DE453881C

DE453881C - Stollenausbau

Info

Publication number: DE453881C
Application number: DESCH66879D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-01-11
Filing date: 1923-01-11
Publication date: 1927-12-21

Description

Stollenausbau. Die Erfindung betrifft einen Stollenausbau aus einzeln oder gruppenweise unter dem Gebirgsdruck für sich nachgebenden und gegeneinander verschieblichen Kunststeinplatten oder Ringstücken, deren in der Querschnittsebene liegendeStoßflächen ohne festen Verband sich gegenüberliegen. Bei diesen gestaltänderungsfähigen Auskleidungen besteht die Gefahr, daß bei einer geringen, einem zu erwartenden nur geringen Gebirgsdruck 'enfsprechenden Bauhöhe der Ausbauteile, die Längsdrucklinie unter einer größeren, beispielsweise durch Hohlräume im Gebirge ermöglichten Gestaltänderung der Auskleidung aus dem Auskleidungsquerschnitt heraustritt und die Auskleidung teilweise ihren Zusammenhalt verliert (s. Abb. i). Um dieser Möglichkeit zu begegnen, sollen gemäß der Erfindung die einzelnen ein- oder mehrteiligen Platten oder Ringstücke in derLängsrichtung des Stollens nach innen offene U-Form oder auf der Innenseite eine längsgewölbte Aussparung haben, derart, daß die in ihrem mittleren Längsteil nur in der gegen ihr Zerbrechen durch den Gebirgsdruck sichernden Dicke gehaltenen Platten oder Ringstücke den Längsschub @ aufnehmende widerstandsfähige Stützfiiße mit einer Grundfläche von solcher größeren, in zur Stollenwand senkrecht gemessener Höhe haben, daß ein Verbleiben der Längsdrucklinie innerhalb des Auskleidungsquerschnitts bei den infolge des Gebirgsdrucks zu erwartenden Querverschiebungen derAusbäuteile gewährleistet ist.
Bekannt sind beispielsweise Schachtauskleidungen aus Eisenbeton, bei welchen die die Schalung bildenden Betonsegmentstücke, ähnlich wie z. B. Eisenbetondecken, bögenförmig sind; in diesen Fällen handelt es sich jedoch um starre, d. h. nicht gestaltänderungsfähige Gebilde, und die Bogenform der Bauteile hat hier den Zweck, sie zur Aufnahme der auftretenden Biegungsspannungen mit geringstmöglichem .Baustoffaufwand geeignet zu machen; jene Bauform hat dort also einen ganz anderen Zweck und eine ganz andere Bedeutung als in dem vorliegenden Fall, wo die Bauteile ausschließlich -auf Druck beansprucht sind und ihre Abmessungen unter dem Gesichtspunkt bestimmt werden sollen, ein Heraustreten der Drucklinie aus dem Auskleidungsquerschnitt bei dessen zu erwartenden Gestaltänderungen zu verhüten.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in Abb. 2 in einem Längsschnitt. Abb. 3 und q. zeigen zwei andere Ausführungen in gleicher Darstellungsweise. Abb. 5 und 6 zeigen die Auskleidungen schaubildlich.
Die Auskleidung besteht in an sich bekannter Weise aus schmalen keilförmigen Platten d (Abb. 2) oder auch größeren, in der Umfangsrichtung bogenförmigen Steinen aus Beton oder Eisenbeton oder sonstigem druckfesten Stoff, welche je nachdem, ob es sich um Auskleidungen von Strecken mit allseitigem oder einseitigem Gebirgsdruck handelt, in gleichfalls bekannter Weise zu Ringstücken (Abb. 5) oder zu ovalen Gewölben (Abb. 6) oder auch zu gewölbten Kappen mit geraden Stößen, tunlichst ohne achsialen Spielraum, auseinander gesetzt werden. In das Gewölbe können auch einige Quetschkörper c mit eingesetzt sein. Die einzelnen Platten oder Bogenstücke sind nun auf ihrer Innenseite in Achsenrichtung der Auskleidung mit einer beispielsweise gewölbten Aussparung b versehen oder im Querschnitt U-artig gestaltet, so daß jedes Auskleidungsring- oder Bogenstück aus zwei, gleichsam die tragenden Gurte bildenden, verhältnismäßig dicken Bestandteilen bi und einem diese verbindenden mittleren schwächeren, gleichsam den Verzug bildenden Teil b2 besteht; da jedoch die Teile b2 inUmfangsrichtung dicht aneinanderschließen und andererseits mit den gurtförmigen Bestandteilen bl, welche ihrerseits dicht aneinanderschließen, starr verbunden sind, so nimmt auch der Bestandteil bz einen seinem Querschnitt entsprechenden Teil des Gebirgsdruckes auf; andererseits verhindern die verhältnismäßig hohen Flanken bi, daß bei einer Formänderung der Auskleidung die Drucklinie zu schnell an der einen oder anderen Stelle aus der Ouerschnittsfläche heraustritt.
Die einzelnen bogen- oder U-förmigen Platten oder Gewölbestücke a können, wie Abb. 3 und 4 veranschaulichen, auch mehrteilig ausgebildet und die Teile an der Stoßstelle durch einen Beton- oder Eisenbetonausguß d miteinander verbunden sein. Wie Abb.4 zeigt, können in diesem Fall die Platten oder Bogenstücke außenseitig auch schwach dachförmig gestaltet sein.

Claims

PATENTANSPRUCH: Stollenausbau- aus einzeln oder gruppenweise unter dem Gebirgsdruck für sich nachgebenden und gegeneinander verschieblichen Kunststeinplatten oder Ringstücken, deren in der Stollenquerschnittsebene liegende Stoßflächen ohne festen Verband sich gegenüberliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen ein-oder mehrteiligen Platten oder Ringstücke in der Längsrichtung des Stollens nach innen offene U-Form haben oder auf der Innenseite eine längsgewölbte Aussparung aufweisen, derart, daß die in ihrem mittleren Längsteil nur in der gegen ihr Zerbrechen durch den Gebirgsdruck sichernden Dicke gehaltenen Platten oder Ringstücke den Längsschub aufnehmende widerstandsfähige Stützfüße mit einer Grundfläche von solcher größeren in zur Stollenwand senkrecht gemessener Höhe haben, die bei dem infolge des Gebirgsdruckes zu erwartenden Ausmaß der Querverschiebung derAusbauteile einVerbleiben der Längsdrucklinie innerhalb des Auskleidungsquerschnittes gewährleistet.