DE45034C - Sicherheitsvorrichtung mit Schwimmer für Dampfkessel - Google Patents

Description

PATENTAMT.

Durch den nachfolgend beschriebenen Apparat soll zuverlässig vermieden werden, dafs im Kessel ein zu hoher oder ein zu tiefer Wasserstand eintreten kann.

In beiliegender Zeichnung ■ sind in Fig. 1 und 2 die verticalen Längsschnitte des Apparates an einem Dampfkessel angebracht dargestellt. Fig. 3 zeigt einen Horizontalschnitt nach der Linie x-y der Fig. 1 und 2.

Im Innern des Kesselraumes bewegt sich mit dem Wasserspiegel ein Schwimmer S, welcher an einem um α drehbaren Hebel scharnierartig befestigt ist.. Dieser Schwimmerhebel besteht aus zwei Theilen C und C¹, die so mit einander verbunden sind, dafs der vordere Theil C^l kleine Bewegungen machen kann, ohne dafs der hintere Theil C hierdurch beeinflufst wird.

Der Arm C trägt, an dem Stift b gelagert , die nach oben und unten mit den Abschlufsorganen A und B verbundenen Zugstangen c und c¹, welche je in eine Kugel d und d^l enden und mittelst Ueberwurfmutter c und c¹ mit den Abschlufsorganen A und B verbunden sind. Diese Zugstangen c und c¹ haben in den Abschlufsorganen A und B nach oben bezw. nach unten hin Leerlauf, so dafs, wenn durch die Bewegung des Schwimmerhebels C C^l das eine Abschlufsorgan A bewegt wird, das andere Abschlufsorgan in Ruhe bleibt.

Die Abschlufsorgane A und B werden durch leichte, einstellbare Federn/ bezw. /' auf ihrem Sitz gehalten und können mittelst Handhebels h bezw. h^l von aufsen von ihrem Sitz gedrückt," und es kann dadurch; ihr Zustand jederzeit controlirt werden. 'Hinter dem Abschlufsorgan B ist, wie Fig. 1 und 2 zeigen, ein Ablaufrohr E angeordnet, welches ins Freie oder nach einem Sammelbehälter führt.

Ueber dem Abschlufsorgan A befindet sich in einem Gehäuse G ein lose niederhängendes Ventil F und ein unter Federdruck stehendes Abblaseventil H. Neben dem Sitz des Ventils F ist eine kleine Oeffnung t angebracht, die in einen Ausblasestutzen ν mündet. Das Gehäuse G führt rechtsseitig nach einer automatischen Speisepumpe oder ist nach aufsen hin abgeschlossen.

Die Wirkungsweise des vorbeschriebenen Sicherheitsapparates ist folgende: Hat die Speisevorrichtung (Pumpe, Injector u. s. w.) zu viel Wasser in den Dampfkessel befördert, ist also der mittlere Wasserstand überschritten, so ist der Hebel C C' durch den Schwimmer S nach oben bewegt. Die Zugstange c bewegt sich dabei ebenfalls nach oben, besitzt aber im oberen Ventil A Leerlauf, so dafs das Ventil A durch den Kesseldruck und die Feder f am Sitz angedrückt bleibt. Die Zugstange c¹ dagegen zieht das untere Abschlufsorgan B vom Sitz, und das im Kessel zu viel befindliche Kesselwasser kann durch dieses Ventil nach dem Rohr E ablaufen. Hierbei wird die Wasseroberfläche, die bekanntlich eine grofse Menge Schaum entwickelt, welcher auf die Kesselwandungen sehr zerstörend wirkt, gründlich abgeschäumt und gereinigt.

Hat die Speisevorrichtung zu wenig Wasser in den Dampfkessel befördert, ist also der mittlere Wasserstand gesunken, so ist der Hebel C C¹ durch den Schwimmer 5 nach unten

bewegt. Die Zugstange c¹ bewegt sich nach unten und besitzt im unteren Ventil Leerlauf, so dafs das Ventil B durch den Kesseldruck und durch die Feder f¹ an den Sitz angedrückt bleibt. Die Zugstange c dagegen zieht das obere Abschlufsorgan A vom Sitz, und der Kesseldampf gelangt durch Ventil A und Ausblaserohr ji> in das Gehäuse G. Dieser Dampf wird zunächst durch das lose niederhängende Ventil F und durch die seitliche kleine Oeffnung t austreten und schliefslich bei wachsendem Druck das Hängeventil F gegen seinen Sitz drücken. Die Dampfspannung wirkt nun rechtsseitig auf die angeschlossene automatisch arbeitende Speisepumpe, welche in kurzer Zeit im Kessel den normalen Wasserstand wieder herstellt. Während dieser Zeit tritt unausgesetzt der Kesseldampf durch die kleine OefFnung t und verursacht ein Geräusch, welches den Kesselwärter auf den unrichtigen Stand des Wasserspiegels aufmerksam macht. Wird die Dampfspannung bei niedrigem Wasserstande immer höher, so wirkt dieselbe schliefslich auf das unter Feder- oder Gewichtsdruck stehende Sicherheitsventil H und bläst durch den Stutzen u des Gehäuses G mit grofsem Geräusch ab.

Der vorbeschriebene Apparat ist in seiner Construction äufserst einfach und besteht im wesentlichen nur aus drei bezw. fünf einzelnen Theilen, je nachdem ohne oder mit der automatischen Pumpe gearbeitet wird oder nicht. Der Apparat arbeitet selbstthätig und sicher und läfst sich am Kessel in einfachster Weise anbringen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei einem Sicherheitsapparat für Dampfkessel die Anwendung von zwei entgegengesetzt nach aufsen öffnenden Abschlufsorganen A und B in Verbindung mit einem zwischengeschalteten, direct wirkenden Schwimmerhebel C, welcher bei dem oberen Ventil A (Dampfventil) Leerlauf nach oben, bei dem unteren Ventil B (Wasserventil) Leerlauf nach unten besitzt, zum Zweck, bei Bewegung des Schwimmerhebels C das eine Abschlufsorgan zu öffnen, während das andere Abschlufsorgan geschlossen bleibt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.