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Maschine zum Verformen von Blechen Zusatz zum Patent 1091518 Das Hauptpatent
1091518 betrifft eine Maschine zum Verformen von Blechen, insbesondere für die Herstellung
von Dachrinnen, bei der ein Blechstreifen in seiner Längsrichtung durch ein Gerät
hindurchbewegt und durch dieses schrittweise verformt wird, indem der Antrieb sowohl
den Vorschub des Blechstreifens als auch die Anformung der Falze und das Formen
und den Ausstoß der gebrauchsfertigen Rinne bewirkt. Das Gerät wird von einem auf
und ab bewegten, weit ausladenden Schwengel betätigt, wofür in der Regel eine oder
mehrere Personen erforderlich sind.
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Gemäß der Weiterbildung dieser Erfindung wird an Stelle der Betätigung
des Gerätes von Hand ein maschineller Antrieb vorgesehen, der gleichzeitig weitere
Verbesserungen und Vereinfachungen an dem Gerät und bei der Herstellung der Erzeugnisse
bedingt.
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Wie in dem Hauptpatent ist der Grundgedanke der, daß ein zugeführter
glatter Blechstreifen oder ein Blechband über einen der Form der herzustellenden
Dachrinne entsprechenden Formholm geführt wird. Die beiden Seiten des Blechstreifens
werden schrittweise mehr und mehr um den Formholm gezogen, und gleichzeitig werden
dabei die für eine Dachrinne erforderlichen Falze, der Wasserfalz und der sogenannte
Wulstfalz, hergestellt. Das Herunterbiegen der Seitenteile des Bleches und das Formen
der Wülste erfolgt durch Schienen, die sich gegen die Seitenwände des Formholms
legen und an denen die Falzformstäbe befestigt sind. Während der Holm festliegt
und nur durch Lösen seiner Befestigungen auswechselbar ist, bilden die erwähnten
Schienen den wesentlichen Teil eines von dem Exzentergetriebe des Motors hin- und
herbewegten Schlittens. Das glatte Blechband wird von Hand unter einem später als
Bremse wirkenden Schuh hinweg in den hinteren Teil des Schlittens eingeführt. Dieser
Schuh ist an einem Spant aufgehängt, und zwar so, daß bei der Vorwärtsbewegung des
Schlittens das Blechband unter dem Schuh frei hindurchläuft, während der Schuh bei
der Rückwärtsbewegung des Schlittens sich fest auf das Blechband stemmt und dieses
gegen die Unteriage festdrückt. Dabei schieben sich die an den Schlittenschienen
befestigten Falzbiegungen weiter über die Blechbandränder und klemmen dieses fest,
so daß es bei dem nächsten Vorwärtsschub durch diesen Schlitten mitgenommen wird.
Die Verformung erfolgt also stets nur beim Rücklauf.
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Einzelheiten des Verformungsvorganges und die besonderen Merkmale
der Erfindung ergeben sich im einzelnen aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispieles für die Herstellung von Dachrinnen, was durch entsprechende
' Figuren erläutert wird. Es zeigt Fig. 1 das Schaubild der Verformungsmaschine,
Fig. 2 die Draufsicht, Fig. 3 und 4 Ansichten gegen die Einlaufseite des flachen
Blechbandes vor der Verformung, Fig.5 die Stirnansicht gegen das Holrnende und die
Auslaufseite der Maschine, Fig.6 die Ansicht eines Formstabes für den Rinnenwulst,
Fig. 7 die schematische Zusammenstellung der einzelnen Falzphasen vom Beginn bis
zum Ende des Falzvorganges, die Weiterführung des Wasserfalzes auf der linken und
die Wulstbildung auf der rechten Holmseite, .
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Fig. B den Formholm, Fig. 9 Querschnitte a-f der Falzzungen und die
aufeinanderfolgenden Abschnitte der stetigen Falzbildung, Fig. 9 a Ansicht einer
Falzzunge für die ersten Falzvorgänge des Wulst- und des Wasserfalzes, Fig. 9 b
die entsprechende Draufsicht, Fig. 10 das kombinierte Motor-, Getriebe- und Exzentergehäuse
in Seitenansicht,.
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Fig. 11 den Exzenterantrieb für den Schlitten,
Fig.
12 und 13 die schematische Darstellung der bei der Verformung auftretenden Keilwirkung,
in Seitenansicht und Draufsicht.
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Die auch für andere Endprofile verwendbare Verformungsmaschine besteht
aus einem rahmenförmigen, in sich gut versteiften Gestell 1, 1 a aus Stahlblech.
An seiner Längswand 1 (Fig. 1) ist eine Aussparung 1 b vorgesehen, in der ein Elektro-
oder Hydraulikmotor 48, der mit einem Getriebegehäuse 54 und einem Exzentergehäuse
50 (Fig. 10) starr verbunden ist, an einem die Gestenwände 1. verbindenden (nicht
dargestellten) Anschraubflansch angebracht ist. Neben dem Motor 48 ist ein mit Druckknopfsteuerung
46 versehener Motorschalter 47 angeordnet. Das Gestell ist in sich versteift und
transportabel, kann aber auch mit an Stützfüßen 6 angebogenen, winkelförmigen Bodenlaschen
44 ausgestattet sein, damit es mittels Schrauben od. dgl. am Boden befestigt wird.
Die fest mit den Längswänden 1 verbundenen Stützfüße 6 sind als Hohlkörper von z.
B. rechteckigem Querschnitt ausgebildet. In diesen befinden sich schwach pendelnde
Pleuelstangen 43, die an ihrem oberen Ende mit den Spanten (2, 3 und 5) durch Stellschrauben
45 verbunden sind und so deren genaue Einstellung ermöglichen, von der auch ihr
Schwenkbereich bestimmt wird.
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Der am Einlauf des Bleches befindliche, am hinteren Spant 2 aufgehängte
Bremsschuh 9 hat, wie alle anderen Bremsschuhe, die Aufgabe, das eingeführte Blechband
8, das beim Vorwärtsgang frei unter dem Bremsschuh 9 durchläuft, bei einer etwa
versuchten Rückwärtsbewegung zu sperren. Das z. B. von einer Rolle ablaufende, unter
dem Bremsschuh 9 hindurch zwischen den Einlaufzungen 10 und 11 von Hand eingeschobene
Blechband gelangt zunächst bis an die inneren Biegezungen 12 (Fig. 2) des Falz-
und Ziehschlittens, der aus den Teilen 52, 53, 58, 60 gebildet und von dem
Exzentergetriebe des Motors bewegt wird. Die Drehzahl des Motors 48 wird durch ein
Untersetzungsgetriebe 54 (Fig. 10) von z. B. 1400 auf 40 Umdrehungen reduziert,
um so mittels eines auf der Getriebeachse angeordneten Exzenters 55 (Fig. 11) durch
einen Pleuelarm 56 mit einer Zug-und Druckstange 57 das Zieh- und Falzschlittenaggregat
58, 52 über eine Welle 59 (Fig. 1, 2 und 4) in Führungen 64 vor- und zurückzubewegen.
Wird der Motor 48 mittels des Schalters 47 in Betrieb gesetzt, so schiebt sich beim
Rückwärtshub des Ziehschlittens der Falzschlitten 52, 53 über das von dem Bremsschuh
9 festgehaltene Blechband 8 und nimmt es bei der nun folgenden Vorwärtsbewegung
mit nach vorn. Allmählich gelangt das Blechband 8 zu den an den Teilen 52 und 53
befestigten Falzbiegezungen 12, die nacheinander die Falzbiegungen a bis
f und a 1
bis f 1 bewirken (Fig. 7 und 9). Nachdem das Blech mit den beiderseits
angebogenen Fälzen in den Teil 58 übergegangen ist, wird beim weiteren Vorlauf im
Wulstformstab 58w einerseits die Endform des Wulstes gebildet, andererseits im Falzführungsstab
58f
der Wasserfalz bis zum Maschinenende weitergeführt (Fig. 7). Allmählich,
etwa in der Längsmitte der Maschine, hat das Spant 3 mit seinem Bremsschuh 13 die
weitere Beförderung bzw. Bremsung des Blechbandes 8 übernommen. Alsdann kann durch
Betätigung eines nach vorn umzulegenden Sperriegels 2 a die Schwingbewegung des
Spantes 2 verhindert und dadurch die Bremswirkung des Schuhes 9 aufgehoben werden.
Gemäß Fig. 7 und 8 besteht der Holm 17 für die Dachrinnenherstellung aus einem flachen,
sich nach vorn zuspitzenden Körper, der am Gestell l festgemacht ist und gegen vorn
hin halbrunde Seitenwangen 17a beiderseits bildet, über welche die Rinne von den
hin- und hergehenden Falzstäben 58 w und 58f niedergezogen wird. Er ist,
damit auch andere Querschnittsformen hergestellt werden können, auswechselbar in
der Maschine fest montiert.
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Die Blechverformung ist in Fig. 12 und 13 schematisch dargestellt.
Der starr mit dem Gestell verbundene Holm ist so angebracht, daß seine ebene. obere
Fläche waagerecht in der Maschine liegt (Fig. 12). Die an den Schienen befestigten
Formstäbe 58w und 58f sind am vorderen Teil durch Querträger 65, nach ihrem
Ende zu durch die Schiene 58 a
(Fig. 1 und 2) miteinander starr verbunden
und bilden zusammen mit dem Teil 52, 53 den beweglichen Ziehschlitten 58. Sie sind
am Ziehschlitten so angebracht, daß sie mit ihrem vorderen Ende schräg nach unten
weisen (Fig. 12 Seitenansicht) und somit den Verlauf der unteren Kanten des Formholms
und der Rinne bestimmen.
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Der Ziehschlitten ist mittels des Bolzens 59 (Fig. 4) an der Zugstange
57 (Fig. 11) angelenkt und wird von dem Motor 48 über das Getriebe 54 mit dem Exzenter
55 in gerader Richtung vor- und rückwärts bewegt. Bei dem Vorwärtsschub wird das
Blechband, das sich, wie bereits kurz erwähnt, durch Reibungsschluß mit den Formstäben
verankert, vorwärts bewegt. Bei dieser Bewegung entfernen sich die Seitenschienen
58w und 58f ein wenig von den Seiten des Holms und ziehen das zu verformende
Blech mit sich. Dabei kann sich das Blechband leicht entspannen. Die Bremsschuhe
pendeln infolge ihrer beweglichen Aufhängung an den Spanten in der Vorschubrichtung
nach vorn und lassen hierbei das Blechband lose unter sich hindurchgleiten. Bei
der Rückbewegung des Bandes drücken sie dieses jedoch gegen den darunterliegenden
Holm.
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Die am Ziehschlitten starr befestigten Formstäbe drücken in der Keilwirkung
das Blechband über den Formholm nieder und geben diesem allmählich die gewünschte
Halbrundform. Durch die Funktion des Falzführungsstabes 58f einerseits und
des Wulstformstabes 58w andererseits, die zwangläufig in das Blech hineingezogen
werden, wird das Blechband an den beiden Seitenkanten in die endgültige Form gebracht,
bis schließlich mit der periodisch-stufenweisen Vorwärtsbewegung des Ziehschlittens
das fertige Stück 7 (im vorliegenden Beispiel eine Dachrinne) das Gerät verläßt.
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Im Bereich des mittleren Spants 3 in der Richtung nach vorwärts befindet
sich noch eine Niederhalteschiene 49, welche das über die Holmmitte vorgeschrittene
und dort bereits etwas vorgewölbte Blechband 8 während der Vorbewegung auf eine
Länge von etwa 1 m auf den Holm 17 unter leichter Gleitpressung niederhält.
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Der bei jeder Umdrehung des Exzenters 55 bewirkte Vorschub beträgt
zweckmäßig etwa 50 mm, so daß in verhältnismäßig kurzer Zeit große Werk-Stücklängen
einwandfrei fertiggestellt werden.
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Bei den erwähnten Antriebsverhältnissen und der Wahl einer Dachrinne
als Werkstück wird daher in 2 Minuten eine fertige Rinnenlänge von etwa 2 m erreicht.
Am Ende des Ausstoßes kann die jeweils gewünschte Länge abgeschnitten werden. Auf
diese
Weise können vollkommen fugenlose Rinnen ohne Lötarbeit rasch
und zeitsparend hergestellt und montiert werden.
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Nicht unwesentlich ist bei der beschriebenen Maschine, daß die Verformungseinsätze
auswechselbar befestigt sind, so daß ihr Austausch ohne besondere Mühe auch für
andere gewünschte Werkstückformen und -querschnitte vorgenommen werden kann. Zu
diesem Zweck ist der Holm 17 mit seinem vorderen Ende mittels einfacher Schraubenverbindung
und an seinem hinteren Ende mittels einer einschraubbaren Steckverbindung befestigt.
Es liegt im Wesen der Erfindung, für den Verformungsvorgang die Falzstäbe fest zu
montieren und den Formholm beweglich anzuordnen.