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Verfahren zur Herstellung von Wellen, insbesondere für Quetsch- oder
Rührmühlen Unter den vielen Arten, von Quetschmühlen, die in der Landwirtschaft
in ausgedehntem Maße Verwendung finden, kennt man auch solche, die zum Zerquetschen
von gekochten Kartoffeln, Rüben und .ähnlichen Früchten dienen.
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Die Hauptbestandteile dieser Quetschmühlen zum Zerkleinern der vorgenannten
Früchte sind eine Quetsch- oder Rührwelle, die auf ihrem Umfange mit Stiften -oder
sogena;nnten Gußmessern besetzt ist, und ein aus 'Schmiede-oder Gußeisen bestehender
Rost, der im Bereiche der Stifte oder Zinken der Rühr- oder Quetschwelle liegt,
so daß durch Eingreifen der Stifte in die Schlitze des Rostes die bezeichneten Früchte
zerquetscht werden.
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Bei den bisher bekannt gewordenen Quetschmühlen besteht nun die Quetsch-
oder Rührwelle aus dem eigentlichen Wellenteil, für welchen meist einfaches Rundeisen
gewählt wird, wofür man aber auch ein Rohr oder ähnliches nehmen kann. Die Stifte
sind bei, den bisher bekannt gewordenen Ausführungsarten der Rühr- oder Quetschwellen
in dem Wellenteil eingesetzt und schraubengangförmig auf dem Umfange so versetzt,
daß sie beim Drehen der Welle nacheinander in die Schlitze des Rostes .eingreifen.
Bei der Herstellung hat man bisher die Mittelwelle, die entweder aus Rohr- oder
Rundeisen besteht, durchbohrt und in diese Bohrungen die Stifte eingeschlagen. Als
Werkstoff für die Stifte selbst war Rundeisen, Vierkanteise;n oder anderes Profileisen
üblich. In der Praxis hat es sich nun gezeigt, daß diese Quetsch- oder Rührwellen
den Nachteil besitzen, daß sich die ,eingesetzten. Stifte schon nach verhältnismäßig
kurzem Gebrauch lockern und herausfallen. Dadurch wird: natürlich die Zuverlässigkeit
der Quetschmühlen gering, und überdies konnte durch -das Herausfallen auch ein großer
Schaden in der Mühle entstehen, indem sich die herausgefallenen Stifte quer zu den
Roststäben legten, wodurch die noch in der Welle befindlichen Stifte umgebogen wurden
und unter Umständen die ganze Rührwelle beschädigt wurde oder zerbrach. Man könnte
diesem Übelstande dadurch begegnen, daß, man die Stifte in den Wellenteil einschweißt,
einschraubt oder in anderer Weise so befestigt, daß ein Herausfallen nicht eintreten
kann. Dadurch würden aber die Herstellungskosten für solche Rühr- oder Quetschwellen
sich um ein Vielfaches erhöhen und der Gestehungspreis der ganzen Mühle eine unzulässige
Höhe erreichen. Außerdem befinden sich, abgesehen von den vorstehend beschriebenen
Quetschwellenausführungen, auch solche im Gebrauch, die aus Vierkanteisen bestehen
und bei welchen anstatt der eingeschlagenen Stifte sogenannte Quetschmesser ,aus
Gußeis:en befestigt sind. Aber auch diese haben sich in der Praxis nicht bewährt,
da die aus Gußeisen bestehenden Messer zum größten Teil abbrechen und außerdem der
Verschleiß im Vierkantloch ein unzulässig hoher ist, so daß auch diese Quetschwellenausführungen
schon
nach kurzer Benutzungsdauer schadhaft oder unbrauchbar werden.
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In Erkenntnis aller dieser Übelstände wird nun. gemäß der neuen Erfindung
eine Rühr-oder Quetschwelle geschaffen, die sowohl in baulicher Hinsicht als auch
in b:ezug auf ihre Wirkungsweise die größten Vorteile aufweist. Sie hat gegenüber
den bisher bekannten Ausführungsarten den Vorteil, daß, das Herausfallen der Stifte
nicht mehr eintreten kann, da dieselben mit der Rührwelle aus seinem einzigen Stück
bestehen. Dadurch wird auch die Welle, die entweder gestanzt, gepreßt, im Gesenk
geschmiedet oder auch aus schmiedbarem Guß bestehen kann, in der Herstellung billig
und gut. Es liegt im Bereiche der Erfindung, die Lagerzapfen an der Welle mit dem
Mittelteil aus einem Stück zu fertigen. Man kann: sie aber auch nach erfolgter Herstellung
:des Wellenmittelteiles anschweißen bzw. anschrauben oder in jeder anderen Weise
anbringen. Bei solchen Rührwellen, die durch Schmieden hergestellt sind, würde man
natürlich die Zapfen mit dem Wellenteil aus einem Stück bilden.
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In der Zeichnung ist eine beispielswe!i-Ausführungsart einer solchen
_ neuen Rührwelle dargestellt, und zwar veranschaulicht: rAbb. i eine Draufsicht
auf eine Welle, die mit den Stiften in eileer Ebene liegt, Abb. r2 eine Draufsicht
auf eine solche Welle, die um ihre Längsachse verdreht ist, Abb. 3 eine Seitenansicht
vorn Abb. z.
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Bei dem gezeichneten Beispiel ist die Rührwelle aus reinem flachen>
Stück massiven Eisens gestanzt. Die Zwischenräume zwischen den Stiften b können
aber auch in sonstiger Weise herausgearbeitet, z. B. herausgefräst werden. Ebenso
kann die 'm Abb. i gezeigte Form gepreßt, im Gesenk geschmiedet oder aus schmiedbarem
Guß hergestellt werden, wobei man auch die im Beispiel gezeigte flache Form der
Welle a sowie die vierkantige Form der Stiftet in runde oder eine sonst gewünschte
Form bringen. kann. Wird diese Quetschwelle auf dem Schmiedewege hergestellt, so
könnten die Finden c und d der Welle, an welchen sich keime Zinken befinden, sondern
die zur Lagerung der Welle dienen, gleich aus demselben Stück Material herausgebildet
sein, so daß die Welle a in die Enden c und d ohne besondere Verbindungsstellen
ausläuft. Beim Stanz- oder Pneßverfahren kann man aber das Stück a mit den Zinken
.b allein herstellen und kann dann die Wellenenden c und d in billiger Weisse ansetzen,
also z. B. anschweißen; anschrauben, annieten oder in sonst geeigneter Weise befestigen.
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Die so hergestellte Weile 'kann in dieser Form zur Verwendung kommen,
jedoch wird es in den meisten Fällen, um die Arbeit der Quetschmühle zu :erleichtern,erforderlich
sein, daß die Zähne versetzt um 'die Welle herumstehen, damit diese nicht alle zu
gleicher Zeit in Arbeitstätigkeit sind.
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Gemäß der Erfindung wird nun die Hach hergestellte Form, die in Abb.
i gezeigt ist, in Richtung der Längsachse um diese verdreht, so daß, die Stifte
b schraubengangförmig versetzt um die Längsachse herumstehen. Dieses Verdrehen der
Welle kann im anschließenden Arbeitsgange, z. B. beim Gesenkschmieden, in derselben
Hitze geschehen, so daß, die Herstellung einer solchen Welle einfacher ist und weit
weniger Arbeitsaufwand erfordert als nach der bisherigen Art.
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Man kann aber auch bei einem .dafür geeigneten Verfahren die Welle
gleich in der verdrehten Form, wie Abb. 2 darstellt, herstellen. Da aber eine derartige
Herstellung Schwierigkeiten bietet und auch im Gußverfahren die Herstellung des
verdrehten Stückes zu umständlich sein dürfte, ist die Herstellung des erst flachen
Stückes mit anschließendem Arbeitsgang zum Verdrehen. in die geeignete Form vorzuziehen.