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Giesstopf für Matrizensetz- und Zeilengiessmaschinen
Bei den bekannten Matrizensetz- und Zeilengiessmaschinen ist der Giesstopf in einen Mantel eingebettet und an diesem an drei Punkten fest gelagert, von denen sich die zwei vorderen Punkte in Form angegossener, seitlich herausragender Auflagestützen, den sogenannten Ohren, unmittelbar hinter dem Giessmund, der Austrittsöffnung des Giesstopfhalses, befinden. Obzwar der Giesstopf so weit wie möglich gegen Wärmeveiluste isoliert ist, wurde immer wieder festgestellt, dass der Giessmund über seine Breite hinweg erhebliche Temperaturdifferenzen zeigt, wobei die Temperatur von der Mitte zu den Seiten hin stark abfällt.
Verursacht wird dieser Temperaturabfall, wie gefunden wurde, in erster Linie durch die beiden Ohren ; sie führen eine direkte Wärmeableitung auf den äusseren Mantel herbei und lassen keine allseitige Wärmeisolierung des Giesstopfhalses zu.
Da nun ein gutes Zeilenprodukt zur Voraussetzung hat, dass der Giessmund über seine ganze Länge möglichst wenig Temperaturdifferenzen aufweist, hat man Giessmund-Heizelemente so ausgelegt, dass sie nach den Seiten hin zunehmende Wärmeabgabe gewährleisten. Trotz dieser Massnahmen ist es aber wegen der von Fall zu Fall verschiedenen Temperaturverhältnisse praktisch nicht möglich, eine über die oft wechselnde Zeilenlänge gleichbleibende Temperatur sicherzustellen, so dass man sich mit Zeilen zufrieden geben muss, bei denen z. B. der Zeilenfuss in der Mitte nicht voll ausgegossen ist, ein Anzeichen dafür, dass bei diesen Zeilen nach der Mitte hin die Giessmundtemperatur zu hoch war.
Eine Herabsetzung der Temperatur in der Giessmundmitte führt aber wieder zwangsläufig dazu, dass die Temperaturen an den Enden zu niedrig sind, um noch ein gutes Schriftbild zu gewährleisten.
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- eineMassnahme, die immer als sehr lästig empfunden wird-nicht gelingt, befriedigende Ergebnisse zu erzielen.
Gemäss der Erfindung werden diese Nachteile an einem Giesstopf für Matrizensetz- und Zeilengiess- maschinen, dessen Mantel gegenüber dem Kessel gegen Wärmeverlust isoliert ist, wobei der Giesshals mit dem Giessmund aus dem Mantel ragt dadurch vermieden, dass zur Erzielung einer gleichmässigen Wärmetönung des Giessmundes der Giesshals an seinem ganzen Umfang gegen Wärmeverluste isoliert ist und dass der Kessel im Mantel in an sich bekannter Weise durch eine Dreipunktaufhängung gelagert ist.
Die Gleichmässigkeit der Wärmetönung lässt sich erfindungsgemäss noch weiter dadurch verbessern, dass der eine Teil der Dreipunktaufhängung im Bereich des Giesshalses zwischen diesem und dem Kessel vorgesehen ist. Zweckmässigerweise ist zwischen dem im Bereich des Giesshalses angeordneten Teil der Dreipunktaufhängung und dem Giesshals eine Wärmeisolierung, z. B. eine Scheibe aus Glimmer, vorgesehen.
Die Erhaltung einer gleichmässigen Wärmetönung über die gesamte Länge des Giessmundes wird auch dann praktisch unmöglich, wenn sich der Giessmund nicht mit seiner ganzen Fläche an die Giessform fest anlegt. Bei einer solchen ungleichmässigen Anlage gegen die kältere Giessform tritt nämlich ebenfalls zwangsläufig eine einseitige Abkühlung des Giessmundes ein, mit der oben geschilderten Folge, dass das Zeilenprodukt entsprechende Mängel, insbesondere im Schriftbild, aufweist.
Es ist nun zwar möglich, durch Justieren von Hand den Giessmund auf die Giessform auszurichten.
Doch ist dies nicht nur schwierig und zeitraubend, sondern bietet auch nicht die Gewähr dafür, dass die vorgenommene Justierung über längere Zeit erhalten bleibt, weil die betreffenden Teile einer dauernd
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wechselnden Wärmeeinwirkung ausgesetzt sind und daher ständig entsprechende Formveränderungen erleiden.
Nach der Erfindung lassen sich auch diese Mängel dadurch beheben, dass der im Bereich des Giesshalses angeordnete Teil der Dreipunktaufhängung als Biegestab ausgebildet ist, dessen beide Enden am Mantel gelagert sind. Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäss zwischen dem Stab und dem Kessel ein elastisches Stück angeordnet. Auf diese Weise wird stets ein sattes und festes Anliegen des Giessmundstückes an die Giessform selbsttätig gewährleistet.
Eine weitere Vervollkommnung der Einstellbarkeit von Giessmund zur Giessform wird erhalten, wenn der Kessel im Mantel in an sich bekannter Weise parallel zur Längsrichtung des Giessschlitzes einstellbar ist. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Kessel an seiner dem Giessmund entgegengesetzten Seite mit einem an sich bekannten Auflageohr versehen ist, in dem eine sich auf den Mantel abstützende Justierschraube angeordnet ist. Ein Drehen dieser Justierschraube bewirkt ein Schwenken des Kessels um seine vordere giessmundseitige Lagerung.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen in der Zeichnung sowie der nachstehenden Beschreibung zu entnehmen. Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch einen Giesstopf mit zurückversetzter Lagerung, Fig. 2 die zugehörige Ansicht des Giesstopfes von oben, Fig. 3 den Schnitt x-y der Fig. 2 durch den Giesshals, Fig. 4 den Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 2, Fig. 5 einen vertikalen Längsschnitt eines andern Giesstopfes mit elastisch gelagertem Kessel nach der Linie E-F der Fig. 6, Fig. 6 die zugehörige Ansicht von oben und Fig. 7 den Schnitt nach der Linie G-H der Fig. 5.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1-4 ist der Giesstopf, der aus dem Kessel 1 und dem Giesshals 2 besteht, in dem Mantel 3 durch eine Dreipunktaufhängung gelagert, u. zw. giessmundseitig über einen Stab 4. Der Mantel 3 ist deshalb giessmundseitig mit Augen 5 und 6 zur Lagerung des Stabes 4 versehen, mit dem der Giesshals 2 verbunden ist. Zu diesem Zweck sind am Hals Rippen 7 und T angegossen, auf denen mit Hilfe der Schrauben 8-11 ein Lagerbock 12 befestigt ist.
Die Rippen 7 und 71, die am Giesstopf die Verbindungsstelle von Giesstopf und Mantel 3 bilden, sind vom Giessmund 13 so weit zurückgesetzt, dass das vordere Ende 14 dieser Verbindungsstelle (Fig. l) auch während der Giesspause, wo das Giessmetall 15 im Giesshals 2 vom Mundstück 13 eine Strecke weit zum Topf hin zurücktritt, noch ausserhalb des Bereiches 16 bleibt, in welchem sich während der Giesspause kein Giessmetall befindet.
Fig. l lässt erkennen, dass das vordere Ende 14 der Rippen 7, 71 hinter dem während der Giesspause niedrigsten Stand 17 des Giessmetalls 15 bleibt. Zwischen dem Lagerbock 12 und den Rippen 7 bzw. 71 sind isolierende Schichten 18 aus Glimmer od. dgl. vorgesehen.
Die dritte Lagerung des Giesstopfes erfolgt über ein Auflageohr 19, das mit einer Gewindebohrung 20 versehen ist, in der eine Justierschraube 21 sitzt. Das Auflageohr 19 greift in eine Aussparung 22 des Mantels 3 ein, der in diesem Bereich verdickt ist. Auf den Boden dieser Aussparung stützt sich entweder das Auflageohr 19 selbst ab oder die Justierschraube 21, wenn sie aus der Nase herausgedreht ist. Mittels der Justierschraube kann insbesondere die Anlage des Giessmundstückes 13 bezüglich der Giessform eingestellt werden.
Am Giesshals 2 sind zwischen dem Mundstück 13 und der Verbindungsstelle 14 Heizelemente 23, 24 angebracht. Weiterhin ist der Giesshals dort am vollen Umfang, wie es Fig. 3 deutlich zeigt, mit Isolationsmaterial 25 gegen Wärmeverlust versehen.
Der Mantel hat hinten die beiden Ohren 26,27 sowie unten ein Ansatzstück 28. Die Ohren und das Ansatzstück weisen Bohrungen 29, 29'bzw. 30 auf, an denen mittels nicht veranschaulichter Bolzen die Vorrichtung zum Andrücken des Giesstopfes an die ebenfalls nicht veranschaulichte Giessform abgreift, Der Mantel besitzt ausserdem vorne eine grössere Aussparung 31, durch welche der Giesshals 2 des Giesstopfes nach aussen hin durchtritt.
Der Hohlraum 32 des Giesstopfes nimmt das Giessmetall auf, in ihn ragt ferner von unten her ein Hohlzylinder 33, in welchen der nicht veranschaulichte Kolben der Giesspumpe geführt ist. An den Innenraum 34 des Zylinders 33 schliesst sich unten der Druckraum 35 an, der sich in den Kanal 36 des Giesshalses 2 fortsetzt.
Die Welle 4 ist, wie Fig. 2 erkennen lässt, an den Lagerstellen rund, hat aber sonst das in Fig. 4 ver- anschaulichte Profil eines hochgestellten Rechteckes 41. Demzufolge ist die Welle in senkrechter Richtung verhältnismässig sehr steif, in einer Bewegungsrichtung zum Giessmund und damit zur Giessform hin ist sie jedoch entsprechend federnd. Das Lager 6 ist so ausgebildet, dass es ein Verschieben des Stabes 4 ge- genüber dem Mantel ermöglicht. Hiefür sind zwei Kontermuttern 38,39 vorgesehen, die eine Bewegung der Welle 4 in Richtung ihrer eigenen Achse gestatten und hiedurch ein seitliches Verschieben des Giessmundstückes 13 zur Giessform, d. h. in Längsrichtung des Giessschlitzes 13'ermöglichen.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 5-7 ist der Kessel 1 auf einer starren Welle 40 gelagert, die ihrerseits in den Lagern 41 und 42 des Mantels 3 ruht. Teile, die mit den Teilen der Fig. 1-4 übereinstimmen, haben in diesen Figuren dieselben Bezugsziffern und werden im folgenden nicht noch eumial beschrieben. Die Welle 40 ist am Lager 41 mittels der beiden Stellringe 43 und 44 gegen seitliche Verschiebung festgelegt ; die Welle trägt ferner in ihrer Mitte ein Gewinde 45 (Fig. 7) und über eine Konterhülse 46 ruht die Welle 40 in dem Lager 42. Die KonterhUlse 46 umfasst einen Teil des Gewindes 45, das seinerseits das z.
B. aus elastisch nachgiebigem Werkstoff bestehende Zylinderstück 47 trägt, das der hohlzylindrischen Führungsfläche 47'des Kessels 1 angepasst ist, so dass sich Kessel und Welle relativ zueinander und um gewisse Winkel bewegen können. Das Zylinderstück 47 wird oben von einem mittels der Schrauben 48 - 51 befestigten Deckel 52 gehalten, der seinerseits lösbar fest mit dem betreffenden Ansatz des Kessels verbunden ist. Mittels des Gewindes 45 der Welle 40 wird die seitliche Stellung des Kessels nebst Giesshals und Mundstück festgelegt, u. zw. über den Vierkant 53. Das Giessmundstück lässt sich sonach sehr einfach und bequem seitlich, d. h. in Längsrichtung seines Schlitzes, an die Giessform anpassen ; hiebei werden auf die andern Teile keine unerwünschten Verspannungskräfte übertragen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Giesstopf für Matrizensetz- und Zeilengiessmaschinen, dessen Mantel gegenüber dem Kessel gegen Wärmeverluste isoliert ist, wobei der Giesshals mit dem Giessmund aus dem Mantel ragt, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung einer gleichmässigen Wärmetönung des Giessmundes (13) der Giesshals (2) an seinem ganzen Umfang gegen Wärmeverluste isoliert ist und dass der Kessel (1) im Mantel (3) in an sich bekannter Weise durch eine Dreipunktaufhängung gelagert ist.