DE47127C - Geldausscheide-Vorrichtung für selbsttätige Verkaufsapparate - Google Patents
Geldausscheide-Vorrichtung für selbsttätige VerkaufsapparateInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 44: Kurzwaaren.
Nachstehend beschriebene Erfindung betrifft einen Ausscheideapparat für falsches Geld,
welcher hauptsächlich bei selbstwirkenden Verkaufsapparaten Verwendung finden soll; jedoch
kann man sich desselben auch in allen anderen Fällen bedienen, in denen falsches Geld selbstthätig
ausgeschieden werden soll.
Die selbstthätigen Verkaufsapparate sind so eingerichtet, dafs durch Einwerfen eines gewissen
Geldstückes, z. B. eines 10-Pfennigstückes, in den Apparat der Verschlufsmechanismus
desselben ausgelöst wird und die Waare durch Herausziehen eines Schiebers entnommen
werden kann. Die Auslösung des Verschlufsmechanismus wird, wie bekannt, entweder
durch das Gewicht oder durch die Gröfse des ι ο - Pfennigstückes bewirkt, und ist es nun
leicht ersichtlich, dafs man denselben Zweck erreichen kann, wenn man ein anderes minderwerthiges
Metallstück, z. B. von Blei, Kupfer, Zinn, Zink, Blech u. s. w. von dem Gewicht bezw. der Gröfse des 10-Pfennigstückes in den
Verkaufsapparat hineinwirft. Auf diese Art ist es häufig geschehen, dafs der ganze Inhalt des
letzteren für ein sehr Geringes- herausgeholt wurde, so dafs die Verkaufsapparate sehr an
Werth verloren. Man hat nun eine ganze Reihe von Versuchen gemacht, um die falschen
Geldstücke, bevor sie auf den Verschlufsmechanismus wirken können, auszuscheiden,
ist aber bis jetzt zu keinem günstigen Ergebnifs gekommen, da man keinen Apparat fertigstellen
konnte, der alle aus jedem nur anwendbaren Metall hergestellten Fälschungen auszuscheiden
vermochte. Der neue selbstthätige Geldausscheideapparat, der ebenso einfach wie sinnreich
ist, löst vollkommen die Aufgabe, dafs selbstthätige Verkaufsapparate nur durch das
vorgeschriebene Geldstück, sei es durch das Gewicht, sei es durch die Gröfse desselben, in
Betrieb gesetzt werden können, und dafs alle Falschmünzen, aus welchem Metall sie auch
immer sein mögen, unfehlbar ausgeschieden werden.
Auf beiliegender Zeichnung ist der neue Apparat in den Fig. 1 bis 4 dargestellt, und
besteht derselbe im wesentlichen aus einem um eine schräg gelagerte Achse leicht schwingenden
Waagebalken A, der aus einer Blechplatte bestehen kann und einen Ausschnitt b
besitzt, welcher von solcher Breite ist, dafs nur Münzen von der Gröfse eines io-Pfennigstückes
über denselben hinwegrollen können, während jede andere, nur um ein Geringes kleinere durch den Ausschnitt b hindurch fallen
mufs. Die Lagerung bezw. Aufhängung des Waagebalkens A geschieht mittelst des mit ihm
fest verbundenen Stückes a1, welches wiederum
auf der Achse c befestigt ist, die in den Lagern e und e1 ruht und in dem Lager e1
ihren Stützpunkt findet. Die Aufhängung des Balkens A mufs derart beschaffen sein, dafs
derselbe bei der geringsten einseitigen Belastung eine Drehung um seine Achse vollführt.
An der unteren Kante des Waagebalkens ist eine Rinne a, Fig. 4, unter solchem
Winkel angebogen, dafs ein Geldstück von der Dicke und Gröfse eines 1 o-Pfennigstückes
gerade noch über den Ausschnitt b hinwegrollen kann, während eine etwas dünnere, aber
gleich gröfse oder auch etwas gröfsere tiefer in die Rinne α hineinsinkt und infolge dessen,
wie leicht zu erkennen, vermöge des Uebergewichtes durch den Ausschnitt b herausfallen
mufs. Eine um den Punkt d drehbare und mit dem anderen umgebogenen Ende auf dem
Balken A ruhende Blechplatte B dient dazu, die Weite des Ausschnittes b leicht und genau
der Gröfse des ι ο-Pfennigstückes anzupassen.
Der Apparat besteht ferner aus einem Magneten C, welcher an der Platte A in geeigneter
Weise befestigt ist und den Zweck hat, aus Eisen oder Stahl hergestellte Münzen zurückzuhalten.
Obwohl das Eisen infolge der Schwere in den meisten Fällen schon ausgeschieden wird,
so wird die Anordnung eines Magneten dennoch nöthig, da man durch Hämmern Eisen von
nahezu demselben Gewicht wie Nickel herstellen kann. Das Ausscheiden des Eisens ist
daher gleichfalls wesentlich. Der Magnet hat dabei nicht die eiserne Münze aus der Rinne
herauszuziehen, sondern er veranlafst eine langsamere Bewegung der Münze, indem dieselbe
an der Wandung des Hebels A schleift und durch dieses langsame Rollen einen gröfseren
Ausschlag des Hebels A veranlafst. In der Höhe des letzteren kann man einen über den
Magneten hervorragenden Nocken oder irgend eine Erhöhung anbringen, an welche die Münze
während des Ausschlages des Hebels A anschlägt und so von letzterem entfernt wird.
Eine Schraube s mit beschwertem Kopfe s1,
welche in einem mit A verbundenen oder aus einem Stück hergestellten Ansatz geführt wird,
dient zur Berichtigung des Waagebalkens. Im hinteren Theil des Apparates ist an der Mündung
des Kanals k, welcher das io-Pfennigstück zu seiner Wirkungsstelle führt, . eine
Blechplatte I angebracht, welche in ihrer Mitte gerade über der Mündung des Kanals k einen
Ausschnitt bezw. Schlitz h von solcher Gröfse besitzt, dafs ein ιo-Pfennigstück bequem hindurchgleiten
kann. Die Platte / ist an beiden Enden umgebogen, um die Falschmünzen aufzufangen.
Der Balken A ist nun mit Hülfe der Stellschraube s so aufgewogen, dafs die
auf ihm hinabrollenden Geldstücke, welche durch den Schlitz h in den Kanal k fallen
sollen, genau das Gewicht eines io-Pfennigstückes haben müssen, während die auch nur
um. ein Weniges leichteren vor, die schwereren hinter dem Schlitz h von dem Waagebalken A
abgegeben und von den umgebogenen Enden der Platte / aufgefangen werden. Es werden
also, wie wir gesehen haben, von dem neuen Geldausscheideapparate sowohl die schwerer
und leichter als das vorgeschriebene Geldstück wiegenden, als auch die kleineren und dünneren
Münzen ausgeschieden, während die gröfseren und dickeren überhaupt nicht in den Verkaufsapparat hineingelangen können.
Die Wirkungsweise des neuen Apparates, z. B. bei .selbstthätigen Verkaufsapparaten, ist
folgende:
Wird durch die Oeffnung ο das zur Auslösung des Verschlufsmechanismus bestimmte
Geldstück, ζ. Β. ίο Pfennig, eingeführt, so
gelangt dasselbe, bevor es an seine Wirkungsstelle kommt, auf den Ausscheideapparat, und
zwar wird es durch irgend eine Einführungsvorrichtung immer an einer bestimmten Stelle
an den letzteren abgegeben. Von hier rollt es in der Rinne α an dem Waagebalken A entlang
und dreht denselben, indem es das Gegengewicht s s1 überwindet, d. h. demselben das
Gleichgewicht hält, so weit, dafs es durch den Schlitz h der Blechplatte / sogleich in den
Kanal k fallen kann, welcher das Geldstück weiter befördert.
Will nun Jemand eine Falschmünze, also irgend ein geringwerthigeres Metallstück als das
ι o-Pfennigstück anwenden, so mufs dasselbe, wenn es den Verschlufsmechanismus lösen soll
und der letztere z. B. nur durch das Gewicht des ι o-Pfennigstückes auslösbar ist, das Gewicht
des letzteren besitzen. Da nun die Oeffnung ο genau der Gröfse des ι o-Pfennigstückes
entspricht, so sind hier Metalle von niederem specifischen Gewichte als Nickel von vornherein
ausgeschlossen. Es kommen also nur schwerere Metalle, z. B. Kupfer und Blei, in Betracht, welche betreffs der Gröfse des Geldstückes
zwei Möglichkeiten zulassen, und zwar könnte das falsche Stück den Durchmesser des
ιo·-Pfennigstückes besitzen, dann müfste es
dünner als dieses sein und würde im Apparate tiefer in die Rinne α einsinken als das ι o-Pfennigstück
und infolge dessen durch den Ausschnitt b hindurchfallen, oder die falsche Münze
könnte die Dicke des ι o-Pfennigstückes haben,
dann müfste es kleiner als dieses sein und würde ebenfalls im Apparat durch· den Ausschnitt
b hindurchfallen. Wäre das Kupferoder Bleistück von der gleichen Gröfse und
Dicke wie das ι o-Pfennigstück, so wäre es schwerer als dieses, und der auf das Gewicht
desselben ausbalancirte Waagebalken A würde zu weit ausschlagen und das minderwerthige
Geldstück erst hinter dem Schlitz h der Platte / abgeben.
Ist der Verkaufsapparat jedoch so ausgeführt, dafs der Verschlufsmechanismus durch die
Gröfse des ι o-Pfennigstückes ausgelöst wird, so können Falschstücke von jedem minderwerthigen
Metall als Nickel in Betracht kommen, also z. B. Zinn, Zink, Blech, Eisen, Kupfer,
Blei u. s. w. Die specifisch leichteren Metalle, als Nickel, Eisen, Zink, werden bei gleicher
Gröfse mit dem ι o-Pfennigstück leichter als dieses sein und infolge dessen nicht vermögen,
den Waagebalken A so weit zu drehen, dafs die Falschmünze in den Schlitz h der Platte /
fallen kann. Es wird schon vielmehr vorher herunterfallen und von den umgebogenen
Enden der Platte / aufgefangen werden. Die specinsch schwereren Metalle werden bei gleicher
Gröfse und Dicke mit dem ι o-Pfennigstück . den Balken A zu weit drehen und hinter dem
Schlitz h abfallen. Macht man diese Metallstücke
jedoch dünner, um auf diese Weise das Gewicht des ίο-Pfennigstückes zu erreichen,
so werden dieselben wiederum in der Rinne a des Balkens A tiefer einsinken als das ι o-Pfennigstück
und infolge dessen durch den Ausschnitt b hinausfallen. Eisen- und Stahlfalschmünzen
werden noch durch den Magnet C zurückgehalten.
Ein anderes Mittel, das auch angewendet werden könnte, um selbst bei dieser Vorrichtung
mittelst Falschmünzen die selbsttätigen Verkaufsapparate zu entleeren, wäre folgendes: Es
könnte ein Stück Blei von der Gröfse und Dicke eines ι o-Pfennigstückes benutzt werden,
welches, in der Mitte so weit ausgebohrt ist, dafs das Gewicht desselben dem Gewichte des
ι o-Pfennigstückes gleichkommt. Ein so hergerichtetes Bleistück würde also den Verkaufsapparat in Betrieb setzen können. Um nun
selbst, dieses zu verhindern, haben die Erfinder vor der Oeffnung ο eine Vorkehrung getroffen,
welche von vornherein die Anwendung von Blei ausschliefst. Diese Vorrichtung besteht
aus zwei federnden, gegen einander gebogenen Blechstreifen pp, Fig. i, die in irgend einer
Weise vor der Oeffnung ο angebracht sein können, so zwar, dafs die einander zugekehrten
Blechstreifenenden sich unmittelbar vor der Oeffnung ο befinden. Diese Enden sind vorn
etwas zugeschärft. Die Federn ρ ρ lassen nun wohl Metallstücke von einer bestimmten Härte
zwischen sich hindurchdrücken, jedoch keine, die weicher sind, wie z. B. Blei, da in diese
die angeschärften Enden der Federn hineindringen werden, und zwar um so mehr, je
mehr man von aufsen drückt.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche: .ι. Eine Geldausscheide-Vorrichtung für selbstthätige Verkaufsapparate, bei welcher ein um eine schräge Achse in schiefer Ebene schwingender Waagebalken je nach dem Gewicht der eingeworfenen Münze vor einem von drei Kanälen stehen bleibt und in diesen bezw. die zu leichte, die richtige oder die zu schwere Münze abgiebt.
- 2. Bei der unter i. gekennzeichneten Geldausscheide-Vorrichtung die Anordnung eines mit der Längsachse der schiefen Rinne A parallel laufenden Stabmagneten, welcher ein eisernes Falschstück gegen die Wandung der Rinne preist, so dafs dieses wie ein zu schweres Falschstück nicht zur Wirkung kommt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE47127C true DE47127C (de) |
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DENDAT47127D Expired - Lifetime DE47127C (de) | Geldausscheide-Vorrichtung für selbsttätige Verkaufsapparate |
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DE (1) | DE47127C (de) |
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- DE DENDAT47127D patent/DE47127C/de not_active Expired - Lifetime
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