DE844661C

DE844661C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Platten aller Art, ins-besondere von Bauplatten mit mindestens einer glatten Oberflaeche durch Aufbringen von pastenartigen, erhaertbaren Kunststoffmassen

Info

Publication number: DE844661C
Application number: DEP5347A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Pungs
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-04-07
Filing date: 1951-04-07
Publication date: 1952-07-24

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Platten aller Art, insbesondere von Bauplatten mit mindestens einer glatten Oberfläche durch Aufbringen von pastenartigen, erhärtbaren Kunststoffmassen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Platten aller Art, insbesondere von Bauplatten, wie Wandplatten, Fußbodenplatten od. dgl., die mindestens eine glatte Oberfläche besitzen, durch Aufbringen von pastenartigen, erhärtbaren Kunststoffmassen hergestellt sind.
Zur Herstellung solcher Platten wurde die pastenartige Kunststoffmasse bisher im allgemeinen von Hand mittels Spateln aufgetragen und glattgestrichen. Diese Arbeitsweise gibt jedoch keine Sicherheit, daß die Oberflächen vollständig glatt und eben werden; auch ist, wenn beispielsweise Hartfaser-oder ähnliche Platten mit einem Kunststoffüberzug versehen werden sollen, keine Gewähr gegeben, daß die Stärke der Überzugsschicht an allen Stellen g u leichmäßig wird; außerdem werden die Platten in Handarbeit zu teuer.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß dadurch beseitigt, daß -die pastenartige Kunststoffmasse auf einer Unterlage zunächst grob verteilt und dann mittels einer zweckmäßigerweise durchsichtigen, an der Berührungsfläche mit einem adhäsionsfeindlichere Mittel beispielsweise Fett überzogenen glatten, biegsamen Folie bedeckt und diese auf die pastenartige Kunststoffmasse aufgedrückt und nach dessen Erstarren wieder abgezogen wird.
Dabei kann die pastenartige Kunststoffmasse entweder allein die Platte bilden und somit von seiner Unterlage nach dem Erhärten abgezogen werden, vorzugsweise aber wird das Verfahren zum Überziehen von Bauplatten verwendet, um diesen eine glatte, ebene und abriebfeste Oberfläche zu geben.
Gemäß der weiteren Erfindung kann nach dem ersten Andrücken der Folie das weitere Anpressen unter Zwischenschaltung einer starren, ebenen Platte erfolgen. Hierbei ist es auch möglich, die Unterlagen oder die aus diesen herzustellenden Platten derart beweglich anzuordnen, daß eine kontinuierliche Arbeitsweise ermöglicht wird. Auf diese Weise wird eine vorteilhafte und billige Herstellungsweise für Platten der obenerwähnten Art geschaffen, nach der sehr gleichmäßige und dauerhafte Platten hergestellt werden können.
Eine bevorzugte Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus einem die pastenartige Kunststoffmasse aufnehmenden Behälter, der an seinem unteren Ende mit einer oder mehreren Austrittsöffnungen und in seinem Innern mit einer Druckvorrichtung, beispielsweise mit einem Kolben od. dgl. versehen ist, sowie durch eine Vorschubeinrichtung für den Arbeitstisch.
Zweckmäßig ist es hierbei, die Bewegung der Druckmittel, beispielsweise des Kolbens, innerhalb des Behälters mit dem Vorschub des Arbeitstisches derart zu koppeln, daß die jeweils austretende Pastenmenge der gewünschten Stärke des Auftrages entspricht.
Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen in einer Trommel zum Aufrollen der biegsamen Folie und einer oder mehreren Walzen zum Andrücken der Folie an die Paste. Dabei kann die Folie entweder aus einem zusammenhängenden Folienband bestehen, vorzugsweise aber wird ein Folienband aus mehreren der Plattengröße entsprechenden Teilstücken zusammengeklammert oder auf andere Weise zusammengesetzt, so daß die Folienstücke bis zum Erhärten der Platten auf diesen verbleiben können. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. i in einem senkrechten Schnitt die Gesamtanordnung, Abb. 2 eine Ansicht des Zuführungsbehälters für die Paste vom Tischende her, Abb. 3 eine Ansicht des Behälters von der Seite her und Abb.4 einen senkrechten Schnitt durch den Behälter.
Mit i sind die Platten bezeichnet, die gemäß der Erfindung mit einem Überzug aus einer Kunststoffmasse versehen werden sollen, und zwar sind insgesamt sechs Platten dargestellt, die auf einem Tisch von rechts nach links gemäß Abb. i durchlaufen können.
2 ist eine Aufrolltrommel für die Folie 3; 4 sind Andruckwalzen. Die pastenartige Kunststoffmasse 6 ist im Vorratsbehälter 5 untergebracht und wird mittels eines Kolbens 7 aus, den im Boden 9 befindlichen Austrittsdüsen io auf die Platten aufgedrückt. Der Kolben wird durch eine Spindel 8, deren Vorschub mit dem Vorschub des Arbeitstisches gekoppelt ist, langsam nach unten gedrückt. Im Deckel ii des Behälters 5 ist, durch eine Kappe 12 abgedeckt, ein Schneckenrad 13 untergebracht, das durch eine Schnecke 14 von der Welle 15 her angetrieben wird. Mit 16 ist das Lager für die Spindel und das Schneckenrad bezeichnet. Das Schneckenrad ist im Innern mit einem \-luttergewiiide versehen, das dem Gewinde der Spindel S entspricht. An Stelle besonderer Austrittsdüsen io können auch einfache Öffnungen oder ein durchgehender Schlitz im Boden 9 vorgesehen sein. l)ie Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung bedarf keiner näheren Erläuterung. Die aus den Öffnungen io auf die Platte i austretende pastenartige Masse 6 wird durch die Folie, die mit den Walzen 4 belastet ist, gleichmäßig verteilt und fest auf die Unterlage aufgedrückt. Dabei ist nur darauf zu achten, daß keine Luftbläschen mit eingeschlossen werden. Nach dem Aufdrücken der Paste kann die Platte umgedreht und auf eine ebene Unterlage, beispielsweise eine Marmorplatte oder eine geschliffene Metallplatte, aufgedrückt werden. Nach dem Erstarren der Paste wird dann die Folie abgezogen und kann von neuem verwendet werden.
Die Vorbehandlung der Platten, beispielsweise durch einen Anstrich, sorgt dafür, daß die Verbindung zwischen der Grundplatte und dem Überzug fest und innig erfolgt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es auch möglich, Platten mit einem marmorierten Muster herzustellen. Zu diesem Zweck werden in den Behälter 5 verschieden gefärbte Pasten regellos eingefüllt, die sich weder beim Austritt durch die Düsen, noch beim Glätten miteinander vermischen.
Würde die Paste von Hand verstrichen werden, so würde durch die ziehende Wirkung des Spatels oder eines ähnlichen Werkzeuges die Marmorierung unsauber werden, so daß die Platten ein unschönes Aussehen erhielten. Durch das j#ndrücken mittels einer Folie ist diese Gefahr jedoch vermieden, so daß eine saubere Marmorierung entsteht. Dies hat beim praktischen Gebrauch der Platten z. B. als' Fußbodenplatten den erheblichen Vorteil, daß Flecken weniger auffällig erscheinen, so daß der Gebrauchswert der Platten hierdurch wesentlich erhöht wird.
Wie bereits erwähnt, kann zur Herstellung einer völlig ebenen Oberfläche ein Nachpressen unter Zwischenschaltung einer starren, ebenen Platte erfolgen. Zu diesem Zweck sind in Abb. i nicht dargestellte weitere Andruckwalzen vorgesehen, unter denen die mit der Folie bedeckten Platten i hindurchlaufen, wobei zwischen die Walzen und die Folie eine ebene Platte, beispielsweise eine Hartfaserplatte, genügender Stärke eingeschaltet ist. Zweckmäßig wird auch diese Platte mit den Platten i durch die ganze Vorrichtung durchlaufen.
An Stelle einer glatten Folie kann auch eine solche mit einem eingeprägten Muster Verwendung finden, wobei das Muster entweder reliefartig erhaben oder vertieft sein kann. Dadurch lassen sich verschiedenartige Wirkungen beispielsweise bei Wandplatten erzeugen. Es ist aber auch möglich, auf diese Weise ein Riffelmuster nach Art von Steinplatten für Fußbodenplatten herzustellen.
Verwendet man als Folie ein Gummituch oder ähnliches, so können die Platten auch nach dem Offsetverfahren bedruckt werden. Selbstverständlich können auch beide :lrlieitsg:inge in einen einzigen vereinigt werden.

Claims

PATENTANsrnCCiir: 1. @'ei-faliren zur Verstellung von Platten aller .1rt, insbesondere von Bauplatten mit mindestens einer glatten Oberfläche durch Aufbringen von 1>astenartigen, erhärtbaren Kunststoffmassen, dadurch gekennzeichnet, daß die pastenartige, erhärtbare Kunststoffmasse auf einer Unterlage, z.13. einer Hartfaserplatte, zunächst grob verteilt und dann mittels einer zweckmäßigerweise durchsichtigen, an der Berührungsfläche mit einem adhäsionsfeindlichen Mittel beispielsweise Fett überzogenen, glatten, biegsamen Folie bedeckt und diese auf den pastenartigen Stoff aufgedrückt und nach dessen Erstarren wieder abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem ersten Andrücken <lei- Folie (las weitere Anpressen unter Zwischenscli;iltuiig einer starren, ebenen Platte erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlagen oder die aus diesen herzustellenden Platten derart beweglich angeordnet sind, daß eine kontinuierliche Arbeitsweise ermöglichst wird. .
Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach den Ansprüchen i bis 3, gekennzeichnet durch einen die pastenartige Kunststoffmasse aufnehmenden Behälter, der an seinem unteren Eiide mit einer oder mehreren Austrittsöffnungen, in seinem Innern mit einer Druckvorrichtung, beispielsweise mit einem Kolben od.dgl., versehen ist, sowie durch eine Vorschubeinrichtung für den Arbeitstisch.
5. Vorrichtung nach Anspruch ,4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung der Druckmittel, beispielsweise des Kolbens, innerhalb des Behälters mit dem Vorschub des Arbeitstisches derart gekoppelt ist, daß die jeweils austretende Pastenmenge der gewünschten Stärke des Auftrags entspricht.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, gekennzeichnet durch eine Trommel zum Aufrollen der biegsamen Folie sowie durch eine oder mehrere Walzen zum Andrücken der Folie an die Paste.