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Antrieb für Vorrichtungen mit vibrierender Bewegung Die Erfindung
betrifft einen Antrieb für Vorrichtungen mit vibrierender Bewegung, bei dem die
Drehbewegung einer schnell umlaufenden Antriebswelle in Stöße umgesetzt wird, die
durch einen oder mehrere Stößel- auf die Aufbereitungsfläche übertragen werden.
Es sind derartige KLassiervorrichtungen bekannt, bei denen das Sieb von einer darunter
befindlichen Stütze frei getragen wird, wobei als Erschütterungsvorrichtung Unrundscheiben,
gezahnte Scheiben oder Exzenter dienen, die ihre Bewegung unmittelbar oder durch
ein Zwischenglied auf das Sieb übertragen und es in schwingende Bewegung versetzen.
Nach der Erfindung wird demgegenüber die Vibrierhewegung dadurch erzeugt, daß die
in an sich bekannter Weise in einem geschlossenen und zweckmäßig mit öl gefüllten
Gehäuse umlaufenden Antriebsteile aus Kugeln _ oder Rollen bestehen, die von der
Antriebswelle beim Umlauf mitgenommen werden, gegen eine' Anlauffläche eines oder
mehrerer in das Gehäuse und in die Bahn der Umlaufkörper hineinragender Stößel anlaufen
und diesen Stöße erteilen. Diese Stöße werden in an sieh bekannter Weise unmittelbar
oder durch eingeschaltete Zwischenglieder mittelbar auf die Aufbereitungsfläche
übertragen. Die umlaufenden Teile sind in auf der Antriebswelle urdrehbar -gelagerten
Mitnehmern fest oder in _ radialer 'Richtung beweglich angeordnet. Damit- bei radial
beweglicher Lagerung der =laufenden Teile diese bei ihrer Bewegung um die Azltriebswelle
keine Stöße auf die Welle selbst übertragen, kann im Gehäuse auf der Antriebswelle
eine die Welle mit Spiel umgebende Hülse vorgesehen werden, die den Umlaufkörpern
als Widerlager dient. Durch die Umlaufkörper wird die Hülse in der Schwebe erhalten
und dadurch eine übertragtmg von Stößen auf die Antriebswelle verhindert. Um bei
Verwendung von Rollen beim Abrollen derselben auf der Wandung des Lagergehäuses
eine Abnutzung der Wandung zu verhüten, können im Gehäuse . besondere Rollentragringe
vorgesehen werden. Die Hubhöhe der Schlagstifte ist zweckmäßig regelbar und damit
auch die Intensität der Vibrationsstöße. Mit dem Antrieb kann eine außerordentliche
schnelle Folge von Stößen (etwa 3000 in der Minute) ausgeführt werden, wodurch
die Aufbereitungsfläche in kurze kräftige Schwingungen versetzt wird. Dadurch wird
z. B. bei Sieben das Gut dauernd in Bewegung gehalten, so daß, sich die Maschen
nicht zusetzen können. Bei in radialer Richtung beweglicher Lagerung der Umlaufkörper
kann die Zentrifugalkraft für den Antrieb der Vorrichtung nutzbar gemacht werden,
wodurch deren Kraftverbrauch herabgesetzt wird. Da sich alle Bewegungen der umlaufenden
Teile im Antriebsgehäuse rollend vollziehen, so hat der Antrieb infolge des geringen
Verschleißes eine hohe. Lebensdauer. An sich ist die Verwendung von Kugeln im Antrieb
von Klassiervorrichtungen bekannt.
Die Kugeln dienen bei den bekannten
Vorrichtungen jedoch lediglich zur Erschütterung des Lagergehäuses selbst (z. B.
amerikanische Patentschrift 1459 844). Bei einer anderen bekannten, mittels Exzenters
angetriebenen Klassiervorrichtung sind Kugeln in das Exzenter, das auf einer schnellaufenden
Welle sitzt, eingebaut; sie dienen aber lediglich zur Verminderung der Reibung zwischen
dem Exzenter und der Antriebswelle.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel dies Erfindungsgegenstandes
eine mit Sieb versehene Klassiervorrichtungdargestellt.
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Abb. i zeigt die Klassiervorrichtung in Seitenansicht, Abb. 2 in Stirnansicht
und Abb. 3 in Draufsicht.
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Abb. 4 und 5 zeigen Schnitte durch das Lagergehäuse.
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Abb.6 zeigt das Lagergehäuse in Draufsi cht.
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Abb.7 und 8 zeigen eine weitere Ausführung des Lagergehäuses im Schnitt;
in Abb.9 ist das Lagergehäuse ebenfalls im Schnitt dargestellt mit der Anordnung
von Kugeln als Antriebskörper.
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Abb. to zeigt eine weitere Ausführungsform der Siebbefestigung.
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Das Sieb to ist mittels Blattfedern 23 und Muttern 25 frei schwebend
zwischen dem Gestellralumen 24 eingespannt und wird durch Schrauben 26 nach erfolgtem
Einspannen am Gestellrahmen befestigt.
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Der unter dem Siebrahmen i angeordnete Antrieb besteht aus einer Welle
:!, die in dem allseitig geschlossenen und zweckmäßig mit 01 gefüllten Gehäuse
7 gelagert ist. Um die Welle herum sind Rollen 4 (Abt. 4, 5) angeordnet, deren Zapfen
beim Ausführungsbeispiel in radialer Richtung beweglich in gabelförmigen Ausnehmungen
6 der undrehbar auf der Antriebswelle 2 gelagerten Mitnelunerscheibe 3 ruhen. Beim
Drehen der Welle 2 in der Pfeilrichtung (Abt. 4) werden die Rollen 4 im Kreise um
die Antriebswelle 2 herumbewegt und rollen an der Wandung t o des Gehäuses 7 ab.
Sie laufen dabei gegen eine schräge Anlauffläche 9 eines in das Gehäuse 7 und die
Bahn der Rollen hineinragenden, in. dem Hals 7a des Lagergehäuses 7 geführten Stößel
8 und heben diesen an. Dieser überträgt seine Bewegung auf den Rahmen i des frei
schwebend gespannten Siebes ia und versetzt dieses dadurch in zitternde Bewegung.
Die Anzahl der bei einer Umdrehung der Welle erfolgenden Vibrationsstöße richtet
sich nach der Anzahl der Rollen. Im Gehäuse 7 ist mit Spiel um die Welle 2 eine
Hülse t i angeordnet, die den Rollen 4 als Widerlager dient und auf die die Stöße
der Rollen 4 übertragen werden. Das Spiel zwischen Hülse i i und Antriebswelle 2
ist so bemessen, daß keine Stöße auf die Welle übertragen werden. Die Hubhöhe des
Schlagstiftes 8 ist mittels der überwurfmutter 39 einstellbar, die in ein am Hals
7- des Lagergehäuses angeordnetes Außengewinde eingreift. Beim Hochschrauben
der Mutter 39 greift diese unter den ringförmigen Ansatz 8c des Stößels 8 und hebt
diesen an, wodurch sein Hub verringert und die Schwingungsweite des Siebes verändert
wird. Bei der in Abb. 7 dargestellten Ausführungsform des Antriebes sind die Rollen
4 mit ihren Zapfen 5 in den Mitnehmergabeln 6 ebenfalls gleitbar gelagert. Beim
Drehen der Antriebswelle 2 werden die Rollen 4 unter der Einwirkung der Zentrifugalkraft
gegen die Wandung des Gehäuses geschleudert. Damit die Rollen nicht auf der Wandung
to des Gehäuses 7 abrollen, sind im Gehäuse 7 Abstandsringe 27 angeordnet, auf denen
nebenartige Ansätze 4a der Rollen laufen. Der Durchmesser des Laufkranzes der Ringe
27 ist so bemessen, daß die Rollen 4 mit ihren Ballen die Wandung to des Gehä.us_es
nicht berühren.
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Wie bereits erwähnt, kann der Hub des Schlagstiftes 8 erforderlichenfalls
mittels der LTberwurfmutter 39 verstellt und damit .das Maß der Schwingung des Siebes
verändert werden. Zwecks Feineinstellung der Siebschwingung kann, wie Abb. to zeigt,
folgende Einrichtung vorgesehen werden: Das Sieb to
bzw. der Siebrahmen 3o
wird von den Trägern 43 getragen, die mittels der Schraubenbolzen 29 am Gestellrahmen
28 hängen. Die Bolzen 29 gehen durch eine Bohrung 28a des Flansches 281)
hindurch und werden durch die Muttern 31 in ihrer Lage festgehalten. Zwischen den
Muttern 31 und dem Flansch 28b befinden sich Gummischeiben 38a und 38b, die die
Abfederung der Vibrationsstöße bewirken. Durch mehr oder weniger starkes Zusammenpressen
der G»nu» ischeiben 38a und 38b mittels der Schrauben 31 ist die Federung dieser
Scheiben regelbar, derart, daß bei geringem Zusammenpressen der Scheiben ihre Federung
größer ist als umgekehrt. Das Spannen des Siebes to geschieht durch die an den Trägern
43 angreifenden Haken 41, die mittels der Schraube 40 am Gestell 28 befestigt
sind.
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In Abb.8 ist eine zweckmäßige Ausfiihrcingsform des Lagergehäuses
7 dargestellt, bei der die Lagerschale für die Antriebswelle finit .dem entsprechenden
Teil des Gehäuses aus einem Stück besteht. Es ist zweckmäßig; die Schlagflächen
des Schlagstiftes und am Siebrahmen zur Vermeidung eines harten Stoßes und starken
Geräusches mit weichen Belägen 8a und 8b zu versehen. Die den
Rollen
4. als Widerlager dienende Hülse i i (Abb.4, 8) kann auch federnd gebaut sein. Das
Lagergehäuse 7 ist zweckmäßig hermetisch geschlossen und mit öl gefüllt, wodurch
eine ständige und ausreichende Schmierung aller sich bewegenden Antriebsteile gewährleistet
wird. Während bei den Ausführungsformen nach Abb. i, 7 und B. als Antriebskörper
Rollen veranschaulicht sind, werden gemäß Abb.9 Kugeln verwendet. Im übrigen ist
die Antriebsweise die gleiche. Der Antrieb lä.ßt sich für Vibrationssiebe, -herde
und ,alle Vorrichtungen verwenden, denen eine vibrierende Bewegung erteilt werden
soll.