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Thermostat Bekannt sind Thermostate, bei denen die Wärmedehnungen
eines am Boden eines Gehäuses befestigten Fühlrohres durch einen Fühlstab von geringer
Wärmeausdiehnung und ein an diesem befestigtes Brückenstück auf einen elektrischen
Kontakthebel übertragen werden, der am Boden des Gehäuses gelagert ist. Das Lager
des Kontakthebels besteht im allgemeinen aus kurzen, am Boden des Gehäuses befestigten
Lagerstiften (Kegelstiften oder Schneiden) aus Stahl, während das Brückenstück aus
gegossenem Rotmetall, einer Zinklegierung od. dgl. besteht und das Ende des Kontakthebels
umgreift und einen kurzen Druckstift (Einstellschraube) trägt, der von oben auf
den unter Federwirkung stehenden Kontakthebel drückt. Bei einer Umkehrung dieser
Anordnung trägt das Brückenstück nach unten gerichtete Lagerstifte, gegen die der
Kontakthebel durch eine Feder gedrückt wird, und der Fühlstab drückt von unten mittels
eines ,Druckstiftes auf den Kontakthebel. Bei diesen Geräten entstehen fehlerhafte
Regelungen, weil das Gehäuse nebst den Steuerteilen wechselnden Temperaturen ausgesetzt
ist und das Brückenstück bei Erwärmung infolge seiner Werkstoffeigenschaften und
seiner größeren Länge im Verhältnis zu den Längen der Lager- und Druckstifte sich
stärker ausdehnt als die Lager- und Druckstifte und diese Wärmedehnungen mit großer
Übersetzung durch den Kontakthebel auf den Regelkontakt übertragen werden.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Thermostaten mit einem Fühlrohr,
dessen Wärmedehnung durch einen Fühlstab nebst Druckstift auf einen auf Lagerstiften
des Gehäuses gelagerten elektrischen
Kontakthebel- übertragen wird,
wobei ein Brückenstück zwischen den Fühlstab und seinen Druckstift oder zwischen
den Gehäuseboden und die Lagerstifte eingeschaltet ist, und das wesentliche besteht
darin, daß die Lagerstifte längs verschieblich in ihrer Fassung gebettet sind und
mittels ihrer Schulter auf Wärmedehnungsausgleichern von hohem Wärmedehnungsbeiwert
ruhen. Dies hat den Vorteil, daß fehlerhafte Regelungen, die durch wechselnde Temperaturen
des Gehäuses nebst seinen Steuerteilen entstehen, verhütet werden, wenn die Wärmedehnungsausgleicher
derart bemessen sind, daß bei einem Temperaturwechsel des Gehäuses nebst seinen
Steuerteilen der Regelkontakt im Verhältniis zu seinem festen Gegenkontakt die gleiche
Lage, z. B. die Schließlage oder eine bestimmte Öffnungslage, beibehält.
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Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich, wenn die Wärmeausgleicher
der Lagerstifte derart bemessen sind, daß der Kontakthebel bei Temperaturwechsel
des Gehäuses nebst seinen Steuerteilen eine Schwenkbewegung um den Berührungspunkt
des Regelkontaktes mit seinem Gegenkontakt erfährt. Diese Ausführungsform ist anwendbar,
wenn der Gegenkontakt des Regelkontaktes nur unwesentlichen Temperaturwechseln ausgesetzt
ist. Es sind dann nur Wärmeausgleicher an, den Lagerstiften notwendig.
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Eine besonders vorteilhafte Äusführungsform ergibt sich, wenn sowohl
die Lagerstifte als auch der feste Gegenkontakt des Regelkontaktes längs verschieblich
in ihrer Fassung gebettet sind und mittels Schultern) auf Wärmeausgleichern ruhen
und die Wärmeausgleicher derart bemessen sind, daß der Kontakthebel bei Temperaturwechsel
des Gehäuses eine Parallelverschiebung erfährt. Dies hat den Vorteil, daß auch die
durch Wärmeleitung auf den Lagerpunkt des Gegenkontaktes übertragenen Wärmedehnungen
der Gehäuseteile ausgeglichen werden können.
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Die Wärmeausgleicher bestehen zweckmäßig aus Unterlegscheiben aus
Hartgummi oder einem Kunststoff mit -.hohem Wärmedehnungsbeiwert. Hierdurch werden
die Wärmeausgleicher besonders klein.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar
einen Thermostaten im Schnitt. An einer Bodenplatte 2 eines Gehäuses 3 ist ein Rohransatzstück
4- angebracht, in das ein Fiühlrohr 5 aus Messing od. dgl. eingelötet ist, das am
unteren Ende durch einen Boden 6 geschlossen ist. In den Boden 6 ist ein Stab 8
aus Baustoff mit geringem Wärmedehnungsbeiwert eingesetzt. Der Stab 8 trägt oben,
ein Brückenstück io aus Messing, einer Zinklegierung od. dgl., das mittels einer
in dem Brückenstück verschraubbaren, mit einer Skalenscheibe 20 versehene Einstellschraube
i i und ihrer Kegelspitze 12 (Druckstift) auf den Kontakthebel 13 drückt, der auf
Lagerstiften 14 (Kegelstiften oder Schneiden) der Bodenplatte 2 gelagert ist. Der
Kontakthebel 13 trägt einen Regelkontakt 15, der mit einem Gegenkontakt 16 der Bodenplatte
2 zusammenarbeitet. Enne Schraubenfeder 17 drückt den Kontakthebel 13 auf die Lagerstifte
14 und den Gegenkontakt iG. Bei Schließlage des Kontaktes 15, 16 ist die Verbindungslinie
zwischen der Kegelspitze 12 und den Lagerspitzen 14, also der wirksame Antriebshebel
des Kontakthebels 13, senkrecht zur Achse des Fühlstabes 7, 8 gerichtet.
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Gemäß der Erfindung sind die Lagerstifte 14 in Bohrungen 24 der Bodenplatte
2 längs verschiebbar gelagert und ruhen mittels ihrer Bunde 25 auf Wärmeausgleichern
26, die zweckmäßig aus Unterlegscheiben aus Hartgummi oder einem ähnlichen hochwärmedehnungsfähigen
Baustoff bestehen. Die Gegenkontakte 16 sind mit ihren unteren Kolben 27 ebenfalls
in Fassungen 28 der Bodenplatte 2 längs verschiebbar gelagert und ruhen auf Wärmeausgleichscheiben
29 aus Hartgummi od. dgl.
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Die Wärmeausgleicher 26 und 29 sind derart bemessen, daß sie die Wärmedehnungen
des Brückenstückes io nebst Druckstift 12 ausgleichen, derart, daß der Kontakthebel
13 eine Parallelverschiebung erfährt und der Gegenkontakt 16 in gleichem Maße verschoben
wird. Da Hartgummi etwa einen fünfmal so großen Wärmeausdehnungsbeiwert aufweist
wie Messing, genügen hierzu schon verhältnismäßig dünne Scheiben 26 und 29.
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Nach einer anderen Ausführungsform können die Lagerstifte 14 auch
in einem festen Brückenstück gelagert sein und von oben am Kontakthebel 13 angreifen,
während der Druckstift 12 unmittelbar am Stab 8 befestigt ist und dann, ebenso wie
die Feder 17, von unten gegen den Kontakthebel 13 drückt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann für den Fall, daß der Gegenkontakt
16 nur unwesentlichen Wärmeänderungen unterliegt, dieser Kontakt auch festgelagert
sein, und die Wärmeausgleichscheiben 26 werden dann derart bemessen, daß bei Temperaturänderungen
des Gehäuses nebst Steuerteilen der Kontakthebel 13 eine Schwenkbewegung um den
Berührungspunkt zwischen Kontakten 15 und 16 erfährt.
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DieZuverlässigkeit und Regelgenauigkeit werden durch die neue Wärmeausgleichvorrichtung
wesentlich verbessert.