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Kochofen mit Wärmespeicher und Kochkiste. Die Erfindung betrifft Kochöfen
mit Wärmespeicher und Kochkiste und besteht darin, daß zwischen Kochkiste und Wärmespeicher
ein Wärmeleitungswiderstand eingeschaltet ist, der durch einen Wärmeregler so verstellt
wird, daß die Temperatur der Kochkiste nahezu gleichbleibt oder sich nur innerhalb
enger Grenzen verändert, während die Temperatur des Wärmespeichers sich innerhalb
der Höchst- und TiefstgrenzQ ändert.
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Diese Ausbildung des Kochofens hat den Vorteil, daß der Kochkiste
niemals zu große Wärmemengen zugeführt werden können, so daß ein Überkochen der
Speisen verhindert wird. Auch wenn die Temperatur des Wärmespeichers bis zu der
höchsten vorkommenden Grenze, z. B. 6oo bis 650", gestiegen ist, bleibt die Wärmezufuhr
zu der Kochkiste nur so groß, daß deren Temperatur nicht über etwa 95° steigt. Anderseits
wird der Kochkiste stets genügend Wärme zugeführt, um ein Weiterkochen der Speisen
zu gewährleisten. Wenn also auch der Wärmespeicher seine niedrigste anwendbare Temperatur,
z. B. Zoo bis 25o°, hat, so wird doch eine hinreichende Wärmemenge der Kochkiste
zugeführt, damit deren Temperatur nicht unter die gewünschte Grenze, z. B. 85°,
sinkt. An Stelle einer Kochkiste können auch deren mehrere vorgesehen sein. Man
kann auch noch andere Räume anordnen, die ständig auf einer geringeren Temperatur
(beispielsweise 6o bis 70') als die der Kochkiste erhalten werden. Diese
Räume kann man beispielsweise zum Warmhalten fertiger Speisen benutzen.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform des Gegenstandes
der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Abb. i ist ein senkrechter Schnitt durch einen Kochofen.
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Abb. z ist ein senkrechter Schnitt durch den veränderlichen Wärmeleitungswiderstand
von vorn gesehen.
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Abb.3 ist ein senkrechter Schnitt durch den Wärmeleitungswiderstand
von der Seite gesehen, und -Abb. q. zeigt eine andere Ausführungsform des Wärmeleitungswiderstandes.
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Der in Abb. i dargestellte Kochofen besitzt einen Wärmespeicher i,
eine Kochkiste. 2 und eine Wärmeisolierung 3, die sich teils an den Außenwänden,
teils zwischen. dem Wärmespeicher i und der Kochkiste z befinden. Zwischen letzteren
ist ein veränderlicher Wärmeleitungswiderstand angeordnet, der von einem Wärmeregler
eingestellt wird. Ein von
einer Schraubenfeder 6 umgebener Kolben
q. ist in einer Hülse 5 beweglich; die Bewegung des Kolbens wird nach oben hin vom
unteren Teil des Wärmespeichers i begrenzt.
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Wenn die Feder 6 den Kolben q. gegen den Wärmespeicher i drückt, so-
strömt Wärme vom Wärmespeicher durch den Kolben zu der Hülse 5 und von hier durch
die Matte 8 bis zur Kochkiste 2. Falls die Anlageflächen gut angepaßt und alle Spielräume
zwischen den verschiedenen Teilen klein sind und diese aus Metall mit guter Wärmeleitungsfähigkeit
bestehen, können die Teile q., 5 und 8 leicht in der Weise bemessen werden, daß
der vorerwähnte Mindestwert des Wärmeleitungswiderstandes zwischen Wärmespeicher
und Kochliste erreicht wird.
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Wenn der Kolben q. sich abwärts bewegt, so entsteht ein Luftzwischenraum
zwischen der oberen Fläche des Kolbens und dem Wärmespeicher. Hierdurch wird der
lvVärmeleitungswiderstand vermehrt, und durch genügende Abwärtsbewegung des Kolbens
kann man den vorerwähnten Höchstwert des Wärmeleitungswiderstandes erreichen.
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Der Wärmeregler besteht bei dieser Ausführungsform aus einer zwischen
zwei an der Platte 8 befestigten Stützen 9 und io eingespannten. Blattfeder 7. Die
Stütze iö kann mittels der Stellschraube i i in der Längsrichtung der Feder 7 verschoben
werden. Die Feder 7 @erstreckt sich durch eine Aussparung im unteren Teil des Kolbens
q. und der Hülse 5. Die Platte 8 besteht aus Metall mit großer Wärmeausdehnung (z.
B. Aluminium), die Feder 7 aus Metall mit kleiner Wärmeausdehnung (z. B. Stahl,
Nickelstahl). Die Aluminiumplatte, 8 und die Feder 7 stehen in einer so, guten wärmeleitenden
Verbindung mit der Kochkiste 2, daß alle diese Teile praktisch dieselbe Temperatur
haben. Wenn die Kachkste (und der Wärmeregler) ihre zulässige Höchsttemperatur,
z. B. 95°, hat, stellt man mittels der Stellschraube i i die Feder 7 in der Weise
ein, daß die Feder fast gerade ist. Die Feder 7 liegt dann auf dem Boden der Aussparung
des Kolbens q. an, der hierbei unter Gegenwirkung der Feder 6 in seiner unteren
Lage gehalten wird, so daß ein Luftzwischenraum zwischen dem oberen Ende des Kolbens,
q. und dem Wärmnespeicher entsteht. Die Feder 6 ist schwach im Verhältnis zu der
Feder 7, -so. daß durch die Wirkung der Feder 6 nur eine geringe Durchbiegung der
Feder 7 stattfindet. In dieser Lage hat der Wärmeleitungswiderstand seinen Höchstwert,
und auch bei der höchsten Temperatur das Wärmespeichers strömt nur so viel Wärme
zur Kochkiste, wie zur Aufrechterhaltung einer Temperatur von 95° in der Kochkiste
notwendig ist. Falls die Temperatur der Kochliste unter den zulässigen Mindestwert,
z. B. 85°, sinkt, zieht sich die Platte 8 mehr als die Feder 7 zusammen, die somit
aufwärts ausgebogen wird, wobei auch der Kolben, von der Feder beeinflußt, aufwärts
bewegt wird, so daß der Luftzwischenraum zwischen dem Kolben q. und dem Wärmespeicher
i vermindert wird. Durch die Längenabmessung der Platte 8 und der Feder 7 kann man
erreichen, - daß die Durchbiegung der Feder 7 bei der Änderung der Temperatur von
95° auf 85° so groß wird, daß der Luftzwischenraum gleich Null wird, d. h. daß der
Kolben. q. an dem Wärmespeicher anliegt. In dieser Lage hat der Wärmeleitungswiderstand
seine Mindestgröße, und auch bei der niedrigsten Temperatur gibt der Wärmespeicher
somit eine genügende Menge Wärme an die Kochliste ab, um zu verhindern, daß deren
Temperatur unter 8 5 ° sinkt.
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Da die Texnperaturänderungen des Wärmespeichers sehr langsam vor sich
gelben, ist es klar, daß der Wärmeregler in gewöhnlichen Fällen den Widerstand in
die hier angegebenen Grenzlagen nicht schnell einstellt. Während die Temperatur
des Wärmespeichers z. B. zwischen 25o° und 6oo° langsam steigt, steigt auch die
Temperatur der Kochkiste zwischen 85' und 95', wobei der Wärmeregler
den Luftzwischenraum zwischen dem Kolben q. und dem Wärmespievcher i von Null bis
zum Höchstwert vermehrt, und umgelehrt wird der Luftzwischenraum mit sinkender Temperatur
des Speichers allmählich vermindert.
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Der in Abb.2 und 3 dargestellte Wärmeregler kann, um bei einer gewissen
Temperaturveränderung eine größere mechanische Bewegung zu erhalten, mit einer Übertragung
zwischen -der Feder 7 und dem I£olben q. versehen sein. Man kann auch in bekannter
Weisse statt einer Feder 7 mit kleiner Ausdehnung und einer Platte 8 mit großer
Ausdehnung deren mehrere verwinden. .
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Als Wärmeregler kann man ferner eine andere bekannte Vorrichtung,
z. B. ,ein Bi-Metall oder ein mit einem Gas oder einer- Flüssigkeit gefülltes Ausdehnungsgefäß,
verwenden. Unter dem Ausdruck »Wärmeregler« ist also jede Vorrichtung zu verstehen,
die durch den Einfluß von Temperaturänderungen eine Bewegung oder Formveränderung
erleidet, die zu dem fraglichen Zweck verwendet werden kann. Der Wärmeregler könnte
auch in der Weise angeordnet sein, daß er von der Temperatur des Wärmespeichers
statt von der Temperatur der Kochliste @o. dgl. b@eeinflußt -wird.
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Eine andere Ausführungsform des Wärmeleitungswiderstandes ist in Abb.
q. angedeutet. Hier befindet sich ein Bolzen 12 aus Metall
mit guter
Wärmeleitungsfähigkeit, z. B. Kupf er, an dem einen Ende einer leicht biegsamen,
federnden und wärmeleitenden Platte 13, die beispielsweise aus mehreren dünnen
Kupferlamellen besteht und die mit dem anderen Ende an der Kochkiste befestigt ist.
Von einem (nicht dargestellten) Wärmeregler, z. B. von aben angegebener Art, wird
der Bolzen 1z zur Berührung mit dem Wärmespeicher i gebracht, wenn die Temperatur
der Kochkiste zu sinken bestrebt ist, und vom Wärmespeicher entfernt, wenn die Temperatur
zu steigen bestrebt ist. Die Platte kann auch statt dessen aus Bi-Metall bekannter
Art ausgeführt sein, so daß ein besonderer Wärmeregler vermieden werden kann.