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Vorrichtung zum Verformen von Blechbändern, insbesondere für die Herstellung von Dachrinnen od. ähnl. Erzeugnissen
Das Stammpatent Nr. S19939 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verformen von Blechbändern, insbesondere für die Herstellung von Dachrinnen od. ähnl. Erzeugnissen, durch fortlaufendes allmähliches Querverformen des Bandes bis zum endgültigen Querschnitt in einem einzigen Arbeitsgang mittels relativ zum Band in Längsrichtung bewegter Krümmungs- und Falzwerkzeuge. Dabei erfolgt erfindungsgemäss die Verformung des z.
B. aus einer Rolle abwickelbaren Blechbandes und der Vorschub des entstehenden Profils intermittierend schrittweise so, dass zwischen den Vorschubschritten das Blechband festgehalten und mittels in Bandlängsrichtung bewegter Verformungswerkzeuge zonenweise die Anformung des Wasser- und des Wulstfalzes sowie gleichzeitig auch das Querkrümmen des Blechbandes in die Halbrundform vorgenommen wird.
Die zur Durchführung dieses Verfahrens vorgesehene Vorrichtung ist im we- sentlichen dadurch gekennzeichnet, dass in einem Rahmengestell ein dem Blechband die Rinnenkrümmung vermittelnder Formholm fest, jedoch auswechselbar, angebracht ist, über den das zu verformende Blechband von einem beweglichen Falzschlittenaggregat hinwegziehbar ist, wobei ein am Rahmenausgangs- endc gelenkig befestigter Schwengel vorgesehen ist, durch dessen Heben und Senken über eine Gelenkverbindung dem Falzschlittenaggregat eine Hin- und Herbewegung erteilbar ist.
Die Vorrichtung nach dem Stammpatent ist also in bezug auf ihren Antrieb ein Handgerät, wie es für kleinere Flaschnereiwerkstätten geeignet ist und welches sogar auf Baustellen befördert werden kann. Der Betrieb eines solchen Gerätes von Hand hat naturgemäss eine Ermüdung des Bedienungspersonals zur Folge.
Die Erfindung schafft daher einen Antrieb der Vorrichtung durch Motorkraft in der Weise, dass an dem das Blechband über den Formholm ziehenden Schlittenaggregat eine von einem Exzenter hin-und herbewegte Pleuelstange od. dgl. angreift und der Exzenter seinen Antrieb von einem mit Untersetzungsgetriebe versehnen, im Sockel der Vorrichtung angebrachten Motor erhält. Es ist bereits eine durch Maschinenkraft betriebene Vorrichtung zur Herstellung von Dachrinnen aus einem durch eine Formmatrize laufend mittels Formwalzen geschobenen Blechbandes bekanntgeworden. Die Konstruktion dieses Antriebes ist aber auf
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und daherwegten Formorganen arbeitende Vorrichtung nach dem Stammpatent nicht übertragbar.
Der motorische Antrieb bedingt aber noch weitere Abänderungen der Vorrichtung nach dem Stammpaient. Es könnte nämlich bei der auf Handbetrieb abgestimmten Aufhängungsart der das zu verformende Band niederhaltenden Bremsschuhe vorkommen, dass auf das unnachgiebige Lagerrohr, an welchem diese Bremsschuhe sowie die Spanten aufgehängt sind, bei Motorbetrieb ein zu starker Bremsdruck ausgeübt wird,
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italtet, dass die Bremsschuhe, welche das Blechband beim Rücklauf des Zieh- und Falzschlittens gegen len die Unterlage bildenden Holm pressen, an im Vorrichtungsgestell in der Höhe verstellbaren und in Bevegungsnchtung des Bleches begrenzt pendelnden Spanten aufgehängt sind.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen largestellten Ausführungsbeispieles für die Herstellung von Dachrinnen.
Es zeigen Fig. 1 ein Schaubild der Vorrichtung, Fig. 2 die Draufsicht, die Fig. 3 und 4 Ansichten
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gegen die Einlaufseite des flachen Blechbandes vor der Verformung, Fig. 5 die Stirnansicht gegen das Holmende und die Auslaufseite der Maschine, Fig. 6 die Ansicht eines Formstabes für den Rinnenwulst, Fig. 7 die schematische Zusammenstellung der einzelnen Falzphasen vom Beginn bis zum Ende des Falzvorganges, die Weiterführung des Wasserfalzes auf der linken und die Wulstbildung auf der rechten Holmseite, Fig. 8 den Formholm, Fig. 9 Querschnitte a - f der Falzzungen und die aufeinanderfolgenden Abschnitte der stetigen Falzbildung, Fig. 9a die Ansicht einer Falzzunge für die ersten Falsvorgänge des Wulst- und des Wasserfalzes, Fig. 9b die entsprechende Draufsicht, Fig.
10 das kombinierte Motor-, Getriebe-und Exzentergehäuse in Seitenansicht, Fig. 11 den Exzenterantrieb für den Schlitten, und die Fig. 12 und 13 veranschaulichen an Hand einer schematischen Seitenansicht und Draufsicht die bei der Verformung auftretende Wirkung.
Die auch zur Herstellung anderer Profile als Dachrinnen verwendbare Vorrichtung besteht aus einem rahmenförmigen, in sich gut versteiften Gestell 1, la aus Stahlblech. An seiner Längswand 1 (Fig. 1) ist eine Aussparung Ib vorgesehen, in der ein Elektro- oder Hydraulikmotor 48, der sich in einem Getriebe-
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Gestell ist transportabel, kann aber auch mit an Stützfüssen 6 angebogenen winkelförmigen Bodenlaschen 44ausgestattetsein, damitesmittels Schrauben od. dgl. am Boden befestigbar ist. Die fest mit den Längs- wänden l verbundenen Stützfüsse 6 sind als Hohlkorper von z. B. rechteckigem Querschnitt ausgebildet.
In diesen befinden sich schwach pendelnde Pleuelstangen 43, welche an ihrem oberen Ende mit den Spanten
2,3 und 5 durch Stellschrauben 45, die auch mit Knebelgriffen 45a versehen sein können, verbunden sind und so deren genaue Einstellung ermöglichen, durch die auch ihre Verschwenkung innerhalb des durch die Weite der Hohlfüsse begrenzten Bereichs bestimmt wird. Die Pleuelstangen sind in den mit je einem Handrad 42 versehenen Steckachsen 40 innerhalb der Hohlkörper gelagert.
Der am Einlauf des Bleches befindliche am hinteren Spant 2 aufgehängte Bremsschuh 9 hat, wie alle andern Bremsschuhe, die Aufgabe, das eingeführte Blechband 8, das beim Vorwärtsgang frei unter dem Bremsschuh 9 durchläuft, bei einer etwa versuchten Rückwärtsbewegung zu sperren. Das z. B. von einer Rolle ablaufende, unter dem Bremsschuh 9 hindurch zwischen den Einlaufzungen 10 und 11 von Hand eingeschobene Blechband gelangt zunächst bis an die inneren'Biegezungen 12 (Fig. 2) des Falz- und Ziehschlittens, der aus der.. Teilen 52. 53. 58. 60 (Fig. 4) gebildet ist und von dem Exzentergetriebe des Motors bewegt wird. Die Drehzahl des Motors 48 wird durch ein in dem Gehäuse 54 untergebrachtes Untersetzungsgetriebe (Fig. 10) von z.
B. 1400 auf 40 Umdr/min reduziert, um so mittels eines auf der Getriebeachse angeordneten Exzenters 55 (Fig. 11) durch einen Pleuelarm 56 mit einer gegabelten Zug- und Druckstange 57 das Zieh- und Falzschlittenaggregat 58,52 über Bolzen 59 (Fig. l, 2 und 4) in Führungen 64 (Fig. 3, 4 und 5) vor-und zurückzubewegen.
Wird der Motor 48 mittels des Schalters 47 in Betrieb gesetzt, so schiebt sich beim Rückwärtrhub des Ziehschlittens der Falzschlitten 52,53 über das von dem Bremsschuh 9 festgehaltene Blechband 8 und nimmt es bei der nun folgenden Vorwärtsbewegung mit nach vorn. Allmählich gelangt das Blechband 8 zu den an den Teilen 52 und 53 befestigten Falzbiegezungen 12, welche nacheinander die Falzbiegungen a - fund al - f1 bewirken (Fig. 7 und 9). Nachdem das Blech mit den beiderseits angebogenen Fälzen in den aus den Falzstäben 58wund 58f gebildeten Teil 58 übergegangen ist. wirdbeimweiteren Verlauf im Wulstformstab 58w einerseits die Endform des Wulstes gebildet, anderseits im Falzführungsstab 58f der
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die Bremswirkung des Schuhes 9 aufgehoben werden.
Gemäss Fig. 8 besteht der Holm 17 für die Dachrinnenherstellung aus einem flachen Körper, der am Gestell 1 festgemacht ist und beiderseits gegen das Ausstossende der Vorrichtung hin zusammenlaufende, halbrunde Seitenwangen 17a bildet, über welche die Rinne von den hin-und hergehenden Falzstäben 58w und 58f niedergezogen wird. Er ist, damit auch andere Querschnittsformen hergestellt werden können, auswechselbar in der Maschine befestigt.
Die Blechverformung ist in den Fig. 12 und 13 schematisch veranschaulicht. Der starr mit dem Ge- stell verbundene Holm ist so angebracht, dass seine ebene obere Fläche waagrecht in der Maschine liegt (Fig. 12). Die die Formstäbe 58w und 58f tragenden Schienen sind am vorderen Teil durch Querträger 65, nach ihrem Ende zu durch die Schiene 58a (Fig. 1 und 2) miteinander starr verbunden und bilden zu-
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sammen mit dem Teil 52, 53 den beweglichen Ziehschlitten 58. Sie sind am Ziehschlitten so angebracht, dass sie mit ihrem vorderen Ende schräg nach unten weisen (Fig. 12 Seitenansicht), und somit den Ver- lauf der unteren Kanten des Formholms folgend die Lage der entstehenden Fälze der Rinne bestimmen.
Bei dem Vorwärtshub des Ziehschlittens wird das Blechband, das wie bereits erwähnt, durch Reibung- schluss von den Formstäben mitgenommen wird, vorwärts bewegt. Bei dieser Vorwärtsbewegung entfernen sich die Seitenschienen 58w und 58f ein wenig von den Seiten des Holmsundziehen das zu verformende
Blech mit sich. Dabei kann sich das Blechband leicht entspannen. Die Bremsschuhe 9,13, 14 pendeln infol- ge ihrer beweglichen Aufhängung 41 (Fig. 1) an den Spanten in der Verschubrichtung nach vorne und lassen hiebei das Blechband lose unter sich hindurchgleiten. Bei der Rückbewegung des Ziehschlittens drücken sie das Band jedoch gegen den darunter liegenden Holm.
Die am Ziehschlitten starr befestigten Formstäbe gleiten daher relativ zum Band an diesem entlang und drücken in Keilwirkung das Blechband über den Formholm nieder und geben diesem allmählich die gewünschte Halbrundform. Durch die Funktion des Falzführungsstabes 58f einerseits und des Wulstform- stabes 58w anderseits, die zwangsläufig in das Blech hineingezogen werden, wird das Blechband an den beiden Seitenkanten in die endgültige Form gebracht, bis schliesslich mit der periodisch-stufenweisen
Vorwärtsbewegung des Ziehschlittens das fertige Stück 7 (im vorliegenden Beispiel eine Dachrinne) die
Vorrichtung verlässt.
Im Bereich des mittleren Spantes 3 in der Richtung vorwärts befindet sich noch eine Niederhalte- schiene 49, welche das über die Holmmitte vorgeschrittene und dort bereits etwas vorgewölbte Blechband
8 während der Vorbewegung auf eine Länge von etwa 1 m auf den Holm 17 unter leichter Gleitpressung niederhält.
Der bei jeder Umdrehung des Exzenters 55 bewirkte Vorschub beträgt zweckmässig etwa 50 mm, so dass in verhältnismässig kurzer Zeit grosse Werkstücklängen einwandfrei fertiggestellt werden.
Bei den erwähnten Antriebsverhältnissen und der Wahl einer Dachrinne als Werkstück wird daher in 2 min eine fertige Rinnenlänge von etwa 2 m erreicht. Am Ende des Ausstosses kann die jeweils gewünschte Länge abgeschnitten werden. Auf diese Weise können vollkommen fugenlose Rinnen ohne Lötarbeit rasch und zeitsparend hergestellt und montiert werden.
Nicht unwesentlich ist bei der beschriebenen Vorrichtung, dass die Verformungseinsätze auswechselbar befestigt sind, so dass ihr Austausch ohne besondere Mühe auch für andere gewünschte Werkstückformen und-querschnitte vorgenommen werden kann. Zu diesem Zwecke ist der Holm 17 mit seinem vorderen Ende mittels einfacher Schraubverbindung und an seinem hinteren Ende mittels einer einschraubbaren Steckverbindung befestigt. Es ist auch möglich, für den Verformungsvorgang die Falzstäbe fest zu montieren und den Formholm beweglich anzuordnen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Verformen von Blechen, insbesondere für die Herstellung von Dachrinnenod. ähnl. Er- zeugnissen, bei der in einem Rahmengestell ein dem Blechband die Rinnenkrümmung vermittelnder Formholm fest, jedoch auswechselbar angebracht ist, über den das zu verformende Blechband von einem beweglichen Falzschlittenaggregat, das von einem Antrieb eine Hin- und Herbewegung erhält, hinwegziehbar ist, nach Pa- tent Nr. 219939, dadurch gekennzeichnet, dassan dem das Blechband (8) über den Formholm (17) ziehenden Schlittenaggregat (52. 53. 57. 58) eine von einem Exzenter (55) hin-und herbewegte Pleuelstange od.
dgl. (43) angreift, und der Exzenter seinen Antrieb von einem mit Untersetzungsgetriebe versehenen, im Sockel der Vorrichtung angebrachten Motor (48) erhält.