DE446269C - Umbau von Grosskammer-Schraegrohrkesseln - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 27. JUN11927

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 13 a GRUPPE

(St 41082 Xl 13 a) Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: g. Juni 192J.

L. & C. Steinmüller in Gummersbach, RhId.

Umbau von Großkammer-Schrägrohrkesseln.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Juni 1926 ab.

Bei Schrägrohrkesseln mit Großwasserkammern tritt unter gewissen ungünstigen Betriebsverhältnissen, insbesondere bei dauernd hoher Überlastung des Kessels, der Fall ein, daß die starre Verbindung zwischen vorderer Wasserkammer und Oberkessel Schaden leidet, und daß es wünschenswert ist, diese Verbindung fortfallen zu lassen.

Die Erfindung gibt einen Weg an, den Kessel derart umzuändern, daß die zu Schaden Veranlassung gebende feste Verbindung zwischen vorderer Wasserkammer und Oberkessel durch eine andere ersetzt werden kann, ohne den Kessel im übrigen abändern zu müssen. Zu diesem Zweck wird der obere Teil der vorderen Wasserkammer abge-

schnitten und durch einen aufgenieteten oder aufgeschweißten Kopf ersetzt, der einmal unmittelbar in den Oberkessel hineinführende Verbindungsrohre und- ferner eine Reihe wagerechter Rohre besitzt, die an ihrem hinteren Ende in eine gemeinsame Querkammer münden, wobei von dieser Querkammer aus ebenfalls Verbindungsrohre in den Oberkessel und ferner Verbindungsrohre zur ίο hinteren Wasserkammer gehen. Durch diese Bauart wird ein genügend großer Querschnitt zur Abführung des Dampfes in den Oberkessel geschaffen, und es wird gleichzeitig das ausgeschiedene Wasser sofort in den Kreislauf der Schrägrohre zurückgeführt. In der Zeichnung ist ein umgebauter Kessel im senkrechten Längsschnitt in einfachen Linien dargestellt.

Das Schrägrohrbündel α mündet vorn in die Wasserkammer b und hinten in die Wasserkammer c, die in üblicher Weise durch den Stutzen d mit dem Oberkessel e verbunden ist. Die vordere Wasserkammer b wird oben etwa in der Linie A-B abgeschnitten und erhält oben einen Kopf/, in den die Dampfabführungsrohre g einmünden. Diese Rohre gehen bis in den Dampfraum des Oberkessels und werden von einer Haube h überdeckt, die oben einen Dampfauslaß i und unten eine Öffnung k besitzt. Von dem Kopf / geht ferner eine Reihe ungefähr wagerechter Rohre m ab, die an ihrem anderen Ende in eine Ouerkammer η münden, von welcher aus Dampfabführungsrohre g' ebenfalls in den Dampfraum des Oberkessels einmünden, wobei eine Hauben' mit einem Dampfauslaß i' und einer unteren öffnung k' diese Rohre überdeckt. Von der Querkammer η gehen Wasserrückführungsrohre p zur hinteren Wasserkammer c, die auch wie bei />' gezeichnet angeordnet sein können.

Durch die Anordnung der Dampfabführungsrohre g und g' wird ein genügend großer Dampfabführungsquerschnitt zum Oberkessel hin geschaffen, während durch die Rohre p bzw. p' eine schnelle Rückführung des Umlauf wassers zur hinteren Was-serkammer erzielt wird, ohne den Oberkessel durch Umlaufwasser zu belasten. Dadurch wird ein sehr ruhiger Wasserstand im Oberkessel gewährleistet, der für die Überwachung des Kessels vorteilhaft ist.

Vor dem Dampfauslaß i der Haube h wird

ein Prallblech q angeordnet, welches unten über dem Wasserspiegel ein wagerechtes Prallblech q' trägt und unten im Wasserraum mit einer Öffnung r versehen ist. Durch die Anordnung dieses Prallblechos wird erreicht, daß der austretende Dampf nicht in den vorderen Teil des Kessels, wo der Wasserstand ί angeordnet ist, austritt und den Wasserspiegel beunruhigt. Der Dampfauslaß t ist zwischen den beiden Hauben h und h' angeordnet, so daß der aus ihnen austretende Dampf eine Richtungsänderung um i8o° erfährt und somit Gelegenheit hat, das mitgerissene Wasser vollkommen auszuscheiden.

Durch die Anordnung der wagerechten Rohrreihe m wird in einfacher Weise die Heizfläche des Kessels vergrößert, ohne den Raumbedarf des Kessels zu vermehren.

Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Umbau von Großkammer-Schrägrohrkesseln, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entfernen des Halses der vorderen Kammer (b) und dem Aufsetzen eines entsprechend geformten Kopfteiles (/) auf sie (b) Dampfabführungsrohre (g) vom oberen Rand der Haube unmittelbar in den Dampfraum des Oberkessels (e) geführt und gleichzeitig von der Hinterseite des Kopfteiles (f) aus ungefähr wagerecht liegende Rohre (m) mit einem Sammelkasten (n) verbunden sind, der seinerseits ebenfalls mit dem Dampfraum des Oberkessels (e) und anderseits mit der hinteren Wasserkammer (c) in Verbindung steht.
2. 2. Großkammer-Schrägrohrkessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfabführungsrohre (g) der vorderen Wasserkammer (b) und diejenigen (g¹) des Sammelkastens (n) je in eine im Oberkessel angeordnete Haube (Ji, h') einmünden, deren Dampfaustrittsöffnungen nach den beiden Enden des Kessels zu gerichtet sind und zwischen denen sich die Dampfentnahmestelle (f) befindet.
3. 3. Kessel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Dampfaustrittsstelle (J) der vorderen Haube (Ji) ein senkrechtes Prallblech (q) angeordnet ist, das über dem Wasserspiegel ein wagerechtes Prallblech (q^r) trägt und das innerhalb des Wasserraumes eine oder mehrere Öffnungen (r) hat.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.