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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Positivbildern auf einem
Mehrfarbenraster von einem in entsprechenden Farben gehaltenen Mehrfarbenlinienrasternegativ
Die Erfindung betrifft ,ein Verfahren und eine Vorrichtung, die es ermöglicht, von
im üblicher Weise in der Aufnahmekammer belichteten Filmnegativen, die in :den Komplementärfarben
des Aufnahmegegenstandes gefärbt sind, Positivstreifen zu kopieren, ohne daß von
dem Farbwert des Negativs etwas verlarengeht.
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Wenn auf einer photographischen Schicht hinter einem Dreifarbenlinlenraster
mit roten, blauen und grünen Linien das Bild eines farbigen Gegenstandes aufgenommen
wird, z. B. eines grünen Gegenstandes, so wird auf der Schicht bekanntlich hinter
dem Grün eine Schwärzungentstehen, während die von Blau und Rost bedeckten Schichtteile
unb,eeinflußt bleiben. Das Rasterbild des grünen Gegenstandes zeigt also, rote und
blaue Rasterteile, während die grünen Rasterteile von schwarzem Silber bedeckt sind.
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Es ist zweckmäßig, da:ß die Linien des Farbrasters außerordentlich
fein sind. Es kommen 3oo bis goo und mehr Linien auf jeden Zentimeter Schichtbreite.
Die Erfindung hat die Aufgabe, das Kopieren von derartigen Negativrasterbildern
auf Positivrasters,chichten in der Weise zu bewirken, daß das Positiv bei der Betrachtung
im durchfallenden Licht den richtigen Farbwert hat, ohne daß irgendeine Abschwächung
infolge Zum.engung anderer Farben auftritt, wie es der Fall sein würde, wenn sich
die Farbrasterlinien von Positiv- und Negativschichten während des Kopierens nicht
decken und daher eine Schwärzung des Silbers an den Stellen. des Positivfilms verhüten
würden, die eigentlich .durch überlagertes Silber verdeckt werden müßten.
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Gemäß der Erfindung :erfolgt das Kopieren in der Weise, daß das Negativ
gegenüber dem Positivfilm quer zur Linienstruktur verschoben wird, und zwar je nach
dem Muster des Negativs, z. B. einmal bei einem Zweilinienraster, zweimal. bei einem
Dreilinien:-raster usf. Die Bewegung des Bildes bedeutet in der Wirkung eine Verdoppelung
bzw. Verdreifachung der Belichtung des Bildes beim Kopieren. Dabei wird an den Stellen
dE#.s Positivs, an denen unerwünschte Farben in Erscheinung treten würden, das Silber
der Schicht geschwärzt, so daß die gewünschte Farbe allein in Erscheinung tritt.
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Die Ausführung dieser Verschiebung erfolgt zweckmäßig in der Weise,
daß das Negativ auf das Positiv- durch eine Linse projiziert und daß die Projektionslinse
während des Kopierens periodisch verschoben wird. Wenn es sich um. Dreifarbenraster
mit Rot-,
Blau- und Grünlinien handelst, wird die Linse während
des Druckens zweimal quer zum Linienmuster um so viel. verschoben, daß sich das
Bild je um .eine Linienbreke verschiebt.
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Zur Ausführung der Erfindung verwendbare Einrichtungen sind beispielsweise
durch die Zeichnungen dargestellt, und zwar ist Abb. i eine schematische Seitenansicht
einer Vorrichtung zur Erzeugung von Positivbildern in Naturfarben auf einem Filmstreu
fen nach dem Negativrasterfilm.
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Abb.2 bis 4 veranschaulichen schematisch einen beim Kopieren zur Wirkung
kommenden Schaltnocken in verschiedenen Arbeitslagen, und Abb. 5 bis 8 sind Darstetllungen,
-die die Relativstellungen der Rasterlinien während des Kopiervorganges wiedergeben;
sie stellen im ganzen .eine ,einzige vollständige Exposition dar. Dabei stellt Abb.5
ein Negativrasterbild mit roten, blauen und grünen Linien dar, und zwar von einem
grünten Ge,-genstande, wobei also die grünen Linien gedeckt sind.
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Abb. 6 bis 8 sind schematische Darstellungen eines PositivfiImstreifens,
auf dem das Muster in einer Wiederkehr von Rot-, Blau-und Grünlinien besteht. Dabei
ist eine Rasterlinienzahl angenommen, die von der des Negativfilms abweicht (z.
B. 72o Linien auf ein Zentimeter beim Negativ- und 64o Linien auf das Zentimeter
beim Positivraster). In allen Abbildungen ist durch punktierte Linien die überlagerung
des Negativfilms (Abb.5) angenommen. Abb..6 zeigt den Zustand nach dem ersten Drittel
der Belichtung, Abb.7 den Zustand nach dem zweiten Drittel. und Abb. 8 den Zustand
- nach der dritten oder Endbelichtung, also mit dem fortigen Pasitiv.
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Es möge ein Negativrasterfihn mit parallelen* Farblinien auf einer
Welle 6o angeordnet sein, -die in einem Behalber 6i gelagert ist. Der Film wird
über Leitrollen 62, 63 an .einer zum Drucken dienenden Lichtquelle vorbei-
und über Leitrollen 64, 65 zur Aufnahmespindel 67 im Behälter 68 geleitet.
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Der Positivfilm sei ein Rasterfilm mit parallelen Farblinien in geeigneter
S:ensibilisierung. Er sei auf einer Spinde1.69 in der Kassette 7o untergebracht,
die in. einem Gehäuse 7 i befestigt ist. Er wird aus der Kasrette über Leitrollen.
72, 73 an dem Kopier-Licht vo@rhei- und über Leitrolleaa.74, 75 zur Aufnahmespindel
76 der Kassette 77 im Ge, häuse 7 i geleitet. Der Negativfilm wird an der Kopierlichtquelle
mittels des üblichen Schxittschaltgetriebes vorbe@ggeführt. Dieses hat eine motorisch
angetriebene Welle 78 mit Kegelradgetdebe 79, 8o, Kurbel 8 i, Stange 82 und eine
in die Randlochung des Filmstreifens eingreifende Klaue 83. Am anderen Ende der
Welle 78 ist zum Antrieb des Positivfilms die gleiche Anordnung vorgesehen. Die
Welle wird beispielsweise vom Motor 8 5 mittels Schnurlaufes 84 angetrieben.
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im Gleichgang mit dem Pasitivschaltwerk arbeitet ein Verschluß 86,
der leicht Durchgang in den Raststellungen des Films gestattet. Der Verschluß wird
z. B. durch KegelradgetrI:ebe 87, 88, Welle 89 und Kegelradgethebe 9o von der Welle
7 8 aus angetrieben.
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Während des Kopierens wird :die Linse und damit das Bild bewegt.
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Im Beispiel erfolgt die Linsenverschiebung durch ednen Nocken 9 i
der Welle 78, der in der aus Abb. 2 bis 4 ersichtlichen Weise auf eine Fühlrolle
92 der Stange 93 einwirkt. Ein an der Stange befestigtes Gehäuse 94 trägt das Objektiv
95. Bei 97 ist das Gehäuse mit einem Fortsatz 96 an einem Tragstück 98 axi der Stirnwand
99 der Dunkelkammer i oo des Kopierapparates befestigt. Durch .den Nokken wird das
Objektiv während des Druckens bei offenem Verschluß verschoben und kehrt bei geschlossenem
Verschluß während der Schaltung des Positivfilms in die Anfangslage zurück.
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Die Normalstellung ist in Abb.2 wie;derge,g.eben. Die Fühlrolle wird
durch eine Feder i o i in der Normalstellung gegen die Fläche i o2 dies Nockens
9 i gedrückt. Während des ersten Sechstels der Umdrehung tritt keine Verstellung
der Fühlrolle ein. Es sei angenommen, daß die Welle 78 rnit dem Nocken in dem Uhrzeiger
entgegengesetzter Drehrichtung läuft. Wenn die Stelle 103 gegen die _ Fühlrolle
trifft; so gelangt diese in, die Lage nach Abb.3. Während des folgenden Sechstels
in der -Umdrehung läuft sie auf der Kreisaylin derfläche 104 und verändert ihre
Lagenicht. Dann trifft sie auf dietanstegende Stelle io5 und wird weiter nach. links
in die Lage nach Abb. 4 verschwenkt. Jetzt bleibt sie während des Aufruhens auf
der Fläche io6 in dieser Lage. Mit der Rolle hat sich auch das Objektiv 95 entsprechend,
und zwar je um eine Linienbreite, verschoben. Während der zweiten Drehungshälfte
des Nokkens ist der Verschluß geschlossen, und Rolle und Objektiv kehren in nie
Anfangslage zurück.
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Die Wirkung der Verschiebung während des Kopierens sei an Hand der
Abb. 5 bis 9 verfolgt. In. Abb. 5 ist das Bild wiedergegeben, das durch die Linse
vom Negativfilm projiziert wird. Dabei bedeutet B eine blaue, R eine rote, G - eine
;grüne -und S eine schwarze Linie. Im Beispiel ist vorausgesetzt, daß ein grüner
Gegenstand photographiert worden ist. Es sind infolgedessen im Negativ die grünen
Linien des Rasters, die in der
Abbildung mit den Ziffern i io bis
i-18 beziffert sind, mit einem Silberniederschlag becle.ckt, also geschwärzt. Die
blauen Linien 12o bis 128 und die roten Linien i3o bis 138
weisen dagegen
keinen Silberniederschlag auf und erscheinen in der Durchsicht farbig. Es sei angenommen,
daß das Negativbild so verkleinert projiziert wird, daß sich 72o Rasterlinien auf
das Zentimeterergeben, während der Positivfilm 64o Linien auf das Zentimeter hat.
Es sind auf dem Positivfilm die grünen Linier. mit i i o' bis i 18', die blauen
Linien finit i2o' bis 128' und die roten Linien mit i,^,o' bis 138' bezeichnet.
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Aus Abb.6, die die Überlagerung des Ne-
gativfilms auf den Positivfilm
andeutet, exkennt man, daß während der ersten Stufe des Kopierens hinter dien Linien
i i o', 12 i', 13 i", i 11', i22, 132' und i 12' keine Schwä:rzung des Silbers eintritt,
weil die blauen, roten und schwarzen Linien des Negativbildes (Abb. 5) in solche
Relativstellung zu den entsprechenden Linien des Positivs gelangen, daß keim Licht
hindurchtreten kann. Wenn jedoch die blaue Linie 123 erreicht wird, so übergreift
.ein Teil dieser Linie die blaue Linie 123' derart, daß an der Überde;ckungsstelle
Licht hin;durchtritt, so daß hier das Silber des Positivfilms geschwärzt wird. Dies
ist durch die schmale schwarze und kreuzweis schraffierte Linie i q.o angedeutet.
Der Rest der blauen Linie 123 wird durch das Rot der Linie 133 abgefangen, und infolgedessen
wird auf dem Positiv an dieser Stelle kein Silber ausgeschieden. Die Rotlinie 1,23
aber übergreift zum Teil die Roitlinie 133', so daß Licht durchtritt und eine Schwärzung
eintritt, die mit 1q.1 bezeichnet ist. Der Rest des Rots der Linie 133 wird durch
die grüne Linie i 13' abgefangen, so, daß keine Schwärzung für den Rest der Linie
erfolgt. Einen weiteren Teil des Lichtes fängt die schwarze Linie 113 ab, so daß
an der Stelle der grünen Linie i 13' des Positivs, die einem Teil der blauen Linie
12.1' entspricht, kein Silber ausgeschieden wird.
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Entsprechend ist die Lichteinwirkung während des ersten Drittels der
Kopiterzeit auf den weiteren Teil des Films und aus Abb. 6 für die Linien 12q.'
bis 118' zu ersehen.
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Nunmehr wird das Objektiv verschoben, un,i zwar derart, daß das Bild
des Negativs auf dem Positiv sich tun eine Linienbreite verschiebt, wodurch das
in Abb.7 wiedergegebene Ergebnis hervorgerufen wird. Infolge der Verschiebung greift
die blaue Linie 121 jetzt auf die blaue Linie 121' über, und es wird beim Kopieren
ein Silberniederschlag gebildet, der mit dem Bezugszeichen 1_q:5 bezeicainet ist.
Man erkennt leicht, daß die im der Zeichnung weiter angedeuteten Sehwärzung.en zu
den Schwärzungen dies ersten Vorganges hinzutreten, und daß noch durchscheinende
Räume bei Roit und Blau an den durch die Ziffern 146, 147 in Abb. 7 angedeuteten
Stellen übrigbleiben. Nunmehr erfolgt wiederum die Bildverschiebung um Linienbreite,
und :es wird nunmehr am S.chlusse der dritten Kopierperiode sich das Bild -der Abb.9
herausstellen: Die vorher noch verbleibenden Teile 146, 147 des Blau und des Roa
erhalten jetzt Licht, und es ergibt sich als Gesamtergebnis, daß die den Rot- und
Blau-Linien entsprechenden Linien optisch ausgemerzt sind, wie die Kreuzschraffur
in. Abb. 8 erkennen läßt. Es bleiben allein die grünen Linien als durchsichtiger
Teil des Positivfilms übrig, so daß bei Projektion nur an diesen Stellen Licht durchtreten
kann.
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Selbstverständlich würden sich die gleichen Ergebnisse für jeden anders
gefärbten Bildteil in entsprechender Weise ergeben.