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Verfahren zur Herstellung ausgerichteter Natern für den Letternguß.
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung ausgerichteter Letternmatern, ,deren
Zeichenhöhlung durch Prägen in einem Körper aus Kupfer oder einem anderen Metall
hergestellt wird. Von diesem Körper können zwei Seiten als Richtglieder zur Einstellung
<ler Lage der Matern über der Gießform und eine Fläche zur Festlegung der Tiefe
des Eindruckes oder der Höhe der Druckfläche benutzt werden.
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Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich,
auf sogenannte Sortenmatern, die einzeln und zum Gießen von Typenkörpern von beispielsweise
1d. bis 4$ Punkten be :utzt werden. Diese Matern sind gewöhnlich quadratisch oder
rechteckig im Querschnitt. Die Prägung oder der Eindruck auf den Matern wird praktisch
gewöhnlich durch einen einzigen Hub eines Prägestempels hergestellt. Diese Prägestempel
sind jedoch in Umfang und Form je nach dem herzustellenden Zeichen wesentlich voneinander
verschieden. Die Stirnseite des Zeichens ist gewöhnlich eben, während die Seiten
des Zeichens etwas schräg auseinanderlaufen. Die Prägestempel haben parallelepipedische
Form. Das Zeichen ist in eine Seite des Prägestempels eingeschnitten und befindet
sich in genau ausgerichteter Lage zu bestimmten Seitenwandungen. Der Abstand von
der Stirnfläche des Zeichens bis zum rückwärtigen Ende des Prägestempels ist genau
festgelegt.
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Zum Einführen des- Prägestempels auf die bestimmte Tiefe in eine Mater
ist ein ganz erheblicher Druck erforderlich, der bis zu r oooo Atm. betragen kann.
Während der Prägung ist der Maternkörper von einem schweren, massiven Stahlkörper
umgeben, der eine Öffnung von genau festgelegten Abmessungen besitzt, in welche
der Matern-! Ic;'rper und der Stempel genau hineinpassen und in der eine Längsführung
für diese Teile vorgesehen ist. Die vom Prägestempel am i lIaternkörper zu verdrängende
Metallmenge wechselt j e nach der Art des herzustellenden Zeichens und ist fast
stets größer, als von der Mater durch Verdichtung des Maternmaterials aufgenommen
werden kann. Der Prägedruck muß so groß sein, daß der Stahlkörper sich unter diesem
Druck ein wenig ausdehnt. Es hat sich daher gezeigt, daß die Flächen der 'Mater
nach Herausnahme auf dem Preßkörper nicht mehr genau sind, sondern Verzerrungen
und Verwerfungen aufweisen. Die fertige :Mater ist also kein genau begrenzter Körper,
vielmehr zeigen die Seiten-, Vorder-und Rückflächen aufgerauhte, gewellte oder verzerrte
Oberflächen.
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Aus diesen Grunde bietet oder besitzt die :Mater keine richtige Fläche
oder Kante, nach welcher die Lage des Zeichens in der richtigen Stellung zu den
Seiten der Mater oder all.geinein am Maternkörper festgelegt wer-; den kann. Auch
ist keine Fläche an der I 3later vorhanden, die einwandfrei als Maß-' stab für die
Tiefe des Eindruckes benutzt «-erden kann. Die einzigen Flächen, welche f einwandfrei
bleiben, sind die Flächen in der Zeichenhöhlung, die durch die Flächen des
Prägestempels
hergestellt sind und mit diesen in Berührung bleiben. Diese Flächen in der Höhlung,
die j e nach dem herzustellenden Zeichen verschieden sind, zum Ausrichten der Mater
zu l:enutzen, würde ein umständliches, schwieriges und zeitraubendes Verfahren darstellen.
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DerPrägestempel ist ein parallelepipedischer oder länglicher Stahlkörper
mit genau ausgerichteten Seiten. Das aufgetragene Zeichen steht in richtiger Lage
zu den Seiten des Stempelkörpers.
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Hauptzweck der Erfindung ist, ein verhältnismäßig einfaches, schnell
durchzuführendes und genaues Verfahren zum Ausrichten derartiger Matern zu schaffen,
indem der Präge-. steinpel, solange er sich noch in der Zeichenhöhlung befin(let,
a15 Maßstab benutzt wird. Nach der Erfindung werden der Prägestempel -Lind die Mater
aus dem Preßkörper als zusaimnenhängen.der Körper herausgezogen, was leicht zu erreichen
ist, .da das die 1Matern-Wailung umgebende Metall den Prägestempel mit erheblicher
Zugkraft festzuhalten sucht.
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In der ersten Stufe des Ausrichteverfahrens nach der Erfindung werden
zwei nebeneinanderliegende Seiten des Prägestempels, die rechtwinklig zueinander
stehen, zur Festlegung der Stellung der Mater gegenüber den Schneidvorrichtungen
o. dgl. benutzt, die das überflüssige Metall von zwei gegenüberliegenden Seiten
der Mater entfernen. Diese beiden Seiten der 'Mater können auf diese `eise genau
parallel oder flächengleich zu den entsprechenden Seiten des Prägestempels hergestellt
werden. Die Zeichenhöhlung der Mater wird dann die gleiche Lage zu diesen beiden
Seiten ,des Maternkörpers einnehmen, wie die Zeichenform des Stempels zu den entsprechenden
Seiten des Stempelkörpers.
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Ist das ülwrflüssige 'Metall entfernt und sind zwei Seiten des llaternkörpers
ausgeglichen, so kann auch von den übrigen zwei Seiten das überflüssige Metall in
ähnlicher Weise entfernt werden. Auf diesem Wege wird eine Zeichenhöhlung erhalten,
die zu den vier Seiten des lMaternkörpers richtigsteht, so daß dann nur noch erforderlich
ist, die Stirnfläche des Maternkörpers auszurichten, damit diese im rechten Winkel
zu den Seitenwandungen des Maternkörpers liegt und eine genaue Tiefe des Eindruckes
hergestellt werden kann, was Voraussetzung dafür ist, daß die Abdrücke von den Matern
Typen von genauer Höhe ergeben.
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Der Prägestempel wird nochmals als 1Meßglied benutzt, wenn eine Schneidvorrichtung
o. dgl. zur Anwendung kommt, um überflüssiges Metall von der rückwärtigen Seite
des Maternkörpers zti entfernen. Auf diese Weise wird die rückwärtige Fläche des
Materakörpers parallel zum Ende des Prägestempels und mit der Oberfläche der in
den Prägestempel eingebrachten Zeichenform gestellt. Die rückwärtige Fläche des
Matern-Körpers wird dadurch parallel mit der Oberfläche des Zeichens, welches in
den Maternkö rper eingedrückt ist, und kann nun alsRichtglied für die Entfernung
des üherflüssigeii Metalls von der Stirnfläche des 1Maternkörpers benutzt werden.
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Zu dem Zweck wird .der Maternkörper jetzt vom Prägestempel .abgehoben
und die rückwärtige Fläche des Maternkörpers als Richtglie4 zur Entfernung des überflüssigen
Metalls an der Stirnfläche des Maternkörpers genutzt. Dies geschieht ebenfalls durch
eine Schneidvc rrichtung.
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Ist die Vorderfläche des Materakörpers parallel zur rückwärtigen Fläche
hergestellt, so kann noch weiter überflüssiges Metall beseitigt werden, bis die
genaue Tiefe des Eindruckes hergestellt ist, da die Tiefe des ursprünglichen Eindruckes
gewöhnlich größer ist, als sie bei der fertigen Mater sein soll.
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Ist die Stirnfläche des Maternkörpers parallel und ausgerichtet mit
dem Grund des Eindruckes, so kann auch von der Rückseite des llaternl;örpers noch
Metall abgenommen werden, bis die Stärke des llaternl:ör l:ers genau das vorgeschriebene
Maß erreicht hat.
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Die Erfindung soll nicht auf eine besondere Einrichtung zur Entfernung
des überflüssigen oder verdrängten Metalls beschränkt werden. Es hat sich jedoch
herausgestellt, daß es für die Entfernung des Metalls von zwei Seiten des Maternki@rpers
vorteilhaft ist, wenn der Preßstempel mit der 'Mater senkrecht aufgestellt wird,
wobei .der Maternkörper über dein Prägestempel steht und seine rückwärtige Fläche
ganz offen liegt.
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Zwei Seiten des Preßsternpels werden zweclcinäßig gegen einen rechtwinklig
ausgeschnittenen Anschlag o. dgl. gelegt und durch eine Klemmvorrichtung in dieser
Lage festgestellt. Zur Verhinderung von Verschiebungen durch die Schneidvorrichtung.en
kann eilte vermehrte Standfestigkeit durch eine Druck- oder Klemmvorrichtung, welche
sich gegen die Mitte der obersten Fläche des Maternkörpers legt, herbeigeführt werden.
Die Schneidwerkzeuge werden dann in dem Sinne Bewegt, daß das verdrängte Metall
gleichzeitig von zwei gegenüberliegenden Seiten des Maternkörpers entfernt wird.
Das unterste oder ebene Ende des Prägestempels ruht auf einem Körper, der sich in
ausgerichteter Lage zu den auf die Flächen wirkenden Schneidvorrichtunzen befindet.
Mit diesen Schneidvorrichtungen können noch zwei andere Schneidvorrichtungen zusammenwirken,
welche (las literflüssige :'Metall in Form von
Streifen längs zwei
Kanten der rückwärtigen Fläche des Maternkörpers entfernen.
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Ist das Metall auf diese Weise entfernt, so wird derPreßstempel um
9o° gedreht und dann wieder gegen seinen Anschlag festgelegt. Die Schneidwerkzeu:ge
werden wieder in Tätigkeit gesetzt, um das Metall von den übrigen Seiten des Maternkörpers
zu entfernen. Die auf die Rückseite de., Maternkörpers wirkenden Schneidwerkzeuge
beseitigen gleichzeitig das Metall in Streifen längs der beiden anderen Kanten.
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Hiernach kann der Maternkörper vom Prägestempel abgehoben werden.
Da vom Maternkörper bereits ein Teil der rückwärtigen Fläche bearbeitet und parallel
zum Grund cler Maternhöhlung gemacht ist, kann der Maternkörper auf eine ebene Fläche
gesetzt werden, welche sich gegen die Teile der rückwärtigen Fläche des Maternkörpers
legt, von denen das überflüssige Metall abgenommen ist: E;. kann dann eine Schneidvorrichtung
über die Stirnfläche des Maternkörpers geführt «erden, welche das überflüssige Metall
auch von der Stirnfläche beseitigt.
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Ist eine bestimmte -Menge -Metall von .der Stirnfläche des Maternkörpers
entfernt worden, so wird die Maternhöhlung in bekannter Weise zur Festlegung der
Tiefe des Eindruckes geeicht. Die Schnei.dvorrichtung kann hierzu nochmals verwendet
werden, wenn weiteres Metall von der Stirnseite zur Erzielung einer genauen Tiefe
des Eindruckes abgenommen werden muß.
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Ist die Abnahme des Metalls beendet, so kann der Maternkörper auf
seine Dicke :geeicht ---erden. Der hierbei über die Rückseite des 1laternkörpers
geführte Schneider wird zuerst (las in der Mitte stehen.gebliebene Metall beseitigen,
welches bei .den Bearbeitungsprozessen längs der Kanten der rückwärtigen Fläche
noch nicht weggenommen war. Der llaternkörper ist dann in allen Abmessungen geeicht,
und zwar unter Zuhilfenahme des Prägestempels, der als Richtglied gedient hat.