-
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von stellenweise mit Kautschuk
belegten Schuhoberteilen für Leinwandschuhe Beim Verfahren gemäß dem Patent 617:28o
wird im wesentlichen so gearbeitet, daß auf die Gewebegrundlage aufgepreßte Felder
der Kautschukplatten vom Abfall mit Hilfe von Schneidwerkzeugen so abgetrennt werden,
daß die Gewebegrundlage nicht oder doch nur stellenweise durchschnitten wird. Die
Schneidwerkzeuge werden dabei auf den gesamten Umriß des Belages gleichzeitig zur
Wirkung gebracht und eilen den Preßwerkzeugen voraus, die auf die ganze Fläche der
Felder gleichzeitig einwirken, so daß die Felder von den Flanken der Schneidwerkzeub
nach Art der Seitenwände einer Form umschlossen sind, sobald die Preßwerkzeuge zur
Wirkung kommen, um den beim Pressen verdrängten Werkstoff.der Kautschukplatten zuverlässig
durch die Maschen der Gewebegrundlage zu zwängen.
-
Wenn beim Verfahren gemäß dem Hauptpatent das die Seitenwände der
Form bildende Werkzeug und das Preßwerkzeug gemeinsam und gleichzeitig bewegt werden,
so kann es vorkommen, daß die das anzupressende Feld umschließenden Gewebeteile
einer sehr hohen Druckbeanspruchung ausgesetzt werden, welcher das Gewebe nicht
gewachsen ist. Außerdem ist es in diesem Falle erforderlich, Kautschukplatten genau
gleicher Dicke anzuwenden, weil anderenfalls fehlerhafte Erzeugnisse erhalten werden,
indem eine zu dünne Platte nicht in erforderlichem Maße durch die Maschen des Gewebes
gezwängt wird und eine zu dicke Platte eine das zulässige Maß überschreitende Beanspruchung
der Maschine zur Folge hat.
-
In Verbesserung der Erfindung gemäß dein Hauptpatent wird gemäß vorliegender
Erfindung das den Preßstempel umschließende Werkzeug unter geringerem Druck an das
auf einer Stanzunterlage ruhende Gewebe angepreßt als der Preßstempel. Zur Durchführung
des Verfahrens gemäß der Erfindung dienen Preßwerkzeuge, bei welchen der die Seitenwände
bildende Teil und der pressend wirkende voneinander unabhängig beweglich sind. Sollen
beide Werkzeuge durch eine gemeinsame Preßplatte gesteuert werden, so werden zwischen
die Preßplatte und das die Seitenwände der Form bildende Werkzeug nachgiebige Hilfsmittel,
wie Puffer o. dgl., eingeschaltet.
-
Auf der Zeichnung- sind Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen gemäß
der Erfindung schematisch dargestellt.
In Fig. i bezeichnet r eine
übliche ortsfeste und 8 eine bewegliche Preßplatte. Auf die Preßplatte i wird das
Gewebe 2 und auf dieses die unvulkanisierte Kautschukplatte g aufgelegt. Das Werkzeug
besteht aus einem. Rahmen 3 mit stumpfen Schneiden io und äJU den Rücken aufgesetzten
Kautschukpuffern i i sowie dem Preßstempel 5, der sich an den Innenwänden des Rahmens
führt.
-
Wenn die Preßplatten i, 8 gegeneinanderbewegt werden, werden zunächst
die Schneiden io unter Zusammendrückung der Puffer ii zur Wirkung gebracht. Sie
trennen den Abfall von dem aufzupressenden Feld und umschließen es wie eine Form.
Die unter der Einwirkung des Stempels 5 zum Fließen gebrachte unvulkanisierte Kautschukmischung
wird daher durch die Maschen der Gewebegrundlage gezwängt. Während dieses Arbeitsvorganges
steht der Gewebeteil, auf welchem die Schneiden aufsitzen, unter verhältnismäßig
niedrigem Druck; die Gefahr einer Beschädigung des Gewebes ist daher vermieden.
Diese Wirkung ergibt -sich unabhängig davon, ob die zum Aufpressen verwendete Kautschukplatte
dünn oder dick ist.
-
Die Darstellungen gemäß der Fig. i und der im folgenden noch zu bestimmenden
Fig. 2 bis 4 zeigen Querschnitte der aus Preßplatte und Rahmen bestehenden Stanze.
Zur Erzielung von mit Kautschukplatten belegten Geweben, bei welchen der Umriß der
Kautschukbelagteile vom Umriß der Gewebegrundlage zumindest teilweise abweicht und
der Kautschukabfall abgetrennt werden soll, wird ein aus den in der bereits beschriebenen
Fig. i oder in den nachfolgenden Fig.2 bis 4 dargestellten Stanzteilen bestehendes
Werkzeug verwendet. Ein solches ist beispielsweise in Fig.7 abgebildet in Draufsicht,
während die Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie A-B darstellt. Die Bezifferung
ist die gleiche wie in den schematischen Darstellungen der Fig. i bis 4.
-
Im übrigen wird dazu noch bemerkt, daß im Felde innerhalb des Rahmens
3a die Kautschukmischung nicht auf das Gewebe aufgepreßt wird, so daß nach Entfernen
des vom Stanzrahmen weggeschnittenen Kautschukabfalles das fertige Gewebe des Schuhoberteiles
hier frei von Belagteilen bleibt.
-
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung ist doppelt wirkend. Das als
Form dienende Werkzeug besteht hier aus zwei Rahmen 3a und 3v, von welchen der eine
an der Unterseite, der andere an der oberen Seite mit einer Schneidekante io versehen
ist. Zwischen beide Rahmen ist eine Einlage 12 aus nachgiebigem Werkstoff eingesetzt.
Der Stempel 5 ist am Doppelrahmen geführt und weist -geringere Höhe auf als der
Rahmen. Das Werkzeug ruht ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel auf einer ein
Gewebe z abdeckenden Kautschukplatte q und ist außer-:'dem noch von einer
zweiten Kautschuk-,platte g und einem zweiten Gewebe 2 belegt, :50.@ daß in einem
Arbeitsgang zwei Gewebesfücke mit aufgepreßtem Feld aus Kautschuk erhalten werden.
-
Bei beiden in den Fig. r und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen
erfüllt das den Stempel umschließende Werkzeug eine doppelte Aufgabe. Es trennt
den Abfall vom aufzupressenden Belag und dient beim @Aufpressen als Form.
-
Die Vorteile der Erfindung ergeben sich indessen auch dann, wenn das
den Stempel umschließende Werkzeug entweder nur als Preßform .oder nur als Schneidwerkzeug
Verwendung findet. Beispiele solcher Ausführungen sind in den Fig. 3 und q veranschaulicht.
-
Gemäß Fig.3 ist der als Form wirkende Rahmen aus zwei durch Federn
6 verbundenen Teilen 3 und 7 zusammengesetzt, von welchen der untere eine Führung
für den Stempel 5 bildet. Der Rahmen wird auf die mit dem Gewebe 2 belegte Preßplatte
i aufgesetzt und eine vorher zugeschnittene unvulkanisierte Kautschukplatte 4 in
den Rahmen 3 eingefügt. Nachdem der Preßstempel5 aufgesetzt worden ist, werden die
Preßplatten i, 8 gegeneinanderb,ewegt. Der Rahmen 3 wirkt dabei nach Art einer Form,
welche das seitliche Ausweichen des Werkstoffes verhindert.
-
Der Rahmen 13 der in der Fig. .4 dargestellten Vorrichtung ist oben
mit Schneidekanten io versehen, die im Zusammenwirken mit einem zweiten Rahmen 14
die Kautschukplatte durchschneiden. Nach dein Ausschneiden wird der Rahmen i4 entfernt
und auf die ausgeschnittene Platte der Stempel s aufgesetzt, -welcher die Platte
beim Niedersenken in den vom Rahmen umschlossenen Raum einzieht und sie hierauf
auf das Gewebe 2 aufpreßt. Da der Stempel 5 kleiner gemacht werden muß als die ausgeschnittene
Kautschukplatte, um ein Einzwängen der Platte zwischen Rahmen und Stempel zu verhindern,
ergibt sich am Rande eine von der Gewebegrundlage abstehende Leiste 15 (Fig.5).
Diese kann in einem besonderen üblichen Arbeitsgang durch Walzen oder Pressen in
die in Fig.6 dargestellte Wulstform gebracht werden und wirkt dann nach Art einer
Zierleiste. Statt dessen kann der beim Pressen entstehende Wulst 16 auch
in bekannter Weise abgeschnitten werden.
-
Unter Verwendung der in Fig.4 dargestellten Vorrichtung kann das Abtrennen
des Abfalles auch nach dem Aufpressen durchgeführt werden. In diesem Falle wird
der Rahmen 14 zunächst entfernt und der Stempel
5 auf die auf dem
Rahmen 13 aufruhende Kautschukplatte zur Wirkung gebracht. Sodann wird der Stempel
5 abgehoben und der Rahmen 14 eingesetzt, der beim Niedergehen, im Zusammenwirken
mit dem Rahmen 13, den;` Abfall abschneidet.