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Verfahren zum Fertigmachen von Schriftzeichen-Matern.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von justierten Sehriftzeichenmatern in der Weise, dass das Schriftzeichenbild durch Stanzen, Prägen oder Pressen in einen Kupferbloek od. dgl. eingedrückt wird, von welchem mindestens zwei Seiten dazu dienen, die Mater beziiglieh einer Schlift- zeichengussform in der richtigen Stellung festzulegen und von welchem eine Seite als Lehre wirkt, welche die Augentiefe bzw. die Fleischstärke des Schriftzeichenbildes genau bestimmt.
Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich, jedoch nicht ausschliesslich, auf jene Matern, welche allgemein als abgelegte Matern bekannt sind, das sind solche, welche einzeln zum Giessen von Lettern von ungefähr 14-48 Punkten verwendet werden.
Diese Matern sind gewöhnlich von quadratischer oder rechteckiger Form. Die Prägung wird in einem Niedergang des Stempels vollkommen beendigt. Diese Stempel weichen in Form und Fläche beträchtlich voneinander ab, je nach dem durch sie wiederzugebenden Schriftzeichen, dessen Stirnflächen durchwegs flach sind, während die Seitenflächen mehr oder weniger divergieren.
Die Stempel haben parallelepipedische Form und tragen das Schriftzeichenbild an einem Ende in einer durch Lehren bezüglich gewisser Stempelseiten ganz genau bestimmten Lage, wobei die Stempelhöhe ebenfalls sorgfältig festgelegt ist.
Der zum Prägen erforderliche Pressdruck ist sehr beträchtlich und beträgt ungefähr 50 t. Der Maternklotz ist während des Prägens von einem schweren Stahlgesenk umgeben, welches eine Ausnehmung von genau bestimmten Abmessungen besitzt, in die der Maternblock und der Stempel genau einpassen, welch letzterer zugleich geführt wird.
Die durch den Stempel während des Pressens verdrängte Metallmenge der Mater wechselt mit der Art des zu prägenden Sehriftzeichens, ist jedoch immer beträchtlich grösser als durch Verdichtung des Ma/ternmateriales aufgenommen werden kann. Infolge des hohen Pressdruckes geben sogar die Gesenkwände etwas nach, so dass nach erfolgtem Prägen und nach Entfernen der Mater aus dem Gesenk, die Oberflächen der Mater nicht mehr gerade, sondern verzerrt bzw. gestaucht sind, die Mater also nicht mehr die erforderliche genaue Gestalt hat, sondern ihre Seiten, Vorder-und Rückflächen verzerrte, rauhe oder gewellte Oberflächen aufweisen. Da die Mater keine genauen Oberflächen bzw.
Kanten mehr besitzt, kann man keine derselben mehr benutzen, um das Schriftzeichenbild bezüglich der Maternseiten in die richtige Lage zu bringen, desgleichen kann keine Seitenfläche oder Kante zur Festlegung der Augentiefe verwendet werden. Die einzigen Flächen, welche ihre genaue Form beibehalten, sind die Augenflächen selbst, da sie durch den Stempel erzeugt werden und mit seinen Bildfläche in Berührung bleiben. Diese Augenflächen, die ja bei jedem Schriftzeichen verschieden sind, als Lehren zum Fertigmachen (Justieren) der Mater zu verwenden, wäre eine schwierige, langwierige und teure Arbeitsoperation.
-Der Stempel ist ein parallelepipedischer bzw. rechteckiger Stahlklotz mit genau justierten Seiten, und sein Schriftzeichenbild mittels Lehren in einer ganz genau bestimmten Stellung bezüglich der Stempelseiten festgelegt.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein verhältnismässig einfaches, schnelles und genaues Verfahren zum Fertigmachen (Justieren) solcher Matern, bei welchem der Stempel, während sein Bild sich im Auge der Mater befindet, als Lehre verwendet wird.
Gemäss der Erfindung werden Stempel und Mater gemeinsam, so, als ob sie ein Körper wären, nach dem Prägen aus dem Gesenk zurückgezogen. Dies ist um so leichter zu bewerkstelligen, da das, das Auge umgebende Maternmetall den Stempel (das Schriftzeichenbild) mit beträchtlicher Kraft festhält (klemmt).
Beim ersten Verfahrensschritt gemäss der Erfindung, bei welchem der Stempel als Lehre benutzt wird, werden zwei im rechten Winkel aneinanderstossende Seiten des Stempels zur genauen Einstellung der Mater in bezug auf ein Sehneidzeug benutzt. Mittels dieses Sehneidzeuges wird das verdrängte bzw. überflüssige Metall an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen der Mater entfernt, so dass diebe Seitenflächen sowohl parallel bzw. in einer Ebene mit den entsprechenden Seitenflächen des Stempels, als auch zueinander parallel liegen.
Das Auge der Mater wird hierauf in bezug auf diese Seitenflächen genau in der gleichen Lage sich befinden wie das Sehriftzeichenbild des Stempels in bezug auf die entsprechenden Stempelseitenflächen. Nach Entfernung des überflüssigem Materiales, d. h. nach Justierung zweier Seiten- flächen des Maternkörpers kann das überflüssige Metall in ähnlicher. Weise von den beiden restlichen
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justieren, derart, dass sie zu den Seitenflächen im rechten Winkel liegt und ausserdem die genaue Augen- tiefe eingehalten wird, so dass beim Guss eine Letter von genauer Höhe erhalten wird.
Zu diesem Zweck wird vorerst der Stempel wieder als Lehre (Anschlag) benutzt und ein Schneidwerkzeug längs der Rückfläche der Mater geführt, derart, dass das überflüssige Metall entfernt wird. Die
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ihrerseits als Anschlag (Lehre) benutzt werden, wenn das überflüssige Metall von der Stirnseite des Matern- körpers weggenommen werden soll.
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genommen wird. Sind nun Stirn-und Riickfläehe der Mater zueinander parallel, so wird eventuell noch vorhandenes Überschussmetall so lange weggenommen, bis die richtige Augentiefe erreicht ist, da die ursprüngliche Augentiefe immer grösser ist als die bei der fertigen Mater geforderte.
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genormte Mass erreicht hat.
Selbstverständlich beschränkt sich vorliegende Erfindung nicht nur auf eine besondere Vorrichtung zur Entfernung des Überschussmetalles. Bei Ausführung der Erfindung wurde für die Entfernung des Überschussmetalles von zwei Maternseiten als zweckmässig gefunden, Stempel und Mater aufrecht zu stellen, so, dass die Mater über dem Stempel zu liegen kommt, wobei ihre Rückfläche am höchsten liegt.
Zwei Seiten des Stempels werden an einen zweckmässig rechtwinkelig ausgebildeten Anschlag angedriickt und in dieser Stellung durch eine geeignete Klemmvorrichtung festgehalten. Um die Klemmung noch zuverlässiger zu gestalten, d. h. etwaige zufällige Verschiebungen derMater durch das Schneidzeug zu verhüten, kann noch ein Druckstück oder eine Klemmvorrichtung vorgesehen werden, die mit der obersten Fläche (Rückfläche) der Mater zusammenwirkt. Die Basis des Stempels liegt ebenfalls an einem Anschlag an, der in bezug auf das Schneidzeug eine bestimmte Lage hat. Das Schneidzeug wird hierauf betätigt, derart, dass es das Überschussmetall von zwei gegenüberliegenden Seiten des Stempels abträgt.
Gleichzeitig mit diesem Schneidzeug wirken zwei andere Schneidwerkzeuge, welche längs zweier Kanten von der Maternjüekfläche zwei Streifen überflüssigem Metalles wegnehmen.
Wenn dieses Überschussmetall entfernt wurde, wird der Stempel um 90 gedreht und neuerlich gegen die Anschläge gedrückt. In dieser Lage nehmen die Schne dzeuge das Überschussmetall von den restlichen beiden Seitenflächen der Mater, sowie längs der restlichen Kanten von der Rückfläche ab.
Nach dieser Arbeitsoperation wird die Mater vom Stempel abgezogen. Da Teile der Rückfläche der Mater nun genau parallel zur Augenbasis abgearbeitet sind. kann die Mater gegen einen Anschlag gedrückt werden, der mit jenen Teilen der Rüskfläche zusammenwirkt, von welchen das Überschussmaterial weggenommen wurde. Ist dies geschehen, so wird ein Schneidzeug über die Stirnfläche der Mater hinweggeführt, um von dieser das Überschussmaterial zu entfernen.
Wenn eine gewisse Menge Metall von der Stirnfläche der Mater abgetragen wurde, wird das Auge mit einer Lehre in bekannter Weise gemessen, um die Augentiefe zu bestimmen und mittels des Schneidwerkzeuges neuerlich Metall so lange abgetragen, bis die genaue Augentiefe erreicht ist.
Nach diesem Arbeitsgang wird die Mater bezüglich ihrer Höhe mit einer Lehre gemessen und wenn notwendig, das noch überschüssige Metall von der Rückseite abgenommen, vor allem natürlich der im Zentrum der Rückfläche verbliebene Putzen, der bis jetzt noch nicht bearbeitet wulde. Die Mater ist nun bezüglich ihrer sämtlichen Dimensionen justiert, wobei zur Bestimmung derselben der Stempel als Lehre benutzt wurde.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Verfahren zum Fertigmachen von Schriftzeichenmatern, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel als Lehre für das Justieren benutzt wird, während sich sein Sehriftzeichenbild im Auge der Mater befindet (Stanzstellung).