DE450085C - Schaltvorrichtung fuer gruppenweise zusammengefasste Schaltwerke - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 30. SEPTEMBER 1927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 450085 KLASSE 21a³ GRUPPE

Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*).

Schaltvorrichtung für gruppenweise zusammengefaßte Schaltwerke.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. November 1923 ab.

Die Erfindung betrifft elektromagnetische Schaltwerke, die, zu einer Gruppe vereinigt, zur Verbindung von Leitungen mit beweglichen und festen Kontakten dienen, bei denen die letzteren zu einem zylindrischen Kontaktfeld zusammengefaßt sind.

Durch die Erfindung wird eine Verbilligung der Fabrikation bei einem äußerst zusammengedrängten Bau erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß als Träger der Kontakte des Kontaktfeldes plattenförmiges, biegsames Isoliermaterial dient, welches für mehrere Schaltwerke aus einem einzigen Stück bestehen kann.

Eine besonders einfache Anordnung der Erfindung besteht ferner darin, daß das Jochstück, welches als Träger der Arbeitsmagnete für sämtliche Schaltwerke der Gruppe gemeinsam dient, gleichzeitig das Lager für die Elektromagnetanker bildet.

Als Ausführungsbeispiel der Erfindung sind in den Abb. 1 bis 4 mehrere, beispielsweise zu einer einzigen Schaltwerkgruppe vereinigte Schrittschaltwerke dargestellt, wie sie zur Herstellung von Verbindungen in Fernsprechanlagen mit selbsttätigem oder halbselbsttätigem Betrieb Verwendung finden.

Abb. ι zeigt die Anordnung in Vorderansieht und Abb. 2 von oben gesehen, unter Fortlassung einiger der beweglichen Schaltmechanismen.

Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 1, von der Seite gesehen.

Abb-. 4 ist ein Querschnitt durch die Kontaktbank an einer ihrer Befestigungsplatten unter Fortlassung aller Einzelheiten der Kontaktbank wie auch der übrigen Teile der Schaltwerkgruppe.

Die dargestellte Schaltwerkgruppe enthält vier Drehschalter I bis IV gleicher Bauart, denen eine gemeinsame zylindrische Kontaktbank zugeordnet ist. Die Kontaktbank ist zweckmäßig aus einem durchgehenden Isolierstück ι gebildet, an dem Aussparungen zu seiner Befestigung und zur Durchführung der aus blanken Drähten 2 bestehenden festen Kontakte 3 vorgesehen sind. Als Isoliermaterial wird zweckmäßig plattenförmiges Material, z. B. Pertinax, verwendet, welches durch entsprechende Behandlung mittels Erwärmung und Druck gebogen ist und alsdann an seinen hierfür vorgesehenen Bohrungen 4 in Zapfen 5 von Halteplatten 6 befestigt wird. Diese Halteplatten 6 sind halbzylinderförmig gestaltet und mit ihren Enden an durchgehenden, in seitlichen Platten 7 befestigten Tragsäulen 8. gelagert. Für jedes Schaltwerk I bis IV der Gruppe ist eine derartige Platte 6 vorgesehen, an deren Zapfen 5 sich 6» das gebogene Isoliermaterial mit seinen Aussparungen 4 festhält. Jede dieser Platten 6 dient gleichzeitig auch zur Lagerung der Schaltarmachsen 9 für die einzelnen Schalter.

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden: Kurt Böhme in Berlin-Siemensstadt und Otto Rinkoiv in Berlin-Wannsee.

Zu diesem Zwecke ist an den Platten 6 ein mittlerer Steg io vorgesehen, der an seinem freien Ende gabelfärmig geschlitzt ist und hierdurch ein leichtes Einsetzen der Achsen 9 mit den daran befindlichen Kontaktarmen 11 und dem Schaltrade 12 ermöglicht. Om die Leiter 2 der festen Kontakte 3 in den Aussparungen des aus Gründen der Raumersparnis äußerst schwach bemessenen Isoliermaterials zu sichern, gleichzeitig aber auch ein Ver-: ändern seiner Lage an der Außenwand der Halteplatten 6 zu verhindern," sind an der Rückwand des Isoliermaterials 1 gegenüber den Halteplatten 6 Haltebänderiß aus Blech vorgesehen, welche über die Tragsäulen 8 geführt sind und sich fest gegen die Rückwand des Isolierzylinders legen.

An der einen Seite des Kontaktfeldes sind außer den aus Drahtschleifen gebildeten Kontakten 3 noch Kontaktlamellen 14 vorgesehen, welche dauernd mit den ihnen zugeordneten beweglichen Kontaktarmen 10 in Eingriff stehen. Diese Lamellen werden an zwei Stellen an Isoliermaterial gehalten, und zu diesem Zwecke ist ein zweites, parallel zu dem Zylinder ι angeordnetes Isolierstück 15 an dieser Seite vorgesehen, welches räumlich von dem ersteren getrennt ist und die Befestigung der Lamellen hierdurch erleichtert.

Zur Lagerung der für jedes der Schaltwerke I bis IV erforderlichen Antriebselektromagnete 16 dient eine gemeinsame L-förmige Schiene 17, die an abgebogenen Lappen 18 der äußeren Lagerplatten 7 befestigt ist. Die eine Längskante 19 der Schiene 17 ist zu einer Schneide ausgebildet, auf der die Anker 20 der Elektromagnete 16 gelagert werden, so daß besondere Lagerstücke hierfür in Fortfall kommen können. Ferner wird hierdurch der magnetische Schluß von den Kernen der Elektromagnete zu ihren Ankern 20 verbessert. Auch ermöglicht die Verwendung des gemeinsamen Jochstückes 17 eine leichte Befestigung für zusätzliche Apparatteile, und schließlich erhält das ganze Schaltergebilde und insbesondere die verhältnismäßig schwache Kontaktbank durch dieses Jochstück eine größere Festigkeit.

Jeder der auf der Schneide 19 der Schiene 17 gelagerten Anker 20 der Elektromagnete 16 trägt eine Stoßklinke 21, durch welche die Schalträder 12 unter dem Einflüsse ihres Magneten schrittweise weiterbewegt und damit auch die Kontaktarme 11 mitgenommen werden. Hierbei gelangen die Kontaktarme des beeinflußten Schalters in leitende Berührung mit den ihnen zugeordneten festen Kontakten 3 des Kontaktfeldes und stellen dadurch in bekannter Weise eine bestimmte Verbindung zwischen einer Anzahl von Leitungen her.

Es sei noch erwähnt, daß die besondere Konstruktion der Apparatteile ohne Bedeutung für die Erfindung ist. Wesentlich ist ausschließlich der Gesamtaufbau der ganzen Anordnung in Verbindung mit der besonderen Ausbildung der Kontaktbank.

Claims (7)

Pa tent anspkücije:

1. Schaltvorrichtung für gruppenweise zusammengefaßte Schaltwerke, deren feste Kontakte an eimer gemeinsamen, zylindrischen Kontaktbank angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Träger der Kontakte (3) des Kontaktfeldes plattenförmiges, biegsames Isoliermaterial (1) dient, welches für mehrere Schaltwerke (I bis IV) aus einem einzigen Stück bestehen kann.

2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jede der Schaltarmachsen (9) nur eine Lagerstelle vorgesehen ist, die durch die als Träger des Isoliermaterials dienenden Querplatten (6) gebildet wird.

'3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial (1) an den Querplatten (6) mittels Zapfen (5) und Aussparungen (4) gehalten wird.

4. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung des Isoliermaterials (1) an den Querplatten (6) Haltebänder (13) vorgesehen sind, welche über die Rückseite des Isolationsiiiateriais greifen.

5. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 für Kontaktfelder, deren Kontakte aus schleifenförmigen Ausbildungen einer durchgehenden Verdrahtung bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltebänder (13) gleichzeitig auch zur Sicherung der Kontakte (3) in dem Isoliermaterial (1) dienen.

6. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Jochstück (13), welches als Träger der Arbeitsmagnete (16) für sämtliche Schaltwerke der Gruppe gemeinsam dient, gleichzeitig : das Lager (19) für die Elektromagnetanker (20) Kldet.

7. Schaltvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Jochstück (17) von den die Schaltwerkgruppe an beiden Seiten begrenzenden Querplatten (7) gehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.