DE446645C - Verfahren zum Abscheiden der in OElen und Fetten enthaltenen Fettsaeure - Google Patents

Verfahren zum Abscheiden der in OElen und Fetten enthaltenen Fettsaeure

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DE446645C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B3/00Refining fats or fatty oils
    • C11B3/02Refining fats or fatty oils by chemical reaction
    • C11B3/06Refining fats or fatty oils by chemical reaction with bases

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Description

  • Verfahren zum Abscheiden der in Ölen und Fetten enthaltenen Fettsäure. Die Erfindung bezieht sich auf die Reinigung von Fetten, die erhebliche Mengen freier Fettsäure enthalten. Sie bezweckt, diese freie Fettsäure in einem einzigen ununterbrochenen Arbeitsgang zu beseitigen, und bedient sich dazu des bekannten Verfahrens, das saure Öl mit Alkalien zu behandeln und die freie Säure dadurch in Seife zu verwandeln, die sich dann mechanisch von dem .entsäuerten Öl trennen läßt.
  • Wenn der Säuregehalt des Öls gering ist, so bietet die Neutralisierung keine nennenswerte Schwierigkeit, da man das Öl mit einer verdünnten Natronlauge oder Sodalösung waschen und die entstehende wäßrige Seifenlösung von dem Öl trennen kann. Es kommen jedoch Öle vor, die mit ganz beträchtlichen Mengen freier Fettsäure verunreinigt sind, wie z. B. Walfischtran mit z¢ Prozent freier Säure, und wenn man diese in Seife verwandelt und nicht Flüssigkeitsmengen erhalten will, die die Arbeit unverhältnismäßig erschweren würden, so muß man Bedingungen anwenden, unter denen die Seife in fester Form erhalten wird. Man wird daher das Alkali in möglichst wenig Wasser lösen und diese Lösung so innig wie möglich mit dem zu reinigenden Öl vermischen.
  • Ein solches Verfahren ist in der Tat schon ins Auge gefaßt worden, und zwar hat man zunächst Schleuder- oder Emulgiermaschinen als Mittel zum Mischen der Bestandteile vorgeschlagen. Diese Maschinen würden sich aber nicht dazu eignen, Öle und Fette in ununterbrochenem Vorgang zu entsäuern, weil die Reaktion in ihnen nicht schnell genug verläuft und die sich bildende Seife die öffnungen verstopfen würde, durch die das Gemisch entweicht.
  • Man hat ferner, als die Kolloidmühle mit ihrer ,eigenartigen Wirkung erfunden wurde, alsbald daran gedacht, diese Mühle zur schnellen Neutralisierung von Fettsäuren mit konzentrierten Alkalilösungen zu benutzen. Aber auch diese Mühle eignet sich nicht dazu, in einem Arbeitsgang feste Seife, also Natronseife, herzustellen. Die Kolloidmühle in ihrer typischen Ausführungsform hat eine rotierende, am Umfang mit radialen Stiften besetzte Scheibe, deren Stifte sich zwischen feststehenden Stiften hindurchbewegen. Die rotierende Scheibe ist also ein Zentrifugalrührer, der die Flüssigkeit in einem zylindrischen Gefäß herumtreibt und durch die enge Lücke zwischen den Stiften hindurchpreßt. Eine Schleuderwirkung von Stift zu Stift tritt dabei niemals ein. Die Zerkleinerung wird, wie man an einer mit Glas bedeckten Mühle beobachten kann, dadurch bewirkt, daß die Flüssigkeit an den Umfang des Gefäßes geschleudert wird, wobei teils an der Wand, teils im Innern der Flüssigkeit eine sehr starke Reibung entsteht, die die Zerkleinerung zur Folge hat: Eine solche Mühle kann nicht in einem Arbeitsgang feste Seife herstellen oder Öle mit hohem Fettsäuregehalt unter Abscheidung fester Stoffe neutralisieren aus folgenden Gründen: Der wirksame Teil der Kolloidmühle ist eine mit Zähnen besetzte Trommel, die schnell gedreht wird und dabei mit den Zähnen in Lücken eines Kammes eingreift. Die Flüssigkeit soll durch die Trommel, die sich in einem zylindrischen Gefäß dreht, in Umlauf versetzt und zwischen den Zähnen hindurchgetrieben und hierbei zermahlen werden. Es ist nun klar, daß, sobald in der Flüssigkeit ein zäher fester Körper, wie Seife, entsteht, dieser von den Zähnen zurückgehalten wird und die Lücken zwischen den Zähnen sehr schnellverstopfen wird. Dies kann durch keine noch so große Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommel verhindert werden, da die zugeführte Bewegungsenergie zum größten Teil durch die Reibung der Flüssigkeit an den Wänden des Gehäuses verzehrt wird und der Rest den ganzen Ballast der Beschickung durch den schmalen Spalt zwischen der Trommel und dem Kamm hindurchtreiben muß.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird das zu entsäuernde Öl in einer schnellaufenden Stiftscheibenmühle wie der nach dem Patent 4.48 726 oder dem britischen Patent 186 462 behandelt. Die Beschickung wird im Mittelpunkt der Mühle eingeführt, erfährt eine Beschleunigung, die in dem Maße wächst, wie die Masse sich dem Umfang nähert, und wird hier, wo die Reaktion ihr Maximum erreicht hat, mit einem Maximum von Kraft durch den ringsum freien Anslaß herausgeschleudert. Der kräftige Luftstrom, der das Gut begleitet (und der in der Kolloidmühle natürlich nicht vorhanden sein kann), unterstützt noch den Durchgang des Gutes. Es braucht nur ein sehr geringer überschuß von Alkali angewendet zu werden, wenn überhaupt ein überschuß nötig ist, und es wird so gut wie kein neutrales Fett verseift.
  • Bei der Mühle nach dem erwähnten Patent kann die Entleerung aus der umlaufenden Stiftscheibe so ziemlich rings um den ganzen Umfang der Mühle stattfinden, und das ausgeleerte Erzeugnis wird in einem geeigneten, die Stiftscheibe umgebenden Gefäß oder Trichter aufgefangen. Die Scheibe kann mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 6ooo m in der Minute am Scheibenumfang laufen, und bei solchen Geschwindigkeiten wird das durch die Mühle gehende Öl und Alkali so fein zerteilt und gemischt, daß die Reaktion zwischen dem Alkali und der Fettsäure eine fast augenblickliche ist. Eine Gefahr der überhitzung ist, trotzdem die mechanische Wir-Dung so heftig ist, nicht vorhanden, weil die Mühle einen starken Luftstrom ansaugt, der mit der öl-Alkali-Mischung hindurchgeht. Wenn die Auffangkammer rings um die offene Entleerung der Mühle oben offen gelassen würde, so würde die umgebende Luft mit einem Nebel oder Sprühregen von feinsten Teilchen erfüllt werden. Die Auffangkammer ist natürlich mit einer passenden Vorrichtung umschlossen, um das Entweichen der Luft und die Abscheidung des Ölnebels daraus zu ermöglichen.
  • Statt Ätznatron kann man zum Verseifen auch die billigere Soda (Na2GG3) oder ein anderes Alkali benutzen.
  • Das Verfahren ist anwendbar auf die Entfernung von Fettsäuren aus tierischen Ölen, wie Walfischtran, und aus Pflanzenölen, wie Baumwollsaatöl, Palmkernöl, Kokusnußöl, Sojabohnenöl usw. Ein Vorzug, den das Verfahren überdies hat, ist, daß das Öl beim Durchgang durch die Mühle so gut wie geruchlos gemacht wird, eine Wirkung, die wahrscheinlich auf die erzielte feine Verteilung, verbunden mit der innigen Mischung mit dem starken Luftstrom, zurückzuführen ist, der die flüchtigen Riechstoffe wegführt.
  • Abgesehen von der Anwendung des Verfahrens zur Herstellung von Speiseölen und -fetten ist es auch anwendbar, um die Güte von Ölen durch Neutralisieren und Abscheiden eines Teils ihres Fettsäuregehalts zu verbessern. Eine geringe Sorte von Wal-fischtran möge z. B. i o bis 15 Trozent Fettsäure enthalten; wenn diese Menge durch ein einfaches und schnelles Verfahren auf sagen wir 3 Prozent herabgesetzt werden könnte, so würde dadurch der Wert des Öls bedeutend erhöht werden. Dasselbe gilt für andere Öle, Pfianzenüle usw. Dieser Erfolg wird nach der Erfindung dadurch erzielt, da'ß man dem Öl weniger festes Alkali, am besten Soda, zusetzt, als zur vollständigen Verseifung erforderlich ist, ehe die Behandlung in der Stiftscheibenmühle beginnt, und dann die entstandene Seife nach irgendeinem passenden Verfahren abscheidet. Das Verfahren hat den großen Vorteil, daß die Verunreinigungen des rohen Walfischtrans, Blutgerinsel, Eiweiß usw., bei der Verseifung und nachfolgenden Scheidung in hohem Maße entfernt werden.
  • Als Beispiel für die Entfernung von freier Fettsäure aus einem Öl möge das Folgende dienen: Ein bestimmter Walfischtran enthält io,3 Prozent Fettsäure, die soweit wie möglich entfernt werden soll. Man stellt eine Lösung her aus 4,3 Gewichtsteilen Soda in 28 Gewichtsteilen Wasser und läßt diese zusammen mit 224 Gewichtsteilen des zu- behandelnden Walfischtrans in die Mühle einlaufen. Die freie Fettsäure des Trans wird bei einem einzigen Durchgang durch die 'Mühle bis auf o,5 Prozent verseift. So gut wie kein neutrales Fett in dem Walfischtran wird bei diesem Verfahren durch die Soda angegriffen.
  • Das Öl kann entweder in kaltem Zustande durch die Mühle geschickt werden, oder es kann, wenn man will, vorgewärmt werden; aber in keinem Falle braucht es auf eine Temperatur nahe dem Siedepunkt des Öls erhitzt zu werden, und die Reaktion kann auch ohne jede Erhitzung des Öls zu Ende geführt werden.
  • Die praktischen Einzelheiten bei der Ausführung des Verfahrens lassen mannigfache Abänderungen zu, ohne daß der Erfindungsgedanke verlassen wird; selbstverständlich kann man das Öl und das Alkali mehr als einmal durch die Stiftscheibenmühle gehen lassen, ehe man das Verseifte abscheidet.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCIH Verfahren zum Abscheiden der in Ölen und Fetten enthaltenen Fettsäure, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl oder Fett zusammen mit der zur Neutralisation erforderlichen Menge Alkali durch eine schnellaufende Stiftscheibenschleudermühle geleitet werden, so daß Öl und Alkali in äußerst innige Berührung gebracht und durch die kräftige Schlagwirkung äußerst fein verteilt der Wirkung des starken durchgesaugten Luftstroms unterworfen werden.
DES62332D 1922-05-05 1923-03-07 Verfahren zum Abscheiden der in OElen und Fetten enthaltenen Fettsaeure Expired DE446645C (de)

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