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Flatterventilsteuerung für Preßluftwerkzeuge Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf eine Flatterventilsteuerung an Preßluftwerkzeugen, z. B. Bohrhämmern
oder Niethämmern, bei welcher die Umsteuerung des Flatterventils infolge der Entlastung
der einen Kolbenseite stattfindet. Bei derartigen Steuerungen erfolgte die Umsteuerung
des Flatterventils bisher dadurch, daß der Kolben mit seiner vorderen oder hinteren
Kante seine Auspuffbohrungen freigab und hierdurch auf einer Seite des Kolbens eine
Druckentlastung und als deren Folge eine Umsteuerung des Flatterventils durch den
überdruck auf seiner anderen Seite herbeigeführt wurde. Bei dieser Anordnung der
Entlastungssteuerung war aber die Kolbenlänge und hauptsächlich auch der Kolbenhub
an die Auspuffbohrungen bzw. an deren Abstand von der einen nach der anderen Seite
notwendig gebunden. Die Steuerung, welche den Gegenstand vorliegender Erfindung
bildet, ist bestimmt, diese Abhängigkeit des Kolbens von der Anordnung der Auspuffbohrungen
zu beseitigen, so daß die Möglichkeit vorhanden ist, bei Flatterventilsteuerungen
Kolbenlängen von beliebiger Größe anzuwenden.
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Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zwecke von jeder Kolbenseite, d.
h. in jeder der beiden Hubrichtungen, ein Auspuff- und ein Entlüftungskanal angeordnet,
welche beide von einem besonderen, gemeinsamen Schieberorgan gesteuert sind, das
mit dein Hauptschieber bewegt wird. Die Zeichnung veranschaulicht die Steuerung
gemäß der Erfindung in zwei Anwendungsbeispielen an einem Preßluftwerkzeug in schematischer
Darstellung.
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Abb. i zeigt eine Ausführung der Steuerung im Längsschnitt mit dem
Kolben nach Beginn des Schlaghubes und mit derjenigen Anordnung der beiden Kanalsysteme,
wo in der durch den Pfeil bezeichneten Bewegungsrichtung des Kolbens im Zylinder
zuerst der Auspuffkanal von der entlasteten und dann derjenige von der Druckseite
des Kolbens her mündet.
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Abb. 2 ist ein Längsschnitt der Steuerung bei einer anderen Anordnung
der Auspuff-und Entlüftungskanäle, wo in der durch den Pfeil bezeichneten Bewegungsrichtung
des Kolbens im Zylinder zunächst der Auspuffkanal von der Druckseite und dann derjenige
von der entlasteten Seite des Kolbens mündet. Der Kolben befindet sich am Anfang
des Rückhubes.
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Vom Eintrittsraum i gehen Kanäle 2 und 3 nach den beiden Enden des
Zylinderraumes, in welchem der Kolben -. sich bewegt. In der Bohrung 5 ist der Hauptschieber
6 zwischen seinen Sitzen 7 und 8 verschiebbar angeordnet. An beiden Enden dieses
Schiebers sind Längskanäle 9 und Querkanäle io vorgesehen. Der Hauptschieber 6 öffnet
und schließt an seinen Sitzen 7, 8 nur die Einströnikanäle 2, 3 zum Zylinder. Auf
dem mittleren Teil des Hauptschiebers 6 ist ein
weiterer Schieber
i i beweglich angebracht, der mit dem Hauptschieber bzw. von diesem aus umgesteuert
wird. Der Schieber i i steuert auf jeder Kolbenseite den Auspuff und die Entlüftung
und ist an den Stirnseiten mit Aussparungen 12 und mit einer Ringnut 13 in der Mitte
versehen. Die Bohrung 5, in welcher beide Schieber 6 und ii beweglich sind, mündet
nach dem Auspuff 14. In den Schieberraum 5 münden zwei Bohrungen 15, 2o, deren jede
ein Kanalsystem von einer Zylinderseite her aufnimmt. In die Bohrung 15 mündet ein
Entlüftungskanal 16 und ein Auspuftkanal 17 aus dem Raum 21 oberhalb des Kolbens
4, während die entsprechende Bohrung 2o einen Enlüftungskanal18 und einen Auspuffkanal
i9 vereinigt, die beide aus dem Raum 22 unterhalb des Kolbens 4 kommen.
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Bei der Stellung nach Abb. i beginnt der Kolben 4 seinen Schlaghub
nach links im Sinne des Pfeiles, die Preßluft zu seiner Bewegung tritt durch z,
2, 3 in den Raum 21 hinter bzw. über dem Kolben. Der Schieber 6 schließt den Kanal
3 links an seinem Sitz 7, der Schieber ii hält den Auspuffkanal 13 und den Entlüftungskanal
18, welche bei 20 in seine Ringnut 13 münden, geöffnet. Die Kanäle 16, 17 sind durch
den Schieber ii verschlossen. Die Entlüftung des Raumes 22 vor dem Kolben erfolgt
in Abb. i durch 18, 20, 13, 14. Bei der Weiterbewegung öffnet der Kolben 4 mit seiner
rückwärtigen oberen Kante die Bohrung i9 und läßt .die Preßluft aus 21 bei i9 über
2o, 13, 14 ausströmen. Infolge dieses Druckabfalles in den Räumen i, 2, 3, 21 kommt
die Preßluft von 1, 2 her links zur Einwirkung auf den Hauptschieber 6 und bewegt
diesen von seinem Sitz 7 links weg bis zum Abschließen auf seinem Sitz 8 rechts.
Gleichzeitig 'drückt die Preßluft links durch die Kanäle 9, io auf die Fläche in
der Aussparung 12 links am inneren Schieber i i und verschiebt diesen aus der Stellung
von Abb. i in seine rechtsseitige, in Abb. 2 wiedergegebene, wo die Mündung 2o verschlossen,
die Mündung 15 dagegen geöffnet und durch die Ringnut 13 mit der Auspufföffnung
14 in Verbindung ist. In Abb. 2 entspricht die Schieberstellung von 6, 11 ganz derjenigen
von Abb. i, wenn der Kolben 4 am Ende des Schlaghubes steht. Der Rückgang des Kolbens
4 bei Abb. i ergibt wieder dieselben Vorgänge wie der Schlaghub; im Raum 22 unter
dem Kolben ist die durch 1, 2, 3 eintretende Preßluft wirksam, die Kanäle 18, i9
sind vom Schieber i i verschlossen, die Kanäle 16, 17 dagegen geöffnet. Der Auspuffkanal
17 bleibt zunächst vom Kolben verdeckt und wird geöffnet von dessen unterer Kante,
nachdem der Kolben den größeren Teil des Rückhubes zurückgelegt hat. Dann erfolgt
Auspuff aus dem Raum 22 durch 17, 15, 13, 14, Entlastung des Schiebers 6 links,
Umsteuerung des Schiebers 6 und des Schiebers i i von rechts nach links, wiederum
durch die aus 1, 2 bei 9, io in den Schieberraum 5 eindringende Arbeitsluft.
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Bei der Anordnung der Kanäle nach Abb. 2 sind zu Beginn des durch
den Pfeil angegebenen Kolbenrückhubes beide Kanäle 16, 17 zunächst nach dem Raum
21 offen und dienen zur Entlüftung, bis der Kolben 4 mit seiner Kante links die
Bohrung 17 überfahren hat. In diesem Augenblick beginnt der Auspuff aus dem Raum
22 durch Bohrung 17, Kanal 15, Ringnut 13 und Kanal 14. Dabei erfolgt Entlastung
des Schiebers 6 links bei 7, Umsteuern der Schieber 6 und i i nach links. Die Entlüftungskanäle
16 bzw. 18 bleiben jeweils annähernd während des ganzen Kolbenhubes geöffnet wie
bei der Anordnung der Kanalsysteme nach Abb. i.