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Maschine zur Bearbeitung, insbesondere zum Schneiden, Ritzen o. dgl.,
von Papier-, Pappebogen u. dgl. In den Maschinen zur Bearbeitung von Papier, Pappe
in. dgl. in Form von Bogen, z. B. zum Schneiden, Ausschneiden oder Ritzen der Bogen,
werden diese letzteren gewöhnlich, bevor sie von der -Maschine erfaßt werden. durch
_inschl:ige in die richtige Lage gebracht. Von diesen Anschlägen befinden sich vorzugsweise
zwei vorn und einer auf der Seite. Die vorderen Anschläge verschwinden zumDurchlassen
desBogens, wenn er von der Maschine erfaßt wird. Außerdem werden gewöhnlich, wenn
das Anlegen der Bogen mechanisch erfolgt, 'Mittel vorgesehen, um die Lage der Bogen
zu kontrollieren und die Maschine selbsttätig anzuhalten, wenn das Anlegen ungenau
erfolgt oder wenn die Bogenzufuhr aufhört.
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Die bisher üblichen Arbeitsgeschwindigkeiten erlaubten es, das Anlegen
der Bogen und die Kontrolle in drei Bewegungen auszuführen, d. h. es wurde zuerst
der Bogen an die vorderen Anschläge angelegt, dann gegen den oder die Seitenanschläge
gezogen, worauf die Kontrolle bei den Anschlägen v orgenommen wurde.
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Die erhöhten Arbeitsgeschwindigkeiten der Maschinen neuester Bauart
bedingen ein viel rascheres Arbeiten der Kontrollorgane, wenn in bisher üblicher
«'eise verfahren werden soll. In den meisten Fällen ist die Geschwindigkeit eine
solche, daß die bekannten Kontrollorgane nicht Zeit haben, zur Auswirkung zu gelangen.
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Um nun trotz sehr großer Arbeitsgeschwindigkeit der Maschine eine
richtige Kontrolle ausüben zu können, haben die Erfinder die Aufgabe in bisher unbekannter
Weise gelöst, indem sie in den vorderen Anschlägen die Kontrollorgane derart ausgebildet
haben, daß die Kontrolle an diesen Anschlägen stattfinden kann, während der Bogen
gegen den oder die Seitenanschläge gezogen wird.
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Auf diese Art ist es möglich, in bedeutend kürzerer Zeit die Kontrolle
auszuführen und insbesondere beim Fehlen eines Bogens die Maschine anzuhalten.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu erblicken, (laß die
Kontrollorgane durch die vordere Kante des Bogens bewegt werden, so (laß der Bogen
vollständig frei ist, um nach der Seite hin gegen den oder die Seitenanschläge bewegt
zu werden.
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Gemäß der Erfindung erfolgt (las Anlegen der Bogen und die Kontrolle
in nur zwei Bewegungen, und zwar wie folgt: Zuerst wird der Bogen gegen die vorderen
Anschläge gebracht, dann wird er während der Kontrolle seitwärts gegen die Seitenanschläge
bewegt.
Die Zeichnung zeigt beispielsweise, in welcher Art die Erfindung
verwirklicht werden kann.
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Abb. i ist ein Längsschnitt der Bearbeitungsmaschine, in der im Aufriß
ein Anschlag mit den Kontrollorganen gezeigt wird, wobei der Anschlag sich in seiner
gehobenen Lage befindet.
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Abb. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Abb. i, wobei der
Anschlag sich in gehobener Lage befindet.
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Abb. 3 ist ein Aufriß dieses Anschlages in seiner niedrigsten Stellung,
wobei die Kontrollorgane das selbsttätige Anhalten veranlassen.
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Abb. 4. ist ein Aufriß des Anschlages in seiner niedrigsten Stellung,
wobei die Kontrollorgane das selbsttätige Anhalten nicht veranlassen, da der Bogen
richtig angelegt ist.
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Auf der Zeichnung ist nur ein Anschlag mit seiner Steuervorrichtung
dargestellt, obschon gewöhnlich zwei solche Anschläge benutzt werden. Der zweite
Anschlag ist mit dem ersten gleich und wird durch die gleiche Welle gesteuert.
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Wie aus der Beschreibung hervorgeht, ist es möglich, die Bogen zu
kontrollieren, gleichgültig, ob sie von Hand oder mechanisch angelegt werden.
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Wenn der Bogen gegen den oder die Anschläge 1g angelegt worden ist,
wie oben beschrieben, wird er durch irgendeine an sich bekannte Vorrichtung in die
Maschine eingeführt.
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Auf der Verbindungsstange i (Abb. i) der Bearbeitungsmaschine sowie
auf einer zu dieser Verbindungsstange parallelen Welle 2 gleitet der Körper 3 des
Anschlages. Durch die Schraube 4 kann er in einer geeigneten Lage festgehalten werden.
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Der Körper 3 ist mit einer Bohrung 5 versehen, die einer Stange oder
einem Kolben 6 als Führung dient und in der die Stange oder der Kolben senkrecht
beweglich ist.
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Die Welle 2 dreht sich frei in dem Rahmen der Maschine sowie in den
vorspringenden Teilen 7 und 8 des Körpers 3, die ihm als Lager dienen.
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Diese vorspringenden Teile 7 und 8 halten seitlich einen Hebel 9,
der auf der Welle 2 gleitet, aber von ihr mittels eines in einer Rinne i r gleitenden
Keiles 1o mitgenommen wird. Dieser Keil ist zwischen den vorspringenden Teilen 7
und 8 gehalten, und außerdem dringt der Hebel 9 in einen im Kolben 6 vorhandenen
Einschnitt 12.
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Auf einem Ende der Welle 2 ist ein Hebel 13 mit einer Rolle
14 versplintet, die auf einer auf der Welle 16 der Bearbeitungsmaschine befestigten
Unrundscheibe 15 rollt.
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Mittels des Kolbens 6, des Hebels 9, der Welle 2 sowie des Hebels
13 hält die Feder 17 die Rolle 1.4 mit der Unrundscheibe 15 in Berührung, wobei
die Niederbewegung des Kolbens durch die Unrundscheibe, die Aufwärtsbewegung durch
die Feder 17 bewirkt wird, wenn die Form der Unrundscheibe es gestattet.
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Der obere Teil des Kolbens 6 ist mit einer schwalbenschwanzförmigen
Rinne 18 versehen, in der sich der eigentliche Anschlag ig (Abb. 2) wagerecht bewegen
kann, wobei die Verschiebung durch die Schraube 2o ermög-Licht wird.
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Der gabelförmige Anschlag 1g erlaubt der durch den Körper 3 getragenen
unteren Führung a1, den anzulegenden Bogen 22 zu stützen. Die obere Führung 23,
die auf dem Verbindungsstück 2,4 befestigt ist, hält den Bogen und zwingt ihn, gegen
den Anschlag ig sowie gegen die Kontrollzunge 25 anzustoßen. Wenn der Bogen in der
richtigen Lage ist, d. h. wenn er gegen den Anschlag ig anstößt und dabei die Feder
17 zusammengedrückt ist, dreht sich die Kontrollzunge 25 auf einem am Anschlag 1g
befestigten Zapfen 26. Eine Feder 27 zwingt die Zunge 25 gewöhnlich aus der Ebene
des Anschlages hervorzutreten, wobei der untere Teil 28 der Zunge gegen eine Nase
eines Hebels-29 anstößt, der sich auf einem Zapfen 3o des Anschlages 1g dreht.
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Der Hebel 29 ruht mittels der Base 32 auf, der Stange oder dem Kolben
31 auf.
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Der Kolben 31 gleitet senkrecht in einer im Körper 3 vorgesehenen
Bohrung 33. Eine Feder 34 hebt den Kolben 31, dessen Bewegung durch einen Stift
35 begrenzt ist.
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Auf einem am Körper 3 befestigten Teil 36 aus Isolierstoff ist eine
Kontaktzunge 37 vom übrigen Teil der Ausrichte- und Kontrollvorrichtung elektrisch
isoliert angebracht.
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Ein Draht 38 verbindet diese Zunge 37 mit dem positiven Pol einer
elektrischen Batterie, deren negativer Pol mit der Maschine Körperschluß hat, nachdem
der Strom durch einen Elektromagneten hindurchgegangen ist.
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Die Maschine arbeitet wie folgt: Eine Umdrehung der Welle 16 entspricht
der Zeit, die zum Anlegen und zum Durchgang eines Bogens nötig ist. Durch die Drehung
der Unrundscheibe 15 in der Richtung des Pfeiles wird der Anschlag 1g emporgehoben,
sobald die Rolle 14 in die Vertiefung 39 eindringt. In diesemAugenblick ist der
Anschlag in seiner höchsten Stellung, und die Aufwärtsbewegung ist genügend groß,
damit die Kontrollzunge 25 in den Einschnitt d.o des Hebels 29 eindringt, wie in
Abb. i dargestellt.
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Nun wird der Bogen 22 entweder von Hand oder mechanisch gegen den
oder die Anschläge 1g gebracht.
D@i@?iet'iirtitidscheilier5 ihreDrehbewegung |
fürtsetzt, steigt die Rolle 14. auf die Nase |
oder Erli(«)liting _i dieser LTnrundscheibe, was |
eine leichte N iederbewegun- des Kolbens 6 |
und des -Anschlages i g bewirkt, so daß die |
Kontrolle des Bogens ermöglicht wird, z. B. |
während er seitlich gegen den Seitenanschlag |
verschoben wird. |
Die durch die Nase 11 veranlaßte Nieder- |
bewegung erlaubt dem Allschlag 1g nicht, den |
B o` en-a@ durchzulassen, sie ist aber genügend, |
uni das selbsttätig< Anhalten der Maschine |
zu veranlassen, weih der Bogen schlecht all- |
legt ist und den Anschlag 1g nicht berührt. |
In diesem Falle bleibt die Ztlnge 2#5 in der in |
Abb. i dargestellten Lage, so daß bei der für |
die Kontrolle erfolgenden Niederbewegung |
der Teil 28 der Zunge 25 im Einschnitt 4o |
hängen bleibt, wodurch der Hebel 29 daran |
gehindert wird, sich zu drehen; die Nase 32 |
zwingt dann den Kolben 31, sich abwärts zu |
bewegen, bis er den Allschlag 37 berührt, wo- |
durch der Stromkreis des Elektromagneten |
geschlossen wird, «-elch letzterer auf einen |
Hebel wirkt, der das Anhalten der Maschine |
veranlaßt. |
Wenn dagegen der Bogen richtig angelegt |
ist und er den oder die Anschläge 1g berührt, |
Wodurch die Zunge 25 leicht zum Schwingest |
gebracht wird. nimmt diese die in Abb. i in |
`ebrochellell Linien angedeutete Stellung ein, |
so tlaß, wenn der Anschlag 1 g zur Ausübung |
der Kontrolle sich abwärts bewegt, der Teil 28 |
der Zunge aus dem Einschnitt do entweicht. |
Da die Nase 32 des Hebels 29 auf dem Kolben |
31 ruht, bewirkt dieser Kolben die Drehung |
des Hebels bei der Niederbewegung des All- |
schlagUs. |
Da die Unt-undscheibe ihre Drehbewegung |
fortsetzt, steigt die Rolle rd. auf die Erhöhung |
_-2 vier t'nrundscheibe, wodurch der Anschlag; |
vollständig niederbewegt wird. Dieser All- |
a g läßt den vorher durch die finit Katit- |
schukverkleidung versehenen Rollen 43 auf |
.der hin und her gehenden Walze .Id. einge- |
klemmten Bogen 2-2 vollständig frei. Bei |
dieser in Abb.-I dargestellten Lage sieht nian, |
,,laß dur Heliel2g seine Niederbewegung ticch |
vcrvc@llstüntligt hat, so claß er den zwischea |
(Juli] Kolbeli 31 und dein Kontakt 37 befinri- |
lichen Raum freiläßt. Der Bogen wird dann |
durch die Walze .4d. in die Bearbeitungs- |
ina.cliine eingeführt. |
Abb. 3 zeigt die Stellung der Kontroll- |
cil-gane, wenn sich der Anschlag in seiner |
untersten Lage befindet, wobei er das -lnhalteil |
der 'Maschine infolge unrichtigen Anlegens |
des Bogens veranlaßt hat. |
Je nach der Größe der Bogest müssen die |
Alischlä -e bewegt werden können, titn sie ent- |
weder einander zu nähern oder voneinander |
zu entfernen. Wenn die Schraube @. gelöst |
wird, kann der voll:tiinclige Anschlag mit den |
Kontrollorganen und der unteren Füllrang |
läng: des Verbindungsstückes i und der |
Welle 2 verschoben werden. @N ttr die obere |
Führung 2-1 und die Rolleu 43 müssen für sich |
verschoben werden. |
Beim Anlegen gegen zwei vordere An- |
schläge ist es manchmal nötig, einen dieser |
Anschläge in der Längsrichtung, d.11. in der |
Bewegungsrichtung der 'Maschine, zu ver- |
schieben, um den Bogen parallel zu den Ein- |
iiliriuigs#valzen öder leicht schräg dazu ein- |
zuführen. Zu diesem Zweck lockert man die |
Schrauben 2o, die das Gleiten .des Anschlags |
1g in der Führung 18 des Kolben: 6 veranlaßt. |
Da die Zunge 25 und der Hebel 29 am An- |
schlag 1g befestigt sind, hem-eg-t sich die Nase |
32 auf der Oberfläche des Kolbens 31. Da |
diese Oberfläche zur Bewegungsrichtung des |
Anschlags annähernd parallel ist, kann der |
_`_nschlag -g nach Belieben eingestellt werden, |
ohne daß die Genauigkeit der Kontrolle ver- |
ändert wird im(] ohne nette Einstellung ihrer |
Organe. |
Die Nase ? r der LTnrundscheibe 15 ist vor- |
gesehen worden, um die Kontrolle des Bogens |
gleich nach seiner Ankunft gegen die All- |
schläge zu erlauben, so daß die Maschine all- |
gehalten werden kann, bevor der Bogen zu |
weit in sie eingedrungen ist, was der Fall |
sein würde, wenn man mit großer Geschwin- |
digkeit arbeitet. |
Es ist klar, daß die Kontrollvorrichtulig |
auch arbeiten würde, wenn man die Nase 4i |
weglassen würde. In diesem Falle würde |
die Kontrolle deichzeitig mit der größ- |
ten Abwärtsbewegung der Anschlüge ausge- |
führt. |
Die mit dieser Bauart erhaltene K-ontakt- |
periode bei elektrischer Auslösung ist genü- |
gend lang, tiln ein sicheres Anhalten der 'Ma- |
schine zu veranlassen, auch wenn sie finit |
großer Geschwindigkeit umläuft. |
Die elektrische Auslösung könnte auch |
durch eine mechanische Auslösung ersetzt |
-werden, die durch die Abwärtsbewegung des |
Kolbens 31 bewegt würde. Da diese Abw-ärts- |
bew-egting von der Unrundscheibe 15 ge- |
steuert wird, kann man einen genügenden |
Druck erhalten. um eine sichere Auslösung zti |
bewirken, ohne daß die Empfindlichkeit der |
Kontrolle darunter leidet. |
Die Gabel des Anschlags 1g könnte man |
weglassen und den übrigen Teil der Kontroll- |
vorrichtung, d. 1i. den Kolben 31 und die |
Zunge 29, zur Kontrolle benutzen, wobei das |
Anlegeil gegen andere Anschläge erfolgen |
würde. |
Wie dies aus der Beschreibung Hervorgeht, |
ist es außerdem möglich, sowohl von Hand |
angelegte als mechanisch angelegte Bogen zu kontrollieren.
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Es können natürlich Einzelheiten der vorliegenden Vorrichtung abgeändert
werden, ohne deshalb aus dem Rahmen der Erfindung herauszutreten.