DE474592C

DE474592C - Vorrichtung zur Gewinnung von Wertstoffen aus brennbaren Materialien, wie Kohle u. dgl.

Info

Publication number: DE474592C
Application number: DED44109D
Authority: DE
Original assignee: Dunford & Elliott Sheffield Lt
Current assignee: Dunford & Elliott Sheffield Lt
Priority date: 1922-08-19
Filing date: 1923-08-18
Publication date: 1929-04-09

Description

Vorrichtung zur Gewinnung von Wertstoffen aus brennbaren Materialien, wie Kohle u. dgl. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gewinnung großer, für den Handel genügender Mengen von Wertstoffen, wie Öl, Gas, rauchloser Brennstoff usw., aus brennbaren Materialien, wie Kohle, Schiefer, Torf, Holz u. dgl. Gemäß der Erfindung besteht die Vorrichtung dem Bekannten gegenüber im wesentlichen aus einer wagerechten oder schräg liegenden dreh-oder schwingbaren Ofenkammer, deren eine oder beide Stirnwände mit einer mittleren Öffnung versehen sind, an die sich ein äußerer Rohrstutzen anschließt, der sich in seitlicher Richtung erstreckt und eine Verbindung mit einer Hilfsofenkammer herstellt, die zur Vorbehandlung der Beschickung dient,'welch letztere in der dreh- oder schwingbaren Ofenkammer durch Luft- oder gasförmige Medien erhitzt wird, die durch sie hindurchgedrückt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in einer Ausführungsform, die zur Trockendestillation von Kohle dient.
Diese Ausführungsform besteht aus einer drehbaren Hilfsofenkammer i zum Trocknen und Vorbehandeln der Kohle, einer ortsfesten Übertragungskammer 2, einer drehbaren Destillationsretorte oder Ofenkammer 3, die mit'der Kammer 2 in Verbindung steht, sowie aus einer ortsfesten Entleerungskammer 4, aus welcher die Entleerung der gasförmigen Produkte sowie der behandelten Kohle stattfindet. Die Kohle wird durch Zuführungsvorrichtungen 5 in die drehbare Hilfsofenkammer i eingeführt und infolge der Drehung dieser vorwärts befördert. In dieser Hilfskammer wird die Kohle durch die von einem Gasbrenner 6 entwickelte Hitze getrocknet und vorbehandelt. Der entwickelte Dampf und die Kohlensäure werden durch das Abzugsrohr oder den Schornstein 7 einer ortsfesten Kammer 8 abgeführt. Die so vorbehandelte Kohle fällt in die ortsfeste Übertragungskammer 2, aus der sie durch eine geeignete Fördervorrichtung g in den Rohrstutzen io der Destillationsretorte oder Ofenkammer 3 gefördert wird, aus dem sie in diese letztere selbst gelangt, in der die Destillation stattfindet. Die hierzu erforderliche Hitze wird entweder von einem erhitzten gas- oder luftförmigen Medium oder durch die teilweise Verbrennung der Kohle erzielt. Das gas- oder luftförmige Medium wird aus einer Gaskammer ii zugeführt, die an der Destillationskammer befestigt ist und sich mit ihr dreht, wobei das Medium durch Öffnungen, Schlitze oder Düsen i2 tritt, die mit selbsttätigen Reglern 13 zur Reglung der Einführung des Mediums in die Kohle versehen sind. Das gas- oder luftförmige Medium wird der Kammer m durch ein Rohr 14 zugeführt, welches in ein Gehäuse i4x ausläuft, das den Stutzen io umgibt und mit der Kammer ii in solcher Weise verbunden ist, daß die Drehung der Retorte oder Ofenkammer 3 stattfinden kann. Die in der Destillationsretorte entwickelten gasförmigen Produkte treten in die ortsfeste Ofenkammer q. ein, aus der sie durch ein Rohr 15 nach einem Kondensator (nicht dargestellt) abgeleitet werden. Die festen Rückstände (Halbkoks) werden, wenn erforderlich, durch einen Auswerfapparat 16 in eine geeignete, ebenfalls nicht dargestellte Kühlkammer entfernt.
Es versteht sich von selbst, daß alle Fugen oder Verbindungen zwischen den beweglichen und ortsfesten Kammern unbedingt gasdicht gemacht sein müssen.
Wenn auch der Ofen als Teil eines Systems oder einer Reihe von unter sich verbundenen Retorten beschrieben und dargestellt ist, so kann derselbe doch auch, wenn gewünscht, als eine Einheit für sich ausgeführt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE i. Vorrichtung zur Gewinnung von Wertstoffen, wie Öl, Gas, rauchloser Brennstoff u. dgl., aus verbrennbaren Materialien, z. B. Kohle, Schiefer, Torf, Holz u. dgl., gekennzeichnet durch eine dreh- oder schwingbare Ofenkammer, in deren einer oder beiden Stirnwänden eine mittlere Öffnung vorgesehen ist, an die sich ein Rohrstutzen anschließt, der sich in seitlicher Richtung erstreckt und die Verbindung mit einer Hilfsofenkammer herstellt, in der die Beschickung vorbehandelt wird, welch letztere in der dreh- oder schwingbaren Ofenkammer durch ein luft- oder gasförmiges Medium erhitzt wird, das der Kammer in solcher Weise zugeführt wird, daß es die Beschickung selbst durchdringt. z. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die dreh- oder schwingbare Ofenkammer eine Anzahl von Öffnungen, Schlitzen oder Düsen (i2) aufweist, durch die das luft- oder gasförmige Medium hindurchgeht, und die in einer solchen Entfernung von der Mitte der Ofenkammer liegen, daß sie während der Drehung oder Schwingung derselben durch die Beschickung in der Ofenkammer bedeckt werden, wobei nur durch die bedeckten Öffnungen, Schlitze o. dgl. das luft- oder gasförmige Medium zugeführt wird.