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Maschine zum Einsetzen von blinden oder unsichtbaren Hohlnieten Es
sind Maschinen bekannt, bei welchen Hohlniete, worunter vorzugsweise Ösen, aber
auch Agraffen u. dgl. verstanden werden, blind oder unsichtbar in das Werkstück
eingesetzt werden, und zwar mit Hilfe eines spreizbaren Einsatzwerkzeuges, das zwischen
den Schichten des Werkstückes den Flansch der eingesetzten Öse umbiegt. Derartige
geteilte, spreizbare Einsetzwerkzeuge sind aber sehr zerbrechlich, da ihre Abmessungen
nur gering sein können. Insbesondere leiden sie durch ungenaue Einstellung. gegenüber
der das Werkstück vorlochenden Stanze oder dem das Spreizen bewirkenden Dorn. Die
Einstellung dieser drei Teile gegeneinander ist aber schwierig. Im Innern des Einsetzwerkzeuges
verschiebbare Spreizdbrne sind nicht zweckmäßig, da die Spreizung nach Möglichkeit
auf den oberen Teil des Einsetzwerkzieuges beschränkt werden muß und dieses geringe
Dicke haben muß, so daß ein kräftiger Dorn im Innern nicht untergebracht werden
kann. Auch das Verfangen des Einsetzwerkzeuges mit den beim Stanzen des Loches abfallenden
Lederstückchen bildet :eine häufige Ursache der Verbiegung oder des Zerbrechens
des spreizbaren Einsetzwerkzeugus. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind diese Nachbeile
dadurch beseitigt, da13 der von außen. in das spreizbare Einsetzwerkzeug eintretende
Dorn in der Lochstanze untergebracht ist. Es ist zweckmäßig so angeordnet, daß er
den Stanzabfall aus der Lochstanze herausdrückt und m eine Abführrinne hineinwirft,
so daß er gar nicht bis zur Einsetzstelle gelangt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführuingsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt, welches zum Einsetzen von Ösen in Schuhwerkoberleder dient.
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Abb. i ist eine Vorderansicht der Maschine, teilweise im Schnitt.
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Abb. a zeigt schaubildlich den vorderen Teil der Maschine, Abb. 3
. einen senkrechten Schnitt; wobei die Maschine in der Stellung dargestellt ist,
welche sie am Ende des Lochens annimmt.
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Abb. q. zeigt eine Einzeldarstellung, welche das Ausstoßen des Stanzabfalles
erkennen läßt. Abb. 5 zeigt die Maschine in der Stellung beim Einsetzen der Öse:
Abb.6 bis io erläutern Einzelheiten;-. Die Maschine besitzt, wie -die bekannten
. Öseneinsetzmaschinen, einen Werkstücktisch 2
mit einem eingesetzten
Stanzblock 4, eine Kantenlehre 6, einen Stoffdrücker 8 und einen auf Führungsstangen
i2 hin und her geführten Gleitkopf i o.
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In dem Gleitkopf ist eine Stange 16 senkrecht verschiebbar, welche
durch Knicken und Strecken eines Kniegelenkes 18, 2o auf und ab bewegt wird.
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Unter dem Tisch ist ein senkrecht beweglicher Schaft 24 angebracht,
an welchem ein hohles, zum Aufnehmen der Ösen dienendes Werkzeug 26 befestigt ist,
welches mit dem konischen Ende 27 den unteren Flausch .der Öse trägt. In dem Üsenträger
26 ist das Umniet- oder Einsetzwerkzeug 28 verschiebbar, welches bei der Aufwärtsbewegung
des Schaftes 24 in die letzte Öse einer in einer Leitrinne 3o hinuntergleitenden
ösenreihe teindringt und diese von der Leitrinne abzieht. Die Leitrinne wird durch
eine Gelenk- und Hebelverbindung 31 wagerecht hin und her bewegt und erhält die
Ösen aus einem Behälter 32.
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Das Einsetzwerkzeug 28 ist nun durch radiale Längsschlitze 34 im.
federnde Sektoren geteilt, welche (vgl. Abb.9) sich im Ruhezustand oben berühren.
Das obere Ende des Einsetzwerkzeuges hat eine konische oder halbkugelige Gestalt
33 (Abb. 9). Unter dem bei 42 liegenden größten Durchmesser dieser Halbkugel ist
die Ummetfiäche 4o angebracht, die aus einer Anzahl von Schleifflächen (Facetten)
an den federnden Sektoren 46 gebildet ist. Zwischen je zwei Schleifflächen liegt
etwa in der Mitte jedes Sektors eine scharfe Kante 48; die das dagegen gedrückte
Ende des ösenschaftes spaltet, um ein gleichmäßiges Umnieten des Schaftendes zu
erzielen. Das Ende des Einsetzwerkzeuges hat eine konische Öffnung 5o, in welche
das konische Ende des Spreizdornes 54 eintritt, um die federnden Sektoren 46 auseinanderzubiegen
und das Umnietwerkzeug zu spreizen.
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Der Spreizdorn 54. ist im Hohlraum der Lochstanze 56 untergebracht,
die von der Stange 16 getragen wird. Das konische Ende 5a des Spreizdornes tritt
während des Arbleitsganges der Maschine in das Loch 5o ein, und durch eine relative
Bewegung zwischen dem Umnietwerkzeug 28 und dem Spreizdorn 54 werden die Sektoren
46 austinandergedrückt, so daß .die Umnietfläche 40 zwischen den Werkstückschichten
gespreizt wird. Wenn nun der Osenträger 26 die Öse nach oben schiebt, so* trifft
das obere Ende des Ösenschaftes gegen die Umnietfläche 4o und wird in ,de1 aus Abb.6
ersichtlichen Weise zwischen den Stofflagen umgebogen.
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Um eine Beschädigung =der Lochstanze 56 während. des Einführens und
Umnietens der Öse zu vermeiden, wird- die -Lochstanze 56 am Ende des Vorschubvorganges
kurz vor dem Einsetzen" der Öse etwas angehoben.
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Zu diesem Zweck dient ein Bund 58 an der Stange 16, dessen obere Fläche
mit einem Anschlag 6o zusammentrifft. Der Anschlag 6o besteht aus ,einer an einem
Schleber 62 vorspringenden Knagge. Der Schieber ist durch Schrauben und Schlitze
64 mit einer Führung 66 verbunden, die an einem Block 68 vorgesehen ist, an welchem
der untere Zapfen des Kniegelenkteiles 2o angreift. Der Block 68 kann sich in Richtung
der Stange 16 auf- und abwärts bewegen, und die Aufwärtsbewegung ist durch einen
Bund 7o begrenzt. Eine Feder 72 sucht den Schieber 62 nach links zu bewegen. Eine
das obere Ende der Stange 16 umgebende Feder 74, die in einer Ausnehmung 76 des
Gleitblockes to liegt und gegen einen an der Stange 16 festen Bund 78 drückt, sucht
diese Stange anzuheben und den Bund$8 gegen den -Anschlag 6o zu halten. Wenn der
Anschlag 6o nach rechts bewegt wird, kann der Bund 58 nach oben gehen, bis er mit
dem Schieber 62 zusammentrifft. Dadurch wird die Stange 16 so weit angehoben, daß
die Lochstanze während des Einführens und Umnietens der Öse nicht Xetroffen wird.
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Um den Anschlag 6o von dein Bund 58 wegzubewegen, dient eine Anschlagfläche
8o, die gegen eine Anschlagschraube 82 an der Leitrinne 30 trifft. Wenn die
Leitrinne nach dem Abnehmen der Öse am Ende des Vorschubvorganges, jedoch vor dem
Einführen der Öse in das Werkstück, sich nach rechtsbewegt, so wird durch die Anschläge
8o, 82 der Schieber 62 nach rechts bewegt, so daß die Lochstanze aufwärts geht.
Ehe die Lochstanze 56 zur Bildung eines neuen Loches zurückkehrt, wird das Kniegelenk
18, 2o ge= knickt, wobei der Block 68 und der Schieber 62 angehoben werden und die
Feder 72 die Knagge 6o wieder über den Bund 58 ziehen kann. Wenn dann das Kniegelenk
18, 2o gestreckt wird, so trifft die Knagge 6o auf den Bund 58 und drückt die Lochstanze
durch das Werkstück hindurch. gegen den Sltanzblock 4.
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Der Spreizdorn 54 ist an einer Stange 86 (Abb.3 und 4) befestigt,
welche oben einen Bund 88 besitzt. Gegen diesen Bund drückt eine Feder 9o, die in
einer Bohrung der Stange liegt und sich mit dem oberen Ende gegen eine bei 92 auf
dem Bund 78 an der Stange 16 befestigte Platte stützt. Der Spreizdorn 54, dessen.
Ende unter normalen Umständen über die Schneide der Stanze 56 hervorragt, kann.
somit beim Stanzen nach oben nachgeben. Wenn die Stanze das Werkstück vorschiebt,
so gelangt sie über däs Ende des Stanzblockes 4 hinaus, und der Spreizdorn
springt
dann unter .dem Einfluß der Feder 9o wieder vor, so daß der Stanzabfall aus der
Stanze ausgestoßen wird und in eine Rinne 9G (Abb. i und i o) hineinfällt. Diese
Rinne ist durch Knaggen 98 an der Maschine befestigt, und ihre Seitenwandungen schließen
an einen Rohransatz i a2 an, über welchen ein biegsames Rohr 104 o.dgl. gestülpt
ist, so daß die Stanzabfälle nach außen abrutschen. Eine mit dreieckigem Ausschnitt
io6 versehene. hochstehende Wand ioo der Rinne verhindert das Hängenbleiben des
Stanzabfalles am Spreizdorn.
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Die Höhenlage des Spreizdornes in der Stanze bcim Einsetzvorgang wird
durch einen Hebel io8 (Abb. 2) bestimmt, gegen welchen das oben aus der Stange 16
herausragende Ende der Stange 86 trifft. Der Hebel ist um Zapfen i i o an der Platte
92 drehbar und wird durch -eine Druckfeder 114, die sich gegen eine Knagge 1i6 der
Platte stützt, gegen das Ende der Stange 86 gehalten. Wenn der Gleitblock io nach
links verschoben ist und der Dorn sich über dem Einsetzwerkzeug 28 befindet, so
liegt eine am Hebel io8 gelagerte Rolle 122 vor einer gehärteten Knagge i2oeiner
im Gestell befestigten Anschlagplatte i 18. Die Rolle trifft gegen die Knagge
120, wenn die Stange 16 sich unter dem Einfluß der Feder 74 aufwärts biewegt, wie
oben beschrieben ist. Auf diese Weise wird die Höhenlage des konischjen Endes 52
des Spreizdornes genau bestimmt, so daß bei der Aufwärtsbewegung des Einsetzstempels
dieser dagegen trifft und die erforderliche Spreizung vorgenommen wird.
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Um die Höhenlage des Werkstückes beim Einsetzen der Öse genau zu bestimmen,
dient ein Widerlager 124, welches mit einer runden Öffnung die Lochstanze 56 umfaßt.
Das `Viderlager i24 wird von einem Arm 1216 getragen, der bei 128 an einem
auf denn unteren Ende der Stange 16 verschiebbaren Bund 130 gelagert ist.
'Eine in den Bund 130 eingesetzte Schraube 132 faßt in einen Schlitz 133 der Stange
16 (Abb. 3). Der Bund 130 wird durch eine Feder 134 nach unten gie.-drückt, bis
Knaggen 136 (Abb. 1, 2 und 5) gegen den Kopf 138 einer Anschlagschraube 140
treffen. Diese Anschlagschraube ist in einen Arm 142 eingesetzt, der durch Zapfen
144 an dem Gleitblock i o -gelagert ist.
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Beim Einsetzen der Öse hebt sich das Werkstück durch den vom ösenschaft
ausgeübten Druck etwas und trifft danri gegen die untere Fläche des M'iderlagers
124, so daß die Aufwärtsbewegung begrenzt ist. Während der Rückwärtsbewegung der
Lochstanze nach rechts wird die Stange 16 so weit angehoben, daß die Schraube
132 mit dem Endre des Schlitzes 133 zusammentrifft, so daß das v NViderlager
vom Werkstück abgehoben wird. Während des Stillstandes der Maschine hat die Lochstanze
diese Lage, so daß das Widierlager r2.1 um den Zapfen 128 aufwärts geschwenkt werden
kann, um das Auswechseln der Lochstanze zu erleichtern. Das Werkstück wird in wirksamer
und ausgeschwenkter Lage durch einen federbelastetl°n Schnäpper 146 gesperrt, der
in eitlen der' keilförmigen Ausschnitte 148, i 5o des Bundes i3o einfäl:en kann.
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Um die Stellung des spreizbaren Umniietwerkzeuges 28 genau regeln
zu können, wenn !die Maschine eingestellt wird oder wenn eine sehr erhebliche Anderung
in der Dickre des Werkstückes eintritt, umschIießt der senkrecht verschiebbare Schaft
24, welcher durch einen bei 158 angreifenden Hebel 152 auf und nieder bewegt wird,
eine Stange 16o, welche am unteren Ende 162 mit Gewinde versehen ist und eine Flügelmutter
164 und eine Gegenmutter 165 trägt. Am oberen Ende ist die Stange bei 166
mit einem Muttergewinde versehen und nimmt das untere Ende des spreizbaren Umnietwerkzeuges
28 auf. Eine Feder 168 umgibt den oberen Teil der Stange 16o und drückt mit dem
oberen Ende gegen einen Kragen 169 (Abb.3) der Stange 16o, am unteren Ende dagegen
gegen den Boden einer Muffe i7o, welche die Feder 168 umschließt, den ösenträger
26 aufnimmt und in dem Schaft 24 eingeschraubt ist. Eine Klemmschraube
172 drückt gegen den ösenträger 26, der das Umnietwerkzeug 28 umgibt, und
hält diesen an der Muffe 170 fest. Somit ist der Ösenträger starr mit dem Schaft
24 verbunden, während das Umnietwerkzeug 28 sich gegen die Wirkung der Feder 168
verschieben kann. Die Aufwärtsbewegung des Umnietwerkzeuges wird aber durch die
einstellbare Mutter 16-5 begrenzt, die gegen einen festen Anschlag 175 trifft. Somit
ist die Höhenlage der Ummetfläche 40 genau bestimmt, wenn auch einstellbar. Unter
gewöhnlichen Umständen braucht diese Einstellung nicht geändert zu werden, da durch
die Einstellung des Widerlag ers 124 der jeweiligen Dicke des Werkstücks Rechnung
getragen wird.
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Der Arbeitsgang .der Maschine ist kurz folgender: Wenn sich die Maschine
im Ruhezustand befindet, so hat das Einsetzwerkzeug 28 seine tiefe Lage, und die
Lochstanze und das Widerlager 124 sind angehoben. Der Stoff wird derart auf dem
Tisch gegen die Kantenlehre 6 gelegt, daß die Stelle, an der die erste Öse eingesetzt
werden soll, gerade unter der Lochstanze liegt. Der Stoffdrükker 8 hat dabei seine
HochIage.
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Wenn nun die Maschine angelassen. wird,
so senkt sich
die Lochstanze in die in Abb. 3 dargestellte Lage und stößt ein Loch im Werkstück
aus. Der Spreizdorn 54 bewegt sich dabei unter Überwindung der Spannung der Feder
9o zurück. Der Gleitkopf io verschiebt sich dann nach links, so da-ß die Lochstanze
den Stoff auf dem Tisch 2 vorschiebt. Wenn die Stanze 56 über das Ende des Stanzblockes
4 hinausgelangt ist, springt der Spreizdorn 54 vor und stößt den Stanzabfall aus
der Lochstanze heraus in die Rinne 96 hinein. Das Widerlager 124 befindet sich etwas
über dem Werkstück. Während der Vorschubbewegung gelangt die Leitrinne
30 m eine Lage, in der sie die unterste der in der Leitrinne befindlichen
Ösen dem Einsetzwerkzeug 28 darbietet. Dieses bewegt sich dann nach oben, tritt
in die Öse ein, und dann kehrt die Leitrinne nach rechts zurück (Abb.2 und 4). Ehe
das Einsetzwerkzeug 28 mit dem Werkstück in Berührung getreten ist, trifft der Anschlag
82 dex Leitrinne mit dem Schüeber 62 zusammen, so daß der Anschlag 6o den Bund 58
freigibt. Dann wird durch die Feder 74 die Stange 16 angehoben, so daß die
Lochstanze aus der Bahn: des Einsetzwerkzeuges herauskommt. Das letztere tritt nunmehr
in die unteren Stofflagen. ein: und kommt zum Stillstand, wenn die Mutter 165 mit
dem Anschlag 17 5 zusammentrifft. Bei weiterer Bewegung des Schaftes 24 drückt
der Ösenträger 26 .das Ende des in das Werkstück eingetretenen Ösenschaftes gegen
die Umnietfläche 4o des Einsetzwerkzeuges 28. Die Umnietfläche ist in diesem Augenblick
gespreizt, da das konische Ende 52 des Spr(eszdornes in das Einsetzwerkzeug eingetreten
ist. Durch fortgesetztes Aufwärtsbewegen des ösentiägers z 6 wird _ das Ende des
Ösenscchaftes mit Hilfe der Umnvetfläche 4o nach außen gebogen, so - da.ä er sich
zwischen den Stofflagen des Werkstückes vernietet. Die Höhenlage des Werkstückes
wird .durch das Widerlager 124 bestimmt. Der Schaft 24 bewegt sich dann abwärts,
und das Kniegelenk 18, 20 wird geknickt, so -daß die Stange 16 mit Lochstanze 56,
Spreizdorn 54 und Widerlager 124 .angehoben wird. Der Schieber 62 wird durch Rückbewegung
der Leitrinne frei, so daß der Anschlag 6o wieder über den Bund 58 gelangt. Am Ende
des Umnietvorganges senkt sich der Stoffdrücker 8 .auf das Werkstück und hält @
dieses während des nunmehr erfolgenden Rückganges der Lochstanze fest.