nach aufsen aufwärts geht. In
dem äufseren offenen Theile desselben sitzt ein
Schwimmer w, welcher mittelst Kniehebels k mit
je einer Drosselklappe oder Hahn / in den Rohren c und c' in Verbindung steht und durch
sein Steigen und Fallen den Zuflnfs von Chlorkalk und Salzsäure hemmt oder befördert.
Wenn für enge Rohre Drosselklappen oder Hähne unpraktisch sind, aber Gummirohre angewendet
werden können, so soll der Kniehebel auf einen Quetschhahn wirken.
Die Form der Kästen ist nur insofern bestimmt, als der Erzkasten und, wenn möglich,
auch der Druckkasten, im Innern wenigstens, unten in eine mehr oder weniger flache Spitze
auslaufen müssen, um die Rückstände leicht abführen zu können. Um eine Verstopfung
der Spitzen schnell heben zu können, gehen von denselben die Rohre e2 und d2 vertical
abwärts durch die Rohre e C1 bezw. d d und
sind mit den Hähnen Zt3 und Vi4 versehen,
nach deren Oeffnen die Verstopfung sich leicht heben läfst. Aufserdem sind noch Wasserstandsgläser
/ bei sämmtlichen Kästen und ein Ablafsrohr m mit Hahn am Kasten w und endlich
am Kasten E über der Spitze ein Glasrohr mit Ablafshahn zur Prüfung der aufzugebenden Menge
von Lösungsgut anzubringen.
Statt eines können auch mehrere Erzkästen mit einem Druckkasten oder Druckrohr und
Hellwasserkasten- oder Rohr in folgender Weise zu einem Apparat vereinigt werden. Vom Boden
des Kastens oder Rohres D gehen beliebig viele Rohre d in eine entsprechende Zahl von
Behältern E nieder, wie oben. Die Ausflufs-
rohre α der Behälter E geben die Flüssigkeit an ein Sammelrohr Ui1 ab, welches dieselben
der Hebemaschine H zuführt. Diese hebt die Flüssigkeit nach Rohr Ό zurück. Wenn die
Lösungsrückstände abgelassen werden sollen, wird zwischen die Hebemaschine H und das
Druckrohr D eine Rinne oder Rohr r eingeschoben, um die gehobene Flüssigkeit über ein
Filter der weiteren Behandlung zuzuführen, zugleich wird in D reines Wasser aus einem
Bassin oder Rinne W eingeführt und die Hähne Zi1
werden geöffnet, so dafs die Rückstände durch ^1
auf das Sandfilter F ausströmen. Dieses Filter kann so hoch gelegt werden, dafs die Flüssigkeit
durch das Rohr ζ der Hebemaschine nach Bedarf zugeführt werden kann. Durch Verschliefsen
einzelner Druckröhren d kann der Betrieb beliebig eingeschränkt und können Reparaturen
an einzelnen Theilen des Apparates ohne Betriebsstörung vorgenommen werden.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:ι . Der durch Zeichnung und Beschreibung dargestellte Apparat.
- 2. Die Benutzung des aufsteigenden Stroms in dem dargestellten Apparate zur Auflösung und Trennung löslicher Substanzen.
- 3. Die Anwendung des Chlorgases in derselben Weise.
- 4. Die durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Schwimmerregulirung für den Zuflufs von gaserzeugenden Flüssigkeiten zu dem unter 2. benannten Zweck.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.teSf.· ν/■'■·/
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