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Verfahren und Vorrichtung zum periodischen Austragen von Rückständen
aus Schlackengeneratoren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Austragen von Schlacken aus Schlackengeneratoren bei Wanderrostfeuerungen gemäß
Patent 451 o56, bei denen die Zerstückelung und Austragung der vergasten Rückstände
des Gaserzeugers durch :-egelmäßig wiederkehrende kleine Pausen, deren Länge regelbar
ist, unterbrochen wird.
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Der Erfindung gemäß werden diese zwischen der Austragung der Rückstände
liegenden regelbaren Zeitspannen von der Bewegung des Wanderrostes beeinflußt, während
die jeweilige Dauer für die Zerstückelung der Schlacke und für die Entaschung, also
jeder Austragperiode durch ein von der Rostbewegung unabhängiges einstellbares Regelglied
bestimmt wird.
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Das Verfahren wird dadurch zwei ausschlaggehenden Forderungen gerecht:
Anpassung an die jeweilige Belastung der Anlage und an den Aschengehalt des verfeuerten
Brennstoffs. Bei stärkerer Belastung läuft der Rost schneller als bei langsamer;
es «erden mehr Rückstände in den Generator gefördert als bei langsamem Rostgang,
so daß auch öfter ausgetragen werden muß. Je mehr Aschengehalt vorhanden ist, um
so länger muß jedesmal die Austragung dauern. Wird ein Brennstoff mit anni-ihernd
gleichbleibendem Aschengehalt verfeuert, so wird der ganze Generatorbetrieb nahezu
selbsttätig verlaufen, da sich bald die richtige Einstellung des zweiten Vorganges
ermitteln läßt. Der Bedienungsmann wird nur, weil sich der Fehler erst nach einer
vielmaligen Wiederholung der Austragungen bemerkbar machen wird, nach längeren Zeitabschnitten
eine kleine Korrektur in der Regelung vorzunehmen haben. Selbst bei größeren Schwankungen
im Aschengehalt wird sich aus der Erfahrung von vornherein die annähernd richtige
Einstellung bewirken lasen, so daß auch dann nur selten Berichtigungen stattzufinden
haben werden. Durch das Verfahren vereinfacht sich die Betriebsführung der Schlackengeneratoren
ganz wesentlich, während sich zugleich die Vollkommenheit der Vergasung und Ausnutzung
des Brennbaren in den Rückständen verbessert (infolge der gleichmäßigen Betriebsführung,
die sich ähnlich durch Bedienung von Hand im praktischen Betriebe nicht erreichen
läßt).
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Das für Schlackengeneratoren gedachte Verfahren eignet sich auch sonst
für den Feuerungsbetrieb, beispielsweise zum selbsttätigen Austragen von Schlackentrichtern
oder von Stau- und Abschlußv orrichtungen an mechanischen Rosten irgendwelcher Art,
So
kann man auch Pendelfeuerbrücken oder Abstreifer periodisch in Abhängigkeit von
der Rostbewegung hochheben, so daß clie zwischenzeitlich angestauten, ausgebrannten
Massen in den Aschfall befördert werden.
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Die l_ bertragung der Vorgänge vom Rost auf den Schlackengenerator
oder die anderen Einrichtungen kann entweder durch mechanische Mittel bekannter
Art oder auf elektrischem Wege erfolgen. Der Generator kann einen mechanischen oder
hydraulichen Walzenantrieb haben. Die Zeitregelung kann ebenfalls mechanisch oder
elektrisch erfolgen.
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Das Verfahren ist an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
für einen Schlackengenerator, der hinter einem Wanderrost arbeitet und hydraulich
angetrieben wird, erläutert, wobei als Übertragungsmittel elektrischer Strom verwendet
wird.
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Auf der vorderen Wanderrostwelle befindet sich, fest mit ihr verbunden,
das Rädchen i, von dem aus durch das Rädchen 2 die Umlaufzahl eines an diesem angebrachten
Mit nehmerstiftes 3 verringert wird. Bei jeder Umdrehung des Rädchens 2, also in
Abhängigkeit von der Wanderrostbewegung, nimmt der Stift 3 einen der Arme 4 eines
in seinem Bereiche liegenden Dosenschalters mit. Dieser steht mit einem zweiten
Umschalter 5 (:4bb. 2) durch die Leitungen 6, 7 in Verbindung derart, daß der Strom,
welcher durch die Leitungen 8 und 9 von einem Netz bezogen wird und durch ein Solenoid
io entsprechender Stärke fließt, am Schalter 4 ein-und am Schalter 5 ausgeschaltet
werden kann. Beim Einschalten wird der Eisenkern i i gehoben, wobei er gleichzeitig
das Ventil 12 der Wasserleitung 13 öffnet, indem er den Hebel i:4 mitnimmt.
jetzt fließt das Wasser von .einem Hochbehälter mit gleichbleibendem Druck zu dem
hydraulichen Motor 15 des Schlackengnerators 16, wodurch dieser in Gang kommt und
durch das Schaltgetriebe 16a die Schlackenaustragswalzen betätigt. An die Wasserzuleitung
13 ist bei 17 eine enge Leitung 18 angeschlossen, die zu einem Zylinder i 9 mit
Zeitkolben 2o führt. Auch dieser bekommt dadurch Wasser, und zwar in regelbarer
Menge entsprechend der Einstellung des Zuflußventils 21, dessen Hebel 22 über eine
Skala 23 spielt. je nach der eingestellten Wassermenge, die in der Zeiteinheit in
den Zylinder strömt, wird der Hub verschieden lange Zeit beanspruchen. In die Kolbenstange
2.4 greift ein Klinkenschalthebel 25 des Umschalters 5 ein, durch welchen am Ende
des Hubes der Strom ausgeschaltet wird. Unter dein Einfluß des Gewichtes 26 fällt
der Eisendern des Solenoides und schließt dabei das Ventil 12, wodurch der Wasserzufluß
sowohl zum Motor 15 als auch zum Zeitkolben 2o unterbrochen wird. Das Austragewerk
des Generators kommt zum Stillstand. Gleichzeitig mit der Betätigung des Ventils
12 schließt und öffnet der Eisenkern des Solenoides auch ein Ventil 27 der Leitung
28 zur Ableitung des Wassers aus dem Zylinder 2o.
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Die ganze, in der Abb. 2 dargestellte Vorrichtung ist auf einem Schaltbrett
am Bedienungsstand des Kessels befestigt. Es handelt sich um eine mit zuverlässig
arbeitenden Mitteln ausgestattete, keine empfindlichen Teile aufweisende Vorrichtung
von geringen Abmessungen.
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Die Anordnung kann bei Verwendung entsprechender Schaltungen auch
mit zwei Solenoiden, eines zum Öffnen und eines zum Schließen der Ventile 12 und
27, ausgeführt werden. Bei mechanischen Antrieben der Generatoren rückt das Solenoid
die Getriebe ein und führt gleichzeitig Wasser zu den Zeitkolben. Der Vorgang ist
ganz ähnlich wie der beschriebene.