DE12908C - Neuerungen in der Fabrikation von Linoleum-Teppichen und Erzeugnissen, die für Tapeten oder Verzierungen und andere Zwecke geeignet sind - Google Patents
Neuerungen in der Fabrikation von Linoleum-Teppichen und Erzeugnissen, die für Tapeten oder Verzierungen und andere Zwecke geeignet sindInfo
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- D06N1/00—Linoleum, e.g. linoxyn, polymerised or oxidised resin
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Description
1880.
FREDERIK WALTON in TWICKENHAM (England).
Neuerungen in der Fabrikation von Linoleum-Teppichen und Erzeugnissen, die für Tapeten
oder Verzierungen und andere Zwecke geeignet sind.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juni 1880 ab.
Die bisherigen Erzeugnisse aus oxydirtem oder verdichtetem OeIe haben die Neigung,
Formveränderungen zu unterliegen, die das Muster, sei es Druck oder ein bossirtes, zerstören,
so dafs bei Tapeten z. B. die Verwendbarkeit derartiger Fabrikate eine sehr precäre war.
Die Rückseite dieser Fabrikate besteht aus einem losen Gewebe von Jute oder Baumwolle und
ist rauh und unansehnlich.
Nach vorliegendem Verfahren werden diese Fabrikate mit einer Rückseite erzeugt, die aus
einem Gewebe besteht, das vermittelst oxydirten Oelkittes mit Papier verbunden ist.
Zu diesem Zweck wird sowohl das Gewebe, wie auch das continuirliche Papier zwischen
zwei Walzen geführt, die zusammen rotiren. In den muldenförmigen Raum zwischen Papier
und Gewebe, dort, wo beide an der Greifstelle der Walzen zusammenkommen, wird das kittende
Material gebracht, das aus oxydirtem OeI, Farbe, Gummi, Harz und Terpentin (um die Mischung
zu erweichen) besteht. Die Walzen werden geheizt, und wenn die aus obigen Stoffen zusammengesetzte
Masse sie in Tafelform verläfst, verdampft der Terpentin und der Kitt erhärtet.
Die oxydirte oder verdichtete Oelcomposition, welche den Körper bildet, wird dem Theile,
welcher die Rückseite bilden soll, auf die Weise zugeführt, dafs dieselbe zwischen zwei Walzen,
die mit verschiedenen Geschwindigkeiten rotiren, und von denen die eine heifs, die andere kalt
ist, in Form einer Tafel ausgewalzt wird; diese klebt sich an die kalte Walze, die mit der
gröfsten Geschwindigkeit getrieben wird, und indem sie um die Oberfläche derselben herum
gelangt, trifft sie eine andere Walze, um welche der zusammengesetzte Stoff, der die Rückseite
bilden soll, geleitet wird; die beiden Theile des Erzeugnisses derart gegen einander geprefst,
kleben fest zusammen und verlassen vereinigt die Oberfläche der Walze. Soll, wie
es bei Tapeten der Fall ist, ein bossirtes Muster hergestellt werden, so wird eine Walze verwendet,
auf der sich das Muster befindet, und die Tafel der Composition durch die Musterfläche
bossirt.
Die Papieroberfläche der Rückseite kann angestrichen und gemalt werden, um wasserdicht
zu sein.
In den Zeichnungen ist Fig. 1 ein Schnitt der Maschine, die verwendet wird, um das Material
zu führen das die Rückseite bilden soll. B B sind ein Paar dampfgeheizte Walzen; D ist eine
Haspel, auf die ein continuirliches Gewebe aufgewickelt ist; B eine andere Haspel, die continuirliches
Papier trägt.
Gewebe und Papiere werden von diesen Haspeln unter Leitrollen C und über die
Walzen BB geleitet; das Gewebe passirt über die eine, das Papier über die andere der beiden
Walzen.
A ist ein Trichter, der zwischen den Walzen
B B steht; in diesen wird die Composition gebracht, die das Gewebe mit dem Papier verbinden
soll; indem sie alle drei zusammen zwischen den Walzen BB hindurchgehen, werden
sie zu einem Ganzen verbunden, welches, nachdem es unter und über andere Leitrollen C
passirt ist, auf die Haspel F dicht aufgewickelt wird.
Diese Haspel wird durch einen Riemen oder auf irgend eine geeignete Weise so betrieben,
dafs das aufgewickelte Material nicht der Gefahr des Bruches ausgesetzt ist.
Die in den Trichter A gebrachte Composition besteht aus:
Kitt 40 Theile,
Ocker .... 55
Mennige ... 3
Harz .... 2
Paraffin. . . . 2
102 Theile.
Der oben erwähnte Kitt ist wie folgt zusammengesetzt:
Oxydirtes OeI 896 Theile,
Harz ........ 394
Neuseeländischer Gummi . 107
■ -■ Die Composition wird durch Zugabe von
Terpentin hinreichend weich oder flüssig gemacht.
Der Terpentin verdampft gröfstentheils, sobald das zusammengesetzte Fabrikat die Walzen B B
verläfst und die Composition erhärtet.
Das Gewebe, das für die Rückseite dieses Erzeugnisses verwendet wird, kann aus grober,
weit gewebter Baumwolle bestehen und das Papier ein starkes, zähes, braunes sein. Für
Erzeugnisse leichterer Gattung, wie Tapeten und dergleichen wird feineres Gewebe und leichteres
Papier angewendet.
Fig. 2 stellt einen Schnitt der Maschine dar, die angewendet wird, um die beiden Theile
des Erzeugnisses (Körper und Rückseite) zu vereinen.
(Die Composition, welche den Körper dieses Erzeugnisses bildet, kann der ähnlich sein, die
bisher fur Linoleumfabrikate oder solche aus oxydirtem OeI verwendet wurde.)
E ist eine Haspel, an welcher das zusammengesetzte Fabrikat, das die Rückseite des fertigen
Erzeugnisses bilden soll, der Maschine zugeführt wird. Es wird von dieser Haspel abgewickelt
und durch Leitrollen C C zur Trommel D geleitet, welche aus mit Drahtkante besetztem
Holze besteht. An der Axe der Trommel befindet sich eine Bremse, welche so adjustirt
werden kann, dafs sie der Vorwärtsbewegung des zur Rückseite des Erzeugnisses bestimmten
Fabrikates hinreichenden Widerstand entgegensetzt, um es fest gespannt zu erhalten.
Mit dem Gewebe zu oberst passirt dies Fabrikat sodann den dampfgeheizten Tisch H entlang
und trifft das Material, welches den Körper des Erzeugnisses bilden soll, bereits in Tafelform
ausgewalzt auf der Oberfläche der Walze A1. Eine andere Walze A1 dreht sich gegen die
Walze A1; zwischen diesen beiden Walzen wird die Composition, welche den Körper des Erzeugnisses
bilden wird, in plastischem Zustande abgegeben.
Die Walzen A1 und A2 werden beide durch
Dampf geheizt, der in das Innere derselben eingeführt wird, aber die Quantität des Dampfes
ist so regulirt, dafs die Walze A2 bedeutend
heifser ist als die Walze A1, während die letztere Walze mit gröfserer, etwa mit der doppelten
Geschwindigkeit rotirt.
Die Composition, welche den Körper bildet, wird, indem sie zwischen den Walzen A1 und A2
hindurch passirt, in eine Tafel umgewandelt; sie klebt sich an die Oberfläche der Walze A1,
Avird von dieser herumgetragen und der Oberfläche des »Rücken«-Fabrikates zugeführt, wenn
dieses zwischen den Walzen A1 und As hindurch
passirt.
Die dritte Walze A3 ist ebenfalls dampfgeheizt,
und die Greifstelle der Walzen A1 und A3 vereint
die beiden Fabrikate mit einander.
Wenn das Erzeugnifs ein glattes sein soll, wird die kleine Wälze B nicht verwendet,
sondern das Fabrikat passirt sofort über die Trommel F. Diese Trommel ist mit Drahtkarten
bekleidet und wird mit der geeigneten Schnelligkeit betrieben, um das Erzeugnifs durch
die Maschine vorwärts zu führen.
G ist eine Prefswalze, welche den Karten einen hinreichenden Halt oder Angriff vom
Fabrikate ermöglicht.
Die Walze B wird verwendet, wenn die Oberfläche des Fabrikates ein bossirtes oder
erhabenes Muster erhalten soll, wie es für Tapeten und dergleichen in Anwendung kommt.
Die Walze ist gravirt und mit Hochdruckdampf geheizt; sie wird genügend nahe an die Walze A3
gesetzt, um eine kleine Ansammlung der Composition hinter der Greifstelle der Walzen zu verursachen,
damit alles Hohle an der Walze B vollkommen ausgefüllt werde.
Wenn der »Linoleum-Teppich« die Maschine verläfst, kann die Unterseite über dem Papiere,
zum Schutz gegen Feuchtigkeit wie auch für besseres Aussehen, angestrichen werden.
Claims (3)
1. Die Erzeugung von Linoleum-Teppichen,
Tapeten und ähnlichen Compositionserzeugnissen mit einem aus Papier und einem Gewebe zusammengesetzten Rücken.
2. Die Mittel, um den aus Papier und Gewebe zusammengesetzten Rücken dadurch hervorzubringen,
dafs das Papier und das Gewebe zusammen zwischen Walzen durchgeleitet werden, und zwischen denselben die Composition
von oxydirtem OeI, flüchtigem Lösemittel und anderen Materialien beigebracht
wird.
3. Der Apparat für Vereinigung der Körpercomposition mit dem Rückenfabrikate, indem
die Composition, durch Hindurchgehen zwischen den Walzen A1 und A2 in Tafelform
umgewandelt, dann an der Oberfläche der Walzet1 weitergeführt, und dann »Rücken«
beigebracht wird, wie derselbe zwischen der Walze A1 und A3 durchpassirt, wie in Fig. 2
der Zeichnungen dargestellt ist.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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