DE171749C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bekannten Lettern-Gieß- und Setzmaschinen kommt in der Regel zum Gießen der Ausschlußstücke eine Matrize mit voller, ebener Fläche ohne Schriftbild zur. Anwendung. Demzufolge können die Ausschlußstücke nur um die Prägetiefe des Schriftbildes niedriger sein als die Lettern selbst. Die Praxis hat nun gezeigt, daß Ausschlußstücke beim Drucken vom Satz nach und

ίο nach aufsteigen und oft schon nach einer geringen Anzahl von Abdrücken »spießen«, d. h. sich auf dem Papier mit abdrucken.

Dieser Ubelstand wird durch vorliegende Erfindung beseitigt, welche namentlich bei denjenigen Lettern-Gieß- und Setzmaschinen zur Anwendung kommen kann, bei denen die Matrizen in einem Rahmen angeordnet sind. Durch die Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Die Gießform setzt sich in bekannter Weise wie folgt zusammen:

Ein Gehäuse 7 (Fig. 1 bis 3) trägt den Verschlußschieber 4, der die eine Seite der Gießform bildet und durch die Platte 6 eingestellt wird. Die übrige Begrenzung der Gießform bilden die Bodenstücke 5 und der Kernschieber 2. Das Gießmetall dringt von unten durch die Öffnung 10 im Gehäuse 7 in die Gießform ein. Den oberen Abschluß der Form bildet eine Matrize entweder mit Schriftbild für Lettern oder mit dem diese Erfindung betreffenden, in die Form eindringenden Ansatz A für das Gießen von Ausschlußstücken und Gevierten.

Am Kernschieber 2 befindet sich die neue, den Gegenstand dieser Erfindung bildende Einrichtung, nämlich ein Hilfsschieber 3, der durch eine Feder 8 beständig in seiner vordersten Lage gehalten wird und dessen Stirnfläche beim Gießen von Lettern mit der die Gießform begrenzenden Fläche des Kernschiebers 2 eine Ebene bildet (Fig. 1).

Fig. 4 zeigt in i" eine Längsansicht, in i* die Stirnansicht der Matrize 1 mit dem Ansätze A. In dieser Matrize befindet sich noch die bekannte kegelförmige Vertiefung zum genauen Einstellen der Matrize mittels des bekannten Stiftes.

Das Wesentliche der neuen Einrichtung besteht nun darin, daß die zum Gießen von Ausschlußstücken bestimmten Matrizen 1 mit dem Ansatz A versehen sind, dessen räumliche Maße einerseits der Kegelstärke, andererseits der Dicke des jeweiligen Ausschlusses entsprechen.

Beim Gießen des verschieden breiten Ausschlusses (Spatien) vollzieht sich folgender Vorgang:

Sobald der bekannte Matrizenrahmen die Matrize 1 vor die Gießform gebracht hat, wird der Rahmen mit der Matrize in bekannter Weise in der Richtung der Gießform vorwärts bewegt, so daß der Ansatz A in letztere eindringt, doch nur so weit, daß dem Kernschieber 2 noch gestattet ist, die Dicke des Ausschlusses in bekannter Art (mittels eines Keiles, der den Kernschieber im Loche 9 beeinflußt) einzustellen; dabei nötigt der Ansatz A den Hilfsschieber 3 stehen zu bleiben. Ist dies geschehen, so wird die Matrize ι durch einen kegelförmigen Stift, ebenfalls in bekannter Anordnung, herabgedrückt, ,

Claims (2)

1. bis sich der Ansatz A auf den Kernschieber 2 aufsetzt (Fig. 2).

   Nach erfolgtem Gusse wird die Matrize in bekannter Weise entfernt, und der Hilfsschieber 3 kehrt, gezwungen durch die Feder 8, in seine Anfangslage zurück.

   Pate NT-A ν Sprüche:

   i. Vorrichtung an Lettern-Gieß- und Setzmaschinen zum Gießen von Ausschlußstücken, dadurch gekennzeichnet, daß an der Matrize ein Ansatz (A) vorgesehen ist, der in die Gießform, den Abschluß bildend, eindringt und sie um die Länge des eingedrungenen Stückes verkürzt, so daß auch die Länge der in dieser Weise zu gießenden Ausschlußstücke um dieses Stück verkürzt wird.
2. 2. Ausführungsform der Gießform an der Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei variablem Ausschluß ein Kernschieber (2) mit einem Hilfsschieber (3) durch eine Feder (8) derart verbunden ist, daß bei der Einstellung der Gießform für Ausschluß der Hilfsschieber (3) durch den eingedrungenen Ansatz (A) aufgehalten und die jeweilige Dicke des Ausschlußstückes durch den Kernschieber (2) bestimmt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.