DE465103C - Verfahren zum Woelben von Gefaesswaenden, Kesselboeden o. dgl. mittels Pressfluessigkeit - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum. Wölben großer Bleche zu Gefäßböden, Kesselböden, Wänden o. dgl. mittels Preßflüssigkeit. Bisher wurden diese Teile entweder von Hand durch Poltern oder mittels Pressen hergestellt. Die maschinelle Herstellung erfordert kostspielige Maschinen, hauptsächlich jedoch sind für jede veränderte Wölbung oder kleineren und größeren Wölbungsradius neue Werkzeuge erforderlich. Die Herstellung von Hand dagegen benötigt für geschulte Arbeiter einen großen Zeitaufwand, und es entstehen durch das Bearbeiten von Hand Beulen, die selbst bei gründlichem Nachhämmern noch bemerkt werden können.

Sodann erfordert die Bestimmung der Form von nicht runden Böden und Wänden eine oft nicht leichte Durchrechnung, und häufig

ao wird an Stelle der Anwendung der konstruktiv richtigen Form eine mehr oder weniger angenäherte Wölbung gewählt und dieser konstruktive Mangel durch eine größere Blechstärke auszugleichen versucht.

Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß die Werkstücke an ihren Rändern zwischen Faltenhaltern eingeklemmt werden, im übrigen aber formgebende Vollmatrizen für den auszuwölbenden Teil der Bleche vermieden sind. Erfindungsgemäß wird der Grad der Wölbung allein durch die Menge der Preßflüssigkeit und den darauf ausgeübten Druck bestimmt.

Damit werden die eingangs erwähnten Nachteile behoben. An Stelle der schweren Pressen finden weniger teure Einrichtungen Verwendung; eine mehr oder weniger große Wölbung kann statt mit teuren Werkzeugen durch verschieden starke Steigerung des Druckes und entsprechende Bemessung der Menge der Druckflüssigkeit erzielt werden. Weiter wird eine stetige, beulenlose Wölbung erzielt.

Hauptsächlich bietet jedoch die Erfindung die Gewähr, daß nur konstruktiv einwandfreie Wölbungen erzielt werden, und bietet unter anderem die Möglichkeit, den Sicherheitskoeffizienten für den Behälterteil aus dem Preßdruck zu ermitteln.

Auf der Zeichnung sind Beispiele der erfindungsgemäßen Einrichtung dargestellt.

Die Abbildungen zeigen schematisch ausgeführte Querschnitte solcher Einrichtungen.

Abb. ι läßt eine Ausführungsform erkennen, bei welcher eine Grundplatte« mit der Zuführungsleitung & für die Preßflüssigkeit vorgesehen ist. Über dem Rand der Grundplatte liegen die Faltenhalter C₁ welche vorteilhaft dem Blechrande entlang^ verlaufen. Zwischen der Grundplatte und den Faltenhaltern liegt das zu wölbende Blech W mit seinen Rändern, und zwar derart, daß die Randteile des Bleches der während des Auswölbens nötigen Materialverschiebung entsprechend folgen können.

Bei der Ausführungsform gemäß Abb. 2

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werden zwei Werkstücke W und W zwischen den Faltenhaltern c und c' derart gehalten, daß die Bleche sich in entgegengesetzten Richtungen auswölben, sobald die Preßflüssigkeit durch die Leitung iß eingeführt wird. Zwischen den Rändern der beiden Bleche werden Einlagen / benutzt, um die noch ungewölbten Bleche in einem angemessenen Abstand voneinander zu halten.

ίο Bei beiden Ausführungsformen kommen für die Faltenhalter geeignete Widerlager bzw. Drücker^· zur Anwendung.

An den Faltenhaltern bzw. in der Nähe derselben wird zweckmäßig ein Dichtungsband h, wie in Abb. 1 angedeutet, vorgesehen. Es kann aber auch die Einrichtung getroffen werden, daß die Preßflüssigkeit in einen elastischen Sack/ eingeführt wird, wie aus Abb. 2 zu erkennen ist.

Es können der Erfindung gemäß je nach vorliegenden Bedürfnissen noch anders ausgebildete Einrichtungen zur Ausübung der Erfindung getroffen werden, wobei die zu wölbenden "Bleche in beliebig vorbereitetem Zustand zur Behandlung gelangen, z. B. können die Bleche, falls nötig, ausgeglüht werden. Für die Anwendung der Erfindung lassen sich die Einrichtungen so ausführen bzw. ergänzen, daß, sofern eigenartige Auswölbungsformen gewünscht werden oder nötig sind,, die freie Auswölbung über die ganze Fläche an einzelnen Stellen durch entsprechende Widerlager d (Abb. 3) begrenzt wird, wobei aber trotzdem der Charakter des erfindungsgemäßen Verfahrens gewahrt bleibt, nämlich daß der Wölbungsgrad allein durch die Menge der Preßflüssigkeit tind den daraut ausgeübten Druck und nicht etwa durch Widerlager von bestimmter Form, an die sich das Blech im Endzustand anschmiegen soll, bestimmt wird. Eine evtl. Nachbehandlung der Bleche oder einzelner Teile derselben in der bisher üblichen Form soll dadurch natürlich, wenn sonst erwünscht, nicht ausgeschlossen sein.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   ι. Verfahren zum Wölben großer Bleche zu Gefäßböden, Kesselböden, Wänden o. dgl. mittels Preßflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß der Wölbungsgrad nicht durch Matrizen, sondern allein durch die Menge der Preßflüssigkeit und den darauf ausgeübten Druck bestimmt wird, wobei die Ränder der Werkstücke zwischen FaI-tenhaltern gehalten werden.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig zwei Bleche, aber nach verschiedenen Seiten in einem Arbeitsgang gewölbt werden, wobei die Preßflüssigkeit zwischen beide Bleche tritt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen