DE473599C - Vorrichtung zur Umkehrung der Drehschaufeln von Turbinen - Google Patents

Description

ind. Eigendom

AUSGEGEBEN AM 18. MÄRZ 1929

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 473 599
KLASSE 88 a GRUPPE 6

Albert Huguenin in Paris

Das deutsche Patent 396 641 beschreibt ein bewegliches Rad für umlaufende, umkehrbare Wasserkraftmaschinen, bei welchem sämtliche Schaufeln auf Drehzapfen sitzen und in ihrer Nabe derart befestigt sind, daß die Befestigung nach Bedarf· gelöst und nachher für eine andere Lage wieder angezogen werden kann, welche einer beliebigen Winkelstellung der Schaufel mit Bezug, auf die Radwelle entspricht. Demgemäß werden alle Schaufeln des Rades gleichzeitig gesteuert, wofür eine Steuerkammer außerhalb der eigentlichen-Turbine vorgesehen ist.

Es ergibt sich daraus, daß notwendigerweise die Abwicklung der Schaufeln in Richtung des Umfanges kleiner sein muß als die Teilung zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schaufeln, damit die genannte Bewegung auch wirklich ausgeführt werden kann.

Diese Bauart, bei der die Bewegung der Schaufeln von einer Steuerkammer aus erzeugt wird, welche außerhalb der Turbine liegt, eignet sich außerdem nicht für alle Anwendungsarten.

a₅ Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Vorrichtung, bei welcher die Drehbewegung der Schaufeln nicht gleichzeitig für alle Schaufeln, sondern nur jeweils für eine Hälfte erfolgt, z. B. für die geraden und die ungeraden Schaufeln. Dreht man z. B. zuerst die geraden Schaufeln bis in die Mittelstellung, dann die· ungeraden Schaufeln gänzlich und endlich die geraden Schaufeln bis in die Endstellung, so erzielt man die vollkommene Umkehrbarkeit des Rades, wobei die Möglichkeit beibehalten wird, die Teilung der Schaufeln merklich kleiner als ihre Abwicklung zu wählen.

Die Steuerung dieser Bewegung der Schaufeln mit Hilfe eines Getriebes, welches sich in der Welle selbst befindet, welche die Leistung der Turbine überträgt, gestattet es, dieses Getriebe an einem Ort unterzubringen, welcher sich besser eignet, beispielsweise für senkrechte Turbinen über der Turbine, während die äußere Steuerkammer unter der Turbine angeordnet würde.

Eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist als Beispiel auf der Zeichnung dargestellt

Abb. ι ist ein senkrechter Schnitt durch die Achse der Turbine.

Abb. 2 ist ein Schnitt nach der Linie 2-2 der Abb. r, und

Abb. 3 ist ein Schnitt nach Linie 2-3 der ^5S gleichen Abbildung.

Abb. 4 zeigt einen Schaufelschnitt in der Umfangsrichtung.

Die Zeichnung zeigt eine Turbine mit sechs Schaufeln, welche mit den Ziffern ι bis 6 bezeichnet sind.

Diese Schaufeln laufen in kegelstumpfförmige Teile aus, welche in der Nabe 7 sitzen.

Die geraden" Schaufeln, beispielsweise 6, tragen auf dem kegelstumpfförmigen Teil 8 ein Kegelrad 9 in der Nähe des Umfanges der Nabe 7, und die Schaufeln ungerader Ziffer, beispielsweise 3, tragen auf ihrem kegelstumpfförmigen Teil 22 ein Kegelrad 10 in der Nähe der !Mitte der Nabe. r·:.. , '

Eine Hohlwelle 11 trägt einen Zahnkranz 12 im Eingriff mit den Kegelrädern 9, während eine konzentrische Welle 13 einen Zahnkranz 14 trägt, welcher mit den Kegelrädern 10 .zusammenarbeitet. .,„„_„,.. ■.,!._._.._'._,. _.\ Eine mittlere Welle 15 trägt Links- und ao Rechtsgewinde 16 und 17, welche beide jeweils in Muttern 18 und 19 eingreifen, welche durch-Lenker 20 und 21 mit den kegeligen Teilen 8 und 22 verbunden sind. _:„ ·.·.;..·,;..;. ,.■ . Es ergibt sich daraus, daß, falls die Welle as 15 nach einer gewissen Richtung hin gedreht wird, die Schaufeln freigegeben werden, während eine Drehung der Welle nach der entgegengesetzten Richtung im Gegenteil die Schaufeln in der Nabe anzieht. Abb. 4 zeigt die Abwicklung eines Umfangschnittes der Schaufeln. Aus derselben ist ersichtlich, daß, falls die Schaufel 2 in die strichpunktiert dargestellte Lage gebracht wird, die Schaufeln 3 und 1 eine ganze Umdrehung ausführen können, während, falls alle Schaufeln gleichzeitig gedreht wurden, die Teilung vergrößert werden müßte und die Schaufel 2 notwendigerweise die Lage 2' einnehmen müßte, damit deren Kanten einen Kreis beschreiben, der außerhalb desjenigen liegt, welcher durch die-Kanten der Schaufel 3 beschrieben wird. ■ - ■

Die Welle 15 ragt bis in die Mitte einer Erweiterung 23 der Turbinenwelle 24 hinein.

Die Welle 13 hört etwas weiter unten auf .und die Welle 11 noch tiefer.

Ein Motor 25 treibt mit Hilfe von Zahnrädern 26, 27, 28, 29 einen Zahnkranz 30 mit Innenverzahnung an, welcher sich lose auf der Welle 15 dreht.

Mit Hilfe eines Elektromagneten 3.1 kann der Zahnkranz 30 mit einer Scheibe 32 gekuppelt werden, welche mit der Welle 15 fest verbunden ist.

Mit Hilfe der Elektromagnete 33, 34 und 35 und der Scheibe 36 können die beiden Hohlwellen 11 und 13 in Bewegung gesetzt werden, und zwar nach jeder beliebigen Richtung hin.· .

Die Verbindung zwischen der Scheibe 36 und den.Wellen 11 und 13 erfolgt mit Hilfe von beidseitig eingreifenden Kegelrädern 37.

Dieses Getriebe kann leicht derart gebaut werden, daß der Schwerpunkt des Ganzen sich genau: .auf der Wellenachse 24 befindet, was für die genaue Auswuchtung der umlaufenden.Teile erforderlich ist. *

Der elektrische Strom wird dem Motor 25 und den.,Elektromagneten 31, 33, 34 und 35 mit Hilfe von Schleifringen zugeführt, welche auf dem äußeren Umfang der Wellenerweiterung23 befestigt sind.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zur Umkehrung der Drehschaufeln von Turbinen, die in zwei einander entgegengesetzten Richtungen durchströmt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln in zwei mit je einer Drehvorrichtung versehene Gruppen getrennt sind, derart, daß von zwei benachbarten Schaufeln jede einer anderen . Gruppe angehört und die' Schaufeln der einen Gruppe mit' ihrer Fläche zunächst in axiale Richtung eingestellt werden können und so lange in dieser Lage bleiben, bis ,,-j die dazwischenliegenden Schaufeln der ■f- anderen Gruppe umgelegt sind.: - - -

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen