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Pirsch-, Berg-, Ziel- und Jagdstock Die Erfindung' bezweckt, den in
Jägerkreisen üblichen und beliebten Spazier- und Jagdstock so auszugestalten, daß
derselbe, ohne seine äußere handliche Form zu verlieren, auch in gleich bequemer
Weise als Ziel- und Bergstock verwendbar ist. Hierzu wird erfindungsgemäß in dem
unter dem abnehmbaren -Griff befindlichen geraden Stockteil ein ausziehbarer Teil
vorgesehen, der aus mehreren teleskopartig übereinanderschiebbaren Gliedern besteht
und eine Verlängerung des geraden Stockteils über dessen doppelte Länge hinaus ermöglicht.
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Es sind an sich ähnliche Ausführungen schon bekannt. So ist z. B.
bei einer Ausführung in dem geraden Stockteil .eine einfache Stange gelagert, die
nach dem Abnehmen des Griffes oder mit diesem herausgezogen werden kann, um als
Putzstock oder auch in Verbindung mit dein geraden Stockteil- als Zielstange zu
dienen. Zu letzterem Zweck ist die Ausbildung dieses Stockes jedoch unzulänglich,
da er infolge der einfachen Verlängerung nicht die bei stehendem Anschlag für eine
Zielstange erforderliche Länge aufweist. Dieser Nachteil tritt insbesondere auf
unebenem Gelände - in Erscheinung, wenn der Jäger selbst auf einer kleinen Erhöhung
oder am Rande eines Grabens oder einer Furche Aufstellung nimmt und der Zielstock
in eine Vertiefung, etwa auf den Boden des Grabens, zu stehen kommt. Außerdem wäre
der Stock auch als Bergstock wenig geeignet.
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Es sind an sich auch Stöcke mit mehrgliedrigen ausziehbaren Teilen
bekannt. Diese Anordnungen dienen jedoch anderen einseitigen Verwendungszwecken,
z. B. für Angelruten. Bei einer anderen ähnlichen Ausführung ist in den am Stock
vorgesehenen auseinanderklappbaren Sitzgriffen ein Fernsprecher angebracht, der
durch einen nach der Spitze des Stockes hin ausziehbaren Teil an die Fernsprecherfreileitungen
angeschlossen werden kann. Diese Ausführung kommt für den praktischen Gebrauch nicht
in Betracht. Insbesondere kann dieser Stock auch nicht die für einen Geh- und Jagdstock
und für einen Bergstock übliche und handliche Gestalt besitzen.
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Der neue Jagdstock besitzt die vielseitigste Verwendungsmöglichkeit,
ohne daß dadurch dem Jäger eine Mehrbelastung entsteht oder derselbe gezwungen ist,
ein Gerät mitzuführen, das auf dem Wege zum und vom Revier nur eine Last darstellt.
Der neue Stock kann auf :dem Wege zum Revier als Spazierstock dienen. Dort wird
er dann nach Belieben ausgezogen und kann als Zielstange oder beim Überqueren von
Gräben als Stütze Verwendung finden. Ebenso kann man den Stock auch zum Auszuessen
von aufgesetztem Holz und als Gebirgsstock verwenden. Die Anordnung ist dabei so
getroffen, daß auf den Stock in an sich üblicher Weise auch ein Jagdsitz aufgebracht
werden kann. Durch die Erfindung werden demnach die Eigenschaften verschiedener
Gattungen von StÖkken in einem Stock vereinigt, so daß der Jäger bei Mitnahme eines
einzigen Stockes sich all jene Vorteile zunutze machen kann,
die
sonst nur durch mehrere verschiedene Stöcke geboten werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i den zusammengesetzten Jagdstock in der Form eines Spazierstockes,
Abb.2 die abnehmbare Krücke des Jagdstockes, Abb. 3 den zur Zielstütze oder zum
Bergstock ausziehbaren Teil des Stockes, Abb. q. und 5 den abnehmbaren Sitz in Draufsicht
und Seitenansicht.
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Bei der Verwendung als Jagdstock hat der neue Stock die aus Abb. i
ersichtliche Form und besteht aus dem geraden, innen hohlen Außenteil a und dem
zweckmäßig :gekrümmten Handgriff b. An seinem unteren Ende ist der Stock mit der
üblichen Eisenspitze & versehen. Er kann aus Metall oder Holz bestehen. Der
Griff ist zweckmäßig aus Holz. Der gerade Teil a des Stockes enthält den in Abb.3
dargestellten teleskopartig ausziehbaren Einsatz. Dieser Teil besteht aus einzelnen
ineinanderschiebbaren Rohrstücken c. In der Zeichnung sind drei Rohrglieder dargestellt;
es können aber auch mehr oder weniger sein. Diese Rohrstücke c tragen Klinken oder
Federzähne oder sonstige zurückschiebbare Vorsprünge, welche sieh beim Ausziehen
über den Rand des vorhergehenden Rohres c legen. In dem Ausführungsbeispiel sind
federnde Zapfen cl vorgesehen, die, z. B. an einem Bügel sitzend, beiderseits an
den Rohren nahe dem unteren Ende hervortreten. Diese Zapfen cl- treten nach dem
vollen Herausziehen der einzelnen Rohrstücke aus den vorgesehenen üffnungen heraus
und liegen dann unmittelbar über :dem Kopfende des vorausgehenden Rohrgliedes c.
Das innerste Rohr c trägt vorteilhaft an seinem Kopfende einen Teller c2, .der einerseits
ein zu tiefes Einsinken .des ausziehbaren Teiles in die Höhlung des Stockes a verhindert,
andererseits eine gute Aufsetzfläche für eine Zielgabel, -die Krücke und den Sitz
bildet.
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Die Befestigung des Griffes b mit dem geraden Teil a des Stockes erfolgt
bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei.-spiel durch Bajonettverschluß.
Damit der Griff nicht mit dem obersten Teleskoprohr drehbar ist, sind an den Kopfenden
der einzelnen Rohrglieder c die Schlitze c3 :und an dem .oberen Ende des äußeren
Stockteiles a die Bajonettnut a3 vorgesehen. Der Griff b trägt z. B. an dem Zapfen
bl, dessen Durchmesser der lichten Weite ,des innersten Rohrgliedes c entspricht,
den Bajonettzapfen b2. Soll der Griff b aufgesetzt werden, so steckt man ihn in
die Bohrung des innersten Rohrgliedes .c, Der Bajonettzapfen b2 greift dann durch
die übereinandergeordneten Schlitze c3 der einzelnen Rohrglieder und die Nut a2
der Stockhülse a. Durch eine darauffolgende Drehung des Griffes gelangt dann der
Bajonettzapfen b2 in den wagerechten Teil der Bajonett-, nut a2, womit die Verbindung
zwischen Griff und der äußeren Stockhülse a erfolgt ist. Um während des Gebrauches
eine unbeabsichtigte Drehung des Griffes im Teil ä und damit das Lösen des Bajonettverschlusses
zu verhindern, wird in die Höhlung des Stockes eine Blattfeder oder Klinke eingesetzt.
Diese Feder greift z. B. durch die Schlitze c3 der Rohre c in die am Griffzapfen
vorgesehene Aussparung b3. Es wird dadurch ein selbsttätiges Lösen des Griffes vermieden,
während andererseits ein kräftiges Drehen des Griffes im Teil a die Klinke oder
Feder außer Eingriff mit der Vertiefung b3 bringt und den Bajonettverschluß löst.
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In der gleichen Weise wie der Griff kann auf der Stockhülse a der
in Abb. q. und 5 dargestellte Sitz d oder eine Zielgabel aufgesetzt werden. Dieser
Sitz d, den man im Rucksack mitführen kann, ist an der Unterseite mit dem Zapfen
d'1 versehen, der genau dem Zapfen bz des Griffes b entspricht und wie dieser mit
dem Bajonettzapfen d2 und der Vertiefung d3 versehen ist. Um das Herausziehen der
Einzelrohre c zu verhindern, tragen diese am Ende einen Sprengring o. dgl., der
sich gegen einen Anschlag, eine Einschnürung c4 o. dgl. legen kann.
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Anstatt den Griff und den Sitz mit dem geraden Stockteil durch einen
Bajonettverschluß zu verbinden, könnte man natürlich auch eine andere Verbindung,
etwa eine Verschraubung, in Anwendung bringen. Ebenso kann man die Längen .der einzelnen
Rohrstücke c so bemessen, daß die äußeren Rohre weiter in die Höhlung des Stockteiles
a hineingeschoben werden können und somit nur das innerste Rohr c mit dem Schlitz
& versehen zu werden braucht. Auch die Feststellung. des Bajonettverschlusses
kann statt durch ine Feder und die Aussparung b3 bzw. d$ auf irgendeine andere zweckmäßige
Weise erfolgen. Anstatt einen besonderen Sitz im Rucksack mitzuführen, kann man
auch in bekannter Weise an dem geraden Stockteil einen zusammenklappbaren Sitz anbringen,
Doch sind solche Sitze wegen ihrer Unbequemlichkeit in Jägerkreisen wenig beliebt.
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Die Gebrauchsweise des Stockes ergibt sich aus obiger Beschreibung.
Als Bergstock und auf dem Pirschgang kann man den Stock in der in Abb. i dargestellten
Zusammensetzung oder ausgezogen verwenden. Will man auf dem Anstand :den Sitz benutzen,
so wird der Griff :entfernt und :der im Rucksack mitgenommene
Sitz
aufgesetzt. 'Soll der Stock als Zielstange dienen, so zieht man nach dem Entfernen
des Griffes oder des Sitzes an dem Teller c2 die ausziehbaren Teile c aus der Stockhülse
a heraus, wobei natürlich das äußerste Rohrglied c gleichfalls in dem Teil a festgehalten
wird. Man kann den Stock mit der Spitze al fest in den Boden eindrücken und unmittelbar
auf den Teller e2 oder auf eine nicht dargestellte Gabel. das Gewehr legen.
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Der Griff b kann auch selbst umklappbar sein und nach dem Ausziehen
als Gabel dienen. Wenn z. B. die Hülse a mit der Spitze etwa 63 cm, der Griff
b 27 cm mißt, hat man einen bequemen Jagdstock. Die drei Rohre c können
auch mit 50, 45 und qo cm einen ausziehbaren Berg- und Zielstock von etwa il!, m
liefern. Die Einzelheiten der Befestigung und Einstellung der Teile können auch
konstruktiv abgeändert werden.