DE45215C

DE45215C - Stuhl mit verstellbarem Sitz

Info

Publication number: DE45215C
Application number: DENDAT45215D
Authority: DE
Original assignee: F. HELMHOLZ in Hannover, Braunschweigerstr. 10
Anticipated expiration: 1908-01-24

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Stuhl besteht im wesentlichen aus zwei Theilen, dem festen unteren und dem beweglichen oberen Theile.

An dem festen Theil, dem Untergestell, ist die Mittelsäule stumpf gegen die Gestellplatte χ durch den zweitheiligen Ring y gesetzt, und enthält ein tiefgebohrtes Loch, welches unten am Boden desselben ein Lagerstück a, Fig. 1, 2 und 4, ferner ein sich hierauf setzendes Messingrohr b enthält. In die Pfanne des Lagerstückes setzt sich die Spitze einer eigenthümlich geformten, in Fig. 5 detaillirt gezeichneten Zahnstange c, die durch den eingesteckten Stift d mit dem Lagerstück so verbanden wird, dafs diese zwar um sich selbst drehbar, aber nicht mehr herauszuziehen ist, da das in seiner Lage festgehaltene Messingrohr b das Herausziehen des Lagerstückes verhindert.

In der Gestellplatte ist über der untergesetzten Säule ein von oben durch einen polirten Scheibenring verdecktes Loch angeordnet, welches das in Fig. 6 deutlicher gezeichnete hölzerne Klemmstück e aufnimmt. Dieses soll durch Anziehen einer Klemmschraube, Fig. 1 und 6, fest um das Rohr g des beweglichen oberen Theiles geprefst und dieser dadurch mit dem festen unteren Theil unbeweglich verbunden werden können. Das Klemmstück hat eine derartig gewählte Bohrung, dafs eine Berührung mit dem erwähnten Rohre, wenn die Klemmschraube nicht angezogen worden ist, nicht stattfindet, aber trotzdem es ermöglicht, das Messingrohr b fest in seiner Lage zu erhalten.

Der obere, verstellbare Theil des Stuhles mit dem Sitz besteht der Hauptsache nach aus einem dreiarmigen Gestell f mit dem bereits erwähnten dickwandigen Rohre g. Im oberen Theile dieses Rohres, welches in dem Messingrohr b seine Führung hat, ist ein mit drei Zähnen versehener Winkelhebel h in einer aus der Zeichnung zu ersehenen Art beweglich angeordnet. Eine angeschraubte Feder i bewirkt das Einfassen der Zähne des Hebels h in die Zahnstange c und bewirkt damit, dafs ohne Einwirkung des doppelarmigen Hebels k der obere bewegliche Theil in Bezug auf den unteren unverrückbar in der eingestellten Höhenlage bleibt.

Wird der Sitz belastet, so treten die oberen zwei Zähne in Action, während beim Anheben am Sitz der unterste Zahn in Wirkung tritt. Durch einen geringen Druck auf den Hebel k und ein gleichzeitiges Anheben oder Senken des oberen Theiles läfst sich nun leicht jede zwischen den äufsersten Grenzen liegende Höhenstellung erreichen.

Ein in dem Rohre g befestigtes Führungsstück / greift in eine an der Zahnstange befindliche nuthenartige Höhlung und zwingt diese Zahnstange, sich mit um die eigene Achse zu drehen, wenn eben der obere Sitztheil, was namentlich bei der Benutzung beim Klavierspiel vorkommt, diese Bewegung ausführt. Der Sitz ist somit in jeder gewählten Höhenlage um seine Verticalachse leicht drehbar, da das auf denselben kommende Gewicht auf einer beim Drehen wenig Reibung erzeugenden Spitze ruht. Sollte diese Drehung nicht gewünscht werden, so kann dieselbe durch das Anziehen der erwähnten Klemmschraube aufgehoben werden.

Ein gänzliches Herausziehen des oberen Theiles aus dem unteren wird durch eine aus Fig. 2 ersichtliche kleine Schraube m verhindert, die bei der äufsersten Höhenlage gegen einen der an der Zahnstange c befindlichen und zu deren Führung im Rohr g angeordneten gedrehten Ansätze stöfst.

Claims

P ate nt-Anspruch:

An Stühlen mit in der Höhenlage verschiebbarem Sitz die diese Höhenverschiebung ermöglichende, um ihre Verticalachse drehbare Stellvorrichtung, bestehend aus dem Gestell f mit dem daran sitzenden, im Messingrohr b geführten Rohre g, dem Hebel h und der auf einem Spitzzapfen gelagerten und im Rohre g geführten Zahnstange c, in welche durch Anwendung der Feder i die Zähne des Zahnhebels h greifen und in deren nuthenartiger Längsöffnung das ein gleichzeitiges Drehen der Zahnstange mit den übrigen Theilen der Stellvorrichtung erzwingende FührungsstUck I gleitet, und bei welcher Vorrichtung durch einen geringen Druck auf den Hebel k die Zähne des Hebels h aufser Eingriff mit der Zahnstange gebracht und die Höhenverstellung bewirkt werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.