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Optischer Lichtmesser, insbesondere photographischer Belichtungsmesser.
Die bisher konstruierten rein optischen Belichtungskesser stellen die photographische
Belichtungszeit grundsätzlich in der Weise fest, daß das Gesichtsfeld des messenden
Auges durch irgendeine Verdunkelungseinrichtung (Blende, Keil u. dgl.) bis zu dem
Grad meßbar abgedunkelt wird, daß gewisse Helligkeitsunterschiede im Gesichtsfeld
gerade nicht mehr als =solche wahrnehmbar sind.
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Man kann zwei Hauptarten dieser optischen Belichtungsmesser unterscheiden,
nämlich i. diejenigen, bei denen man das aufzunehmende Bild selbst betrachtet, und
z. solche, bei denen das aus dem Raumwinkel des aufzunehmenden Bildausschnittes
in das Instrument einfallende Licht eine in der Gesichtsfeldebene angebrachte Mattscheibe
mit darauf befindlichen, vom Untergrund kontrastierenden Zeichen beleuchtet. Ein
typischer Vertreter der ersten Art ist Heydes Aktinometer, bei dem man durch ein
Schauloch nach dem aufzunehmenden Bild schaut und das Schauloch durch Vorbeibewegen
eines Blaukeils so weit verdunkelt, bis z. B. die Einzelheiten in den Schatten des
Bildes gerade verschwinden. Die abzudunkelnden kontrastierenden Flächen werden hier
also durch Teile des aufzunehmenden Gegenstandes selbst gebildet.
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Unabhängig von der Einteilung kommt in allen optischen Belichtungsmessern
das Einstellkriterium, bestehend in dem Verschwinden der kontrastierenden Flächen
oder Zeichen, plhysiologisch dadurch zustande, da1'a sich hellere und dunklere Flächen
nebeneinander befinden und die meßbare Abdunkelung so weit durchgeführt wird, bis
auch die von den helleren Flächenteilen ausgehenden Lichteindrücke unter die Wahrnehmungsschwelle
--des menschlichen Auges herabsinken und die helleren Flächenteile deshalb mit den
dunkleren benachbarten zu einem unterschiedslosen Dunkel zusammenfließen.
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Der hierzu nötige Abdunkelungsgrad hängt nun nicht allein von der
Helligkeit des zu messenden Lichtes ab, sondern in sehr erheblichem Maße von der
Augenempfindlichkeit bei Erfassen des Einstellpunktes. Die Augenempfindlichkeit
ist in weiten Grenzen veränderlich; denn das Auge vermag sich einer Helligkeit von
i oo ooo Lux und einer solchen von i Lux anzupassen, zu »adaptieren«. Diese Adaption
erfolgt nur zum geringsten Teil durch Veränderung der Pupillengröße, deren Einfuß
übrigens bei der Konstruktion optischer Belichtungsmesser dadurch leicht auszuschalten
ist, daß die Austrittspupille des Instruments kleiner gewählt wird als die kleinste
vorkommende Pupillengröße, sondern zum allergrößten Teil durch die Änderung der
Empfindlichkeit der Netzhaut selbst. Sie tritt bei den optischen Belichtungsmessern
an die Stelle des Photometerpapieres der photochemischen Belichtungsmesser, so daß
man sagen kann: Bei den optischen Belichtungsmessern wird das Licht durch die Netzhaut,
d.
h. eine lichtempfindliche Substanz, gemessen, deren photochemische Empfindlichkeit
jedoch nicht konstant, sondern mit dein zu messenden Licht selbst (und anderen weniger
wichtigen Faktoren) veränderlich ist, Die Unzulänglichkeit der bisher konstruierten
optischen Belichtungsmesser besteht darin, daß diese das Meßergebnis -anz außerordentlich
scharf beeinflusselide Veränderlichkeit der Netzhautempfindlichkeit nur in allgemeiner,
empirisch, roher Form in Rechnung gesetzt wird. . Durch entsprechendes Zusammendrängen
der Skalen wird berücksichtigt, daß die Messung einer größeren Helligkeit J auch
mit einem in der Regel auf größere Helligkeit adaptierten Auge geschieht, also geringerer
Empfindlichkeit, so daß z. B. einem Verdunkelungsgrad io zu i nicht. etwa eine iofach
so kurze, sondern: stärker gekürzte Belichtungszeit zukommt und umgekehrt.
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Im übrigen kann bei allen diesen Instrumenten von einer genauen Berücksichtigung
der Veränderung .der Netzhantempfindlichkeit deshalb keine Rede sein. weil das Auge,
je nach Vorgeschichte, also je nachdem, ob man vorher gerade nach dem Himmel oder
nach dunkleren Flächen gesehen hatte oder womöglich unter dem Einstelltuch der Kamera
vei-@eilt war, mit verschiedener Anfangsempfindlichkeit an die Messung herantritt,
dann plötzlich von dem Dunkelraum des Instrumenttubus bzw. einer Okularmuschel umschlössen
wird _ und sich während, der Mes-. sung einer Fläche gegenüber sieht, die zur Erüüttlung
der Einstellung auf Verschwinden des Kontrastes schließlich vollkommen abgedunkelt
wird.. Schon beim ersten Ansetzen des Instrumentes an das Auge ändert dieses seine
Empfindlichkeit sprungweise. und steigert sie weiter bei fortschreitender Verfinsterung
des Gesichtsfeldes. So konnte bei einem der neuesten optischen Belichtungsmesser
festgestellt werden, daß sich nach 1 2 Sekunden Hindurchsehens durch das Instrument
eine im Verhältnis von etwa i!6 zu I kürzere Belichtungszeit ergab als im Moment
des ersten Ansetzens ans Auge, und die Erfahrung, die man ganz allgemein mit optischen
Belichtungsmessern macht, lehrt, dä.ß man anderes Werte erhält, je nachdem, wie
lange plan zur Messung braucht.
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D.e7- beherrschende und wesentlich neue Gedanke vorliegender Erfindung
bestellt darin, daß nur ein Teil des gesamten Gesichtsfeldes, das ,eigentliche »Abdunkelungsfeld«,
bis zum Verschwinden des auf ihm enthaltenen Kontrastes abgedunkelt wird, während
, ein im allgemeinen dagegen größerer Teil des Gesichtsfeldes, das »Adaptionsfeld«,
hell bleibt und dadurch die im Augenblick der Feststellung des Verschwindens des
Kontrastes vorliegende Helligkeitsadaption bzw. Netzhautempfindlichkeit bestimmt.
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Man mißt also mit dem auf die Helligkeit aes Adaptionsfeldes adaptierten
Auge, so daß jede Messung mit einer bestimmten Augenempfindlichkeit vorgenommen
wird.
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Der Erfindungsgedanke in dieser allgemeinexi. Farm ist außerordentlich
verschiedener technischer Ausgestaltung fähig. Das Gesichtsfeld kann sich ohne Anwendung
eigentlicher Optik- in -deutlicher Sehweite befinden, so daß sich ein Meßgerät ergibt;
das auf direkte Durchsicht nach dem aufzunehmenden Bild gebaut ist, indem dafür
gesorgt ist, daß von diesem in meßbarer Weise abzudunkelnden Durchblick nur ein
Teil der Netzhaut eingenommen wird, während ein dagegen möglichst großer anderer
Teil der -Netzhaut Lichteindrücken ausgesetzt ist, die gegen den zu verdunkelnden
Durchblick genügend hell sind, um der Adaption des Auges Halt zu geben und sie auf
einen bestimmten Wert festzulegen. Oder aber, das Gesichtsfeld kann unter Anwendung
von Optik in ein Instrument eingeschlüssen sein, wodurch sich im allgemeinen eine
größere meßtechnische Genauigkeit erzielen läßt.
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Der im Gesichtsfeld auf Verschwinden des Kontrastes abzudunkelnde
Teil, das »Abdun:. kelungsfeldK, kann entweder, das aufzunehtuende Bild bzw. einen
Ausschnitt dieses Bil:, des zeigen, öder. es kann lediglich. das zer-, streute,
am .Meßort auftreffende, etwa .durch einen Tubus auf einen bestimmten. Raum winkel
eingeengte Licht aufnehmen, Ein Gesichtsfeld der ersten Art zeigt schematisch Abb.
i, wo das auf dem mittleren Kreis i i sichtbare Bild das _ durch irgendeine Vorrichtung
(Irisblende, Lochblende, Keil usw,, ) abzudunkelnde Feld,- die größere äu!ßexe Ring,
flache i z aber das, hell bleibende. Adaptions.# feld darstellt.
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Ein. Gesichtsfeld der zweiten Art- kann z. B. aussehen, wie in Abb.
a gezeigt, wiederum bestehend,. aus der- hellen Kr@eis$äche_ 12" die als »Adaptionsfeld«
wirkt, und' einem. kleinen Teil, dem kreisförmigen Verdunkelungsfeld i3, das durch
irgendeine ,geeignete., Vorrichtung, meßbar so weit abgedunkelt.wer-. den kann,
daß das Feld 13 mit der liehtlo#sen Einfassung z q zu einem dunklen. Vollbeis _
zusammen$ießt. (Zwecks Verschärfung. ödes Ein:. stellkriteriumskann das Feld -13
Buch.aus.zwei in ihrer Helligkeit nur ganz wenig verschiedenen Hälften gebildet
werden und die Vox-. schrift dahin lauten,. da.ß die dunklere Hälfte.. mit dem schwarzen
Rand r q. zusammen$ießell; die andere nur wenig hellere Hälfte -sich nocheben merklich
von dem Rand. X q. untersebßk ;1 ,den soll. Bekannt isst eine Verbessexung_-der.
Einstellschärfe
dadurch, daß als Zeichen ein kleiner, vor dem Feld 13 drehbarer lichtloser
Zeiger verwendet wird usw.) Zur meßbaren Abdunkelung bis zum Verschwinden der Kontraste
auf dem Abdunkehtngsfeld stehen technisch zwei Möglichkeiten offen. Das Abdunkelungsfeld
kann entweder in feststehender Anordnung räumlich nebeneinander auf Teilen stufenförmig
oder stetig abgedunkelt werden, in welchem Falle sich eine durch eine Einstellbewegung
zu betätigende Lichtschwächungsvorrichtung erübrigt und lediglich die Stelle abzulesen
ist-, an der die betreffenden Kontraste verschwinden, oder aber es-kann das einheitlich
ausgebildete Abdunkelungsfeld durch die Betätigung. einer mechanisch- einstellbaren
Lichtschwächungsvor richtung (einstellbare Blende, beweglicher heil u. dgl.) als
Ganzes abgedunkelt werden, in welchem Falle sich eine räumliche Unterteilung des
Abdunkelungsfeldes in sich erübrigt.
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Eine Anordnung der ersten Art zeigt beispielsweise Abb. ; im Schnitt.
In einem Rohr. 15 befindet sich ein Körper 16 von der Gestaltung eines
Hohlzylinders, dein eine Anzahl mit der Achse paralleler Kanäle i i den Linien 24
und 25 gelegenen Raumdurchziehen. An der einen Seite des Hohlzylinders liegt die
Bildmattscheibe 18 an, die durch das Okular i g in deutlicher Sehweite gesehen wird.
Das so gebildete Gesichtsfeld ist in Abb. 4 gesondert dargestellt. Auf der andern
Seite liegt dein Hohlkörper eine ebene ringförmige Metallplatte 2o an, vor der sich
eine Milchglasscheibe 2 t befindet. Die Scheibe 2o ist in Abb. 5 gesondert gezeichnet.
Sie besitzt ein System von Löchern, die jeweils zentrisch vor den Mitten der Kanalbohrungen
des Hohlkörpers angeordnet sind und allmählich kleiner und kleiner werden. Sind
die Löcher so klein geworden, daß bei Fortsetzung der Reihe nicht mehr genügend
Cenauigkeit gewährleistet werden kann, so kann die Reihe wiederholt werden. jedoch
überlagert mit einem Graufilter 22, dessen Dichte so gewählt wird. daß die in die
einzelnen Kanalbohrungen des Hohlzylinders eintretenden Lichtmengen über diese Stelle
hinweg ungestört nach einem ]),-stimmten Gesetz abnehmen. Das Gesichtsfeld zeigt
somit eine von der Linie :i; umschlossene zentrale helle Kreisfläche, dies durch
die Milchglasscheibe 21 und den Durclilal:i des Hohlkörpers hindurch aus der Richtung
des Objekts volles Licht erhält, umgeben von einem Kranz von kleinen Feldern, deren
Helligkeit allmählich abnimmt. Das Auge wird auf die Helligkeit der zentralen Kreisfläche.
das Adaptionsfeld, adaptiert und stellt dasjenige Feld fest, das noch eben einen
kleinen Lichtschein hat. Die Nummer dieses Feldes wird von einer Rechenanordnung
aufgenömmen, die, entweder gesondert beigegeben oder in Form von Skälenringen auf
dem äußeren Rohr angebracht: unter Mitberücksichtigung der Objeltäivöff= nung des
Apparates und der Plattenempfindlichkeit die Belichtungszeit ergibt. Gemessen wird
der Mittelwert des Lichtes aus dem das aufzunehmende Objekt enthaltenden, zwischen
den Linien 2.1 und 2 5 gelegenen Raumwinkel.
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Es besteht grundsätzlich keine Schwierig= keit, den Hohlzylinder 16
mit den vorgeschalteten Lochreihen z. B. durch eine kreisförmige Platte zu ersetzen,
die. auf einer äußeren ringförmigen Zone stufenförmig oder stetig ansteigende Schwärzungen
aufweist und deren zentrale Kreisfläche hell bleibt; doch besitzt diesen bekannteren
Hilfsmitteln gegenüber die in Abb.3 bis 5 wiedergegebene Anordnung den Vorzug, dal.)
die Lochreihen technisch leicht herstellbar sind und im allgemeinen nur eine Graufilterauflage
bestimmter Schwärzung benötigt wird, um den gewünschten großen Meßbereich zu erhalten.
(_)b diese oder noch andere an sich möglichen technischen Hilfsmittel zur Schaffung
einer stufenförmigen oder stetigen Abdunkelung auf dem Abdunkelungsfeld zur Anwendung
kommen, ist im Rahmen vorliegender Erfindung an sich belanglos, da es wesentlich
auf das Vorhandensein eines hellen Adaptionsfeldes neben dem Abdunkelungsfeld ankommt.
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Die technische Ausführung eines Lichtmessers der zweiten Art, d. h.
mit einstellbarer Lichtschwächerungsvorrichtung, zeigen beispielsweise die folgenden
Abbildungen. Abb. (1
zeigt den vorderen Teil des Instruments im Schnitt. Das
Hauptrohr 26 ist durch eine Platte 2;, wie in Abb. ; gesondert gezeichnet, vorn
abgeschlossen, von deren kreisförmiger Öffnung s8 ein Rohr 2c) nach dem Träger 30
geht, der seinerseits an der Bildmattscheibe 31 anliegt. Träger :;o und Mattscheibe
-,i sind in einer Fassung ,;2 durch den Sprengring 33 festbehalten. Vber dein Hauptrohr
26 drehbar ist die Drehkappe .;4 angeordnet, die mit einer Ausdrehung an einen auf
den -vorderen Teil von 26 aufgeprel.>ten Ring 35 anstölit. Dieser Ring besitzt eine
Aussparung, in der ein in die Drehkippe eingesetzter Stift 36 läuft und, an den
R*iticle ru der Aussparung anschlagend. die Dr(#lih-#wegung der Drehkappe begrenzt.
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Im vorderen Teil der Drehkappe bei-indet sich eine Ausdrehung, die
unmittelbar vor der Abschlußscheibe 2- des Hauptrohres einett Absatz bildet. auf
der zun,-ichst die in Abb. S gesondert gezeiclitietc' @-he1@1e ;; und i dann die
-#Iilcliglass<-heibe ;S :iLfliegt, die beide durch den Sprengring ;y auf den
Ab-
Satz aufgedrückt werden. Beide Scheiben 37 und 38 besitzen je
eine kleine Aussparung, mit der sie in die Eindrückung 4o der Drehkappe einpassen
und so an einer Drehung innerhalb der Kappe gehindert werden.
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Der Träger 30 ist in Abb. 9 gesondert gezeichnet, aus der zu
ersehen ist, daß er an der an der Mattscheibe 3 r anliegenden planen Seite ein Gesichtsfeld
bildet, bestehend aus der durch das Rohrende von 29 umschlossenen kleinen Kreisfläche
4t, um die der Trägerstutzen einen dunklen Rand 4a bildet, und einer großen Fläche
43. Die große Fläche 43 ist das Adaptionsfeld. Dieses wird dadurch beleuchtet, daß
in der Abschlußplatte (Abb. 7) eine zentrale öffnung 44 und Randpartien 45 ausgespart
sind, vor denen sich gleiche öffaungen 46 bzw. 47 der mit der Drehkappe 34 drehbaren
Scheibe 37 (Abb. 8) befinden, so daß die Zutrittsfläche des Lichtes zu dem Adaptionsfeld
von der Drehung der Drehkappe unabhängig ist und damit die Beleuchtungsstärke des
Adaptionsfeldes 43 proportional dem in die Drehkappe einfallenden, zu messenden
Licht bleibt.
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Die ringförmige Zone 48 der beweglichen Scheibe 37 (Abb.8) bewegt
sich vor der Eintrittsöffnung 28 der Abschlußplatte und ist besetzt von einer
Lichtschwächungsanordnung, die in beliebiger Weise ausgebildet sein kann, z. B.
bestehend aus einem ringförmigen Graukeil von allmählich und gesetzmäßig stufenförmig
oder stetig mit dem Winkel zunehmender Schwärzung, oder aus einer Lochreihe allmählich
kleiner werdenden Öffnungen oder allmählich enger werdenden Schlitzen, indem wiederum,
wie bei Abb. 5, zur Erreichung eines möglichst großen Bereichs mehrere derartige
Lochreihen oder Schlitze wiederholt werden können, jedesmal aber -belegt mit einem
dichteren Graufilterstück.
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Welches dieser technischen Hilfsmittel angewendet wird, ist für das
Wesen der Erfindung an sich belanglos. Wesentlich ist nur, daß durch die Drehung
der Drehkappe und damit der Scheibe 37 vor der Abschlußplatte z7 eine stufenförmige
oder stetige gesetzmäßige, vom Drehwinkel abhängige Abdunkelung des durch das Rohr
29 zum Feld 41 gelangenden Lichtes bewirkt @cird, während das Adaptionsfeld 43 bei
dieser Drehung unbeeinflußt hell bleibt. Das in den Tubus der Drehkappe vorn in
das Instrument aus dem Raumwinkel des aufzunehmenden Objekts auftreffende Licht
wird gemessen durch den durch den Drehwinkel der Drehkappe angezeigten Abdunkelungsgrad,
der notwendig ist, um das Abdunkelungsfeld 41 so stark abzudunkeln, daß es mit dem
umgehenden Rand 42 zu einem dunklen Vollkreis zusatnmenfließt, wobei das Auge durch
die Wirkung der großen hellen Adaptionsfläche 43 in einem ganz bestimmten Adaptionszustand
festgehalten wird. .
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49 ist ein in das Rohr 29 eingebautes Filter, das den Zweck hat, den
auf die photagraphische Platte besonders wirksamen Teil des Spektrums besonders
zur Geltung zu bringen, damit auch Messungen bei Kunstlicht richtige Werte ergeben.
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Abb. t o zeigt das Äußere des Instruments, ausgebildet als photographischer
Belichtungsmesser. Das in Abb.9 gezeichnete Gesichtsfeld wird durch das im Hauptrohr
verschiebbare, eine Lupe enthaltende Okularrohr 5ö scharf gesehen, wobei eine Augenmuschel
5 r seitlich und von hinten eindringendes Licht, das die Messung stören würde, abschirmt.
Auf der Skala 52 der Drehkappe sind direkt die Belichtungszeiten, auf dem daneben
drehbaren Skalenring 53 die Objektivblenden des ,Aufnahmeapparates und auf dem auf
dem Hauptrohr festen Ring 54 die Plattenemplichkeiten, z. B. in Grad Scheiner angegeben.
Zum Gebrauch stellt man den Pfeil des Ringes 53 auf die Scheinerempfindlichkeit
des Ringes 54 und macht darauf die Einstellung durch Drehen der Drehkappe 52 bis
zum Verschwinden des Abdunkelungsfeldes und liest auf der Skala. 52 die Belichtungszeit
für Jede auf Skala 53 vermerkte Blende ab, so daß nach Einstellung der Plattenempfindlichkeit
tatsächlich nur eine einzige Drehbewegung auszuführen ist, um die Belichtungszeit
sofort abzulesen.
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Da bei einem Belichtungsmesser gemäß vorliegender Erfindung erstmalig
jede Messung mit einer bestimmten, nämlich der durch Adaption auf das Adaptionsfeld
gegebenen etzhautempfindlichkeit stattfindet, so kann die Ableseskala5a der Drehkappe
berechnet werden, wenn t. der zum Drehwinkel gehörige jeweilige Abdunkelungsgrad
gegeben und 2. das Gesetz bekannt ist, mit dem sich die Augenempfindlichkeit mit
dem Helligkeitswert des Adaptionsfeldes ändert. Ist beispielsweise im theoretisch
einfachsten Fall das Adaptionsfeld etwa durch eine eingebaute Glühlampe stets absolut
konstant beleuchtet und «--ird dem Auge genügend Zeit gelassen. sich vor der Messung,
unabhängig von der Außenhelligkeit durch längeres Durchblicken durch das Instrument
auf das so beleuchtete Adaptionsfeld einzustellen. so entspricht einem Abdunkelungsgrad
n des Abdunkelungsfeldes auch die n-fache Helligkeit des zu messenden Lichtes, also
unter sonst gleichen Umständen die 1 " Belichtungszeit.
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Eine derartige Anordnung ist zwar im Rahmen vorliegender Erfindung
grundsätzlich möglich, scheidet jedoch wegen der langen
Adaptionszeiten
des Auges praktisch aus. Für die praktische Ausbildung des Belichtungsmessers nach
vorliegender Erfindung kommt deshalb vorwiegend der auch in den bisher besprochenen
Ausführungsbeispielen vorausgesetzte Fall in Frage, daß das Adaptionsfeld durch
das zu messende Licht selbst indirekt beleuchtet wird, daß also die Helligkeit
Ir
des Adaptionsfeldes im Innern des Instruments der Helligkeit fl des vorn
in den Ttibus des Instruments einfallenden lichtes proportional ist. Eine besonders
zu diesem Zweck angestellte Untersuchung hat für diesen allgemeinen Fall folgendes
Gesetz festg estellt Steigt die Helligkeit des in den Tubus der Drehkappe einfallenden,
zu messenden Lichtes lm Verhältnis n2 zu t, z. B. für n = i o. 1n1 Verhältnis ioo
zu i, so ist, "an wieder das Abdunkelungsfeld zum t"er@chwinden zu bringen, im Verhältnis
n zu i, also für die ioofache Steigerung des zu nie ssenden Lichtes nur im Verhältnis
i o zu i stärker abzudunkeln, und zwar deshalb, weil das Auge. auf die auf die n2
= ioofache Helligkeit des Adaptionsfeldes neu adaptiert. im Verhältnis io zu i an
Empfindlichkeit eingebüßt hat. Daher gehört zu einem Abdunkelungsverhältnis n der
Abdunkelungseiürichtung eine im Verhältnis n2 zu i kleinere Belichtungszeit. Ist
also bei einem solchen Instrument der gesamte Abdunkelungsbereich der Lichtschwächungsvorrichtung
z. B. 5oo zu t. so ist der Bereich der dazugehörigen Belichtungszeiten bei gleicher
Blende und Empfindlichkeit 5oo= zu i, d. h. 25o ooo zu i. Dieser Bereich wird dadurch
noch erheblich größer, nämlich 1,5 Million zu i, ev,2il die Platte durch den Schwarzschildeffekt
für lange Belicftungszeiten verhältnismäßig weniger empfindlich ist als für kurze,
ein Faktor, der am besten ebenfalls gleich in die Skala der Drehkappe mithineinverrechnet
wird.
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Dieses Gesetz gilt, wie die Untersuchung gezeigt hat, in dem ganzen
Bereich schwachen Tageslichtes bzw. künstlichem Reproduktionslicht bis zu derjenigen
Grenze hellen Tageslichtes, bei der noch keine f'=hc:i-blendung des Auges stattfindet,
nicht mehr aber z. B. für das nachtoffene Auge einerseits und für das über Schneefeldern
überblendete Auge. Da Nachtaufnahmen praktisch nicht in Frage kommen, ist bei der
Konstruktion des Beii(- htungsmessers lediglich dafür Sorge zu tragen, daß auch
über Schneefeldern, im Hochgebirge usw., also bei den hellsten Aufn ahmen, die in
der Photographie vorkommen, im Innere des Instruments und damit auf dem .-'daptionsfeld
eine Helligkeit herrscht, bei der das Auge noch keine L berblendungserscheinungen
zeigt. Dies läßt sich ohne weiteres durch richtige Dimensionierung der der Beleuchtung
des Adaptionsfeldes dienenden hfinungen .1;l, 45 bzw. .16, ¢7 erreichen.