DE1583726C - Band Stranggießkokille - Google Patents
Band StranggießkokilleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Band-Stranggießkokille mit Kühlung der Breitseiten und Heizung der Schmalseiten
des Bandes.
In der deutschen Patentanmeldung ρ 42923 D Vl a/3 lc, ausgelegt am 30. November 1950, wird
eine Band-Stranggießkokille beschrieben, bei der die die Breitseiten des Bandes formenden Längswände
wassergekühlt sind. Es wird weiter angegeben, daß die die Schmalseiten des Bandes bildenden Leisten
gekühlt werden.
Diese bekannte Kokille arbeitet mit einem Absenkbehälter zusammen, und es wird ausgeführt, daß
sich der Grad der Kühlung durch Verändern der Höhe des Kühlwasserstandes im Absenkbehälter
überwachen läßt. Ebenso ist es möglich, die Längswände je nach ihrem Wärme führenden Querschnitt
auch tiefer als die Leisten in das im Absenkbehälter stehende Kühlwasser einzutauchen.
Der Sinn der auf diese Weise erreichten Kühlung der Breitseiten und Heizung der Schmalseiten des
Bandes liegt darin, den Verlauf der sich durch das Band erstreckenden Isothermen und damit das Gefüge
des gegossenen Bandes zu beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen noch größeren Einfluß auf die Isothermen bzw. die
Erstarrungsvorgänge in dem noch schmelzflüssigen Band zu gewinnen, so daß unter allen Bedingungen,
das heißt bei Bändern aus den unterschiedlichsten Legierungen und mit einem großen Verhältnis zwischen
Breitseite und Schmalseite, eine gleichmäßige Erstarrung und damit eine homogene Gefügeausbildung
erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einer Band-Stranggießkokille mit bekannter Kühlung
der Breitseiten und bekannter Heizung der Schmalseiten des Bandes mit den Schmalseiten des
Bandes in wärmeleitender Verbindung stehende und in Gießrichtung verschiebbare Heizkörper vor.
Beim Stranggießen eines Bandes tritt an dessen Schmalseiten ein starker Wärmeabfluß auf. Die an
den Schmalseiten des Bandes vorgesehene Heizung wirkt diesem Wärmeabfluß entgegen. Durch die erfindungsgemäße
Verschiebbarkeit der Heizkörper kann man dem Wärmeabfluß exakt an derjenigen in Gießrichtung liegenden Stelle der Kokille entgegenwirken,
an der sich sonst an den Rändern des Bandes nach der Erstarrung ein heterogenes Gefüge
zeigen würde, das zu Rissen und Löchern führt. Es entstehen Bänder mit guten metallurgischen Eigenschaften,
deren Erstarrungslinien nicht parabelförmig, sondern rechtwinklig zur Gießrichtung verlaufen.
Insbesondere lassen sich auch Bänder herstellen, deren Querschnitt ein Seitenverhältnis von bis zu
70:1 aufweist.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform sieht die Erfindung vor, daß die verschiebbaren Heizkörper in
den formgebenden Seitenteil der Kokille eingesetzt sind.
In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Heizkörper außen am formgebenden Seitenteil
der Kokille anliegen.
Für die erste Ausführungsform, bei der die Heizkörper in den formgebenden Seitenteil der Kokille
eingesetzt sind, ist weiter vorgesehen, daß diese Heizkörper im Querschnitt T-Form haben und mit
ihrem Steg zwischen obere und untere, die Breitseiten der Kokille bildende Platten eingeschoben sind. Bei
dieser Ausführungsform ist weiter vorgesehen, daß die Heizkörper Bohrungen zur Aufnahme eines elektrischen
Heizelementes aufweisen. Diese Heizelemente können in den Bohrungen verschoben werden,
so daß sich damit die aufzuheizende Randzone des Bandes einstellen läßt.
Bei derjenigen Ausführungsform, bei der die Heizkörper außen am formgebenden Seitenteil der
Kokille anliegen, ist weiter vorgesehen, daß diese Heizkörper Kanäle zum Durchlauf eines Heizmittels
aufweisen.
Die Erfindung wird nun weiter am Beispiel der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsformen beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Aufsicht auf ein Band mit Darstellung der gemäß dem Stand der Technik
und der gemäß der Erfindung erreichten Erstärrungslinien,
F i g. 2 eine Aufsicht auf eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 3 ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-B in Fig. 2,
F i g. 4 ein Schnitt durch den Randbereich einer Kokille und die erfindungsgemäß T-förmige Ausführungsform
eines Heizkörpers,
F i g. 5 eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 6 ein Schnitt entlang der Schnittlinie A-B in
Fig. 5.
F i g. 1 zeigt schematisch eine Aufsicht auf ein Band, in das die Erstarrungslinien eingezeichnet
sind. Der Pfeil zeigt die Gießrichtung an. Die gezeigten Erstarrungslinien finden sich deutlich auf
der Ober- und der Unterseite des gegossenen Bandes. Die links dargestellten Erstarrungslinien treten beim
Gießen eines Bandes auf einer Vorrichtung gemäß dem Stand der Technik auf. Sie sind parabelförmig.
Untersuchungen haben gezeigt, daß das Band vor und hinter jeder parabelartigen Linie ein heterogenes
Gefüge aufweist. Als besonders nachteilig wirkt sich aus, daß die Linien an den Bandrändern einen
wesentlich kleineren Abstand h als in der Bandmitte aufweisen, wo dieser Abstand H ist. Dieses Gefüge
ist für eine Weiterverarbeitung, insbesondere durch Kaltverformung, ungünstig. Es kommt vor, daß beim
Kaltwalzen stranggegossener Bänder mit solchen parabelartigen Erstarrungslinien in den Bandrändern
Risse und Löcher entstehen. Bei einer erfindungsgemäßen Beheizung der Bandränder an einstellbaren
Stellen verlaufen die Erstarrungsvorgänge in der Schmelze gleichmäßiger, und es bildet sich ein homogenes
Gefüge aus. Die Erstarrungslinien sind nicht mehr parabelförmig, sondern verlaufen im wesentlichen
gerade rechtwinkig zur Gießrichtung des Bandes. Im Vergleich zu den Parabeln sind sie auch
wesentlich kürzer. Solche Erstarrungslinien werden rechts in Fig. 1 gezeigt.
Die in F i g. 2 und F i g. 3 gezeigte Ausführungsform einer Band-Stranggießkokille enthält ein kastenförmiges
Oberteil 1 und ein kastenförmiges Unterteil 2, die an den strichpunktierten Linien 3
zum Beispiel durch Schrauben zusammengehalten sind. Das kastenförmige Oberteil 1 und das kastenförmige
Unterteil 2 werden von einem Kühlmittel durchströmt. Zwischen Oberteil 1 und Unterteil 2
ist die'eigentliche zweiteilig ausgebildete Kokille 4 aus Graphit eingeklemmt. Die Kokille 4 umschließt
einen Hohlraum, dessen Querschnitt dem Querschnitt des zu gießenden Bandes 5 entspricht. Die
Kokille 4 wird mit ihrem in F i g. 2 oben dargestellten, aus der Kühlvorrichtung 1, 2 herausragenden
Ende gegen die Wand des die Metallschmelze enthaltenden, nicht dargestellten Ofens gedrückt. Beim
Stranggießen fließt dann das flüssige Metall in den Hohlraum der Kokille 4, in der es unter der Einwirkung
der Kühlvorrichtung 1, 2 allmählich zu dem Band 5 erstarrt, das dann in Richtung des Pfeiles 6
kontinuierlich oder intermittierend weiterbewegt wird.
Der Hohlraum 8 des Oberteiles 1 der Kühlvorrichtung wird von einem Kühlmittel durchströmt, das
durch die öffnung 9 zugeführt und durch die öffnung 9' abgeführt wird. In gleicher Weise ist auch
die Kühlmittelzu- und -abfuhr des Unterteils 2 eingerichtet. Die Menge des die Hohlräume 8 durchströmenden
Kühlmittels kann durch bekannte, nicht näher dargestellte Mittel eingestellt werden.
Zwischen dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 ist beiderseits der Kokille 4 je ein prismatischer Heizkörper
11 vorgesehen, der sich über einen Teil der Länge der Kühlvorrichtung 1, 2 erstreckt. Die beiden
Heizkörper 11 weisen je zwei Kanäle 13 auf, durch die ein Heizmittel, z. B. öl entsprechender
Temperatur, geschickt wird, das beispielsweise durch die oberen Löcher 13 zuströmt und aus den unteren
Löchern 13 abströmt. Die Heizkörper 11 sind in ihrer Längsrichtung verschiebbar angeordnet. Zu diesem
Zweck weist jeder Heizkörper einen Lappen 14 auf, der mit einem Gewindeloch versehen ist. Am
in Fig. 2 unten dargestellten Ende des Oberteils 1 oder des Unterteils 2 befindet sich ebenfalls ein
Lappen 15, der fluchtend zu dem Gewindeloch im Lappen 14 ein Loch entsprechender Größe aufweist,
das eine Schraube 16 aufnimmt, mittels der dann der Heizkörper 11 parallel zum Band 5 verschoben
werden kann. Zwischen den Heizkörpern 11 einerseits und dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 andererseits
sind wärmedämmende Schichten 22 angebracht, die, falls notwendig und wie in diesem Beispiel
gezeigt, auch ein Stück weit die Ränder der Kokille 4 überlappen können.
Mit Hilfe der Heizkörper 11 wird die Wärmeabfuhr im Sinne einer Vergleichmäßigung über die
Breite des Bandes beeinflußt, indem durch das Heizen eine zu schnelle Abkühlung der Bandränder
vermieden wird. Mit der beschriebenen Einrichtung hergestellte Bänder weisen keine parabelförmigen
Erstarrungslinien auf, sondern etwa rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Bandes verlaufende, im wesentlichen
gerade Linien, wie sie in der rechten Hälfte der Fig. 1 angedeutet sind. Die. erfindungsgemäß
hergestellten Bänder haben ein gleichmäßiges Gefüge und damit gute metallurgische Eigenschaften,
insbesondere beim Kaltverformen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 besteht die Kokille aus einer oberen Platte 17, einer unteren
Platte 18 und zwei seitlichen Leisten 19 von T-förmigem Querschnitt, wobei der T-Steg zwischen die
Platten 17 und 18 ragt. In Fig. 4 ist einfachheitshalber nur die eine Leiste dargestellt. Alle vier Teile
der Kokille können wiederum aus Graphit bestehen. Die beiden Leisten 19 sind zugleich als Heizkörper
ausgebildet, indem jede eine Bohrung 20 aufweist, die zur Aufnahme eines elektrischen Heizelementes
dient. Das Heizelement selbst kann in der Bohrung 20 verschoben werden, so daß damit die aufzuheizende
Randzone des Bandes 5 eingestellt werden kann.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 5 und 6 sind der Oberteil 1 und der Unterteil 2 der
Kühlvorrichtung in je drei Zonen a, b und c derart unterteilt, daß über die Breite des Bandes 5 die
ίο Zonen α und c über und unter den Bandrändern liegen,
während die Zonen b sich über und unter der Bandmitte erstrecken. Jede der Zonen besteht aus
. einer Kühlkammer 8, die sich etwa U-förmig in Richtung der Bandlänge erstreckt. An jedem Schenkel der
U-förmigen Kühlkammern 8 sind Löcher 9 bzw. 9' für die Kühlmittelzu- und -abfuhr vorgesehen, die
durch die Pfeile 10 angedeutet sind. Bei dieser Kühlvorrichtung erfolgt über die Bandbreite eine unterschiedliche
Kühlwirkung, indem beispielsweise die
ao Kühlmittelströme in den drei Zonen unterschiedlich
eingestellt werden, 1 wozu an sich bekannte, nicht näher dargestellte Mittel vorgesehen sind.
Auch bei dieser Kühlvorrichtung werden die Bandränder mindestens über einen Teil der Länge der
Kühlvorrichtung beheizt, wozu in F i g. 6 in der linken Hälfte der Heizkörper 11 nach F i g. 3 vorgesehen
ist, während in der rechten Hälfte der F i g. 6 der Heizkörper 19 nach F i g. 4 verwendet ist. Die
wärmedämmenden Schichten 22 können die Ränder der Kokille 4 etwas überlappen. Die Luftspalte 23
zwischen Heizkörper 19 und Kühlvorrichtung 1, 2 können sich ebenfalls etwas zwischen Kokille 4 und
Kühlvorrichtung fortsetzen, und sie können auch durch wärmedämmende Schichten ersetzt sein.
Claims (6)
1. Band-Stranggießkokille mit Kühlung der Breitseiten und Heizung der Schmalseiten des
Bandes, gekennzeichnet durch mit den Schmalseiten des Bandes (5) in wärmeleitender
Verbindung stehende und in Gießrichtung (6) verschiebbare Heizkörper (11, 13, 19, 20).
2. Band-Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkörper (19)
in den formgebenden Seitenteil der Kokille (4) eingesetzt sind.
3. Band-Stranggießkokille nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkörper (11)
außen am formgebenden Seitenteil der Kokille (4) anliegen.
4. Band-Stranggießkokille nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkörper (19)
im Querschnitt T-Form haben und mit ihrem Steg zwischen obere und untere, die Breitseiten
der Kokille (4) bildenden Platten (17, 18) eingeschoben sind.
5. Band-Stranggießkokille nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkörper
(19) Bohrungen (20) zur Aufnahme eines elektrischen Heizelementes aufweisen.
6. Band-Stranggießkokille nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkörper
(11) Kanäle (13) zum Durchlauf eines Heizmittels aufweisen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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