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Elektrischer Antrieb für Rechenmaschinen Den Gegenstand der Erfindung
bildet ein elektrischer Antrieb für Rechenmaschinen, insbesondere für Odhnermaschinen,
nach dem Patent 465 655, bei dem durch ein in die Arbeitsstellung bewegtes Schaltorgan
die Verriegelung der Kurbel und der Rechenmaschine gelöst und der Stromkreis für
den Anlauf des Motors eingeschaltet wird. Die weitere Ausbildung der Erfindung besteht
nun darin, daß der Stromkreis für den Motor 18 durch einen von dem Schaltorgan (Taste
26) für Einzelschaltung direkt und für Mehrfachschaltung durch ein Zwischenorgan
(Stift 5q.) beeinflußten isolierten Kontakt 55, 56 geschlossen wird. Um bei Mehrfachrechnungen
das Arbeiten des Schaltwerkes zu sichern, legt sich das Schaltstück in der Arbeitsstellung
in eine Rast des Schaltorgans oder eines Teiles desselben und hält sich dadurch
selbsttätig in der Arbeitsstellung, ohne daß andere Sperrteile hierzu erforderlich
sind. Die Stromeinschaltung erfolgt hierbei jedoch nicht unmittelbar durch das Schaltorgan,
sondern durch ein das letztere frei durchdringendes oder umgreifendes Zwischenglied,
z. B. durch einen Stift des Kontaktes o. dgl., derart, daß das Schaltstück den Kontakt
im letzten Augenblick, wenn es in die Arbeitsstellung tritt, schließt, ohne daß
die Taste oder das Schaltorgan unmittelbar an dem Kontaktschluß teilnimmt. Damit
der Kontaktschluß auch zu der gegebenen Zeit plötzlich erfolgen kann, wird die auf
den das Schaltorgan überbrückenden oder durchgreifenden Teil des Kontaktes angreifende
Stelle des Schaltstückes auf der ganzen Linie oder auch nur am Anlauf spitzwinklig
bzw. scharfkantig gestaltet, so daß das eigentliche Schließen des Kontaktes erst
erfolgt, wenn das Schaltstück bereits in der Arbeitsstellung steht und auch schon
in der Rast des Schaltorgans liegt.
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Durch die vorgenannten Ausgestaltungen der Antriebsvorrichtungen wird
erreicht, daß einmal der Stromschluß für den Motor erst im beabsichtigten Augenblick,
und zwar dann unmittelbar, gleichgültig ob er einmal durch das Schaltorgan selbst
oder mehrmals durch das Schaltwerk erfolgen soll, bewirkt wird und daß die Maschine
selbst stromlos bleibt, also kein Strom mehr in Teile der Maschine geht, so daß
Stromübertragungen auf den mit der Maschine Arbeitenden vermieden werden, während
die rein mechanisch arbeitenden Teile dauernd blank bleiben und einwandfrei arbeiten
können. Wichtig ist hierbei ferner, daß die gesamte Vorderseite der Maschine völlig
freigelegt bleibt, so daß man jederzeit einwandfrei und unbehindert mit der Handkurbel
arbeiten
kann. Die gesamte Apparatur wird durch die neue Anordnung so vereinfacht, daß jede
gebräuchliche Odhnerhandmaschine nur auf die Antriebsvorrichtung aufgesetzt zu werden
braucht und durch Anschluß der Triebachse der Antriebsvorrichtung an die Rechenwerkachse
in eine elektrisch arbeitende umgewandelt werden kann, wobei aber der Charakter
als Handmaschine erhalten bleibt. , Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem als Schaltorgan eine Taste bzw.
ein Hebel als Einschaltorgan gewählt ist.
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Abb. i ist eineVorderansieht der Maschine, Abb. 2 eine Stirnansicht
von der Kurbelseite her, Abb. 3 eine Teilansicht der Kontakteinrichtung bei Einzelschaltung,
Abb. 4 die gleiche Ansicht bei Mehrfachschaltung, Abb. 5 bis 7 sind Ansichten der
Ringkontakte, Abb. 8 bis i i zeigen die Stromverbindungen.
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Abb. 8 ist ein Schnitt nach VIII-VIII der Abb. i und die ' Abb. 9
bis i i geben das Schaltungsschema der Maschine in drei verschiedenen Arbeitsstellungen
wieder.
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Wie beim Hauptpatent besteht die Antriebsvorrichtung aus einer Grundplatte
i, auf deren Säulen :2 die Maschinentragplatte 3 ruht, die die Maschine 4 mit dem
Wagen 5 aufnimmt. Die Hauptwelle 6 trägt auf der rechten Seite die Kurbel 7 mit
dem Knopf 8 und dem die Sperrstange io der -Rechenmaschine beeinflussenden federnden
Verriegelungsstift 9, der durch Betätigung der Taste 26 mittels des Bolzens 24 und
des Konus 2,5,
bei gleichzeitiger Freigabe der Kurbel durch die Klinken 2o,
entriegelt wird und die Rechenmaschine in bekannterWeise zum Umlauf freigibt. Der
Antrieb der Maschine erfolgt vom Motor 18 aus durch das Schnurgetrieb.e ii bis
17 auf die Hauptwelle 6. Der Kontakt 28 besteht aus einer Isolierplatte 53,
die oben einen Stift 54 und davon unabhängig unten den "Kontaktbolzen 55 trägt,
mit dem sie sich, in einer isolierten Fiihrung federnd aufwärts gedrückt, bewegen
kann. Der Bolzen 55 hat Leitungsanschluß zum Motor. Er legt sich in der niedergedrückten
Stellung auf einen Gegenkontaktbolzen 56, der ebenfalls federnd aufwärts gedrückt
und isoliert geführt ist und durch eine Nebenschlußleitung mit dem Stromnetz in
Verbindung steht. Die Taste 26 besitzt an ihrer Oberseite, unmittelbar unter der
Auflagekante des sie in der Arbeitsstellung niederdrückenden Schaltstückes 41, eine
Aussparung 58 und ein Loch 59, durch das der Stift 54 der Kontaktplatte 53 frei
hindurchtreten kann. Wird die Taste bei einmaligem Rechnen niedergedrückt, so nimmt
sie die Kontaktplatte 53 unmittelbar mit, bis der Bolzen 55 gegen den Gegenkontakt
56 anliegt, wie Abb. 3 erkennen läßt. Dreht man dagegen das Schaltstück 41 in die
Arbeitsstellung, so nimmt es zunächst die Taste 26 mit abwärts, bis seine scharfe
Kante . 6o in die Rast 58 eintritt. Nunmehr trifft die Kante 6o auf den Stift 54
und schließt durch diesen den Kontakt 55, 56 unmittelbar, ohne daß die Taste 26
hierbei die Kontaktplatte 53 berührt, wie dies die Abb. 4 erkennen läßt. Das Schaltstück
wird hierbei gleichzeitig mit der Kante 6o in der Rast 58 gesperrt gehalten.
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Auf der Antriebwelle 6 sitzen drei Kontaktscheiben 61, 62, 63. Die
Kontaktscheiben 62, 63 (Abb. 5 und 7) bestehen aus Isoliermaterial, und die Scheibe
62 trägt den Kontaktteil 64, der dem Ringkontakt des Hauptpatentes für die weitere
Stromzuführung zum Motor entspricht und durch den Federstift 62' Ableitung hat,
während die Scheibe 63 den halbringförmigen Kontakt 65 besitzt, der durch den Stift
63' die Magnetleitung zur geeigneten Zeit schließt. Die Scheibe 61 ist auf ihrem
ganzen Umfange als Kontakt ausgebildet. Die Stromverbindungen sind in den Abb. 9
bis i i im einzelnen klargestellt.
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Die Einrichtung wirkt wie folgt: In der Ruhestellung der Maschine
nehmen die Teile die aus den Abb. i, 2 und 5 bis 9 ersichtliche Stellung ein. Wie
die Abb.9 zeigt, sind die Kontakte 64 und 62', 63 und 63', 55 und 56 offen und keine
Stromdurchgänge zum Motor wie zum Magneten.
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Sobald durch Niederdrücken der Taste 26 die Kontakte 55, 56 geschlossen
werden, geht der Strom durch die Leitung 72 zum Motor 18 (Abb. io) und durch die
Leitungen 71, 55, 56, 73 zurück, worauf nach dem Anlaufen der Ringkontakt 64 bei
62' die Leitung 68 zum Motor und über 67, 61, 6i', 70 die Rückleitung zu
73 auch bei geöffnetem Kontakt 55, 56 schließt. Der Kontaktring 6i hat über Leitung
70 ständig Schluß mit der Leitung 73 und ist mit den beiden Teilringkontakten
64, 63 ständig durch die Leitung 67 (Verbindungsschrauben 67) unter Stromschluß.
Nach etwa iSo° Umlauf der Kontaktscheiben 61, 62, 63 schließt der Halbringkontakt
65 bei 63' (Abb. i i) den Stromkreis 72, 37, 69, 63', 65, 61, 70, 73 für den Magneten
37, der nunmehr den Anker 38 anzieht und dadurch das Schaltstück 44 wie beim Hauptpatent,
um einen Zahn zurückschaltet. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, als die Taste
26 niedergedrückt ist und die in der Abb. 3 gezeigte Stellung einnimmt bzw. das
Schaltstück4i
die Taste 26 und den Kontaktstift 55 niederhält (Abb.
4). Nach Öffnen der Kontakte 55, 56 und 64, 62' ( Abb. 9) gelangt die Maschine wieder
zur Ruhe.