DE46843C - Verfahren und Maschine zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbig gemusterten Linoleum- oder dergl. Platten - Google Patents
Verfahren und Maschine zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbig gemusterten Linoleum- oder dergl. PlattenInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N—WALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06N7/00—Flexible sheet materials not otherwise provided for, e.g. textile threads, filaments, yarns or tow, glued on macromolecular material
- D06N7/0005—Floor covering on textile basis comprising a fibrous substrate being coated with at least one layer of a polymer on the top surface
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bekanntlich wird mehrfarbiges, mit Z&idanungen
aller Art versehenes Linoleum gegenwärtig in der Weise hergestellt, dafs die Muster
mittelst Farbe aufgedruckt und geprefst werden. Bei stärkerer Benutzung nutzt sich aber
diese sehr bald ab und der verhältnifsmäfsig theure Bodenbelag verliert sein hübsches Ansehen.
Dieser Uebelstand soll dadurch beseitigt werden, dafs die Musterung nicht mehr aufgedruckt,
sondern in entsprechend gefärbten homogenen Stücken hergestellt wird, wie nachfolgend
beschrieben ist.
Zunächst wird bemerkt, dafs nicht durchlaufende Rollen von Linoleum hergestellt werden,
sondern quadratische oder sonst regulär geformte Platten, so dafs das Belegen des
Fufsbodens alsdann durch Aufkleben einzelner Stücke geschieht, ähnlich wie bei dem
Verlegen von Parquetbodenplatten oder dergleichen.
Das Verfahren wird an Hand der in Fig. 1 und 2 im Längenschnitt, Fig. 3 im Grundrifs
und Fig. 4 im Querschnitt gezeichneten Ma-. schine erläutert.
Die zur Herstellung desBodenbelages dienende Masse ist zweckmäfsig die, welche für die Herstellung
von Linoleum verwendet wird. Dabei wird sie für jeden Farbenton durch eine
Mischung mit reinen Erdfarben vorbereitet.
Die Verarbeitung mit der Maschine ist folgende :
Auf dem Gestell a, auf dem die einseitig konischen Ansätze b und b1 links und rechts
befestigt sind, wird mittelst einer Zahnstange % und des durch eine Transmission entsprechend
bewegten Zahnrades ^1 der Schlitten s hin-
und hergeführt.
Dieser Schlitten wird unter den Zuführungsund Druckwalzen w und w1 des mit der Masse
gefüllten Trichters t hindurchgeführt, so dafs die unterste den Schlitten lose berührt.
Der Schlitten besteht aus dem festen Theil 5
und einem vertical beweglichen Theil.
Dieser letztere besteht aus zwei getrennten Platten s2 und sB, auf welche oben die mit
den Ausschnitten für das herzustellende Muster versehene Schablone χ aufgeschraubt wird, so
dafs die obere Fläche derselben mit den oberen Flächen von s2 und s3 in einer Ebene liegt.
Unter der Schablone befindet sich während des Pressens und Rückwärtsganges des Schlittens
im Abstande, der der Stärke des herzustellenden Stückes entspricht, eine Platte s4,
welche auf den festen Schlittentheil s1 aufgelegt
und für jedes herzustellende Stück jeweilig eingeschoben ist.
Die Linoleummasse wird beim Arbeiten in die Durchbrechungen der Schablone eingeprefst,
und zwar auf diese Platte s4, welche auf ihrer Oberfläche geglättet und mit einer
Klebflüssigkeit eingestrichen ist.
Die Platten s2 und s3 sind unten durch die
abgekröpften Schienen e in der Weise ver-
buiiden, dafs e, an ä3 befestigt, unter dem
Schlittentheil sl in entsprechenden Abständen durchgeht und sich an ihrem Ende gegen die
Platte s2 anlegt (Fig. i), wo sie mit derselben
durch eine Schraube e2, die zugleich das Anspannen der Schablone ermöglicht, verbunden
ist.
An der Platte ss sind ferner noch die Abkröpfungen
e1 befestigt.
Beim Vorwärtsgange des Schlittens auf der Zeichnung nach links, also nachdem die Linoleummasse
in die Schablone auf die Unterlage s4 geprefst wurde, werden im entsprechenden
Moment die Schienen e mittelst ihrer Abkröpfungen an den konischen Ansätzen b des
Gestelles hinaufgleiten, was zur Folge hat, dafs sich die Schablone vorn hebt. Beim Weitergehen
des Schlittens werden die Abkröpfungen e1 an den konischen Ansätzen b1 des Gestelles hinaufgleiten,
infolge dessen auch der hintere Theil der Schablone gehoben wird. Mit der Schablone
wird aber auch Platte s*, auf welcher das ausgeprefste
Stück Linoleum mittelst der klebrigen Masse anhaftet, durch die Einpressung und die
Reibung an den Contouren der Schablone mit in die Höhe genommen, so dafs unter derselben ein Hohlraum entsteht (zwischen
Platten s* und s1). Durch Herunterschlagen
der der Schablonenzeichnung entsprechenden, seitlich um Achse m} drehbaren Matrize m
wird die Platte s4 mit dem inneren Muster
aus der Schablone befreit, fällt aufs1 herunter
und kann herausgezogen, eine andere Platte eingeschoben und die Operation von neuem
begonnen werden.
Die Einrichtung an dem Walzensystem unter dem Trichter t zur Zuführung und Pressung
der Linoleumplatten ist eine solche, dafs nur beim Rückwärtsgange der Maschine (auf der
Zeichnung nach rechts), wenn der Schlitten unter die Walzen tritt, Masse ausgepreist wird.
Eine entsprechend construirte Schneidvorrichtung, sowie Schaber sorgen dafür, dafs die bestimmte
Gröfse der Zuführung und der Einpressung geregelt wird.
Damit der Schlitten während des Ausstofsens der Muster mittelst der Matrize und während
des Einlegens einer neuen Platte stehen bleibt, ist Zahnstange % derart angeordnet, dafs sie,
wenn der Schlitten vorn an die Winkeleisen n^
anstöfst, aus dem Zahnrad %l herausgetreten ist
(Fig. 2), also ruhig stehen bleibt und das Zahnrad weiter läuft, wobei der am hinteren Ende
von \ befestigte Arretirhakeri ^2 den Zähnen
von ^1 ausweicht. Ist nun eine andere Platte
eingelegt, so wird durch beliebigen Mechanismus das Zahnrad in entgegengesetzte Drehung
versetzt, wobei nun der Arretirhaken ^2 und
mit ihm der Schlitten um eine kurze Strecke weiter verschoben wird, und zwar so lange,
bis \ wieder in die Zähne von ^1 eingreift,
worauf der Schlitten nach rückwärts geführt wird.
Ist in beschriebener Weise z. B. das innere Muster einer Farbe mit den entsprechenden
Umrissen des Linoleumstückes fertig gestellt und gut getrocknet, so erfolgt mit einer ähnlichen
zweiten Manipulation das Ausfüllen mit der zweiten, anders gefärbten Masse zu einer
Platte von regulärer Form.
Nach Herstellung der gewünschten Anzahl erster Muster wird der Trichter t mit der weiteren
Masse gefüllt. Die Schablone ist aus dem Schlitten herausgenommen.
Nun wird das noch auf seiner ursprünglichen Unterlage s4 befindliche, zuerst hergestellte
Muster wieder auf' die Platte s1 des
Schlittens geschoben, der es mit der ersteren unter die Massenwalze führt, welche nun die
ganze Unterlage s* gleichmäfsig mit einer Massenschicht überzieht und die von dem
ersten Muster nicht ausgefüllten Flächen vollständig zudeckt, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist.
Dadurch erhält man Linoleumplatten, die ähnlich Intarsien sind. Durch den Druck des
Walzensystems und das später erfolgende Trocknen verbinden sich die beiden Farbenmassen
innig mit einander, und man erhält eine vollständig homogene und feste Linoleumplatte, welche auf ihrer vorderen Seite vollständig
glatt ist und das farbige, durchgehende Muster zeigt.
Nach dem Trocknen werden sie in genau gleich grofse, reguläre Formen geschnitten,
damit das Verlegen in einfachster Weise durchgeführt werden kann.
Linoleumplatten von mehr als zwei Farben werden auch nach obigem Verfahren hergestellt,
nur hat man alsdann drei und mehr Manipulationen, zwei und mehr Schablonen nothwendig.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbig gemusterten Linoleum- oder dergleichen
Platten, charakterisirt dadurch, dafs auf einer glatten Fläche oder Unterlage zuerst
das Muster oder die Zeichnung aus der entsprechend gefärbten Linoleummasse und alsdann darüber die entsprechend an-
• ders gefärbte Linoleummasse derart geprefst wird, dafs nach dem Abnehmen der dadurch
. gebildeten Platte von. der glatten Fläche die zuerst aufgetragene Masse eine
Einlage in die zuletzt aufgetragene bildet.
2. Zur Ausführung des unter 1. angegebenen Verfahrens eine Maschine, bestehend aus
einem Schlitten s, welcher auf dem Gestelle α unter dem mit Masse gefüllten, mit
Vertheilungswalzen und Prefswalze versehenen Trichter t hin und her, gleitet,
und dessen vertical beweglicher Theils2s3
mit Schablone x, nachdem die Linoleummasse durch die letztere auf die Platte s*
aufgeprefst ist, mittelst seiner Ansätze e und e1 an den einseitig konischen Ansätzen
b und b1 des Gestelles hinaufgleitet und Platte si mit der Linoleumplatte mitnimmt,
welche letztere sodann durch Herunterklappen der um m1 drehbaren, der
Schablonenzeichnung entsprechenden Matrize m von der Schablone befreit wird,
hiernächst unter derselben herausgezogen und eine andere unter die Schablone eingeschoben
werden kann, worauf der Schlitten wieder rückwärts geht und die Arbeitsweise von neuem beginnt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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