DE706604C - Verfahren zum Herstellen von kleinen Kohlungsbloecken fuer Eisen- und Stahlbaeder - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von kleinen Kohlungsbloecken fuer Eisen- und Stahlbaeder

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DE706604C
DE706604C DES117634D DES0117634D DE706604C DE 706604 C DE706604 C DE 706604C DE S117634 D DES117634 D DE S117634D DE S0117634 D DES0117634 D DE S0117634D DE 706604 C DE706604 C DE 706604C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C7/0025Adding carbon material

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von kleinen Kohlungsblöcken für Eisen- und Stahlbäder Für Eisen- und Stahlbäder verwendet man Kohlungsmittel in, Form von Blöcken, die dadurch hergestellt werden, daß entgaste Kohle oder Koks ,oder Gemische dieser Stoffe -gegebenenfalls unter Zusatz von eisernen Beschwerungsstoffen - mit Bindemitteln verpreßt und dann in einem Ofen verkokt, d. h, entgast werden. Für das Entgasen solcher Preßlinge hat man gelegentlich einzelne nicht ausgenutzte Ofenkammern der für die Herstellung von Elektroden bestimmten Ringöfen herangezogen, und zwar insbesondere, soweit es sich um Blöcke kleiner Abmessungen (z. B. 50 kg Gewicht) handelte. Die Preßlinge wurden hierbei ähnlich wie kleine Elektroden in größerer Anzahl unter Einbettung in fein zerkleinerten Brennstoff (Koksgrus) in in der Ofenkammer untergebrachten geschlossenen, mit einer Abzugsöffnung versehenen gemauerten Muffeln oder Kassetten. angeordnet, während große Elektroden einzeln für sich in entsprechenden Kassetten von oben her nach Abnahme des Ofendeckels eingesetzt wurden, wobei ein zwischen dem Block und der Kassettenwandung verbleibender Spalt ebenfalls mit Koksgrus o. dgl. ausgefüllt wurde, um eine unmittelbare Berührung zwischen Block Und Kassettenwandung zu vermeiden.
  • In ähnlicher Weise werden bei Verwendung eines Tunnel- oder Kanalofens einzelne oder zu mehreren säulenartig aufgeschichtete E1ektrodenpreßlinge in rechteckigen oder zylindrischen Retorten aus Schamotte oder in starkwandigen Eisenretorten untergebracht, die ihrerseits auf einem Wagen durch den Tunnelofen hindurchgefahren werden. Diese Retorten besitzen .einen oberen und unteren Abschluß 'und können mit besonderen Vorrichtungen für die Absaugrung der aus den Preßlingen austretenden Gase versehen. sein.
  • Bei den bekannten, grundsätzlich für die Elektrodenherstellung bestimmten Öfen handelt es sich um teure Sonderbauarten mit indirekter Gas- oder elektrischer Beheizung, die aus wirtschaftlichen Gründen für die Massenherstellung so billiger Erzeugnisse wie Kohlungsblöcke nicht in Frage kommen.
  • Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, kleine Kohlungsblöcke von fester und rißfreier Beschaffenheit in einfachen und für die Massenherstellung dieser billigen Produkte geeigneten Ofen, insbesondere Kammeröfen, herzustellen. Die Erfindung benutzt ebenfalls den, Gedanken, die Preßlinge in größerer Zahl unter Einbettung in Brennstoff in besondere Behälter einzubringen, die in die Ofenkammer eingesetzt werden.. Neu ist, daß die Blöcke in Lagen unter Einbettung in Anthrazitfeinköhle in kleine und von Hand leicht zu befördernde, oben und unten offene Behälter aus dünnem Blech von vorzugsweise zylindrischer Grundform eingebracht werden, welche ihrerseits in größerer Anzahl unter Einhaltung von Abständen senkrecht auf die Sohle eines mit unmittelbarer Seitenfetlerurft' ausgerüsteten Ofens derart aufgestellt wer-. den, daß oberhalb der Behälter genügend',, freier Raum zur Befeuerung von oben vef. bleibt. Die von der Erfindung benutzten Behälter können beispielsweise eine Höhe von 1,5 m, einen Durchmesser von i m und eine Wandstärke von 3111m besitzen. Derartige Behälter können leicht von Hand befördert werden. Das Verfahren nach der Erfindung kann in Ofen einfachster Bauart durchgeführt werden, z. B. kann man stillliegende Ziegeleiöfen lediglich durch Einbau von entsprechenden Wänden und von Seitenfeuerungen (entweder in den hopf- oder I_:ingstvändeii) nutzbar machen. Das Verfahren nach der Erfindung hat den besonderen Vorteil, daß der Verkokungsvorgang in sehr kurzer Zeit und ohne die Anwendung übermäßig hoher Temperaturen durchgeführt werden kann. So dauert die Entgasung von 3oo bis ,ioo Blöcken zu je 5o kg, d. h. entsprechend einem Gesamtgewicht von 15 ooo bis 2o ooo kg, nur etwa 2.i Stunden, während bei den vorbekannteti Verfahren 12 bis i4 Tage benötigt wurden.
  • Die hohe Festigkeit und Rißfreiheit der gemäß dein Verfahren nach der Erfindung hergestellten Blöcke erklären sich dadurch, daß infolge der möglichst schnellen Temperatursteigerung unter Vermeidung einer Destillation des Peches bzw. einer Schwelung eine schnelle Krackung und dadurch eine verstärkte Graphitanlagerung in den Blöcken stattfindet. Diese Graphitisierung der Blöcke wird noch dadurch verstärkt, daß infolge der schnellen Temperatursteigerung eine große Menge von Kohlenoxyd entsteht, welches anschließend unter Bildung von Kohlensäure und Kohlenstoff zerfällt, wobei der letztere sich auf dein bei der Krackung gebildeten Graphit ebenfalls in Form von Graphit anlagert.
  • Bei den vorbekannten Verfahren, die sämtlich mit allmählicher Vorwärmung der Preßlinge arbeiten, tritt dieser Vorgang nicht ein; vielmehr kann hierbei eine Graphitisierung, d. h. die Erzeugung fester und rißfreier Blöcke nur dann Herbeigeführt werden, wenn man die Preßlinge lange Zeit höheren Temperaturen aussetzt, und zwar entweder während des Verkokungsvorganges selbst oder in einem besonderen, sich an diesen anschließenden Graphitisierungsprozeß.
  • Die wirtschaftliche Durchführung der schnellen Verkokung bei dem Verfahren nach der Erfindung erfordert das Zusammenwirken der verschiedenen angegebenen Merkmale. So ermöglicht die erfindungsgemäß gewählte unmittelbare Belieiztmg eine sehr schnelle Temperatursteigerung, die weiterhin daduzch
    pterstützt wird, daß zwischen den Blech-
    ültern eine entsprechende Anzahl Kanäle
    r bleibt, die eine gewisse Aufteilung der
    @et1n2ase und Flammen und eine tute Um-
    spülung der Behälter selbst bewirken, so daß sich der von der Feuerung aus eingeleitete Entgasungsvorgang sehr schnell Tiber die einzelnen Behälter fortpflanzen kann.
  • Im Rahmen der Erfindung hat die Verwendung dünnwandiger Blechbehälter die Bedeutung, daß die an sich mit jeder Sonderumhüllung verbundene Bremsung des Wärmedurchgangs im Hinblick auf die angestrebte Krackung auf ein Mindestmaß beschränkt wird. Im gleichen Sinne wirkt sich die Verwendung von Anthrazitkohle als Einbettungsstoff an Stelle des üblichen Koksgruses aus, weil Anthrazit eine wesentlich höhere Wärmeleitfähigkeit besitzt. An sich ist es bei anderen Verfahren und Vorrichtungen bekannt, Antlirazitkohle für die Einbettung von Elektroden in Behälter zu verwenden. Der Vorteil der Erfindung kann aber bei den bekannten Verfahren ebensowenig durch die Verwendung von Anthrazit erreicht werden wie durch die Unterbringung der Preßlinge in Tiegeln, Kassetten, Muffeln oder Retorten, weil hier eine Graphitisierung auf dem von der Erfindung ermöglichten Weg, d. h. durch schnelle Verkokung weder angestrebt noch erreichbar ist. Bei den bekannten Verfahren hat man im übrigen die Sonderumhüllungen starkwandig, und zwar meist aus Schamotte hergestellt. Soweit eiserne Sonderumhüllungen benutzt wurden, handelt es sich um solche, die in erster Linie dem Zweck dienen sollten, große Elektrodenpreßlinge vor Verformungen zu schützen.
  • In Verbindung mit der erfindungsgemäß vorgesehenen unmittelbaren Befeuerung hat der während des Verkokungsvorganges aus dem Anthrazit austretende Kohlenwasserstoff noch die Bedeutung, daß hierdurch eine Karburierung der Ofengase und damit eine Verbesserung der Wärmeübertragung hervorgerufen wird.
  • Für die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nach der Erfindung ist auch der Umstand von Bedeutung, daß gerade durch das Zusammenwirken der verschiedenen Merkmale eine derartige Verkürzung des Verkokungsvorganges unter gleichzeitiger Vermeidung übermäßig hoher Temperaturen erreicht wird, daß wiederum die Beanspruchungen der dünnwandigen Behälter in zulässigen Grenzen gehalten werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung wäre unter Zugrundelegung großer Behälter deswegen nicht durchführbar, weil einerseits wegen der Beeinträchtigung der Aufteilung der Strömung der Brenngase und andererseits wegen. der dann doch eintretenden stärkeren Hemmung des Wärmedurchgangs die gesamte Zeit der Entgasung wesentlich verlängert werden müßte, um eine Entgasung der im mittleren Teil der-Behälter befindlichen Preßlinge zu erreichen. Dann würde aber wiederum die schnelle Krackung und die dadurch bedingte Graphitisierung reicht eintreten.
  • Der oberhalb der Behälter befindliche freie Raum dient dem Zweck, durch einen wirksamen Angriff der Feuerung von oben her die Entgasung .einzuleiten, wobei dann die obere Btennstöffabdeckiing der in den Behältern befindlichen Blöcke sich zunächst entziindet und eine ,glühende, de Blöcke vor Verbrennung schützende Aschenschicht bildet, gleichzeitig aber auch eine Entzündung der aus den Blöcken ausgetriebenen flüchtigen Bestandteile bewirkt, welche somit für die B:eheizung ausgenutzt werden. Das Austreten der frei werdenden Gäse aus den Behältern wird dadurch erleichtert, daß sie auch an der Unterseite offen sind. Im allgemeinen werden zum Austreten der Gase an der Unterseite der Behälter die natürlichen Unebenheiten der - Kammersohle genügen, gegebenenfalls kann man aber zur Förderung des Gasdruchtritts hier noch besondere öffnungen am untern Umfang der Behälter vorsehen.
  • Die von - der Erfindung benutzten kleinen Behälter sind leicht durch Fortrollen zu befördern und können bei Durchführung des Verfahrens - in entsprechend abgeänderten Ziegeleiöfen - durch die hier vorhandenen seitlichen Einkarrtüreneingebracht werden. Das Entleeren der Behälter nach beendigtem Verkokungsvorgang geschieht dadurch, daß die Behälter schräg angehoben werden, so daß der Inhalt nach unten herausrutscht.
  • Es ist an sich bereits vorgeschlagen, de Verkokung von Elektroden schnell (in einigen Stunden)-durchzuführen. Bei diesem bekannten Vorschlag handelt es sich aber lediglich um einen kleinen Versuchsof-en, der für die massenweise Herstellung von Kohlungsblöcken nicht geeignet ist, zumal er vor Einbringung der Preßlinge auf hohe Temperaturen vorgewärmt werden soll. Im Gegensatz zu dem Verfahren nach der Erfindung wird bei diesem vorbekannten Verfahren mit besonders hohen Temperaturen gearbeitet, derart, daß die Erbgase des Ofens noch zum Glühen der Rohstoffe (Schüttgut) für die Herstellung der Preßlinge herangezogen werden können. Die Merkmale der Erfindung sind bei diesem bekannten Verfahren nicht vorhanden. Es ist weiterhin bekannt, mit Kohle (Schüttgut) gefüllte, unten und oberoffene Stahlrohre in die Kammern eines gewöhnlichen Koksofens einzubringen, um diesen Ofen für das Schwelen von Steinkohle auszunutzen. Abgesehen davon, daß die übrigen Merkmale der Erfindung bei diesem Verfahren nicht benutzt werden, ist auch die Aufgabe eine andere, indem die Stahlrohre deswegen eingeschaltet werden, um im Gegensatz zu den Verhältnissen bei der Hochroempexaturverkokung eine Berührung der zu schwelenden Kohle mit den Heizwänden zu verhindern; vielmehr wird auf diese Weise bewuß.t zur Hemmung des Wärmedurchganges ein Luftzwischenraum zwischen Heizwänden und der zu schwelenden Kohle hergestellt.
  • In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel" der Erfindung dargestellt.
  • Abb. i zeigt -einen. Querschnitt durch einen für die Zwecke der Erfindung benutzten, an sich bekannten Ziegeleiringofen.
  • Abb. 2 ist ein Längsschnitt. Abb.3 ist ein Grundriß.
  • Abb.4 zeigt im Aufriß einen Behälter mit eingelegten Preßlingen.
  • Abb. 5 ist ein Grundriß zu Abb. 4.
  • Der Ringofen ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Wände i in vier Kammern unterteilt, die -durch Feuerungen 2 von der Kopfseite her beheizt werden. In diesen Kammern werden dann die in Abb.4 und 5 dargestellten, vergleichsweise kleinen zylindrischen Behälter 3 in Abständen, d.h. unter Belassumg von Luftzwischenräumen, aufgestellt.
  • Die Behälter 3 sollen aus Eisenblech von geringer Wandstärke bestehen und- sind an der Ober- und Unterseite offen. Die Preß-Iinge werden in die Behälter in zwei oder mehreren Reiben übereinander unter Einbettung in Anthrazitfeinkohleeingelagert.
  • Die Feuerungsgase umspülen die Behälter 3 allseitig und streichen im übrigen über de Oberfläche durch den freien Raum 5 der Kammer in der Längsrichtung derselben durch die öffnung 6 in dem Kanal 7; der über den Sammelkanal 8 mit dem Kamin 9 in Verbindung steht. An diesen Sammelkana18 sind de anderen Kammern des Ofens durch entsprechende Verbindungen angeschlossen. Selbstverständlich können die Abgase, falls eine oder mehrere anderer Kammern des Ofens in Betrieb sind, auch zunächst durch diese weiteren Kammern hindurchgeleitet werden, ehe sie dem Schornstein zugeführt . werden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung hat den Vorteil, Zlaß die Feuerungen 2 nur' zu Beginn der Entgasung stark betrieben werden brauchen. Sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, -können die Feuerungen stark gedrosselt werden, da dann die aus den Preßlingen und der Anthrazitkohle austretenden und verbrennenden Bestandteile die für die weitere Durchführung der Entgasung erforderliche Wärme liefern.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von kleinen Kohlungsbl:öcken für Eisen- und Stahl-Bäder durch Verpressen von Kohle oder Koks oder Gemischen dieser Stoffe mit Bindemitteln - gegebenenfalls unter Zusatz von Beschwexun,gsstoffen - und Verkoken der Preßlinge unter Einbettung in Brennstoff in besonderem, in eine Ofenkammer eingesetzten Behältern, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl Blöcke lagenweise unter Einbettung in Anthrazitfeinkohle in kleine und vorn Hand leicht zu befördernde, oben und untern offene Behälter aus dünnem Blech von vorzugsweise zylindrischer Grundform eingebracht wird, welche in ,größerer Zahl unter Einhaltung von Abständen senkrecht auf die Sohle eines unmittelbar beheizten Ofens derart aufgestellt werden, da.ß oberhalb der Behälter genügend freier Raum zur Befeuerung von oben verbleibt.
DES117634D 1935-03-22 1935-03-22 Verfahren zum Herstellen von kleinen Kohlungsbloecken fuer Eisen- und Stahlbaeder Expired DE706604C (de)

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