DE1293956B - Verfahren zum Kuehlen von stranggegossenen duennen Baendern, Platten od. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen von stranggegossenen dünnen Bändern, Platten od. dgl., insbesondere von weniger als 30 mm Dicke, mit einem Wasser-Luft-Gemisch, das den aus einer Kokille austretenden Strang zwischen dieser nachgeschalteten Stegen direkt kühlt.

Beim bekannten Kühlverfahren von Stranggußbarren, bei dem eine Strangführung durch Stege nicht vorgesehen ist, wird der Strang unterhalb der Kokille durch gleichzeitige Beaufschlagung mit Wasser und Preßluft durch eine Art Nebel gekühlt. Auch gehört es zum Stand der Technik, einen durch Stege geführten Metallstrang innerhalb der Kokille unmittelbar zu kühlen.

Diese Kühlmethoden befriedigen in der Praxis *5 nicht immer, insbesondere dann nicht, wenn es sich um reißempfindliche Legierungen handelt. Außerdem hat sich gezeigt, daß es beim Stranggießen dünner Bänder, Platten od. dgl., die beim Austreten aus der Kokille durch nachgeschaltete Stege geführt wer- «> den, erforderlich ist, die direkte Kühlung bereits innerhalb der Kokille zwischen den Stegen einsetzen zu lassen und die Kühlwirkung insgesamt möglichst intensiv zu gestalten.

Erfindungsgemäß werden die genannten Ziele bei as einem wie eingangs erläuterten Verfahren dadurch erreicht, daß das Wasser-Luft-Gemisch in der Kokille ejektorartig erzeugt und vor Austritt zur direkten Kühlung für die indirekte Kühlung verwendet wird. Versuche haben ergeben, daß sich auf diese Weise die Reißneigung der Werkstoffe erheblich vermindern läßt. Es gelingt vielmehr, dünne Bänder, Platten od. dgl. einwand- und störungsfrei im Strang zu gießen. Außerdem gelingt es, die Kühlintensität in weiterem Umfang als bei der Kühlung mit einem flüssigen Kühlmittel zu variieren.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung wird die Sumpftiefe und/oder die Temperatur des gegossenen Stranges durch Variierung der Luft- und/oder Wassermenge gesteuert. Hierbei ist es möglich, die Abkühlungsgeschwindigkeit im indirekt gekühlten Teil der Kokille durch Variierung der Wassermenge, die Abkühlungsgeschwindigkeit zwischen den Stegen durch Variierung der Luftmenge zu steuern. Zweckmäßig wird dabei ein Temperaturfühler am austretenden Strang zur automatischen Steuerung verwendet.

Eine besonders geeignete Kokille zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kennzeichnet sich durch eine von der Luftzuführung an das Ende des formgebenden Kokillenteiles führende Bohrung, in die eine Bohrung von der Wasserzuführung mündet. Hierbei kann die erste Bohrung in einer weiteren Bohrung münden, die in unmittelbarer Nähe der formgebenden Fläche verläuft. Auf diese Weise wird die Ausnutzung des Wasser-Luft-Gemisches zur indirekten Kühlung besonders gut möglich.

F i g. 1 zeigt in perspektivischer Wiedergabe einen Einblick in das Innere der Kokille von der Seite des Strangaustritts;

Fig. 2 gibt die Kokille im senkrechten Längsschnitt wieder, wobei der Schnitt durch einen zwischen den Stegen befindlichen Schlitz gelegt ist.

Der formgebende Innenraum 1 der Kokille mit in diesem Fall rechteckigem Querschnitt zum Gießen eines Bandes ist an einer Seite durch eine Platte 2 aus feuerfestem, wärmeisolierendem Material abgeschlossen. Diese Platte hat einen Schlitz 3, durch

den das flüssige Metall in den Kokilleninnenraum 1 eingeführt wird. Die Kühlluft wird der Kokille durch die Zuführungskanäle 4 zugeführt. Von diesen Kanälen aus wird sie durch eine Reihe von Bohrungen 5 weitergeleitet. Diese Bohrungen sind gewinkelt, so daß ein Stück derselben an den Arbeitsflächen des Kokilleninnenraumes 1 entlangläuft. Die durchgeleitete Luft kühlt auf diese Weise die Arbeitsflächen. Aus den Bohrungen 5 tritt die Luft in den Zwischenraum 7 zwischen den Stegen 8 und kühlt dort das austretende Band direkt. Zur Erhöhung der Kühlwirkung wird der Luft Wasser beigemischt. Dieses Wasser wird der Kokille durch die Zuführungskanäle 9 zugeführt. Aus den Kanälen 9 wird es durch Bohrungen 10 in die Bohrungen 5 hineingedrückt. Die in den Bohrungen 5 entlangströmende Luft reißt das Wasser mit, so daß ein Gemisch von Luft und Wasser entsteht. Der Wasserzusatz verstärkt die Kühlwirkung in den Bohrungen 5 vornehmlich dadurch, daß das Wasser teilweise an den Wänden der Bohrungen entlangläuft. Die Kühlwirkung in den Zwischenräumen 7 zwischen den Stegen 8 wird vornehmlich dadurch vergrößert, daß das Wasser als Sprühnebel aus den Bohrungen 5 austritt und durch seine Verdampfungswärme dem austretenden Strang Wärme entzieht. Demgemäß vergrößert eine Steigerung der Wassermenge vornehmlich die indirekte Kühlung des Stranges über die Arbeitsfläche im Kokilleninnenraum 1, eine Steigerung der Luftmenge vornehmlich die Direktkühlung in den Zwischenräumen 7.

Claims (6)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Kühlen von stranggegossenen dünnen Bändern, Platten od. dgl., insbesondere von weniger als 30 mm Dicke, mit einem Wasser-Luft-Gemisch, das den aus einer Kokille austretenden Strang zwischen dieser nachgeschalteten Stegen direkt kühlt, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser-Luft-Gemisch in der Kokille ejektorartig erzeugt und vor Austritt zur direkten Kühlung für die indirekte Kühlung verwendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sumpftiefe und/oder die Temperatur des gegossenen Stranges durch Variierung der Luft- und/oder Wassermenge gesteuert wird.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlungsgeschwindigkeit im indirekt gekühlten Teil der Kokille durch Variierung der Wassermenge, die Abkühlungsgeschwindigkeit zwischen den Stegen durch Variierung der Luftmenge gesteuert wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Temperaturfühlers am austretenden Strang zur automatischen Steuerung.

5. Kokille zur Ausführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine von der Luftzuführung (4) an das Ende des formgebenden Kokillenteiles (1) führende Bohrung (5), in die eine Bohrung (10) von der Wasserzuführung (9) mündet.

6. Kokille nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (5) in einer weiteren Bohrung (6) mündet, die in unmittelbarer Nähe der formgebenden Fläche (1) verläuft.