DE463470C - Aus Formsteinen bestehender Stollen- oder Schachtausbau - Google Patents
Aus Formsteinen bestehender Stollen- oder SchachtausbauInfo
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- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D11/00—Lining tunnels, galleries or other underground cavities, e.g. large underground chambers; Linings therefor; Making such linings in situ, e.g. by assembling
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Description
- Aus Formsteinen bestehender Stollen- oder Schachtausbau Bei dem Bergwerksstreckenausbau mittel: Kunststeine lassen sich zwei dem Grundsatz nach verschiedene Arten unterscheiden: nämlich einerseits der in sich starre Ausbau, das ist ein Ausbau, bei welchem die Steine durch einen Verband zu einem in sich starren Gebilde insgesamt oder abschnittweise zusammengefügt sind, und hierzu ist seiner Eigenschaft nach z. B. auch der aus drei kehlenartig zusammengefügten, in sich starren Bogenstücken bestehende soggenannte Dreigelenkbogenausbau zu rechnen; die zweite Art besteht in dem in sich nachgiebigen Ausbau, bei welchem die Formsteine entweder ohne jeden Verband aneinandergefügt sind oder mit einem derart nachgiebigen Verband, daß die Auskleidung gegenüber dem Gebirgsdruck in eine andere Querschnittsform überzugehen. vermag, wobei der Verband im wesentlichen lediglich zu verhüten hat, daß einzelne Steine aus dem Verband herausgedrückt werden.
- Jede dieser Ausbauarten weist bestimmte Mängel auf. Der starre Ausbau den Mangel, ,dlaß er selbst bei starker Bewehrung stärksten Gebirgsdrucken gegenüber erfahrungsgemäß nicht standhält, und daß er infolge der starken Eisenbewehrung sehr unwirtschaftlich ist; der nachgiebige Ausbau ohne Bewehrung hat den Mangel, daß bei stärkeren Gestaltänderungen ,die Drucklinie aus dein Gewölbekern heraustreten und die Steine an diesen Stellen hereinbrechen können; diese Gefahr ist bei dem nachgiebigen Ausbau mit nachgiebiger Bewehrung zwar verhütet, indessen besteht bei diesem Ausbau noch die Möglichkeit des Auftretens einer zu hohen Kantenpressung der Steine bei zu großen Gestaltänderungen, die infolge der Empfindlichkeit des Betons gegenüber Druckbeanspruchungen zu einem Zersprengen der Steine an den betreffenden Stellen führen kann.
- Gemäß der Erfindung soll demgegenüber und insbesondere zur Auskleidung von Strekken und Schächten, in denen mit Bewegungen des Gebirges und infolgedessen mit größeren Gestaltänderungen des Profils zu rechnen ist, wir. die beispielsweise bei nahe aneinanderliegenden Durchörterungen des Gebirges und beim Abbau von Flözen der Fell ist, gleichsani ein Mittelding zwischen dem starren und dem unbegrenzt gestaltänderungsfähigen Ausbau Verwendung finden, welcher am oder nahe am äußeren Umfang einen gestaltänderungsfähigen, aber mit einer in sich zugfest geschlossenen Eisenseele versehenen Steinwand aufweist.
- Eine derartige Ausbauart beruht auf dem Gedanken, daß unter ungleichförmigem Gebirgsdruck ein zylindrischer, nachgiebiger Ausbau - bei Strecken mit stärkerem Gebirgsdruck kommt ja nur die zylindrische Auskleidungsform in Betracht - elliptischen oder ovalen Chierschnitt anzunehmen strebt, indem die dem Gebirgsdruck ausgesetzten Bestandteile -der Auskleidung nach innen und die an weniger stark gedrückten entgegengesetzten Stellen befindlichen Bestandteile nach außen gedrängt werden. Hierbei streben die an den innenseitigen Druckstellen befiridlichenSteine innen zu klaffen, wobei sie äußere Kantenpressung erleiden, und die an den entgegengesetzten Stellen befindlichen Steine streben außen zu klaffen, wobei sie innere Kantenpressung erleiden, die gefährlicher sind als die äußeren, da sie nicht wie die letzteren durch das Gebirge teilweise aufgenommen werden. Die beiliegende Abbildung veranschaulicht diese Verhältnisse. Bei Einfügung von nachgiebigen Einlagen e in die Auskleidung, wird zwar dieses äußere und innere Klaffen und damit das Auftreten unzulässiger Kantenpressung verhütet, (lies jedoch nur so lange, wie die Einhagen selbst nachzugeben vermögen; ist deren Nachgiebigkeit aber erschöpft, ehe das Gebirge sich vollkommen gesetzt hat, können trotz der nachgiebigen Einlagen unzulässige und zu Zerstörungen der Steine führendeKantenpressungen auftreten. Um solches zu verhüten, ist gemäß der Erfindung ein gestaltänderungsfähiger, aber in- sich zugfest geschlossener Verband z in den äußeren Teil -der Auskleidung eingefügt; dieser in sich zugfest geschlossene Verband tritt nach Erschöpfung der nachgiebigen Einlagen in Wirkung und verhindert infolge seiner Zugfestigkeit eine weitergehende Formänderung der Auskleidung und damit das Auftreten zu großer innerer Kantenpressungen so lange, bis nach dem Setzen des Gebirges der Gebirgsdruck allseitig gleichmäßig geworden ist und danach auch die Auskleidung zum Stehen kommt.
- Der Verband selbst kann aus einer Eisenbetoneinlage mit in sich zugfest geschlossenen Eisenringen o. dgl. bestehen, und,die nachgiebigen Einlagen e können aus Ouetschkörpern von insgesamt oder teilweise geringerer Druckfestigkeit als die Kunststeine bestehen oder auch aus in sich verschieblichen Körpern, welche bei einem bestimmten Preßdruck gleitend nachgeben.
- Eine aus Betonsteinen bestehende Schachtauskleidung am äußeren Umfang mit einer in sich zugfest geschlossenen Eisenbewehrung zu versehen, ist an sich bekannt; in diesem Fall weist jedoch :die Auskleidung keine nachgiebigen Einlagen auf, und die Eisenbewehrung hat dementsprechend dort den gerade umgekehrten Zweck, eine Formänderung der Auskleidung zu verhüten, während im vorliegenden Fell die Eisenbzwehrung den Zweck und die Wirkung hat, daß sie erst nach Erschöpfung der Nachggiebigkeit der Einlagen in Wirkung tritt und einer weitergehenden Formänderung der Auskleidung entgegenwirkt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Aus Formsteinen bestehender Stollen-oder Schachtausbau, bei welchem zwischen die Steine eingefügte Körper eine Gestaltänderung der Auskleidung unter dem Gebirgsdruck ermöglichen, gekennzeichnet durch einen am oder nahe am äußeren Umfang der Auskleddung befindlichen gestaltänderungsfähigen, aber mit einer in sich zugfest geschlossenen Eisenseele versehenen Verband, welcher einer zu weit gehenden Formänderung der Auskleidung entgegenwirkt und Kantenpressungen von den Steinen fernhält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE463470C true DE463470C (de) | 1928-07-28 |
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DE (1) | DE463470C (de) |
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- 1925-08-12 DE DESCH75081D patent/DE463470C/de not_active Expired
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