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Asbestdichtungseinlage für Außenkapselverschlüsse. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Asbestdichtungseinlage für Außenkapselverschlüsse und besteht darin,
daß die Einlage mit Gummi imprägniert ist.
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Bei einem bekannten Verschluß besteht die Einlage aus einer Korkscheibe
und einem zwischen derselben und der Blechkapsel untergebrachten Papierscheibchen,
welches mit Harz getränkt ist. Letzteres hat den Zweck, den Zutritt von Feuchtigkeit
zur Blechkapsel und das Rosten derselben zu verhindern. Die Poren und feinen Kanälchen
in der Korkscheibe werden durch Behandlung derselben mit Paraffin oder einer ähnlichen
Masse nicht geschlossen, weshalb Feuchtigkeit durch die Scheibe hindurch bis an
das mit Harz getränkte Papierscheibchen gelangen kann, so daß also die Dichtigkeit
der verschlossenen Flasche weder nach der Kapsel noch nach außen gewährleistet ist.
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Man hat, um diesem Übelstand zu begegnen, vorgeschlagen, an Stelle
der Korkscheibe eine Pappscheibe mit einem Überzug aus nichtvulkanisiertem Gummi
zu verwenden, der aber weich und klebrig bleibt und deshalb beim Aufsetzen der Kapsel
unter Druck weg- bzw. durchgedrückt wird, dadurch das Abdichten verschlechternd.
Außerdem haben Gummischeiben den Nachteil, daß sie infolge ihres Schwefelgehaltes
unter der Einwirkung säurehaltigen Flascheninhaltes Schwefelwasserstoff ausscheiden
und dadurch Geruch und Geschmack des Flascheninhaltes ungünstig beeinflussen. -Durch
die chemische Einwirkung des Korkes auf Bier werden die in ihm befindlichen Eiweißstoffe
während des eine Wärme von etwa 70° C .erfordernden Pasteurisierens oder später
aus anderen Ursachen ausgeschieden, was eine mehr oder weniger starke Trübung des
Bieres zur Folge hat. ` ,Es ist weiter bekannt, zur Herstellung von Verschlüssen
für Gefäße mit Nahrungsmitteln bzw. Getränken Asbestfaser mit Cellulose-und Paraffinlösung
vor oder nach dem Pressen bzw. Formen zu behandeln. Ebenso wie die Korkscheibe wird
auch die Asbestscheibe von der Lösung nicht restlos durchdrungen, so daß, wie dort,
Poren und Kanälchen offen und in Verbindung miteinander bleiben, durch welche die
Flüssigkeit in die Einlage ein-und dieselbe durchdringen kann.
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Außerdem hat man, um einen dichten Abschluß zwischen einer Blechdose
und ihrem -deckel zu erzielen, vorgeschlagen, die eine oder andere der gegeneinanderzuliegen
kommenden Ringflächen mit einem Anstrich aus Kautschukkitt zu versehen und auf diesen
Anstrich einen Asbestring zu legen, dem der Kautschukkitt als Klebstoff dient. Hier
soll also der Asbestring die Abdichtung bewirken. Für Außenkapselverschlüsse ist
dieses Verfahren nicht anwendbar, weil. Flüssigkeit in den Asbestring ein- und denselben
durchdringt.
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Schließlich ist es auch bekannt, eine Baumwolle-, Leinen- o. dgl.
Schnur als Dichtungsmittel zu .verwenden und diese mit einem
Überzug
aus einem Stoff zu versehen, der eine klebende Wirkung hat und beim Verbinden von
Blechdose und -deckel durch Bördeln das Verrutschen der Schnur verhindern soll.
- -Die den bekannten Außenkapselverschlüssen anhaftenden Übelstände werden durch
die Erfindung, die sich auf den Ersatz der Korkscheibe oder der Gummi-Pappe-Scheibe
durch eine mit Gummi imprägnierte Asbestscheibe bezieht, vermieden. Die mit Gummi
imprägnierte Asbestscheibe ist chemisch indifferent, hat deshalb auf Bier, auch
während des Pasteurisierens und später, keinerlei schädlichen chemischen Einfluß
und ist in hygienischer Beziehung einwandfrei. Sie macht ferner das mit Harz getränkte
Papierscheibchen zwischen Einlage und Blechkapsel entbehrlich; außerdem stellt sich
die Verwendung einer mit Gummi imprägnierten Asbestscheibe gegenüber der Verwendung
einer mit Paraffin getränkten Korkscheibe einschließlich des bei Verwendung der
letzteren nicht entbehrlichen Papierscheibchens nicht teurer, und schließlich bildet
sie einen zuverlässig dichten, durch Kork und die anderen bekannten Einlagen nicht
zu erreichenden Abschluß.
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Die Herstellung der Dichtungseinlage gemäß der Erfindung geschieht
beispielsweise wie folgt: Asbest wird auf besonderen Maschinen fein zerfasert und
in diesem Zustande einer Gummimasse zugesetzt. Die Asbestfasern werden in diese
Gummimasse maschinell eingeknetet, wodurch .eine gleichmäßige Verteilung der Asbestfasern
in der Gummimasse erfolgt. Die Masse wird 'nun in einen Trog gebracht, in dem sie
mittels einer geeigneten Vorrichtung in ständiger Bewegung gehalten wird. Eine Walze
von etwa i m Durchmesser und etwa 1,20 Länge ist in den Trog eingehängt, taucht
in die Masse, ist geheizt und dreht sich ununterbrochen. Nachdem die an dieser Walze
haftende Masse eine Stärke von etwa 0,4 bis o, 5 mm erreicht hat, was der Fall ist,
wenn die Walze etwa q.o bis 5o Umdrehungen gemacht hat, wird sie aus dem Trog heraus-und
gegen eine gekühlte Walze gehoben, welche das Glätten der auf der geheizten Walze
befindlichen Gummi-Asbest-Schicht besorgt. Die Behandlung der Schicht mit der gekühlten
Walze geschieht so lange, bis ein überall gleichmäßig starkes und vollkommen glattes
Rohr entstanden ist, das dann durch einen Längsschnitt aufgeschnitten und von der
Walze abgenommen wird. Aus der so hergestellten Platte werden die Scheiben ausgestanzt.