DE31483C - Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Falz-Dachziegeln - Google Patents
Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Falz-DachziegelnInfo
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- B28—WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B11/00—Apparatus or processes for treating or working the shaped or preshaped articles
- B28B11/08—Apparatus or processes for treating or working the shaped or preshaped articles for reshaping the surface, e.g. smoothing, roughening, corrugating, making screw-threads
- B28B11/10—Apparatus or processes for treating or working the shaped or preshaped articles for reshaping the surface, e.g. smoothing, roughening, corrugating, making screw-threads by using presses
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 80: Thon- und Steinwaaren-Industrie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 16. Januar 1884 ab.
Die Neuerung besteht darin, dafs man in bekannter Weise bei Strangpressen während
des Betriebes glatte oder an den Rändern mit Falzen versehene Platten in abgepafste
Stücke abschneidet, aber mit dem Apparat einen kleinen Druckapparat verbindet, um das
Blatt während seiner Bewegung über die Rollbahn oder den Abschneidetisch an einzelnen
Stellen umzuformen.
Durch Anwendung dieses Verfahrens läfst sich die Herstellung von Dach- und Falzziegeln
und verzierten Platten sehr vereinfachen, da sie einmal gestattet, die Platten auf der
Strangpresse viel sauberer und billiger herzustellen, und das gleichzeitige oder gleich folgende
Ein- und Anpressen von Facons am fertigen Blatt, ohne dasselbe als Ganzes einer Pressung
zu unterwerfen, eine weitere Vereinfachung der Formgebung ist, die namentlich gestattet, an
ein fertiges Blatt eine Dachziegelnase und am entgegengesetzten Ende eine kleine Ausbauchung
anzudrücken, welche die Falzerhöhung des nächstfolgenden vollständig umschliefst, so dafs
Blatt auf Blatt glatt aufzuliegen kommt.
Die Formstücke, welche diese theilweise Umformung des fertigen Blattes bewirken sollen,
schliefsen die zu umformende Theilfläche von beiden Seiten vollkommen ein, und zwar noch
etwas über 'die umzuformende Fläche hinaus, so dafs eine Deformirung des freien Blattes
ausgeschlossen ist. Für die Herstellung der Nase ζ. B. zeigen die Fig. 18, 19 und 20 im
Schnitt in der hinteren und oberen Ansicht die Gestalt der Druckplatten und der Nase,
worin ja natürlich auch Variationen möglich sind. Es leuchtet ein, dafs es ein grofser Vortheil
ist, bei allen Arten von Dachziegeln die complicirten Vorrichtungen entbehren zu können,
die man bisher anwendet, um aus dem Nasenstrang über den ganzen Dachziegel die Nase
herauszuschneiden, und man durch dies neue Mittel der Nase eine zweckmäfsigere Form geben
kann.
Die Vorrichtung, um diese Theilpressung zu bewirken, kann an jedem Schneide- und Rollapparat
angebracht werden und verschieden construirt sein, wie nachfolgend gezeigt wird.
Fig. i, 2 und 3 stellen Längen- und Querschnitt und Oberansicht einer solchen Vorrichtung
dar; A ist das Strangpressenmundstück, B der Falzziegelstrang, C die Rollbahn des
Schneidetisches, D D ein Rahmen, der die beiden Schneidedrähte E F trägt und sich auf
dem Schneidewagen G in den daran feststehenden Ständern HH horizontal schiebt. Innerhalb
dieser senkrechten Ständer schieben sich senkrecht ein Paar Horizontalstücke, und zwar
J über dem Thonstrang und K darunter, und werden durch ein Paar Federn L L oder in
anderer Weise aus einander gedrückt, so dafs sie mit je einer Rolle J1 und K1 gegen das
obere und untere Querstück des Rahmens D drücken, die wieder nach innen je eine Nase
D1D1 tragen. Sobald nun der Strang B den
Wagen G mit fortbewegt, werden durch den Rahmen D die Schneidedrähte E und F hori-
zontal durch den Strang gestofsen und hierbei kurz vor der Mitte die beiden Gleitstücke J
und K durch die Nasen D1 D1 gegen einander
bewegt, bis die Formstücke J2 K2 mit ihrem
äufseren Rand das glatte Thonblatt zwischen sich einschliefsen, ohne nach aufsen einen Eindruck
zu hinterlassen. Alle Erhöhungen und Senkungen, die sich innerhalb dieser glatten
Ränder an den Formstücken / und K befinden, theilen sich also dem eingeschlossenen Thonblatt
mit, insofern dessen Volumen die neue Form ausfüllt. Sind Schnitt und Druck vollendet,
so liegt das an einzelnen Theilen umgeformte Thonblatt, im übrigen unverändert, auf dem Rolltisch und wird in üblicher Weise
abgerollt und abgenommen. Selbstverständlich kann man den Klemmapparat so einrichten,
dafs durch denselben dem Wagen die Bewegung des Stranges mitgetheilt wird, sobald man
letzteren mit J und K einschliefst.
Das Zusammenpressen der Druckformen / und K kann natürlich auch in sonst bekannter
Weise geschehen, durch Excenter, Schraubendruck u. s. w.
Fig. 4 und 5 zeigen in Schnitt und Seitenansicht eine andere Formvorrichtung, nämlich
ein kleines Walzenpaar, das am feststehenden Tisch (nicht am Wagen) befestigt ist und den
gleichen Effect erzielt, wenn man während des Vorschiebens des Stranges die untere Walze K3
mittelst des Handhebels M gegen das Blatt B ■drückt, bis dieses gegen die obere Walze J3
läuft. So lange dieser Druck dauert, theilen beide Walzen also dem zwischen ihnen durchgehenden
Thonstrange ihre Form mit, soweit sie in die Oberflächen sich einpressen, während
sie das übrige Blatt unverändert lassen. Man kann natürlich auch die anderen Walzen allein
oder beide beweglich machen und andere als auf der Drehbank herzustellende Fagon einer
oder beiden geben.
Fig. 6 und 7 zeigen das Einpressen von zwei oder mehr Platten, welche, über einander
liegend, aus dem Mundstück herauskommen. Nachdem das vorderste Strängende in passender
Länge abgeschnitten und vorgeschoben ist, werden zwei Horizontalhebel NN, die vorher
in punktirter Lage standen, in die dargestellte Lage gegen beide Schnittkanten gedreht, bis
sich die vorspringenden Zungen N1 an denselben zwischen die einzelnen Thonplatten geschoben
haben und dieselben ein wenig anheben. Alsdann wird mittelst des Handhebels M, der
in O seinen Drehpunkt hat, die obere Prefsform
J- und zugleich die untere K2 gegen die Thonblätter gedrückt, bis die einzelnen Blätter
die Gestalt der sie drückenden Platten und Zungen angenommen haben, worauf diese wieder
entfernt werden und die Platten fortgerollt werden.
Fig. 8 zeigt den Fall, wo die beiden Prefsformen / und K zugleich Nase und Maul
hinter einander an den Strang pressen, der in diesem Falle vor oder nach dem Pressen zwischen
beiden (Nase und Maul) getrennt wird, was übrigens auch gleichzeitig mit dem Pressen
geschehen kann. Nach vollzogener Pressung läuft der Strang um Schnittlänge vor und wird
dann wieder geprefst, wodurch dann das vorderste Stück fertig geprefst ist, das hintere
halbfertig ist.
Fig. 9 und 10 zeigen einen Apparat, um die fertigen Platten automatisch vom Rollbrett
auf Bretter zu legen. C ist die Rollbahn des Schneidetisches, C1 eine Verlängerung derselben
mit Tuch ohne Ende, P eine Antriebsscheibe auf der vordersten Rolle von C1; Q. ist
eine Rollbahn unter C1, R R sind Dachziegelbretter, S ist ein Rahmen, um Dachziegelbretter
darauf zu legen. Sobald nun der fertige Dachziegel auf das Tuch ohne Ende gelegt,
zieht dieses ihn sofort vorwärts über die vorderste Rolle hinaus, wo er mit dem vorderen
Ende sich auf das Brett R legt und dieses mit sich vorschiebt und sich zugleich
allmälig darauf ablegt. Dann wird ein neues Brett an dieselbe Stelle gelegt, auf welches
sich der nächste Dachziegel auflegt.
In Fig. 11 bis 14 ist noch eine andere Construction
der Druckvorrichtung und des Ablegens der Dachziegel zu einem oder mehr auf ein Brett dargestellt, die es auch ermöglicht,
nach Belieben den Druck mit der Hand oder mechanischer Kraft auszuüben.
A ist das Prefsmundstück, B der Falzziegelstrang, G der Druck- und Schneidewagen,
C die Rollbahn desselben, C1 eine Verlängerung desselben mit einer Antriebsscheibe der
ersten Rolle, O eine unter der Rollbahn liegende Achse am Wagen G, L ein auf O gekeilter
Balancier, M ein ebenfalls darauf gekeilter Hebel mit Gegengewicht M1. Auf der einen
Seite des Balanciere L sind zwei Zuggelenke JV1,
auf der anderen ist ein Druckgelenk N daran befestigt. Am Wagen ist auf' jeder Seite je""
eine Führung HH befestigt, in welcher sich je eine Stange H1H1 auf- und abschiebt; über
und unter der Rollbahn C sind diese Stangen H1 H1 durch je ein Querstück J und K zu
einem festen Rahmen verbunden. Das untere Stück K ist in der Mitte hohl und auswendig
durch zwei Stifte N2 N" mit den Zuggelenken N1N1 verbunden; in der Höhlung von K
bewegt sich ein Cylinder P, der innen hohl und mit einem Scharnierstück N3 am Deckel
versehen ist, an welchem das Druckgelenk N befestigt ist. Auf den Querstücken J und K
ist in deren Mitte je ein Balken J1 und K1
befestigt, die an ihren Enden je eine Druckform J" J" und K2 K2 tragen.
Der untere Balken -K"1 trägt ferner an jedem
Ende je einen Bügel D D mit je einem horizontalen Schneidedraht E und F. Der Wagen G
wird durch ein Gewicht G1 an einer Kette G2 über eine Rolle G3 an die feststehende Rollbahn
von der Prefsform herangezogen. Wenn man nun den Hebel M herabdrückt, so wird
mittelst der Druckstange N der Hohlcylinder P, Balken K mit seinen zwei Druckformen K2 K2
gegen das Falzziegelblatt gedrückt, gleichzeitig ziehen die beiden Zuggelenke N1 N1 die Stangen
H1H1,- Querstück J1, Balken J und die
beiden Prefsformen J2 J2 auf den Strang herab, dem sie mit K2 K2 zusammen ihre Form
geben,' w.ährend gleichzeitig die Drähte EF das Blatt unmittelbar vor und hinter den Druckformen
durchschneiden. Im Moment des Einklemmens des Stranges nimmt dieser den Wagen mit fort, bis man den Hebel M wieder
losläfst, er in die Höhe schnellt und vermöge des Gegengewichtes Ai1 die Druckformen rasch
aus einander gehen und den Strang freilassen, . worauf das Gewicht L1 den Wagen wieder
heranzieht. Ein aufmerksamer Arbeiter wird bald lernen, Falzziegel hinter einander vom
Blatt abzutrennen, ohne irgend einen Strangverlust zwischen den einzelnen Stücken; will
man den Hebel M mit einer Kurbel M2 bewegen,
so wird man gut thun, wegen allenfallsiger kleiner Unregelmäßigkeiten im Aufgeben
von Material in die Maschine und daraus entspringenden ungleichen Geschwindigkeiten
im Hervorkommen des Stranges die Zeitabschnitte des Zusammenpressens der Formen J2K2 so einzurichten, dafs zwischen je zwei
Falzziegel ein kleines Stück Strang verloren geht.
Die Rollbahn Q. unter der Verlängerung C1
hat mittelst eines Armes Q.1 ihren Drehpunkt in F am feststehenden Tisch und ist am anderen
Ende mittelst eines Kniehebels Q2 und Stange Q3 an einem gleichfalls am festen Tisch
befindlichen gezahnten Stück Q4 feststellbar, so dafs also die Höhenlage von Q. beliebig eingestellt
werden kann. Hat man nun eine Partie Trockenbrettchen R mit je einem Dachziegel
belegt, so stellt man Q mittelst Q.2 Q3 und Q4
um je eine Lage niedriger und belegt diese Dachziegelbretter in gleicher Weise mit dem
zweiten Dachziegel, und nach Befinden mit mehr. Je nach Bedarf kann man die neuerdings
zu belegenden Dachziegel mit kleinen Thonwülsten als Zwischenlagen belegen oder solche gleich mit herauspressen, indem man
sich darauf legt.
Die Prefsformen J2 K2 kann man von Gyps,
Holz, Metall u. s. w. machen, die je nach der Beschaffenheit des Thones besser oder schlechter
lösen; um ein stets sicheres Lösen zu erzielen, ist folgende Einrichtung der Druckstempel getroffen
worden: Die Stempel J2 und K2, Fig. 16, sind hohl· und haben je einen Rohransatz
J3 K3 zum Anbringen von Gummischläuchen,
die mit Wasserbehältern S S in Verbindung stehen; aus dem inneren Hohlraum
der Form gehen kleine Wasserröhrchen auf die Druckfläche, und die Druckflächen sind
mit einem oder mehreren dünnen Lappen K umbunden. Sorgt man nun dafür, dafs diese
Umhüllungen K stets feucht sind, so werden die Lappen sich stets leicht vom Thonblatt
ablösen, und eine saubere Formung bewirken. Endlich zeigen Fig. 15 und 17 noch eine
andere Form der Nase, die ebenfalls zweckmäfsig ist.
Claims (2)
1. Das Verfahren, bei der Fabrikation von Falz- und Dachziegeln in die Fläche der
Thonbänder, welche aus dem Mundstück einer Strangziegelpresse kommen, während ihrer Bewegung über die Rollbahn oder
den Abschneidetisch durch normal gegen die Fläche geführte Werkzeuge Eindrücke mit entsprechenden Erhöhungen auf der
Rückseite zu machen.
2. An einer Strangziegelpresse zur Ausführung dieses Verfahrens:
a) die Anordnung eines oder mehrerer Druckformenpaare, deren über bezw.
unter der Rollbahn des Ziegelabschneidetisches befindliche und einander gegenüberstehende
Stempel und Matrizen vermittelst einer Druckvorrichtung zur stellenweisen Umformung des dazwischen
befindlichen Thonbandes einander genähert werden können;
b) die Anordnung von Zwischenformen, welche in den Fällen, wo auf der
Strangpresse gleichzeitig mehrere Thonbänder erzeugt werden, zwischen diese an den Stellen, an denen die unter a)
erwähnten Druckformenpaare wirken, eingeschoben werden können, um das unter 1. beschriebene Verfahren gleichzeitig
an mehreren Thonbändern auszuführen ;
c) anstatt der Druckformen die Anordnung von Rollenpaaren mit entsprechenden
Kalibern ober- und unterhalb des aus der Strangpresse kommenden Thonbandes, welche vermittelst
einer Druckvorrichtung zur stellenweisen Umformung desselben einander genähert werden können;
d) die Bekleidung der Druckflächen der oben erwähnten Druckformen mit
Zeug, Leder oder ähnlich wirkendem Material, welchem von innen her
Feuchtigkeit zugeführt wird, um das Ablösen der Form vom Thon zu erleichtern
;
die Anordnung einer stillstehenden oder beweglichen Verlängerung der
Rollenbahn des Schneidetisches mit (oder ohne) Antriebsscheibe und endlosem Tuch zum selbsttätigen Ablegen
der abgeschnittenen Dachziegel auf Trockenbretter, die auf einer darunter befindlichen Rollenbahn liegen,
welche fest oder zur Aufnahme mehrerer Ziegel über einander in ihrer Höhenlage
verstellbar sein kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE33011T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE31483C true DE31483C (de) |
Family
ID=32602209
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT33011D Expired - Lifetime DE33011C (de) | Neuerungen an dem Verfahren und den Vorrichtungen zur Herstellung von Falz-Dachziegeln | ||
DENDAT31483D Expired - Lifetime DE31483C (de) | Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Falz-Dachziegeln |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT33011D Expired - Lifetime DE33011C (de) | Neuerungen an dem Verfahren und den Vorrichtungen zur Herstellung von Falz-Dachziegeln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE31483C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2445204A1 (fr) * | 1978-12-28 | 1980-07-25 | Const Meca Hydrauliques | Procede de fabrication de tuiles crues |
-
0
- DE DENDAT33011D patent/DE33011C/de not_active Expired - Lifetime
- DE DENDAT31483D patent/DE31483C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2445204A1 (fr) * | 1978-12-28 | 1980-07-25 | Const Meca Hydrauliques | Procede de fabrication de tuiles crues |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE33011C (de) |
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