-
Nähmaschine, insbesondere zum Festnähen des Schirmbezugs an den Enden
der Schirmrippen. Bei der Herstellung von Schirmen erfolgt das Festnähen des Schirmbezugs
an den Enden der Schirmrippen bisher von Hand.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine zur mechanischen Ausführung dieser
Arbeit dienende Nähmaschine. Die Maschine besteht aus einem Werkstückhalter, zu
dessen beiden Seiten Nadelhalter angeordnet sind, welche sich mit Bezug auf den
Werkstückhalter hin und her bewegen und abwechselnd eine zweispitzige Nadel erfassen.
Es sind bereits derartige Maschinen, beispielsweise zum Nähen von Treibriemen, bekannt.
Bei dieser wird das Werkstück (Treibriemen) absatzweise in einer Richtung fortbewegt,
und die Nadeln brauchen lediglich die Riemen glatt zu durchstechen. Die Maschine
eignet sich demnach nicht für den vorliegenden Zweck, zu dessen Erfüllung es notwendig
ist, daß der Faden teils durch, teils um den Bezug und die Rippenöse gelegt wird.
-
Gemäß der Erfindung besteht nun das Neue an einer solchen Nähmaschine
zunächst darin, daß der Werkstückhalter während des Nähvorganges zu bestimmten Zeiten
quer zur Bewegungsbahn der Nadelhalter derart hin und her bewegt wird, daß diese
je nach den verschiedenen Lagen des Werkstückhalters die Nadel mit ihrem Faden durch
oder um den Bezug und die Schirmrippe mit öse führen und den Faden festziehen. Außerdem
ist die Maschine mit einem besonderen Fadenschneider und einem Nadeleinfädler versehen.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i eine Vorderansicht der Maschine, Abb.2 eine Draufsicht, Abb.
3 eine Rückansicht, Abb. q. eine teilweise Rückansicht mit einen der Nadelhalter
in zurückgezogener Lage, Abb. 5 eine Rückansicht mit beiden Nadelhaltern in ihren
Ausgangsstellungen bei Beginn des Nähvorganges, Abb. 6 eine Darstellung, z. T. im
Schnitt, eines Nadelhalters und des Werkstückhalters, Abb.7 eine Vorderansicht einen
Daumenscheibe, mittels welcher der Werkstückhalter bewegt wird, Abb. 8 eine Ansicht
mehrerer Daumen- und Kurvenscheiben, Abb. 9 einen Schnitt nach Linie 9-9 der Abb.3,
den Fadenschneider enthaltend, Abb. io eine Einzelansicht der Einfädelvorrichtung,
Abb.
i i eine Ansicht eines Teiles der letzteren, Abb. 12 bis 15 Schemas des Nälivorganges
in seinen verschiedenen Stufen und Abb.16 eine Einzelansicht des fertigen Produktes.
-
Bei der Maschine wird eine Nadel. i o (Abb. i i) verwendet, die in
der Mitte das Öhr 13 besitzt und an beiden Enden i i und i2 zugespitzt ist. Die
Nadel io wird abwechselnd von einem von zwei Nadelhaltern gehalten, von denen der
eine als der erste und der andere als der zweite Nadelhalter im folgenden bezeichnet
wird. Die beiden Nadelhalter sind gegeneinander hin und her beweglich. Bei Beginn
des Nähvorganges befindet sich die Nadel im ersten Halter. Dieser bewegt sich dann
auf den zweiten Halter zu, führt die Nadel mit ihrem Faden durch das Werkstück (Bezug)
hindurch und gibt sie an den zweiten Halter ab. Dieser bewegt sich dann zuerst zurück
und darauf wieder vorwärts, wobei er die Nadel zur Ausführung eines weiteren Stiches
wiederum durch bzw. um den Bezug führt und an den ersten Halter zurückgibt. Die
Zahl der Hinundhergänge der Nadelhalter bei einem Nähvorgang richtet sich nach der
Zahl der gewünschten Nähstiche.
-
Der erste Nadelhalter besteht aus einem L-förmigen Block 15 (Abb.
6), der an seiner Vorderseite in einer Aussparung eine Platte 16 trägt, die mit
einer öffnung zur Aufnahme der Nadel io versehen ist. Ein Anschlag 17 im Block 15
begrenzt die Eintrittsbewegung der Nadel durch die Öffnung der Platte 16. Auf dem
Block 15 ist bei 18 ein doppelarmiger Klemmhebel--o drehbar gelagert, der mittels
Federn 21 in Nadelklemmstellung gehalten wird. Die Federn 21 umgreifen mit einem
Ende einen Stutzen 22 auf der Unterseite des Hebels 2o und mit den anderen Enden
einen Stutzen 23 eines Armes 24, auf welchem der Block 15 sitzt. Der Klemmhebel
2o besitzt an seinem hinteren Ende eine Daumenfläche 25. Durch den vorderen Arm
des Hebels 2o wird die Nadel io auf dem Block 15 nachgiebig festgehalten.
-
Der Block 15 bildet nach hinten eine aufrechte Lagerplatte 26, an
der eine zweite ähnliche Platte 27 befestigt ist. Die Platten 26 und 27 besitzen
Bohrungen zur Aufnahme von Stangen 28, auf welchen die Halter gleiten. Die Stangen
28 sind in Armen 3o eines Ständers 31 gelagert, der auf dem Grundgestell 32 angeordnet
ist.
-
Der zweite Nadelhalter ist von derselben Ausführung wie der erste.
-
Die Platten 27 beider Nadelhalter besitzen auf ihren Rückseiten Stifte
33, 34, die in Schlitze 35 und 36 von Armen 37 und 38 eingreifen, welche bei 40
und 41 (Abb.4) drehbar auf dem Ständer 31 befestigt sind.
-
Auf dem Ständer 31 ist eine gezahnte Scheibe 42 drehbar gelagert,
in die ein Zahnrad 43 eingreift. Letzteres sitzt auf einer kurzen Welle 44 und kann
durch irgendwelche Mittel in Drehung versetzt werden.
-
Auf der Innenseite der Zahnscheibe 42 ist eine Platte 45 (Abb.8) befestigt,
die mit einer Kurvennut 46 versehen ist. Eine Rolle 47 des Armes 37 greift in diese
Nut ein und wird von derselben geführt, um die Bewegungen des Armes 37 um seinen
Drehzapfen 40 herbeizuführen. Auf der anderen Seite der Zahnscheibe 42 sitzt eine
weitere Platte 48 (Abb. 3, 4 und 5), die mit einer Kurvennut 5o versehen
ist, in' welcher eine Rolle 51 des Armes 38 eingreift und geführt wird.
-
Die Kurvennuten 46 und 5o der Platten 45 und 48 sind von ähnlicher
Gestaltung, jedoch sind Sie etwas versetzt zueinander, und zwar liegt die Nut 46
vor. Wenn das Zahnrad 43 gedreht wird, dreht sich ebenfalls die Zahnscheibe 42 und
mit ihr die beiden Kurvennutenplatten 45 und 48. Die Rolle 47 des Armes 37 folgt
dem von der Kurvennut 46 vorgeschriebenen Weg, wobei der Arm 37 um den Drehzapfen
40 in Teilbogen schwingt, die durch die Teile finit größerem Radius, wie 46a, 46b,
46e, 46d und 46e, der Kurvennut 46 bestimmt werden. Diese Schwingbewegung
des Armes 37 wird durch den Stift 33 auf die Platte 27 übertragen, und damit werden
die Platten 26, 27, 15, welche den ersten Nadelhalter tragen, auf den Führungsstangen
28 hin und her bewegt.
-
Der Arm 38 greift mit einer Rolle 51 in die Kurvennut 5o der Platte
48 ein und erhält durch die Teile 5oa, 50b, 5oe, Sod und 50e ähnliche Teilschwingungen,
durch welche der zweite Nadelhalter auf den Führungsstangen 28 ebenfalls hin und
her bewegt wird. Wie bereits erwähnt, ist die gegenseitige Anordnung der Kurvennuten
46 und 5o derart, daß der zweite Nadelhalter nach dem ersten bewegt wird.
-
In der Ausgangsstellung befindet sich der erste Nadelhalter am äußersten
Ende seines Rückwärtshubes und ist bereit, seinen Vorwärtshub zu beginnen. Diese
Stellung wird dadurch bedingt, daß die Rolle 47 der Stange 37 sich auf dem höchsten
Punkt 46a der Kurvennut 46 (Abb. 5) befindet. In diesem Augenblick befindet sich
der zweite Nadelhalter infolge der Lage der Rolle 51 der Stange 38 in dem mit 5oe
bezeichneten Teil der Kurvennut 59 fast am vorderen Ende seines Vorwärtshubes. Infolge
der Drehung der gezahnten Scheibe 42 bewegt sich die Rolle 47 aus dem Teil 46a in
den Teil 46f, wodurch der Vorwärtshub des ersten Nadelhalters
mit
der Nadel io bewirkt wird. Der Teil 461 der Kurvennut 46 ist ein Kreisbogen von
gleichem Radius und bedingt die innerste Lage des ersten Nadelhalters.
-
Der zweite Nadelhalter wird mit Bezug auf den ersten dadurch in die
Nadelaufnahmestellung gebracht, daß die Rolle 51 sich in den Teil 50f (Abb. 5) der
Kurvennut 50 hineinbewegt. Der Teil 5of bildet einen Kreisbogen von gleichem
Radius und bedingt die innerste Lage des zweitenNadelhalters. Wenn also der erste
Nadelhalter das Ende seines Vorwärtshubes erreicht hat, liegt er nahe neben dem
zweiten Nadelhalter, welcher alsdann seinen Rückwärtshub beginnt, indem die Rolle
51 aus dem Teil 5o/ in den Teil 5oa der Kurvennut 5o tritt. Wenn beide Nadelhalter
sich in ihrer innersten Lage, d. h. am Ende ihres Vorwärtshubes, befinden, ist der
Abstand zwischen denselben für einen Augenblick so klein, daß die Nadel io von beiden
Haltern gehalten wird. Dabei gibt der erste Nadelhalter die Nadel io frei, sobald
der zweite Nadelhalter die Nadel erfa.ßt hat. Die Nadel wird also vom ersten Halter
an den zweiten abgegeben. Auf dem Ständer 3 i befindet sich in der Mitte zwischen
den inneren Endstellungen der Nadelhalter ein Werkstückhalter, und zwar ist derselbe
derart angeordnet, daß die Nadel beim Übergang von dem einen Halter zum andern durch
das Werkstück hindurchgeht.
-
Der zweite Nadelhalter, welcher nunmehr die Nadel io trägt, führt
alsdann unter dem Einflusse des Teiles 5oa der Platte 48 seinen Rückwärtshub und
gleich darauf wieder einen Vorwärtshub aus, während der erste Nadelhalter während
der genannten Bewegung des zweiten am Ende seines Vorwärtshubes stehenbleibt, und
zwar infolge davon, daß die Rolle 47 sich in dem Kurvennut.entei146f befindet. Am
Ende des Vorwärtshubes des zweiten Nadelhalters befinden sich beide Halter in der
Übergabestellung, und die Nadel io wird wieder an den ersten Nadelhalter abgegeben,
welcher dann unter der Einwirkung des Kurvennutenteiles 46f einen Rückwärts- und
einen Vorwärtshub ausführt.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besitzt jede der Kurvennuten
46 und 5o vier solcher Abschnitte, durch welche ein Vorwärts- und Rückwärtshub jedes
Nadelhalters während einer Umdrehung der Zahnscheibe 42 herbeigeführt wird. Während
einer vollen Umdrehung der Scheibe 42 wird also die Nadel io viermal vom ersten
zum zweiten Nadelhalter übertragen, und ebensooft findet eine Rückgabe der Nadel
vom zweiten zum ersten Nadelhalter statt, welcher schließlich mit der Nadel in seilte
Ausgangsstellung zurückgeht. Von den vier Teilen 46b, 46e, 46d und 46e der Nut 46,
welche je eine Vor- und Rückwärtsbewegung des ersten Nadelhalters bewirken, ist
der Teil 4.6e' etwas länger, um den ersten Nadelhalter während des im folgenden
noch beschriebenen Durchschneidens des Fadens in Ruhe zu halten. Außerdem ist der
Teil46a verhältnismäßig lang und von gleichem Radius, um den ersten Nadelhalter
während des Einfädelns in seiner äußersten Endstellung in Ruhe zu halten.
-
Die Platte 45 besitzt an ihrem Unifang eine Anzahl von Daumenflächen
55, und ebenso besitzt die Platte 48 an ihrem Umfang eine Anzahl von Daumenflächen
56, die den Flächen 55 etwas nacheilen. Bei 6 1 ist auf dem Ständer 31 ein
V-förmiges Glied 57 (Abb. 3 und 5) drehbar gelagert, welches an seinem unteren Teil
einen nach hinten -sich erstreckenden Block 62 trägt. Der Block 62 ist an seinen
unteren seitlichem 1?nden mit Rollen 63 und 64 versehen, welche in Eingriff mit
den Daumenflächen 55 bzw. 56 stehen. Die Arme 58 und 6o des V-förmigen Gliedes 57
sind an ihren oberen Enden mit rechtwinklig zu ihnen stehenden Stiften 65 und 66
versehen. Während der Drehung der Zahnräder 43 und 42 und der dabei stattfindenden
Hinundherbewegung der Nadelhalter wird das V-förmige Glied 57 an gewissen Punkten
der genannten Hinundherbewegung durch die Wirkung der Daumenflächen 55 und 56 auf
die Rollen 63 und 64 nach der einen oder anderen Seite geschwungen. Wenn z. B. der
erste Nadelhalter seinen ersten Vorwärtshub beginnt, wirkt auf die Rolle 63 eine
der Daumenflächen 55 und kippt das Glied 57 in einer dem Uhrzeigersinne entgegengesetzten
Richtung (Abb. 3 und 5), wodurch der Stift 66 auf der Daumenfläche 25 am
Ende des Klemmhebels 2o des zweiten Nadelhalters in Wirkung tritt und den Hebel
so dreht, daß zwischen seinem inneren Ende und deal Block i 5 die Nadel i o in den
zweiten Nadelhalter eintreten kann. In diesem Augenblick hat der zweite Nadelhalter
seinen Vorwärtshub beendet und- ist im Begriff, seinen Auswärtshub zu beginnen.
Wenn der erste Nadelhalter das Ende seines Vorwärtshubes erreicht hat, verläßt die
Rolle 63 die obenerwähnte Daumenfläche 55, während gleichzeitig die Rolle 64 auf
eine der Daumenflächen 56 aufläuft, um das Glied 57 im Uhrzeigersinne zu kippen
und den Stift 65 auf die Daumenfläche 25 des ersten Nadelhalters wirken zu lassen.
Durch diese Bewegung wird die Nadel ün ersten Nadelhalter frei, während der Klemmhebel2o
des zweiten Nadelhalters niedergeht und die Nadel io erfaßt und auf seinem Rückwärtshub
mitnimmt. Während des Rückwärts- und des
darauffolgenden Vorwärtshubes
des zweiten Nadelhalters wird der Klemmhebe12o des ersten Nadelhalters in Offenstellung
gehalten. Wenn jedoch der zweite Nadelhalter seinen Vorwärtshub beendet, tritt die
umgekehrte Bewegung ein, und die Nadel wird wieder an den ersten Nadelhalter abgegeben
und von diesem erfaßt. Während der Drehung der Räder 43 und 42 treten also die Stifte
65 und 66 abwechselnd mit den Klemmhebeln 20 der beiden Nadelhalter in Eingriff
und bewirken ein abwechselndes Freigeben und Erfassen der Nadel.
-
Auf der Vorderseite des Ständers 3 i ist der Werkstückhalter befestigt.
Derselbe besteht aus einer Stange 70 (Abb. 1, 2 und 9), die in Führungen 71 und
72 begrenzt auf und ab verschieblich ist. Die Stange 70 ist an ihrem oberen
Ende mit einer Platte 73 versehen, auf welcher der Träger 74 für den Werkstückhalt-er
befestigt ist. Der Halter besteht aus doppelarmigen- Klammern 75a, 75b, die auf
einem Zapfen 76 des Trägers 74 gelagert sind und mit ihren unteren Enden (Abb.6)
um eine Stellschraube 76a greifen, die von hinten durch die Stütze 74. hindurchgeführt
ist und zwischen die Klammern75a, 75b derart greift, daß dieselben zur Aufnahme
bzw. zur Freigabe der Schirmrippe geöffnet und geschlossen werden können. Der hintere
Teil des Trägers 74 ist am oberen Ende mit einem Ansatz 74a versehen, welcher die
Einwärtsbewegungder Schirmrippe in die Klammern 75ai 75b hinein begrenzt.
-
Die Zahnscheibe 42 trägt hinter der Kürvenplatte 45 eine Daumenscheibe
77 (Abb. 7),
welche sich mit der Scheibe 42 dreht. Auf der Rückseite
der Stange 70 ist ein Arm 78 (Abb.9) befestigt, der durch einen Schlitz des
Ständers 31 greift und am Ende mit einer Rolle 79 versehen ist, welche unter der
Wirkung des Umfanges der Daumenscheibe 77
steht. Die Daumenflächen der Scheibe
77
bewirken während der Drehung der letzteren eine senkrechte Aufundabwärtsbewegung
der Stange 70 und des Werkstückhalters 75a, 75b.
-
Der Umfang der Scheibe 77 ist mit den folgenden Daumenflächen
versehen: 77a sind Teile, welche bei Eingriff mit der Rolle 79 die Stange
7 0 und den Halter 75a, 75b in einer solchen Lage halten, daß die Nadel durch
den Bezug, welcher die im Werkstückhalroer befindliche Schirmrippe umgibt, hindurchgehen
kann. Bei der weiteren Drehung der Scheibe 77 kommt die Rolle 79 auf eine
Daumenfläche 77b, welche die Stange 7 0 mit dem Werkstückhalter 75a, 75b
anhebt, so daß die Nadel unter dem Werkstück , durchgeht. Wenn die Rolle 79 auf
die Daumenfläche 77` kommt, fällt der Werkstückhalter herab und gestattet der Nadel,
oberhalb des Werkstückes herzugehen.
-
Eine Schirmrippe 8o mit dem um ihr Ende gelegten Bezug 81 wird in
den Werkstückhalter 75a, 75b eingesetzt und in demselben durch Anziehen der
Stellschraube 76a gehalten. Das Schirmrippenende besitzt in üblicher Weise eine
Öse 82 (Abb. 12 bis 16). Bevor die Maschine in Tätigkeit gesetzt wird, befindet
sich der erste Nadelhalter mit der Nadel und dem durch das Ohr 13 gehenden Faden
in seiner äußersten Stellung, wobei der Klemmhebel 2o die-Nadel fest in Arbeitsstellung
hält. Der zweite Nadelhalter befindet sich ungefähr am Ende seines Vorwärtshubes
in der Nadelaufnahmestellung. Sobald das Zahnrad 42 seine Drehung beginnt, führt
der erste Nadelhalter seinen Vorwärtshub aus, wobei die Nadel io durch den Bezug
81 und die Öse 82 der Rippe 8o des im Werkstückhalter befindlichen Werkstückes hindurchgeschoben
und darauf von de zweiten Nadelhalter erfaßt wird. Während der Übertragung der Nadel
i o befindet sich die Rolle 79 der Stange 7o auf der Fläche 77a der Daumenscheibe
77. Blei dem nun beginnenden Rückwärtshub des zweiten Nadelhalters zieht dieser
den Faden durch den Bezug und die Rippenöse hindurch und führt bei seinem darauf
stattfindenden Vorwärtshub die Nadel i o zurück und gibt sie wieder an den. ersten
Nadelhalter ab. Während dieser letzten Übertragung befindet sich die Rolle 79 in
Eingriff mit lder Fläche 77b der Daumenscheibe 77, wodurch der Halter 75a,
75b angehoben wird, so daß die Nadel unterhalb des Werkstückes zu dem ersten Nadelhalter
zurückkehrt. Dadurch wird der Doppelfaden um die Außenseite der Rippe 8o und des
Bezuges 81 herumgeführt, worauf der erste Nadelhalter seinen Rückwärtshub macht.
Dieser Vorgang wird ein zweites Mal wiederholt, ,so daß die Nadel mit dem Faden
zum zweiten Male .durch den Bezug und die Rippenöse hindurch- und bei ihrer Rückkehr
von unten um das Werkstück herumgeht. Beim dritten Vorwärtshub des ersten Nadelhalters
geht die Nadel i o mit ihrem Faden ein drittes Mal durch Bezug und Rippenöse hindurch
und wird wiederum an den zweiten Nadelhalter abgegeben. Bei der dritten Rückkehr
der Nadel zum ersten Nadelhalter kommt die Rolle 79 auf die Daumenfläche 77c, wodurch
der Werkstückhalter nach unten fällt und die Nadel demnach oberhalb der Klammern
75a, 7 5b hergeht, wodurch der Faden um die Unterseite des ösensteges 82 der Rippe
8o gelegt wird. Dieser letztgenannte Vorgang wiederholt sich beim vierten und letzten
Vor-und Rückwärtshub des ersten Nadelhalters. Alsdann wird der Faden von dem im
folgenden
beschriebenen Fadenschneider durchschnitten und das mit
dem angenähten B@ezug versehene Werkstück aus den Klammern 75a und 75L herausgenommen.
-
Aus Abb.3 ist ersichtlich, daß die Garnspule lose auf einem Stift
ioo sitzt. Dieser Stift i oo ist auf einer Platte i o i vorgesehen, welche ein Stück
mit dem Ständer 31 bildet. An der Platte ioi sitzt ein Arm io2 (Abb. i), auf dem
mittels Schelle i o3 eine hohl-- Büchse 104 befestigt ist. In der Büchse io4 bewegt
sich eine Stange io5, die am oberen Ende mit einem Querarm io6 versehen ist, an
dem eine nach unten gehende Stange 107 befestigt ist. Die Stange
107 gleitet in einer zweiten Büchse io8, welche ebenfalls auf dem Arm 102
befestigt ist. Die Stange 107 trägt an ihrem unteren Ende ein U-Stück i i o, weiches
einen Teil der Einfädelvorrichtung bildet. Ein Schenkel des U-Stückes iio besitzt
eine Öffnung iii zur Durchführung des von der Garnspule kommenden Fadens, während
der andere Schenkel. einen Ausschnitt 112 besi tzt.
-
Die Stange 105 trägt am unteren Ende einen Stift 113, der in
einen Schlitz 114 eines doppelarmigen Hebels 115 eingreift, der bei 116 drehbar
auf einer Platte 117 gelagert ist. Die Platte 117 bildet den Deckel einer U-förmigen
Führung 1 18, welche am Ständer 31 befestigt ist. In dieser Führung ist eine Stange
120 senkrecht auf und ab bewegbar, die einen Einfädelhaken 121 trägt.
-
Am unteren Ende der Stange i2o ist ein L-Stück 122 befestigt, welches
einen aufrechten Arm 124 trägt, der parallel zur Stange 120 verläuft (Abb. io).
Eine Feder 125, die einerseits am Arm 124 und anderseits am Grundrahmen 32 befestigt
ist, zieht die Stange i2o mit dem Einfädelhaken 121 für gewöhnlich nach unten. Auf
dem Arm 124 sitzen Stifte 126, 127, die auf den Hebel 115 wirhen und dessen Schwingungsbogen
um den Zapfen i16 bestimmen. Die Büchse i o8 besitzt eine Schraubennut 128, in welche
ein Stift i3o der Stange 107 eingreift. Wenn die Stange 12o nach oben bewegt wird,
bewegt sich die Stange 107 nach unten, und durch die Bewegung des Stiftes i3o in
der Schraubennut 128 wird das U-Stück i io um ungefähr 9o° gedreht.
-
Die Betätigung der Einfädelvurrichtung findet in folgender Weise statt:
Die Stange 120 trägt einen Ansatz 131, der durch einen Schlitz 132 des Ständers
31 (Abb. 8) geht und mit einem Stift 132a versehen ist, der in einen Schlitz 133
einer Stange 134 eingreift, die auf der Rückseite des Ständers 31 um einen Zapfen
135 drehbar gelagert ist. Die Stange 134 greift mit einer Rolle 136 an !der Daumenfläche
137 eines Daumens 138 an, der auf der Platte 45 befestigt ist und sich mit dem Rad
42 dreht. Während des Betriebes wird also der Arm 134 durch den Daumen 138 um seinen
Drehpunkt geschwungen, so daß er mittels des Schlitzes 133 die Stange 120 aufwärts
bewegt. Dadurch wird der Einfädelhaken 121 veranlaßt, durch das Öhr 13 der Nadel
io nach oben zu gehen, während gleichzeitig die sich abwärts bewegende Stange 107
das U-Stück iio dreht und in die Einfädellage bringt. Der Haken 121 erfaßt nun den
Faden in dem U-Stück i i o und zieht ihn bei der folgenden Abwärtsbewegung _des
Hakens durch das Öhr der Nadel i o hindurch, so daß der Faden eingefädelt ist.
-
Die des näheren aus Abb.9 ersichtliche Fadenschneidvorrichtung besteht
aus einem Arm i 4o, der bei 141 drehbar auf der Führung 71 sitzt. Der Arm ist am
oberen Ende mit einem Messer 142 versehen. An seinem Drehpunkt besitzt der Arm i4o
eine Verlängerung 143, die von unten gegen einen Stift i 4 4 anliegt, der die Bewegung
des Armes i 4o nach außen begrenzt. Der Arm i4o mit seinem Messer 142 wird durch
eine Feder 144a in seine äußerste Lage gezogen. Auf dem Ständer 31 sind zwei Stützen
145 befestigt, in denen ein Stift 146 gelagert ist. Auf dem Stift 146 ist ein Winkelhebel
147 befestigt, der einen nach oben ragenden Arm i 5o hat, der mit einer Schrägfläche
151 an einer Schrägfläche 148 des Armes 14o angreift. Der zweite Arm des Winkelhebels
geht durch einen Schlitz 153 des Ständers 31 und besitzt an seinem freien Ende eine
Nase 154. Auf diese Nase wirkt eine Daumenscheibe 155, die zwischen der Daumenscheibe
138 und der Platte 45 angeordnet ist und sich mit dem Rad 42 dreht. Am Umfang der
Scheibe 155 sind zwei Daumenflächen 155a und 155b vorgesehen, die dazu dienen, durch
Einwirkung auf die Nase 154 den Winkelhebel 147 um seinen Drehzapfen 146 zu schwingen
und dadurch während einer vollen Umdrehung des Rades 42 den Messerarm 140 zweimal
einwärts zu bewegen, so daß das Messer 142 seine Schneidarbeit ausführt.
-
Bei der ersten Einwärtsbewegung des Messers 142 schneidet dieses den
Doppelfaden durch, der von der Nadel io über den Werkstückhalter 75a, 75b geführt
wird, und zwar findet dieses nach der letzten übertragung der Nadel von dem zweiten
zum ersten Nadelhalter statt. Die Nadel i o, von dem Faden befreit, wird dann durch
den ersten Nadelhalter weiter zurück in eine Stellung geführt, in welcher ein neues
Einfädeln erfolgt.
-
Bei der durch den Daumen 155b bewirkten zweiten Einwärtsbewegung des
Messers 142 schneidet dieses den Einzelfad--n durch, der
von der
Spule aus durch die Rippenöse 82 und den Bezug geht. Das Durchschneiden des Einzelfadens
erfolgt nach dem Durchschneiden des Doppelfadens der Nadel, und zwar dann, wenn
der erste Nadelhalter sich am äußersten Ende seines Auswärtshubes befindet.
-
Die Kurvennuten ¢6 und 5o der Platten 45 und 48 der beiden Nadelhalter
sind so bemessen und gestaltet, daß die entsprechenden Nadelhübe in einem richtigen
Verhältnis zu der Fadenlänge stehen, die zur Ausführung der vollständigen Näharbeit
erforderlich ist.
-
Die Führungen 71 und 72 sitzen auf einer Stellplatte 16o (Abt. i),
die mittels einer Schraube 161 drehbar auf dem Ständer 31 gehalten wird. Die Platte
16o besitzt eine öffnung zum Durchtritt des Armes 78 der Stange 7o. Die Platte 16o
besitzt am unteren Ende einen Ansatz 162, gegen welchen die Köpfe 163 von Stellschrauben
164 anliegen. Die Stellschrauben sind mittels Muttern 166 in Stützen 165 verstellbar.
Federn 167, welche zwischen 163 und 165 liegen, drücken die Köpfe 163 federnd gegen
den Ansatz 162 der Platte 16o. Auf diese Weise sitzen der WeTkstückhalter und die
Schneidvorrichtung begrenzt beweglich und abgefedert auf dem Ständer 31. Diese Einrichtung
ist für die Einstellung sehr zweckmäßig und gleicht außerdem einen etwa auf den
Faden oder die Nadel ausgeübten Zug aus, während diese in den Nadelhaltern sitzt
bzw. durch das Werkstück im Werkstückhalter hindurchgeht.
-
Am Ständer 31 sind Rollen 168 vorgesehen, auf welchen die Arme 2¢
der Nadelhalter laufen, wenn letztere bin und her bewegt werden. Auf diese Weise
wird die Reibung zwischen den beweglichen Teilen -und den feststehenden Teilen vermindert.