DE247449C

DE247449C -

Info

Publication number: DE247449C
Application number: DE1909247449D
Authority: DE
Priority date: 1909-07-25
Filing date: 1909-07-25
Publication date: 1912-05-29

Description

. 1913 Μ»

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 247449 KLASSE 10«. GRUPPE

gleichzeitige Ausnutzung der Abgase für Heizzwecke.

Die kleinstückigen brennbaren Fabrikationsabfälle, wie Oltrester, Erdnußschalen, Sägespäne usw., werden gewöhnlich in rohem Zustande, unmittelbar oder als Briketts verarbeitet, verfeuert. Hierbei wird aber der sehr kleinstückige Stoff schlecht ausgenutzt. Man hat allerdings auch schon Sägespäne und Staubkohle in geschlossenen und beheizten Retorten entgast, um einesteils die Gase und

ίο andern teils Koks zu gewinnen; jedoch erfordert dieses Verfahren eine besondere Beheizung der Retorte.

Nach der Erfindung soll die Verwertung der kleinstückigen holzigen Fabrikationsabfälle in möglichst vollkommener Weise so geschehen, daß ohne Verwendung einer besonderen Beheizung eine kleinstückige Holzkohlenmasse erzeugt wird und die Abgase gleichzeitig noch zu weiteren Heizzwecken nutzbar gemacht werden. Zu diesem Zweck werden die Fabrikationsabfälle in verteilter Form in einen vorgewärmten Ofenraum eingeführt, in welchem ihre flüchtigen Bestandteile unmittelbar in solchem Maße verbrannt werden, daß die für die Verkohlung der festen Bestandteile nötige Ofenhit'ze durch diese Verbrennung selbst aufrechterhalten wird und noch die weitere Ausnutzung der Gase für Heizzwecke erfolgen kann.

Es ist zwar ein Verkokungsofen für kontinuierlichen Betrieb, bei welchem auch eine gewisse Beheizung durch die im Ofen selbst entwickelten Gase erfolgen soll, bekannt geworden ; jedoch läßt sich dieser Ofen nur für dicht geschichtete Massen verwenden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines mit zwei abwechselnd beschickten Räumen betriebenen Ofens in

Fig. ι in Ansicht und in

Fig. 2 im Längsschnitt dargestellt.

Der Ofen ist in zwei Räume 1 und 1' geteilt, welche durch eine Wand getrennt sind und durch je einen Austritt 3 in einen Kanal 4 münden, welcher die Verbrennungsprodukte einer Kesselfeuerung zuführt. Jeder Ofenraum hat eine Sohle 5, die nach der Auslaßöffnung 6 oder 6' zu geneigt ist.

Bei der. Inbetriebsetzung wird der Ofen bis zur Rotglut beheizt und dann erst in folgender Weise selbsttätig beschickt:

Ein Trichter 7, in welchen die kleinstückigen Abfälle geschüttet werden, leitet diese auf eine Verteilungsschnecke 8, welche vor der Ofenbatterie angebracht ist (in der Fig. 1 sind nur zwei Öfen angegeben, jedoch kann je nach der Größe des Betriebes eine beliebige Anzahl solcher öfen aneinandergereiht werden). Vor jeder Ofenkammer ist eine wagerechte Förderschnecke 9 angebracht, welche senkrecht zur Schnecke 8 liegt und die Abfälle einem Schaufelrad 10 zuführt, das je nach Art der Abfälle mit 800 oder 1200 Um-

drehungen umläuft und die Abfälle in Form eines Regens auf die Ofensohle schleudert. Sobald die brennbaren Stoffe in den Ofen gelangt sind, entweichen die flüchtigen Bestandteile und entflammen sich durch die Berührung mit den glühenden Ofenwänden, während die festen Rückstände in Form von gleichfalls zur Rotglut gebrachter Kohle auf die Ofensohle fallen. Der Trichter 7 ist mit einem Schieber 11 versehen, welcher den Zufluß der Abfallstoffe regelt.

Die so erzeugte Kohle setzt sich in dünnen Schichten ab und wird in geeigneten Zeiträumen durch die Auslaßöffnung 6 bzw. 6' herausgenommen.

Um die Kesselfeuerung dauernd in Betrieb halten zu können, werden die Öfen 1 und i' abwechselnd geräumt.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren der Verwertung kleinstückiger holziger Fabrikationsabfälle (Öltrester, Erdnußschalen, Sägespäne usw.) durch Er-' zeugung einer Holzkohlenmasse und gleichzeitige Ausnutzung der Abgase für Heiz- zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß die brennbaren Abfälle in verteilter Form in einen z\ir Rotglut vorgewärmten Ofenraum eingeführt werden, in welchem ihre flüchtigen Bestandteile unmittelbar in solchem Maße verbrannt werden, daß die für die Verkohlung der festen Bestandteile nötige Hitze durch diese Verbrennung selbst aufrechterhalten wird und die abziehenden Gase noch für anderweitige Heizzwecke nutzbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.