DE467195C

DE467195C - Aus mehreren Teilleitern bestehender elektrischer Leiter, insbesondere fuer Fernmeldeseekabel

Info

Publication number: DE467195C
Application number: DES72830D
Authority: DE
Inventors: Ernst Fischer
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1926-01-01
Filing date: 1926-01-01
Publication date: 1928-10-19
Also published as: DE549947C

Description

DEUTSCHES -REICH

AUSGEGEBEN AM 19. OKTOBER 1928

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21 c GRUPPE

für Fernmeldeseekabel

Patentiert im Deutschen Reiche vom t. Januar 1926 ab

Es ist bekannt, für elektrische Leitungen massive Drähte, Litzen oder Leiter mit sektorförmigen Leiterteilen zu verwenden. Bei massiven Leitern besteht der Nachteil, daß sie Fehlerstellen aufweisen können, die sich oft erst nach geraumer Zeit des Beitriebs zu Leiterbrüchen auswirken. Litzenleiter haben zwar diese Nachteile nicht, weil bei Bruch eines Drahtes die übrigen Drähte der Litze die Stromleitung übernehmen. Wegen der schlechten Querschnittsausnutzung ist aber der Durchmesser einer Litze wesentlich größer als der eines massiven Leiters vom gleichen Widerstand. Bei Sektorleitungen besteht die Gefahr, daß sie aufgehen können, was bei der weiteren Verarbeitung, insbesondere bei hohen Spannungen infolge der dann unebenfen Oberfläche des Leiters unerwünschte Wirkungen zur Folge hat.

Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leiter, der die Vorteile des massiven Leiters uni des Litzenleiters in sich vereinigt, jedoch deren Nachteile nicht besitzt. Hierzu wird ein aus einem massiven Draht, einer Litze oder aus sektorförmigen Teilen bestehender elektrischer Leiter mit einem praktisch luftfrei anliegenden, aber mit ihm nicht verschweißten Rohrmantel aus gleichem Metall umgeben. Es ist hierbei nicht erforderlich, daß die Zusammensetzung des Innen- und des Außenleiters genau die gleiche ist, wenn nur diese beiden Leiter im wesentlichen aus dem gleichen Metall bzw. aus der Mischung der gleichen Metalle bestehen. Die Herstellung eines derartigen Leiters kann beispielsweise so erfolgen, daß ein Kupferleiter in ein Kupferrohr gebracht und durch Walzen, Pressen oder Ziehen auf den gewünschten Querschnitt gestreckt wird. Der die Seele bildende Leiter kann dabei ein massiver Draht, eine Litze oder aus sektorförmigen Teilen zusammengesetzt sein. Durch den Zieh- oder Walzprozeß wird der Leiter derart zusammengepreßt, daß sein Querschnitt in jedem gewünschten Maße mit Leitermaterial ausgefüllt wird, so daß er vollkommen ausgenutzt werden kann. Der Leiter kann mit genügend kleinem Durchmesser hergestellt werden, und sein Raumbedarf kann ebenso gering sein wie der eines Leiters aus massivem Draht. Der Leiteroberfläche kann jede gewünschte zylindrische oder prismatische Form gegeben werden. Selbst wenn an irgendeinem Teil des inneren oder des äußeren Leiters eine Fehlerstelle vorhanden wäre, so wird diese doch nicht zu einem Leiterbruch führen, weil bei den nicht verschweißten Teilleitern ein in dem einen auftretender Riß, der zu einem Bruch des Leiters führt, sich auf den anderen. Leiter nicht überträgt.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Ernst Fischer in Berlin-Tempelhof.

Die bekannten Bimetalldrähte, deren Teile

miteinander verschweißt sind, besitzen diesen Vorteil nicht, da miteinander verschweißte Drähte in dieser Hinsicht als ein massiver Leiter angesprochen werden müssen.

Besonders vorteilhaft ist der Leiter gemäß

der Erfindung für Fernmeldekabel, weil es bei diesen auf eine möglichst hohe Sicherheit gegen Leiterbruch bei möglichst geringem

ίο Leiterquerschnitt besonders ankommt.

Da der Leiter eine vollkommen glatte Oberfläche hat, kann auf ihm magnetisches Material in beliebiger Form in bekannter Weise leicht aufgebracht werden.

Wenn es sich z. B. bei Tiefseekabeln » darum handelt, den Leiter des Kabels mijt Guttapercha zu isolieren, so ist ein Kompoundieren, wie dies bei Litzenleitern und Leitern mit sektorförmigen Teilen wegen der Lufträume erforderlich ist, überflüssig.

Die Lötstellen innerhalb des Kabels können in üblicher Weise dadurch gegen Unterbrechung der Stromleitung gesichert werden, daß man zur Überbrückung die aneinanderstoßenden verlöteten Enden mit eimern leitenden Band ο. dgl. umwickelt und -dieses mit den Leitern verlötet oder verschweißt.-

In der Zeichnung sind
spiele der Erfindung dargestellt.

Abb. ι zeigt einen Leiter gemäß der Erfindung mit einem Mantel b und einem massiven Innenleiter c, Abb. 2 eine» solchen mit einem aus 'einer Litze« bestehenden Inmenleiter, und in Abb. 3 ist .ein Leiter mit einem aus sektorförmigen Teilen d bestehenden Innenleiter dargestellt.

Claims

Patentansprüche:

1. Aus mehreren Teilleitern bestehender elektrischer Leiter, insbesondere für Fernmeldeseekabel, dadurch' gekennzeichnet, daß ein Leiter oder ein Leiterbündel mit einem praktisch luftfrei anliegenden, aber nicht mit dem Innenleiter verschweißten Rohrmantel aus gleichem Metall umgeben ist.

2. Verfahren zur Herstellung eines Leiters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenleiter in das Rohr ■hineingebracht und daß dann der kombinierte Leiter durch gemeinsames Ziehen oder Walzen auf den gewünschten Querschnitt gestreckt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen