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Anlage zur Destillation und *Spaltung von Mineralölen und ähnlichen
Kohlenwasserstoffgemischen Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage, die eine
regelmäßige, und intensive Destillation und erforderlichenfalls eine teilweise und
methodische Spaltung von Mineralölen und diesen ähnlichen Kohlenwasserstoffgemischen
ermöglicht, In dem Patent 445 657 ist schon eine Anlage zur Spaltung der
schweren flüssigen Kohlenwasserstoffe beschrieben worden, bei dem diese Kohlenwasserstoffe,
während sie metallene Drehspäne durchziehen, einer üb#erhitzung unterworfen werden,
wobei diese beiden gleichzeitigen Wirkungen der Überhitzung und der katalysatorischen
Metalle eine Spaltung der Kohlenwasserstoffe zur Folge haben, die dabei in ein Gemisch
von mehr oder weniger vergasten Dämpfen übergeführt werden. Darauf wird dieses Gemisch
in Kühlscheider geschickt, wo es gleichzeitig plötzlichen und intensiven Kühlungen
und Entspannungen unterworfen wird, die eine Folge der erheblichen, durch das Kühlen
mit siedendem '#Ä"asser bei einem bestimmten veränderlichen Druck erzeugten Wärmeabsorption
sind, und dieses, um eine Phase atomischer Wiederverbindung und selbst teilweiser
Repolymerisa,tion zu schaffen. In dem genannten Patent 445 657 werden nun
aber die Kohlenwasserstoffe in die Retorten unter einem gewissen Druck eingeführt
und kreisen irn Innern derselben unter der Wirkung dieses Druckes, der, ohne beträchtlich
zu sein, doch immerhin bemerkenswert ist und ungefähr i kg erreicht, um die
zahlreichen Ladungsverluste der Kohlenwasserstoffdämpfe in den Retorten infolge
des vielfachen Wechselns der Bewegungsrichtung zu überwinden. Ein solcher Druck
war schon viel kleiner als die vorher benutzten sehr gefährlichen Drücke. Um aber
praktisch jede Gefahr und jede Möglichkeit einer Explosion oder Feuersbrunst zu
beseitigen, war es noch nötig, auch diesen Druck zu verringern oder ihn sogar völlig
zu beseitigen. Dies ist der Zweck der vorliegenden Erfindung und wird dadurch erreicht,
daß die Anlage, eine oder mehrere senkrechte Retorten zur Verdampfung und tlerhitzung
der zu behandelnden Kohlenwasserstoffe, in die diese unter einem dem Atmosphärendruck
nahekommenden Druck eingeführt werden und die in ihrem oberen Teil mit Feuerungen
versehen sind, deren Flamme nach unten gerichtet ist, sowie des weiteren Gruppen
von Kühlscheidern aufweist, in denen die aus den Retorten tretenden Dämpfe aufeinanderfolgenden
Kühl- und Entspannungsphasen unterworfen werden, wobei die
Kühlscheider
Jeder Gruppe übereinander aufgestellt Sind und der unterste Scheider oder die untersten
Scheider über der oder den Retorten angeordnet sind und der Umlauf der Gase und
Dämpfe durch die Änlage vermöge natürlichen Aufstiegs erfolgt. Auf diese Weise -werden
die Kohlenwasserstoffgase und Dämpfe keinem überdruck mehr unterworfen und ihr Druck
überschreitet den Atmosphärendruck niemals mehr als um 15 bis 2omm. Wassersäule.
Auf di--seWeise beseitigt man die Möglichkeit von Explosionen, den Austritt von
siedendern öl oder sehr entzündbaren Dämpfen,. die in den bekannten Apparaten,
welche unter starken und gefährlichen Drücken arbeiten, unvermeidlich erzeugt werden.
Des weiteren sind wie in jeder Gruppe von Kühlscheidern die Apparate übereinanclergesetzt
unddie in dem iinteren Scheider oder Scheidern nichtkondensierteri Dämpfe gelangen
durch natürlichen Aufstieg in den oder die oberen Scheider, wodurch in den meisten
Fällen die Pumpen überflüssig werden, die zu diesem Zweck bei der Anlage nach dem
Patent 445 657 verwendet werden.
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Andere Kennzeichen der Erfindung bestehen in der Bauart der Heizretorten,
die grundsätzlich aus zwei konzentrischen Metallrohren gebildet werden, die nach
Belieben voneinander trennbar sind. Die Einzelheiten der Bauart ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung. Zwecks leichteren Verständnisses der Erfindung wird
sie in Anwendung bei einer vereinfachten Anlage beschrieben, die nur eine Heizretorte,
zwei Kühlscheider und einige Zubehörapparate aufweist.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Abb. i eine Ansicht des vollständigen Ap-
parates.
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Abb..2 ist eine Seitenansicht und ,',bb. 3 eüie Draufsicht
hierzu.
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Abb. 4 ist ein senkrechter Schnitt durch die Retorte.
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Abb. 5 ist eine schaubildliche Ansicht eines Teiles dieser
Retorte.
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Abb. 6 ist ein Schnitt nach der Linie A-A der Abb. 4.
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Die erste Reihe der zur Verwendung gelangenden Apparate und ihrer
Zubehörteile ist mit 1 bis 7 bezeichnet. i bezeichnet deh Behälter
für den unter Druck stehenden Brennstoff. Von letzterem- geht ein biegsames Rohr
2 zu dem Brenner 3. Mit 4 ist das Heizrohr !bezeichnet und mit
5 die Wärmeaustauschvorrichtungen. 6 bezeichnet eine durch einen Motor
angetriebene Turbine zum Absaugen der verbrannten Gase. Das Abführrohr für die verbrannten
Gase ist mit 7
bezeichnet. Aus diesen Abbildungen erkennt man den Verlauf
des Brennstoffes und der Verbrennungsgase sowie außerdem, daß die größtmögliche
und rationelle Wärmeausnutzung zunächst in dem Heizrohr und schließlich in den Wärmeaustauschvorrichtungen
erhalten wird.
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Die zweite Reihe der Apparate ist mit A,
B,
C, D, D' bezeichnet. Diese verschiedenen Hauptorgane dienen zur Erzielung
des Arbeitskreislaufes für die Destillation und Spaltung. Hiervon dient der App
. arat A zur Zuführung des Masuts oder des Rohpetroleums.
B ist die primäre Heizschlange für den Masut, C die Retorte,
D der erste Kühler und D' der zweite Kühler. Die genannten beiden
Kühler sind mit Entleerungshähnen d, d'versehqn.
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Aus Abb. i ist die stufenförmige Anordnung der einzelnen Apparate
zu erkennen. Diese z'#nordnung sichert die Erzielung des Arbeitskre-islaufes von
dem ,einen bis zum anderen Ende sowie eine schnelle und natürliche Zirkulation der
Kohlenwasserstoffe bei einem schwachen Druck, wobei die Kohlenwasserstoffe zunächst
flüssig und darauf gasförmig sind.
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Die dritte Reihe der Apparate ist mit F,
G,
H, J, J, J", H', J"' bezeichnet. Diese Ap-
parate sind ausschließlich
die Vorrichtungen zur Erhitzung des Wassers für dessen Zirkulation bis zu den Kühlern.
Mit F ist der Kondensationsbehälter für die Kohlenwasserstoffe und für die
primäre Erwärmung des Wassers bezeichnet. G bezeichnet die sekundäre Heizschlange
für das Wasser, das hier bis auf ioo' erhitzt wird. H und H' sind motorisch angetriebene
Zirkulationspumpen für die Emporhebung des Wassers. J, f', J" und
J... sind die Leitungen für das Wasser. Der erzeugte Dampf kann durch Leitungen
J,
J', T' entweichen. Mit K und K' sind Schmutzventile bezeichnet, während
die Wasserstandsrohre an den Kühlern mit N und N' bezeichnet
sind.
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Zur Erleichterung des Verständnisses des therrno-chernisch,-en. Arbeitskreislaufes
ist ics notwendig, einige dieser Apparate näher zu beschreiben. Diese Apparate sind
einerseits die Retorte und andererseits die beiden Kühler, die mit Bezug aufeinander
gleichartig ausgebildet sind.
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Die Abb. 4, 5 und 6 zeigen Einzelheiten der Retorte
ufid veranschaulichen schematisch die Zirkulation der Kohlenwasserstoffdämpfe im
Innern dieses Apparates.
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Es ist zunächst zu erkennen, daß das Heizrohr a eine intensive Erhitzung
der Retorte und besonders an ihremoberen Ende gewährleistet (die Heizflamme wird
von oben nach unten in das mittlere Rohr 3 und 4 der Abb. i gedrückt). Außerdem
wird eine vollständige Ausnutzung der strahlenden Wärme der
Flamme
über deren ganien Verlauf in dein erwähnten Rohra gesichert, derart, daß die Wärinequelle
nur von den zu destillierenden oder spaltenden Dämpfen oder Molekülen durch die
sehr dünne metallische Hülle getrennt ist, welche dieses zentrale Heizrohr bildet.
Es ist darauf hinzuweisen, daß bekanntlich die Übertragung der strahlenden Wärme
sich in umgekehrtem Verhältnis zum Ouadrat der Entfernung ändert. Außerdem wird
die Flamme an mehreren Punkten ihres Laufes in dem Heizrohr mit kalter oder nötigenfalls
mit angewärmter Luft gespeist, wodurch eine vollständige Verbrennung ohne Rauchbildung
der gewöhnlich zur Verwendun- gelangenden pulverisierten Brennstoffe #, 23 erreicht
wird, wobei gleichzeitig die Ablagerung von Kohle an der Wandung vollständig vermieden
wird. Eine derartige Kohlenablagerung erfordert in Feuerungen mit einer Oberfläche
aus nicht feuerfestem Material gewöhnlich eine sehr häufige Reinigung und eine sorgfältige
überwachung# Die erwähnte Zuführung der Luft kann in zwei verschiedenen Weisen erfolgen,
je nachdem man kalte oder warme -Luft zuführen will. Zur Einführung von kalter
Luft ordnet man Hohlzapfen b (Abb. 4 und 6)- an, die mit Gegenmuttern
versehen sind. Letztere bewirken eine luftdichte Verbindung der Zapfen an der Retorte
und lassen lediglich die Luft durch die in der Mitte des Hohlzapfens vorhandene
Bohrung eintreten. Zur Einführunz, von warrner Luft ordnet man Rohre b' und
zweckmäßig 3 oder 4, ebenso wie bei dem vorher erwähnten Hohlzapfen, längs
des Heizrohres derart an, daß die Luft, welche an dem oberen Teil der Retorte eintritt,
in die einzelnen ringförmigen Ausnehi-nungenf, f' des Heizrohres (Abb.4)
eintritt, nachdem sie vorher beim Durchströmen der genannten Rohre stark erhitzt
worden ist, welche über ihre ganze Länge von der Flamme berührt werden.
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Das Innere der Retorte wird durch wagerechte Scheiben unterteilt.
Letztere verlaufen parallel zueinander (Abb. 4 und 5) und sind an dein Heizrobr
a angeschweißt oder angegossen. Die praktische Bedeutung einer derartigen Retorte
beruht nicht nur darin, daß ihr Heizrohr eine inteilsive Erhitzung zuläßt, sondern
daß auch eine Zirkulation der Kohlenwasserstoffdämpfe abwechselnd in aufsteigender
Richtung und in der Umfangsrichtung in einer jeden Reihe der übereinanderliegenden
Einzelretorten eintritt. Beim Ausführungsbeispiel sind in den Abb. 4,
5 und 6
zwölf derartige Einzelretorten vorhanden.
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Die flüssigen oder verflüssigbaren Kohlenwasserstoffe, die der Destillation
oder Spaltung ausgesetzt werden sollen, treten in die untere Teilretorte ein, nachdem
sie, wie bereits erwähnt, eine mehr oder weniger hohe Temperatur erreicht haben.
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Der Behälter A (Abb. i) wird zweckmäßig so angeordnet, daß
er ein konstantes Niveau aufrechterhält, welches nicht das Niveaup' überschreitet,
welch letzteres gewissermaßen die obere Wand der unteren Teilretorte bildet. Die
Temperatur wird schließlich so geregelt, daß die Verdampfung an dieser Stelle ausreichend
ist. Die Kohlenwasserstoffdämpfe durchströmen alsdann abwechselnd die Platten, welche
die Gesamtretorte in 1:2 Teilretorten teilen. Der Weg, den diese Dämpfe einschlagen,
ist teilweise in Abb. 5 angedeutet. Man erkennt hierbei, daß die Dämpfe,
welche beispielsweise von der Platte p' kommen, auf Platte p6 auftreffen und durch
diese mittels der Bohrung o6 hindurchgehen. Art dieser Stelle ist eine senkrechte
Scheidewand zwischen den aufeinanderfolgenden Platten vorlianden. Diese Scheidewand
verhindert, daß die.Dämpfe sich zerstreuen, und sie zwingt die Dämpfe, vollständig
um das Heizrohr herumzugehen, welches ihnen eine neue Temperaturerhöhung erteilt.
Die Kohlenwasserstoffdämpfe, treten nach Umspülen des Heizrohres zwischen die Platten
p6 und p7 und werden gezwungen, durch die Bohrungol hindurchzugehen,
welche an der Plattef angebracht ist. An dieser Stelle werden die Dämpfe von neuem
gezwungen, eine vollständige Kreisbewegung (in umgekehrter Richtung wie vorher)
auszuführen, und bei einem jeden derartigen Wege tritt eine fortschreitende zunehmende
Temperaturerhöhung ein, welche am oberen Ende der Retorte ungefähr 6oo'
C ist.
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Der erhebliche Vorteil, der aus der Anordnung der wagerechten Platten
und der versetzt angeordneten Verbindungslöcher herrührt, besteht darin, daß ein
jeder Raum zwischen zwei Platten gewissermaßen die Funktion einer besonderen Retorte
ausführt, wos#Ibst die Kohlenwasserstoffdämpfe die doppelte Wirkung einer aufeinanderfolgenden
und zunehmenden katalytischen und thermochemischen Reaktion erleiden.
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Eine derartige Anordnung ermöglicht ferner eine sehr leichte Regelung
der Temperaturen der zu spaltenden Moleküle, da die Übertragung der strahlenden
Wärme quer durch die Metallwand des Heizrohres gewissermaßen augenblicklich ist,
und die Intensität dieser Wärme kann auf Wunsoh durch die Wirkung eines einfachen
Behälters geregelt werden. Andererseits erfolgt die Erwärmung im Innern und konzentrisch
zu den zu destillierenden oder spaltenden Produkten, wobei die Wärmeverluste durch
einen Mantel, welcher die äußere Retorte ebenso wie
die anderen
Zubehörteile und die Rohrleitungen umgibt, in welchen die Dämpfe von hoher Temperatur
zirkulieren, praktisch gleich Null sind. Die erwähnten Wärmeverluste treten beispielsweise
bei den bisher üblichen Apparaten häufig auf.
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Hierbei ist noch ein anderer Vorteil in Betracht zu ziehen, nämlich
daß die Kohlenwasserstoffdämpfe keinem höheren Druck als den unbedeutenden Druck
vön 15 oder 2o mm Wassersäule ausgesetzt sind. Indem die Dämpfe von dem unteren
Teil der Retorte emporsteigen, erfahren sie einerseits eine fortschreitende Temperaturerhöhung,
welche ihr natürliches Aufsteigen in der Retorte sichert. Andererseits wird durch
die Wirkung der vorhandenen Metallspäne, welche die Moleküle aufbrechen und die
nacheinander sowie gleichzeitig einen kleinen Teil ihrer Wasserstoff- und Kohlenatome
verschieben, ein mehr oder weniger flüchtiges Produkt erzielt.
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Die beschriebene Bauart der Retorte vermeidet eine Anzahl wesentlicher
Nachteile, die den bisher bekannten' Apparaten dieser Art anhaften. Die Vorrichtung
der Erfindung sichert somit folgende Vorzüge: #i. die gesamte und metho#clis,che
in&tstrielle Ausnutzung der Wärme sowie die katalytischen. Eigenschaften der
verschiedenen gemeinsamen Metalle, 2. die leicht regelbare Dissoziation, Spaltung
oder Destillation der Menge sowie der Arten der Kohlenstoffe, 3. die Vermeidung
sehr hoher Drucke, die gewöhnlich bei den bisher bekannten Apparaten verwendet werden,
und somit auch eine große Verringerung der Gefahr einer Entzündung oder Explosion,
da die Vorrichtung der Erfindung lediglich bei einfachem Atmosphärendruck wirkt.
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Die zweite Gattung der zur Verwendung gelangenden Cr Apparate sind
die Kühler D, D' (Abb. 1, 2 und 3). Ein jeder von ihnen wird .von einem umgekehrten
Kegelstumpf gebildet und ist mit einer zweiten Hülle oder einem Mantel umgeben,
der konzentrisch angeordnet und an dem ersten Mantel an seinem unteren und oberen
Teil außen# angeschweißt ist. Zwischen den beiden Hüllen oder Mänteln wird zweckmäßig
Wasser eingeführt, welches vorzugsweise vorher bis zur Siedetemperatur durch die
von dem Brenner erzielte Wärme erhitzt wird, nachdem die Wärmegase das Heizrohr
und den ersten Teil der Heizschlange 5 (Abb. i, ?, und 3) durchströmt
haben.
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Das Innere eines jeden Kühlers wird so ausgebildet, daß man irf ihm
leicht Platten anbringen kann, auf die Metallspäne o. dgl. gelegt werden, die dazu
bestimmt sind, die k atalytischen Reaktionen nacheinander zu vollenden, die
bereits in der Retorte begonnen haben. Die Kohlenwasserstoffdämpfe, welche in die
Retorte mit hoher Temperatur eintreteii, erleiden zunächst in dem ersten Kühler
und darauf in dein zweiten zwei aufeinanderfolgende, plötzlich eintretende, aber
unvollständige Abkühlungen infolge der schnellen Absorption von Kalorien, welche
aus der Verdampfung des siedenden Wassers in den für diesen Zweck bestimmten Behältern
herrühren. Dieses Wasser wird alsdann in einem jeden Kühler auf einer bestimmten
und regelbaren Temperatur mittels eines Rohres JI-und J2 gehalten, welches mit einem
Hahn versehen ist. Letzterer wird auf Wunsch geöffnet oder geschlossen, derart,
daß man einen Dampfdruck erhält, welcher der gewünschten tuid notwendigen Temperatur
entspricht, die für den ersten Kühler ungefähr 25o1 bis 300' C und für den
zweiten Kühler ungefähr 12011 bis 130' C ist.
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Man fügt alsdann dem ersten Kühler eine mehr oder weniger starke Menge
von Caltimnchlorur toder einen anderen ahnlichen Stoff hinzu, der mit Bezug auf
den Verdampfungspunkt des Wassers verzögernd wirkt, wobei man alsdann die Notwendigkeit
der Aufrechterhaltung eines hohen Dampfdruckes in dem äußeren Behälter dieses ersten
Kühlers vermeidet, um die erwähnte Temperatur von :25o' bis 300' C zu erhalten.
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Das Speisewasser dieser Kühler wird vorher in der Heizschlange
G oder einer anderen Wärmeaustauschvorrichtung erhitzt, so daß die konstante
Speisung der äußeren Behälter dieser Kühler mit fast kochendem Wasser gewährleistet
ist.
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Dieses Wasser wird darauf dem zweiten Kühler D' mittels der
motorisch angetriebenen Pumpe H durch die Leitung I, I' geführt und darauf von diesem
Kühler durch die motorisch angetriebene Pumpe H' angesaugt, welche es mittels der
Leitung I... in den ersten Kühler D führt.
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Die anderen bei der Vorrichtung der Erfindung zur Anwendung kommenden
Apparate bieten nichts Besondexes. Sie dien-en lediglich dazu, den Arbeitskreislauf
zu verbessern oder zu vervollständigen, indem beispielsweise die verlorene Wärme
ausgenutzt wird, die mit hoher' Temperatur von den HeizrQhren ausstrahlt. Hierdurch
wird das Vorhandensein der Wärmeaustauschvorrichtung 5 erklärt, die aus einer
Art Behälter aus feuerbeständigem Ziegelwerk besteht. Ein Saugventilator
6, der an dem anderen Ende der Wärmeaustauschvorrichtung angebracht ist,
stellt den notwendigen Zug her und leitet die Verbrennungsgase ab. Die Verwendung
der Manometer M und M" ist notwendig, um den Dampfdruck in dem äußeren Behälter
der
Kühler zu überwachen. Aus demselben Grunde ist noch ein ManometerM'
für die Spannung der Kohlenwasserstoffdämpfe in dem ersten Kühler vorgesehen. Die
Pyroineter P und F' und P" dienen zur Aufrechterlialtung und Regelung der
verschiedenen Temperaturen des thermo-chemischen Arbeitskreislaufes. Schließlich
ist an der Retorte und an dem ersten Kühler ein Sicherheitsventil S vorgesehen.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Der Behälter A dient nur dazu,
ein konstantes Niveau in der Retorte nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren
aufrechtzuerhalten. Die Kohlenwasserstoffverbindungen, die aus diesem Behälter austreten,
gelangen in die Heizschlange B, woselbs sie eine vorläufige Erwärmung bis zu ungefähr
200' C erleiden. Die vorläufige Absorption der Kalorien sichert die
erforderliche Verdampfung, sowie sie in den unteren Teil der Retorte eintreten.
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Die erzeugten Dämpfe steigen nacheinander in den übereinander angeordneten
Teilretorten empor, wie dies bereits oben erwähnt wurde, indem sie durch die Metallspäne
aus Kupfer, Eisen, Aluminium, Nickel o. dgl. hindurchgehen, die ihrerseits die Dämpfe
in sehr feine Strahlen oder Teile zerlegen und chemisch auf ihre Moleküle einwirken,
indem sie einen Teil ihrer-Kohlen- und Wasserstoffatome entsprechend ihren Affinitäten
absorbieren.
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Die Moleküle, welche wegen Zerreißens ihres chemischen Gleichgewichts
unbeständig sind, treten aus der Retorte mit einer Ternperatur zwischen 55o' und
650' C aus, uin in den ersten Kühler D zu gelangen, welcher auf einer
Temperatur von :25o' bis 300' C gehalten wird. Die Moleküle erleiden somit
eine sehr plötzUche, aber unvollständige Ab-
kühlung sowie eine nicht minder
scharfe --Spannung, woraus ein neuerliches Zerreißen des chemischen Gleichgewichtes
und eine Zertrümmerung der Moleküle folgt. Die schwereren Kohlenwasserstoffe kondensieren
sich und werden darauf direkt zu dem Behälter A
mittels des Rohres
T zurückgeführt, um von neuem den-Kreislauf auszuführen.
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Die erwähnte Spannung und plötzliche Ab-
kühlung sind eine Folge
von der schnellen Absorption von 537 Kalorien durch das kochende Wasser.
Diese Kalorienmenge ist bekanntlich für den Übergang aus dem flüssigen Zustand in
den gesättigten gasförrnigen notwendig. Bei gleichem Volumen absorbiert das kochende
Wasser, um mehr oder weniger augenblicklich verdampft zu werden, beispielsweise
iomal mehr Kalorien, als es langsam 5o Kalorien absorbiert, um von 15'
C die Temperatur von 65' C anzunehmen, wobei es die Rohre eines der
bei der Destillation von Petroleum und Schiefer üblichen Kühlappa7 rate abkühlt.
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Die Temperatur von :25o' bis 300' C,
welche in dem ersten Kühler
aufrechterhalten wird, ermöglicht ferner infolge des Vorhandenseins der Metallspäne
die Vollendung der katalytischen Reaktionen der Retorte. Diese Reaktionen werden
hier durch die Spannung und plötzliche Abkühlung der Kohlenwasserstoffdämpfe erleichtert,
wodurch ein neues Zerreißen des chemischen Gleichgewichts eintritt.
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Die Kohlenwasserstoffdämpfe, die aus dem ersten Kühler mit einer Temperatur
von annähernd 28o' C austreten, erleiden eine neue Spannung und eine neue
plötzliche Abkühlung in dem zweiten Kühlier, in dessen Inniern eine Temperatur von
annähernd i8o' C herrscht und woselbst sich dieselben Erscheinungen mit Bezug
auf die Absorption der Kalorien und die katalytischen Spaltungen, jedoch in minderem
Maße, wiederholen.
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Die kondensierbaren Dämpfe, die auf den Boden dieses zweiten Kühlers
fallen, werden gesammelt, um nach Bedarf ausgenutzt oder rektifiziert zu werden,
da sie nur die verhältnismäßig leichten Produkte, wie beispielsweise die leichten
Öle des Kerosens o. dgl., enthalten. Die noch nicht kondensierten Kohlenwasserstoffverbindungen
werden in eine Kühlschlange E geführt, wo sie sich kondensieren und die sehr
leichten und flüchtigen Produkte bilden, welche beispielsweise leichtes
Öl, welches zum Betriebe der Motoren von Automobilen oder Luftfahrzeugen
verwendet wird, sowie einen genügend kräftigen Gehalt von Petroleumäther enthalten.
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Die bei der gewöhnlichen Temperatur unkondensierbaren Gase werden
aus dem Kühler E entfernt. Diese Gase sind beispielsweise das reiche Gas
sowie die Reihe der Äther oder der anderen sehr flüchtigen Kohlenwasserstoffe, die
beispielsweise in der Parfümerie oder Pharmazie--sowie zur Fabrikation von Firnis
verwendet werden. Diese Äther oder sehr flüchtigen Kohlenwasserstoffe werden in
dem Reiniger 0 von dem reichen Gas entweder durch Druck oder durch Einführung
dieser Gase in das schwere Öl kondensiert, welches sie auflöst und von dem
man sie darauf durch Destillation in einem Vakuum oder auf andere Weise abzieht.
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Das reiche Gas, welches noch zu betrachten bleibt, ist identisch dem
Ölgas, welches beispielsweise von der Eisenbahn zur Beleuchtun- der Wagen verwendet
wird. Dieses Gag wird im allgemeinen in einem Gasometer aufgespeichert, welcher
neben dem Reiniger 0
angeordnet wird.
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Das Metallgestell, welches die einzelnen
Apparate
trägt, ermöglicht einen leichten Zutritt zu dem Kopf der Retorte und der Kühler.
Das Gestell weist einen ausschwingbaren Träger X mit einem Rollkloben X' auf, um
das Heizrohr a der Retorte aus seiner äußeren Hülle a' (Abb. 4 und 5) herauszunehmen
und es auf Wunsch und gegebenenfalls nach Reinigung oder Ausbesserung bzw. Erneuerung
t' bl einiger Platten oder Scheiben wieder anzubringen.