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Einrichtung zum Abschöpfen der Decke an Großgärgefäßen Nach Beendigung
der stürmischen Gärung in Brauereibottichen bleibt auf der Flüssigkeit eine schmutzige
Decke zurück, die bisher durch flache Handsiebe vorsichtig abgehoben wurde, damit
die Schlickstofte nicht ganz oder teilweise heruntersinken, die Satzhefe verunreinigen
und dem Biere einen schlechten Geschmack verleihen. Bei großen Bottichen «-erden
die Siebe an Stangen gesteckt, das Arbeiten wird aber immer unhandlicher, je größer
Bottiche und Stangen werden, .die Gefahr der Erschütterung der Flüssigkeit, des
Durchfallens der Decke mit seinen üblichen Folgen wächst, und es wird schwierig,
die gesamte Oberfläche gleichmäßig rein zu bekommen.
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Da in den Brauereien Groß.gärgefäße immer mehr aufgestellt werden,
sind auch immer größere Biermengen durch Verbleiben von Deckenkörper der Geschmackv
erschlechterung und die Satzhefe stärker der Verschmutzung als früher ausgesetzt.
Es sind zwar schon Einrichtungen vorgeschlagen worden, bei «-elchen der Schaum durch
ein Streichbrett in eine, in der Höhe einstellbare Rinne befördert wird, jedoch
bieten solche Einrichtungen keinerlei Gewähr dafür, daß wirklich aller Schaum entfernt
wird. Ferner eignen sich solche Einrichtungen nur für runde Gärgefäße und nicht
für die eine wesentlich bessereRaumausnutzung gestattenden lang gestreclzten Behälter.
Dabei ist keine Einrichtung vorhanden, die ein Niedersinken der Schmutzkörper auf
die Hefe verhindert. Eine Bier- und Hefeschädigung ist demnach nicht mit Sicherheit
vermieden.
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Diesen Mängeln hilft die Neuerung dadurch ab, daß eine über die ganze
Breite bzw. Länge des Gefäßes sich erstreckende, von einem Traggerüst getragene
und quer zu diesem verschiebliche Siebmulde vorgesehen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in schematischer
Weise dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch die Vorrichtung, Abb.
z ein Grundriß ; Abb. 3, 4. und 5 zeigen in größerem Maßstab die Siebaufhängung
in drei verschiedenen Stellungen.
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In der Mitte der hinteren Schmalseite der Bottichwand ist in einem
Gelenk a eine Laufschiene b gelagert, die über die ganze Bottichlänge hinwegreicht
und am vorderen und hinteren Ende zwei Seilrollen c trägt, über die ein Seil
e läuft. Eine Stütze e auf der vorder:°n Bottichwand sichert die horizontale
Lage der Laufschiene. Auf der Schiene läuft eine Rolle f, gelagert in einem doppelschenkligen
Tragbügel g, dessen Vorderkanten schräge Kimmen erhalten. Die Laufschiene ist dicht
an der hinteren Bottichwand etwas nach unten abgekröpft.
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In die Kimmen der Tragbügel g wird ein leichter Stab la eingelegt
und durch Stellringe genau in Waage eingestellt. An den Stabenden hängen Scharnierstangen
herunter, deren untere Verbindungsbolzen i in Schlaufenbahnen
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zweier Aluminiumstücke greifen, welche auf ein geschlossenes Schwimmerrohr k aufgelötet
sind. Das Rohr ist nur wenig kürzer als die lichte Bottichbreite. Über seine ganze
Länge ist ein gekröpfter Halter va aus Blech befestigt zur Aufnahme eines feinen
Tressensiebes n, das in Stücken leicht herausgenommen werden kann zur Reinigung.
Die Schlaufenbahn hat zwei nach außen sich erhebende Ohren von der gleichen Ausladung
wie die Kröpfun;g der Laufschiene. Die Handhabung ist nun folgende: Nachdem die
Laufschiene b in die Stellung angehoben ist, welche in Abb. i mit gestrichelten
Linien angedeutet ist, wird das Schwimmrohr k mit Halter m und Sieb ia, letzteres
nach hinten und oben gerichtet, wie Abb. 3 zeigt, mittels der Stange h in die trimmen
der Bügel g so hoch eingelegt, daß in Horizontallage der Laufschiene das Rohr auf
dem Bierspiegel schwimmen würde. Die Anordnung mehrerer Kimmen übereinander ermöglicht
ein Höher- oder Tieferlegen je nach Menge des eingeschlauchten Bieres.
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Ihre Geschwindigkeit kann ;dabei durch entsprechendes Ziehen am Seil
d geregelt werden. Mit der Rolle «erden Röhr und das in Stellung gemäß Abb.3 befindliche
Sieb bis an die Bottichrückwand befördert. Dort wird das Sieb infolge der Abkröpfung
der Schiene b sanft in den Bierspiegel eingesenkt. Hierdurch kommt das Rohr k zum
Schwimmen und legt dadurch das Sieb in die Stellung gemäß Abb. .4 um, während die
Bolzen i in .dem dem Rohr konzentrischen Teil der Schlaufenbahn gleiten, bis Sieb
und Siebhalter die tiefste Lage erreicht haben und die Bolzen i unter das zweite
Schlaufenrohr gelangt sind, das nun senkrecht- nach oben steht (Abb. 5).
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Die Laufschiene b wird nunmehr in waagerechte Lage gebracht, die Seiltrommel
von Hand gedreht und dadurch Laufrolle und Siebeinrichtung nach vorn gezogen. Die
Rolle steigt in der Schienenkröpfung hoch, liebt die Tragstange mit den Scharnierstangen
und den Schlaufenbolzen i, nicht aber das Schwimmrohr k mit der Siebvorrichtung,
weil die Bolzeni frei in dem zweiten Schlaufenrohr hochsteigaenkönnen. Durch weiteres
Ziehen am Seil zieht man nunRohr undSieb langsam und ohneErschütterung de>rFlüssigket
nach vorn, wobei die Deckenkörper mitgenommen und beim Niedersinken in dem Sieb
unten aufgefangen und aufgespeichert werden. Voraussetzung für Verwendung der Einrichtung
ist, daß die Bahn oben frei ist von Befestigungsteilen für Kühlrohre, die etwa in
Gestellen auf dem Bottichboden zu stehen kommen könnten oder sonst aufgehängt werden.
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Ist das Sieb bis an die Bottichvorderwand gelangt, so hebt man die
Laufschiene schräg hoch und hängt sie in einen Deckenhaken. Nach Abtropfen des Bieres
nimmt man zur Reinigung Rohr und Sieb heraus und benutzt beide für weitere Bottiche,
die mit gleicher Schieneneinrichtung versehen sind, wenn die Bottiche gleiche Breite
haben, geringe Verschiedenheit kann ausgeglichen werden durch Herausziehen der beiden
Endsiebe, die die nächsten Siebstücke etwas überdecken.
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Wenn ,auch die Ausbildung des Rohres k als Schwimmkörper vorteilhaft
ist, so ist doch die Verwendung von Schwimmkörpern nicht unbedingt nötig.