DE2550474A1 - Vorrichtung zum automatischen herstellen keramischer dekorfliesenformlinge - Google Patents
Vorrichtung zum automatischen herstellen keramischer dekorfliesenformlingeInfo
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Description
- "Vorrichtung zum automatischen Herstellen
- keramischer Dekorfliesenformlinge" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen keramischer Dekorfliesenformlinge mit einer in eine leere Pressform einlegbaren oder auf eine Füllung einer Pressforn aufleäbaren Schablone, die mit Trennwänden die Plattenfläche in verschiedene Felder aufteilende verschiedene Füllräume für verschiedenfarbig brennende Massen bildet Bei automatischer Herstellung von Dekorfliesenformlingen erfolgt das Aufbringen des Dekors in der Regel zwischen den Press- und dem Brennvorgang oder nach einem ersten Brand durch Siebdruck.
- Diese Verfahrensweise erfordert einen verhältnismässig grossen Aufwand, der Dekorfliesen gegenüber Fliesen ohne Dekor sehr verteuere Man trachtet daher danach, Dekorierverfahren zu finden, die einfacher und rationeller sind.
- Als solche Verfahren sind berührungsfreie Dekorierverfahren entwickelt worden. Bei diesen werden Farbsuspensionen auf die Platten aufgeschleudert, aufgetropft oder ausfliessen gelassen.
- Die designerischen Möglichkeiten für das Dekor sind hier jedoch begrenzt. Insbesondere lassen sich regelmässige Dekorgestaltungen nur in wenigen Formen verwirklichen.
- Andere Vorschläge gehen dahin, trockene Dekormasse mittels Schablonen in eine bestimmte flächenmässige Verteilung zu bringen.
- Nach der FR-PS 2 171 500 fährt ein Füllschieber mit einer Dekormasse über eine in der Form des vorgesehenen Dekors mit Durchbrüchen versehene Platte, die aber einer mit der Plattenkörpermasse gefüllten Pressform angeordnet ist. Gemäss der DT-AS 2 102 455 wird zuerst eine Lage Dekormasse in die Pressform gefüllt und dann mittels eines Stempels in verschiedene Felder zerteilt, worauf die Zwischenräume der Felder mit einer anderen Dekormasse ausgefüllt werden; anschliessend wird die Fliesenkörpermasse darübergebracht. Beide Verfahren lassen nur sehr grobe Dekorgestaltungen mit stark verwischten Linien zu.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für ein weiteres, vereinfachtes Verfahren zum vollautomatischen Herstellen keramischer Fliesen mit Dekor zu schaffen. Die Vorrichtung soll auch mehr Möglichkeiten in der Dekorgestaltung geben, vor allem in Bezug auf Regelmässigkeit und Exaktheit.
- Die Erfindung greift zu diesem Zweck zurück auf die in früheren Zeiten manuell gehandhabte, eingangs genannte Vorrichtung und sieht mindestens ein Füllblech vor, das einem Teil der Füllräume angepasste Massedurchlässe aufweist und über dem ein Füllschieber für Dekormasse verfahrbar ist, ferner ein weiteres Füllblech, das einen dem gesamten Formhohlraum angepassten Massedurchlass aufweist und über dem ein Füllschieber für Grundmasse verfahrbar ist, ferner Einrichtungen zur Positionierung der Pressform unter den Füllblechen und schliesslich eine Steuerung für die Arbeitsabläufe der Vorrichtung.
- Die Vorrichtung wird in der Regel zunächst durch die Massedurchlässe des erstgenannten Füllblechs hindurch den betreffenden einen Teil der Füllräume mit Dekormasse füllen, dann mittels eines gleichartigen weiteren Füllblechs oder mehrerer gleichartiger weiterer Füllbleche andere Füllräume mit einer weiteren Dekormasse bzw. weiteren Dekormassen füllen, eventuell bis die Fliesenfläche vollständig ausgefüllt ist, und dann die den Fliesenkörper bildende Grundmasse darüberfüllen, worauf die Schablone herausgezogen wird. Es ist aber im Prinzip auch möglich, nur eine Dekormasse zu verwenden und an den von dieser nicht bedeckten Teilen der Fliesenoberfläche die Grundmasse anstehen zu lassen. Wie-schon angedeutet, kann die Dekormasse auch über die Grundmasse geschichtet werden.
- Durch die genannten Trennwände, die vorzugsweise unten scharfe Kanten aufweisen, werden vergleichsweise scharfe Grenzen zwischen den von verschiedenen Dekormassen eingenommenen Farbfeldern geschaffen. Es erlaubt so auch LinienfUhrungen und damit Dekorgestaltungen, die bisher bloss beim Dekorieren im Druckverfahren möglich sind. Diesem gegenüber arbeitet die neue Vorrichtung einfacher. Die Presslinge sind von vornherein dekoriert, sie brauchen zum Dekorieren keinem weiteren Arbeitsgang unterworfen zu werden; dies ermöglicht auch eine Herstellung der Fliesen im Ein-Brand-Verfahren. Als Massen für die gestalterischen Elemente des Dekors können auch dicht und farbig brennende Steinzeugmassen und/oder Glasuren verwendet werden.
- Bei Verzicht auf eine Glasur ist die mit der neuen Vorrichtung erzeugte Fliesenoberfläche auch dauerhafter als die glasierten Siebdruckfl iesen.
- Zweckmässigerweise weist eine Presse eine Pressformenbahn mit Füllstationen für die verschiedenen Massen auf, wo dicht über der Pressformenbahn die genannten Füllbleche angeordnet und darüber Füllschieber verfahrbar sind.
- Die Presse ist vorzugsweise eine Rundtischpresse, kann z.B. aber auch eine Schienenbahn aufweisen, auf der die Pressformen verschiebbar sind.
- Weitere Massnahmen, die zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung dienen können, sind in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels angeführt.
- Die Zeichnungen geben das Ausführungsbeispiel wieder. Es stellen dar: Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Presse zur Herstellung von Fliesenformlingen, obere Teile (Preßstempel) weggeschnitten, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt gemäss Linie II-II in Fig. 1 in grösserem Maßstab, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach Linie UI-III in Fig. 1 in grösserem Maßstab, hintere Teile (Pressensäulen) weggelassen.
- Eine Plattenpresse 1 weist einen federnd abgestützten Pressentisch 2, einen starr abgestützten Unterstempelsockel 3 (Fig.3), s Ausstoßstangen 33 und einen von vier Säulen 4 getragenen Zylinder 5 auf, in dem ein Kolben mit einem daran sitzenden Oberstempel 6 angeordnet ist. Auf den Pressentisch 2 führt von zwei gegenüberliegenden Seiten her ein Schienenpaar 7, in dem Pressformen 8 verschiebbar sind. Die Pressformen 8 sitzen mit seitlich vorspringenden Lösten 9 in entsprechenden Nuten des Schienenpaars 7. Sie sind mit einem lose eingesetzten Unterstempelboden 10 versehen, der auf Absätzen 11 der Innenwände der Pressform liegt. Der Querschnitt des Unterstempelsockels 3 ist etwas kleiner als der freie Querschnitt der Pressformen 8 zwischen den Absätzen 11, so dass der Unterstempelsockel bei Herabdrücken der Pressform in diese eindringen kann. Der Querschnitt des Oberstempels 6 ist grösser als der freie Querschnitt der Pressform oberhalb des Bodens 10. Schliesslich weisen die Pressformen 8, bündig mit ihrer Oberseite, das Schienenpaar 7 überdeckende Abdeckbleche 12 auf.
- An dem Weg des Schienenpaars 7 zu der Fliesenpresse 1 ist auf beiden Seiten der Fliesenpresse je eine Gruppe von Füllstationen 13 angeordnet. Nach Fig. 1 ist die rechte dieser beiden Gruppen in Betrieb und die Funktion der linken Gruppe angedeutet, worauf noch eingegangen wird. An den Füllstationen 13 ist jeweils ein Massebehälter 14 angeordnet, aus dem mit einem Füllschieber 15 bekannter Bauart (Fig.2), der mittels Rollen 16 geführt und abgestützt ist, die betreffende Masse entnommen werden kann.
- In die Pressformen 8 ist eine in Fig. 2 schematisch im Querschnitt dargestellte und in Fig. 1 in Draufsicht erkennbare Schablone 17 eingelegt. Sie besteht aus mit ihrer Breite senkrecht gestellten und mit ihrer Länge sich auf gebogenen Linien durch den Formhohlraum ziehenden Blechstreifen 18, die durch einen entlang der Seitenwände des Formhohlraums verlaufenden Rahmenblechstreifen 19 zusammengehalten sein können. Die Blechstreifen 18 unterteilen die Grundfläche des Formhohlraums in Felder, über denen sie verschiedene voneinander getrennte Räume bilden. In der Zeichnung sind zwei augenförmig gebogene schmale Felder mit 20, zwei diese berührende gebogene Felder mit 21, zwei in der Mitte des Formhohlraums zusammenlaufende gebogene Felder mit 22 und zwei zwischen diesen an den Ecken angeordnete Felder mit 23 bezeichnet.
- An der Füllstation in Fig. 1 ganz rechts ist über dem Schienenpaar 7 ein waagerechtes Füllblech 24 angeordnet, das mit Durchbrüchen 20' und 21' versehen ist, die sich mit den Feldern 20 bzw. 21 einer in der betreffenden Füllstation befindlichen, mit einer Schablone 17 ausgelegten Pressform 8 decken. An der nächsten Füllstation 13 ist ein gleichartiges Füllblech 25 mit Durchbrüchen 22' und 23' versehen, die sich mit den Feldern 22 bzw. 23 einer in der Station befindlichen Pressform decken. Der F0llschieber 15 gleitet jeweils auf den Füllblechen 24 und 25. An der nächsten, dritten Station ist ein Füllblech mit einem der Fliesenform entsprechenden Durchbruch vorgesehen. Im Anschluss an die dritte Füllstation folgt eine Station, in der die Schablone 17 mittels einer nicht dargestellten, geeigneten Vorrichtung aus der Füllmasse herausgezogen wird.
- An der Preßstation ist schliesslich neben der bereits beschriebenen Plattenpresse 1 eine Greifeinrichtung 26 zum Fassen der fertigen Presslinge und Übersetzen auf ein abtransportierendes Förderband 27 angeordnet. Die Greifeinrichtung 26 weist an einem in der Waagerechten zwischen Rollen 28 automatisch verschiebbaren Rahmen 29 zwei durch eine Parallelogrammaufhängung 30 parallel geführte Klemmbacken 31 auf. Darüberhinaus ist an dem Rahmen 29 noch eine Rotationsbürste 32 zum Reinigen des Oberstempels 6 und der Unterstempel/58 der Pressformen angebracht. Die Bewegungsantriebe für die Klemmbacken 31 und die Rotationsbürste 32 sind in der Zeichnung weggelassen, ebenso diejenigen zum Verschieben der Pressformen 8 in dem Schienenpaar 7 und die Antriebe der Füllschieber 15.
- Für die in Fig. 1 linke Gruppe von Füllstationen 13, die wechselnd mit der rechten Gruppe arbeiten kann, sind andere Schablonenformen nach dem gleichen Prinzip dargestellt. Die Anzahl der Füllstationen 13 ist nicht begrenzt.
- Die Pressformen 8 werden am Anfang des Schienenpaares 7 eingesetzt und in diesem von Station zu Station weitergeschoben. In der ersten Füllstation 13 werden die Formräume über den Feldern 20 und 21 mit einer ersten Dekormasse gefüllt. In der zweiten Füllstation werden die Räume über den Feldern 22 und 23 mit einer zweiten Dekormasse gefüllt. In der dritten Füllstation wird der gesamte restliche Formhohlraum mit der den Plattenkörper bildenden Grundmasse gefüllt, d.h. die Räume über den übrigen Feldern werden gefüllt und die Räume über den vorher mit Dekormasse bedeckten Feldern werden bis zur vollen Höhe des Formhohlraums aufgefüllt. In der nächsten Station wird die Schablone 17 herausgezügen. Dann wird durch einen Abstreifer 34 die eingefüllte Masse an der Oberfläche egalisiert; überschüssige Masse wird abgestreift und kann, um die Vorrichtung sauber zu halten, abgesaugt werden.
- In der dann folgenden Station wird gepresst. Dabei drückt der Oberstempel 6 die Pressform 8 zusammen mit dem federnd abgestützten Pressentisch 2 nach unten, so dass sich der Unterstempelsockel 3 in die Pressform hineinschiebt und der Unterstempelboden 10 relativ zur übrigen Pressform angehoben wird. Nach dem Pressvorgang heben die Ausstoßstangen 33 den Unterstempelboden 10 der Pressform an und stoßen so den Pressling aus der Pressform aus.
- Der Pressling wird von den Klemmbacken 31 gefasst und auf das Förderband 27 übergesetzt, das ihn abtransportiert. Die Pressform 8 wird zum Anfang des Schienenpaars 7 zurückgeführt, wobei wieder eine Schablone 17 in sie eingelegt wird.
- L e e r s e i t e
Claims (6)
- Patentansprüche I,fVorrichtung zum Herstellen keramischer Dekorfliesenformlinge mit einer in eine leere Pressform einlegbaren oder auf eine Füllung einer Pressform auflegbaren Schablone, die mit Trennwänden die Plattenflache in verschiedene Felder aufteilende verschiedene Füllraum für verschiedenfarbig brennende Massen bildet, gekennzeichnet durch mindestens ein Füliblech (24;25), das einem Teil der F räume angepasste Massedurchlässe (20'-23') aufweist und über dem ein Füllsehieber (15) für Dekormasse verfahrbar ist, ferner ein weiteres Füllblech (35), das einen dem gesamten Formhohlraum angepassten Massedurchlass aufweist und über dem ein Püllschieber für Grundmasse verfahrbar ist, ferner Einrichtungen (7) zur Positionierung der Pressform (8) unter den Füllblechen (24,25,35) und schliesslich eine Steuerung für die Arbeitsabläufe der Vorrichtung.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Herausziehen der Schablone (17) aus den eingefüllten Massen.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände (18) unten scharfe Kanten aufweisen.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Presse (1) eine Pressformenbahn (7) mit Füllstationen (13) für die verschiedenen Massen aufweist, wo dicht über der Pressformenbahn (7) die genannten Füllbleche (24;25) angeordnet sind.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Presse eine Rundtischpresse ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Presse eine Schienenbahn (7) aufweist, auf der die Pressformen (8) verschiebbar sind.
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