DE468930C - Senkschaltung fuer gekuppelte Gleichstromverbundmotoren - Google Patents

Description

Für Hebezeuge wird in vielen Fällen der Antrieb durch zwei Elektromotoren bevorzugt, die in der bekannten Serienparallelschaltung beim Heben fahren können. Soll die Stromunterbrechung erfolgen, so müssen die Motoren vorwiegend Hauptstromcharakteristik aufweisen, so daß nur eine geringe Nebenschlußwicklung, ζ. ß. zur Drehzahlbegrenzung im Leerlauf, angebracht sein darf.

Ergibt sich beim Senken der Last ein negatives Drehmoment, so kann dies beispielsweise mit Ankerkurzschlußbremsung oder Senkkraftschaltung der vorwiegend alsi Hauptstrommotoren laufenden Motoren aufgenommen werden. I st j edoch das Getriebe des Hebezeuges selbstsperrend, so ist zum Anfahren der Last auch in der Senkrichtung ein Kraftmoment erforderlich, so daß bei Verwendung von Ankerkurzschlußbremsung Umkehrstellungen im Kontroller notwendig sind, auf denen die Lasten, die nach erfolgtem Knfahren durchziehen, eine Begrenzung der Alotorendrehzahl unmöglich ist. Die Senkkraftschaltung hat aber den wesentlichen .Kachteil, daß bei Paralfelerregung des Hauptstromfeldes eine große Belastung der Zentrale eintritt, deren Bereitschaft in vielen Fällen, insbesondere an Bord von Schiffen, und somit auch die Höhe des Anfahrdrehmomentes sehr begrenzt ist.

Bekanntlich genügt zum Anfahren der Last in der Senkrichtung sowie zum Bremsen der sinkenden Last etwa die Hälfte des entsprechenden Drehmomentes in der Hubrichtung, um die genannten Nachteilte zu vermeiden, ist es bekannt geworden, die beiden Motoren beim Senken derart zu schalten, daß das notwendige Anfahrmoment fast ausschließlich von dem einen und das Bremsmoment nahezu vollständig von dem anderen Motor aufgebracht wird.

Eine zweckmäßige Ausgestaltung dieser Schaltung wird dadurch erreicht, daß beim Übergang von der Hub- auf die Senkschaltung im ersten Motor Haupt- und Nebenschlußfeld, im zweiten dagegen nur das Nebenschlußfeld umgeschaltet wird. Hierbei wird der Ankerstrom, der im Hauptstromfeld des zweiten Motors gegencompoundierend wirkt, durch einen Vorschaltwiderstand derart geschwächt, daß das zugehörige Nebenschlußfeld überwiegt.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dieser Schaltung veranschaulicht. Das Hauptstrom- und Nebenschlußfeld des Motors ι wird in üblicher Weise umgeschaltet und der Motor unter Vorschaltung der Anlaßwiderstände 3 angelassen. Am Motor 2 wird dagegen nur das Nebenschlußfeld umgeschaltet, so daß der Einschaltstrom in der

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Erich Nagel in Berlin-Frohnau.

Hauptsttomwicklung ein gegencompoundierendes Feld ergibt. Durch Vorschalttung des Widerstandes 4 ist dieser Hauptstromstoß so bemessen, daß das Nebenschlußfeld gegenüber dem Hauptstromfeld überwiegt, so daß sich am Anker 2 ein schwaches, dem Anken zusätzliches Drehmoment ergibt. Mit zunehmender Drehzahl sinkt in beiden Motoren die Stromaufnahme, bis bei gleichen Nebenschlußfedern beide Anker bei der gleichen Drehzahl stromlos werden. Zieht jetzt die Last durch, d. h. wird das Drehmoment negativ, so wechselt die Wirkung der Hauptstromfelder in bezug auf die zugehörigen .Nebenschhißfelder, da der Rückstrom in dem Motor ι das Feld schwächt, in dem Motor 2 dagegen, verstärkt, so daß diese Maschine die Bremsung der Last übernimmt.

Zur Verminderung der Drehzahl bei durchziehender Last kann parallel zu dem Bremsmotor 2 ein Parallelwiderstand 5 geschaltet werden (Abb. 2), womit die Drehzahl, bei der die durch Umkehrung der Stromrichtung im Anker und in der Hauptstromwicklung bewirkte Bremsung einsetzt, beliebig gewählt werden kann.

Claims (2)

1. Patentansprüche:
   i. Senkschaltung für gekuppelte Gleichstrom - Compoundmotoren, insbesondere zum Antrieb eines Hebezeuges, von denen der eine als Motor, der andere als Bremsgenerator wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß beim Übergang von der Hub- auf die Senkschaltung im ersten Motor Haupt- und Nebenschlußfeld, im zweiten dagegen nur das Nebenschktßfeld umgeschaltet wird, und daß der Anfahrstrom, der im Hauptstromfeld des zweiten Motors gegencompoundieiend wirkt, durch einen Vorschaltwiderstand derart geschwächt wird, daß das zugehörige Nebenschlußfeld noch überwiegt.
2. 2. Senkschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu dem Anker und Feld des während des Anfahrstromes gegeacompoundiert geschalteten Motors ein Widerstand angeschlossen wird, womit die Drehzahl, bei der die durch Umkehrung der Stromrichtung im Anker und in der Hauptstromwicklung bewirkte Bremsung einsetzt, beliebig eingestellt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen