-
Dämpfungsvorrichtung für Auswuchtmaschinen. Die Erfindung betrifft
Auswuchtmaschinen, auf denen Umlaufkörper, z. B. Anker für elektrische.Maschinen,
untersucht werden sollen. Insbesondere hat sie eine Vorrichtung zum Gegenstande,
welche die Vibrationen des schwingfähigen Bettes der Auswuchtmaschinen zu dämpfen
bestimmt ist.
-
Gemäß der Erfindung werden zum Abdämpfen dieser Erschütterungen Elektromagnete
benutzt, die ähnlich wie die bis jetzt für diesen Zweck benutzten Dämpfungsfedern
wirken, jedoch keinen störenden Einfluß auf das schwingende System ausüben. Besonders
vorteilhaft sind solche Elektromagnete an Auswuchtmaschinen zu verwenden, bei denen
der Schwingungen ausgesetzte Träger für die zu untersuchenden Umlaufkörper senkrecht
angeordnet ist.
-
Um eine elektromagnetische Dämpfung im üblichen Sinne, d. h. eine
Dämpfung, bei der durch Magnete in einem bewegten elektrischen Leiter, z. B. einer
Kupferplatte, Wirbelströme induziert werden, also eine Art der Dämpfung, wie sie
beispielsweise bei Seismographen und anderen schwingenden Systemen bereits Anwendung
findet, handelt es sich hierbei nicht, sondern um eine rein magnetische Dämpfung,
obwohl man zweckmäßig nicht permanente Magnete, sondern Elektromagnete verwenden
wird. Bei dieser rein magnetischenDämpfung ist nun aberimGegensatz zu der bei anderen
schwingenden Systemen üblichen elektromagnetischen Dämpfung, welche die Schwingungszahl
nicht beeinflußt, gerade bei Auswuchtmaschinen dafür zu sorgen, daß die Dämpfung
keinen Einfluß auf die Schwingungszahl des Systems ausübt.
-
Wie Untersuchungen ergeben haben, können nämlich Elektromagnete gewöhnlicher
Form unter Umständen doch noch einen unerwünschten Einfluß auf die Frequenz des
vibrierenden Systems ausüben, weshalb es notwendig wird, die Umlaufgeschwindigkeit
des zu untersuchenden Körpers einem etwaigen Wechsel in der Erregung der Magnete
anzupassen. Dieser Übelstand ist darauf zurückzuführen, daß mit einer Verringerung
des Luftspaltes eine Verstärkung der magnetischen Kraft verbunden ist, wodurch ein
negativer Federfaktor eingeführt wird, der die Vibrationsfrequenz verringert.
-
Diese Schwierigkeiten werden erfindungsgemäß dadurch überwunden, daß
Magnete mit unebenen Polflächen benutzt werden, und zwar vorteilhaft mit gewellten
oder gerieften Flächen, deren Riefen entweder gerade (parallel zueinander) oder
konzentrisch verlaufen. Das Profil kann gerade, gekrümmt oder kreisförmig sein,
hat aber zweckmäßig die Form eines Zahnkranzes. Diese Polflächenform sichert einen
konstanten Zug auch bei veränderlichen Luftspalten, und eine veränderliche Erregung
der Magnete ändert daran ebenfalls nichts, so daß also die Vibrationsfrequenz des
schwingenden Systems praktisch nicht beeinflußt wird. ' Auf der Zeichnung veranschaulicht
Abb. i teils in Stirnansicht, teils im Schnitt eine nach der Erfindung gebaute Auswuchtmaschine.
Abb.2
zeigt eine Seitenansicht hierzu und Abb.3 in größerem Maßstabe die in dieser Maschine
benutzten Elekromagnete.
-
Wie aus Abb. i und 2 zu ersehen ist, trägt das Maschinengestell i
einen beweglichen, senkrecht stehenden Support 2, auf dem ein schwingbares Bett
3 gelagert ist.
-
Der Support, ist auf Gleitführungen ;4 des Maschinengestelles i gelagert
und kann durch '['-Bolzen 5 in jeder gewünschten Stellung festgehalten werden. Das
schwingbare Bett 3 wird durch senkrecht stehende nachgiebige Gelenkglieder 6, von
denen einige am oberen Ende und andere am unteren Ende des Trägers 2 angebracht
sind, in Stellung gehalten und in seiner Bewegung durch ein federndes Glied 7 gehemmt,
das an einem Ende des Bettes 3 angreift. Das Bett 3 ist mit Gabeln 8 versehen, die
an ihm durch Stellschrauben 9 befestigt sind, wodurch eine Einstellung der Gabelmitten
gegenüber dem Bett ermöglicht wird. Die Gabeln 8 nehmen zwischen ihren Zinken io
die Welle ii des auszuwuchtenden Umlaufkörpers auf.
-
Abb. 2 zeigt z. B. den Anker 1:2 einer dynamoelektrischen Maschine,
der durch einen Riemen 13 mit der Treibscheibe 14 der Auswuchtmaschine verbunden
ist, welche Scheibe von einem besonderen Antriebsmotor oder einer Gegenwelle aus
in Umdrehung versetzt werden kann.
-
Der Support 2 kann auf den Gleitführungen 4 des Maschinengestells
durch ein Handrad 15 verschoben werden, und das an dem Bett 3 angebrachte Pederelement
7 kann je nach Bedarf steifer oder biegsamer gemacht werden, indem sein Halter 16
wagerecht verstellt und dadurch der freie Hebelarm der Feder 7 verändert wird.
-
Zur Dämpfung der Schwingungen dienen Elektromagnete 18. Sie sind -
durch Schraubenbolzen i9 an einem Paar Platten 20 befestigt, die an dem Bett 3 angebracht
sind. Die Magnetkerne 21 haben verbreiterte Pol-Schuhe 22, und deren Flächen sind
mit Wellen oder Zähnen 23 versehen. Ähnliche Polstücke 24 sind an dein Support 2,
den Polstücken 22 gegenüberstehend, angebracht und so eingestellt, daß die Rippen
oder Vorsprünge der einen Polfläche den Vertiefungen der anderen Polfläche gegenüberstehen
(Abb. 3).
-
Beim Betrieb der Auswuchtmaschine wird durch die Drehung des zu prüfenden
Ankers 12 eine Erschütterung in dem schwingbaren Bett 3 hervorgerufen, die dem Grade
der dynamischen Unbalanz oder dem Maß der unausgeglichenen Masse des Rotors entspricht.
Die oszillierende Bewegung des Bettes 3 um die senkrechten federnden Drehstellen
6 zeigt auf diese Weise die Unbalanz des Rotors und das ungefähre Maß der zu seinem
Ausgleich erforderlichen Korrektion an.
-
Es ist nun aber notwendig, eine Dämpfung vorzusehen, um der Vibration
des Bettes entgegenzuwirken; zu diesem Zweck werden die Magnetspulen i8 erregt,
und dadurch wird eine magnetische Kraft zwischen ihren Polflächen erzeugt. Es hat
sich gezeigt, daß vermöge der gerieften oder gewellten Flächen der Polschuhe (Abb.
3) eine wirksame Dämpfung erzielt werden kann, ohne daß dadurch die Vibrationsfrequenz
beeinflußt und ohne daß diese Vibration durch die Umlaufsgeschwindigkeit des Rotors
in nennenswertem Grade beeinträchtigt wird.
-
Die Anwendung der Magnete mit unebenen Polflächen an einer Auswuchtmaschine
mit senkrechtem Support bedeutet nur ein Ausführungsbeispiel; sie können mit gutem
Erfolge auch an Auswuchtmaschinen mit wagerechtem Support benutzt werden, um dort
ebenfalls die bisher üblichen Dämpfungsfedern oder elektromagnetischen Dämpfungen
zu ersetzen.
-
Schließlich sei noch erwähnt, daß solche Elekromagnete nicht nur zur
Dämpfung von Auswuchtmaschinen, sondern auch bei elektrischen Maschinen und Apparaten
benutzt werden können, um veränderliche Luftspalte zur Änderung der Erregung ztt
schaffen.