DE473097C - Verfahren zur Darstellung loeslicher Aminocellulosederivate - Google Patents
Verfahren zur Darstellung loeslicher AminocellulosederivateInfo
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- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
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- C08B15/05—Derivatives containing elements other than carbon, hydrogen, oxygen, halogens or sulfur
- C08B15/06—Derivatives containing elements other than carbon, hydrogen, oxygen, halogens or sulfur containing nitrogen, e.g. carbamates
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Description
- Verfahren zur Darstellung löslicher Aminocellulosederivate In der Literatur (vgl. B r i g g s , Zeitschr. f. angew. Chemie, 1913, S.255) sind lösliche Celluloseester beschrieben, deren Säurerest Aminogruppen enthält.
- In das Cellulosemolekül selbst hat man Aininogruppen eingeführt, indem man (vgl. It ä r r e r , Helvetica Chimica Acta, 1926, S. 592) Baumwolle mit Toluolsulfochlorid teilweise veresterte und dann mit Ammoniak oder Aminen behandelte. Diese Aminoverbindungen der Cellulose sind in Wasser und organischen Lösungsmitteln unlöslich.
- Nach der Erfindung werden lösliche Derivate der Aminocellulose gewonnen, wenn man von organisch substituierten anorganischen Sauren sich ableitende Ester der Cellulose in beliebiger Reihenfolge verestert oder veräthert und mit primären, sekundären oder tertiären aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Aminen behandelt, oder wenn man sie mit Säurechloriden oder Säureanhydriden in Gegenwart tertiärer aliphatischer, aromatischer oder araliphatischer Amine umsetzt, wobei die Reaktion durch Anwendung indifferenter Reaktionsmedien begünstigt werden kann.
- Die Zusammensetzung der Erzeugnisse hängt von der Art der in Reaktion tretenden Celluloseäther, -ätherester, -ester oder -mischester und der Amine ab, außerdem unter anderem davon, ob bei der Veresterung oder Verätherung eine teilweise Entfernung der ursprünglich im Cellulosederivat vorhandenen Säuregruppe eingetreten und bis zu welchem Grade die Umsetzung mit den Aminen fortgeschritten ist.
- Wie die obenerwähnten unlöslichen Aminoverbindungen besitzen die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Verbindungen eine ausgesprochene Verwandtschaft zu den sonst nur die tierische Faser färbenden Säurefarbstoffen. Diese Eigenschaft im Verein mit ihrer Löslichkeit macht die neuen Verbindungen technisch besonders wertvoll. Man kann sie nämlich in geformte Gebilde, z:- B. Folien, Fäden, überführen, die im Gegensatz zu den schwierig zu färbenden Erzeugnissen aus anderen Cellulosederivaten, z. B. Nitraten, Acetaten, Aethern, sich leicht und echt färben lassen. An sich schwer anfärbbare Cellulosederivate erlangen eine leichte Färbbarkeit, wenn man ihnen bei der Verarbeitung geringe Mengen der neuen Aminocellulo sederiv ate beigibt.
- Beispiel s roo Teile Acetylcellulose, z. B. Cellit, werden in -2.4o Teilen Aceton gelöst unter Zusatz einer Lösung von 18 -Teilen p-Toluolsulfochlorid in 8o Teilen Aceton. Nach Zugabe von 5,5 Teilen Harnstoff in io Teilen Wasser läßt man unter gutem Rühren oder Kneten eine Lösung von 3,75 Teilen Natriumhvdroxyd in io Teilen Wasser langsam zutropfen. - Das Rühren oder Kneten wird 5 Stunden lang fortgesetzt. Danach gibt man 5o Teile Isoamylamin zu der Masse und erhitzt sie im Autoklaven i Stunde auf ioo°. Das Reaktionsprodukt wird mit Wasser gefällt und 15 Stunden heiß gewässert. Der entstandene Celluloseester löst sich in Aceton, Eisessig und Mischungen von 9 Teilen Dichlormethan, Trichlormethan oder symm. Tetrachloräthan mit i Teil Äthylalkohol. Saure Wollfarbstoffe färben den Ester in der Hitze stark an.
- Beispiel z Man ersetzt im Beispiel i das Isoamylamin durch die gleiche Menge Diäthylamin. Der im übrigen in gleicher Weise gewonnene Celluloseester zeigt die im Beispiel i angegebene Löslichkeit.
- Beispiel 3 Man ersetzt im Beispiel i das Isoamylamin durch die gleiche Menge Triäthylamin. ,Der im übrigen in gleicher Weisse gewonnene Celluloseester zeigt die im Beispiel i angegebene Löslichkeit.
- Beispiel 4 ioo Teile Alkalicellulose, entsprechend 3o Teilen Baumwolle, werden in bekannter Weise, z. B. in Benzolsuspension, mit Benzolsulfochlorid verestert. Nach dem Entfernen des Benzols und der Salze durch Waschen mit Alkohol und Wasser wird das Wasser durch Eisessig völlig verdrängt und die Masse dann abgepreßt, bis nur noch 9o Teile Eisessig anhaften. Nach Zugabe von 0,3 Teilen Schwefelsäure in 3o Teilen Eisessig läßt man die Masse über Nacht stehen und gibt dann 39 Teile und nach 30 Minuten weitere 5 i Teile Essigsäureanhydrid zu. Nach ungefähr #q- Stunden versetzt man mit 7,5 Teilen einer i Mol. Schwefelsäure auf 9 Mol. Eisessig enthaltenden Mischung, fällt nach weiteren q. Stunden das Reaktionsprodukt mit Wasser und wäscht es aus. Von ungelöst gebliebenen Fasern kann man es nach dem Lösen in einer Mischung von 9 Teilen Dichlormethan und i Teil Äthylalkohol durch Filtrieren befreien. Der trockene Ester wird 3 Stunden mit 61 Teilen Anilin auf 16o° im Autoklaven erhitzt. Die Masse wird dann in verdünnte Salzsäure gegossen, wobei das Reaktionsprodukt ausfällt. Es löst sich in Aceton, Eisessig, symm. Tetrachloräthan und Mischungen von 9 Teilen Dichlormethan oder Trichlormethan mit i Teil Äthylalkohol. Satire Wollfarbstoffe färben es mäßig an.
- Beispiel s ioo Teile des nach Beispiel i dargestellten Cellulosetoluolsulfoacetats, gelöst in Aceton, werden mit ioo Teilen Diphenylamin 3 Stunden im Autoklaven auf i2o° erhitzt. Dann wird mit Wasser gefällt. Der so gewonnene Celluloseester löst sich in Aceton, Eisessig, sy mm. Tetrachloräthan und Mischungen von 9 Teilen Dichlormethan oder Trichlormethan mit i Teil Äthylalkohol. Saure Wollfarbstoffe färben den Ester schwach an.
- Beispiel 6 ioo Teile Cellulosetoluolsulfonat, in bekannter Weise aus .Alkalicaellulose dargestellt, werden in einer Mischung von 2ooo Teilen Pyridin und 28o Teilen Benzoylchlorid auf dem Ölbade erhitzt, bis vollkommene Lösung eingetreten ist. Das Pyridin wirkt als Mittel zum Binden der Salzsäure, außerdem tritt es in das Cellulosemolekül ein. Durch Fällen mit Wasser wird das neue Cellulosederiv at aus der Lösung abgeschieden. Es löst sich in symm. Tetrachloräthan, Pyr idin und Mischungen von 9 Teilen Di- oder Trichlormethan mit i Teil Äthylalkohol. Saure Wollfarbstoffe färben es mäßig an.
- Beispiel 7 iooTeile Cellulosetoluolsulfoacetat, dargestellt nach Beispiel i, werden in Aceton gelöst und mit ioo Teilen Dimethylanilin 3 Stufiden im Autoklaven auf 1q.0° erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird durch Eingießen in verdünnte Salzsäure gefällt. Der Ester löst sich in Aceton, Eisessig und Mischungen von 9 Teilen Di- oder Trichlormethan oder symm. Tetrachloräthan mit i Teil Äthylalkohol.
- Beispiel 8 ioo Teile Cellulosetoluolsulfosäureester werden mit 2 ooo Teilen einer 33prozentigen wäßrigen Lösung von Pyridin 2 Stunden auf ioo° erhitzt. Nach dem Filtrieren wird der Ester mit verdünnter Salzsäure vom Pyridin befreit und dann mit Wasser säurefrei ge--,Naschen. Nach Verdrängung des Wassers durch Eisessig folgt Acetylierung gemäß Beispiel q.. Das neue Cellulosederivat löst sich in symm. Tetrachloräthan und Mischungen von 9 Teilen Aceton, Di- oder Trichlormethan mit i Teil Äthylalkohol. Saure Wollfarbstoffe färben es gut an. .
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung löslicher Aminocellulosederiv ate, dadurch gekennzeichnet, daß man von organisch substituierten anorganischen Säuren sich ableitende Ester der Cellulose mit Säurechloriden oder Säureanhydriden in Gegenwart tertiärer aliphatischer, aromatischer oder araliphatischer Amine umsetzt oder sie in beliebiger Reihenfolge verestert oder veräthert und mit primären, sekundären oder tertiären aliphatischen, aromatischen oder araliphatischen Aminen behandelt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ29407D DE473097C (de) | 1926-10-31 | 1926-10-31 | Verfahren zur Darstellung loeslicher Aminocellulosederivate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEJ29407D DE473097C (de) | 1926-10-31 | 1926-10-31 | Verfahren zur Darstellung loeslicher Aminocellulosederivate |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE473097C true DE473097C (de) | 1929-03-12 |
Family
ID=7203600
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEJ29407D Expired DE473097C (de) | 1926-10-31 | 1926-10-31 | Verfahren zur Darstellung loeslicher Aminocellulosederivate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE473097C (de) |
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DE19600929A1 (de) * | 1996-01-12 | 1997-07-17 | Forschungszentrum Juelich Gmbh | Neue aromatische Amin-Cellulosederivate und Verfahren zu deren Herstellung |
WO1997025621A2 (de) * | 1996-01-12 | 1997-07-17 | Forschungszentrum Jülich GmbH | Neue (bio)chemische reagenz-festphasen, verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendungen |
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-
1926
- 1926-10-31 DE DEJ29407D patent/DE473097C/de not_active Expired
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